Tyrianischer Botschafter
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Der Hexensabbat - Kapitel II: Die Lange Nacht

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Beitrag von Eve Mo 27 Sep 2021, 19:00

Die Oberhexe blickte noch einmal zu Alica, bevor sie sich mit ihrem Besen in die Lüfte begab. Das junge Ding wirkte nicht mehr annähernd so motiviert wie vorher. Sie musste etwas schmunzeln und ließ Alica hinter sich zurück.

Die Gruppe aus Hexen und Hexer ist schon sehr gewachsen und wurde immer größer und größer. Es war mittlerweile sehr unübersichtlich, doch jeder wusste wo es lang ging.
Eve hatte kein Interesse an Josmine's Rache. Sie selbst hatte genug Gründe warum sie Menschen, Magier oder andere nicht Hexen hasste. Gründe, weswegen sie Saraziel folgte und sich schon lange auf ein solches Spektakel freute. Zu lange hatte sie schon auf diesen Tag gewartet, wie die meisten Hexen die der Oberhexe folgten und nun Richtung Götterfels unterwegs waren.

Sie ließen recht bald den Dschungel hinter sich und flogen durch die finsterste und düsterste Nacht die selbst Eve bis jetzt erlebt hatte.
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Beitrag von Linaewen Mi 29 Sep 2021, 18:07

Linaewen blickte abermals hoch zum Himmel und wandte sich dann dem königlichen Schloss zu. Ihre beste Freundin hatte recht, vermutlich handelte es sich hier um ein globales Ereignis und dass es mit schwarzer und böser Magie herbeigeführt worden war, stand zweifelsohne außer Frage. 

Während Linaewen über ihr Ziel nachdachte, blickten sich Bahamut und der Abgrundritter kurz an eher der Drachenfürst flüsternd und keuchend das Wort erhob: "Ich... glaube...es ist egal...." Der Ritter fing an heftig zu husten und schwarzer Nebel tropfte sachte aus der Kaputze herab, dann fuhr er ebenso leise fort: "...wohin wir gehen... Wer auch immer.... für das verantwortlich ist....wird nicht nur beim...Schloss halt machen..."

"Ich gebe ihm recht, wir können sowieso nicht alle beschützen. So ungern ich es auch zugebe...", seufzte Cirdan.


"Das stimmt leider...", seufzte Linaewen und sah in die Gruppe: "Dennoch halte ich es für das beste erstmal zum Schloss zu schauen. Bahamut du bist der schnellste von uns, wenn hier Chaos losbricht, erreichst du diese Orte schneller und leichter als wir."

Der Drachenfürst neigte seinen Kopf und die Integritätsritterin lief entschlossen in Richtung des Königsschlosses.
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Beitrag von Luna Navarion Do 30 Sep 2021, 20:03

Luna sah den ernsten Blick des alten Mannes mit viel zu langem Bart und folgte Di Laurentis durch sein Büro. Er wirkte noch beunruhigter wie die junge Magierin selbst und blickte während er lief in Gedanken versunken auf den Boden.
Die beiden gingen eine kleine Treppe nach oben, an Regalen vorbei und blieben vor einem Kaminsims stehen. Der Kamin war recht groß, aus alt wirkendem, dunklen Stein mit vielen verschiedenen Mustern und Wappen verziert.  Tom zielte mit seinem Zauberstab in die Flammen, murmelte etwas vor sich hin und nickte kurz. Das Feuer verfärbte sich blau und die wärme verschwand. "Folge mir einfach" sagte er noch und betrat den Kamin. Luna beobachtete wie er sich schnell auflöste und lief leicht zögernd hinterher.
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Beitrag von Die Hässlichen Drillinge Do 30 Sep 2021, 20:12

Die Drillinge ließen es sich nicht zweimal sagen und sprangen, kurz nachdem sie die Besen in den Händen hielten, alle gleichzeitig auf und flogen direkt laut lachend und jubelnd hinter Josmine her.

In ihrer Woge sahen die Schwestern vorher schon beängstigend aus, doch schon kurz nachdem der Blutmond am Himmel düster schimmerte, wirkte ihr äußeres größer, mächtiger und vor allem aber noch gefährlicher wie vorher.
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Beitrag von Tom Di Laurentis Sa 02 Okt 2021, 20:20

Es dauerte nicht lange da standen Luna und Tom in einem alten, verlassenen Haus in Götterfels. In dieses Viertel der Stadt zog' es allerhöchstens Bettler und Narren, weshalb der Kamin hier an exakt der richtigen Stelle stand. Die beiden Zauberer wischten sich etwas Staub von ihrer Kleidung, sahen sich an und nickten lediglich. Als sie das alte Haus verließen war es als würde dieser Blutmond beide anstarren. Die Intensität war hier noch um ein vielfaches stärker als in der Schule. Es war wohl wie Di Laurentis dachte - der gespiegelte Mond in den Nebeln war nur ein Zeichen für die Hexen. "Ich denke wir haben nicht mehr viel Zeit..", murmelte Tom und lief' mit seiner Lieblingsschülerin geradewegs Richtung Palast und hoffte darauf Chloé bald zu sehen und zu seiner Überraschung würde er auch auf die Kaiserin selbst treffen...
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Beitrag von Chloé Phylakterium So 03 Okt 2021, 13:00

Chloé sah' Kate mit großen Augen an und war sich sehr schnell darüber im Klaren das ihre Verteidigung gegen Hexen nicht die Beste war.

"Nun, wir haben den Mantel. Die Stadtwache unter Alexandras. Ich kann dir aber nicht sagen ob das gegen Josmine und ihre Zaubertricks großartig wirkungsvoll ist. Du, ich...niemand weiß wahrscheinlich was sie vor hat."

Die Königin tippte nervös mit dem linken Fuß auf dem Boden herum.

"Hey, du!", rief sie zu einem der Soldaten. "Geh' zu Alexandras und sag' ihm er soll alles mobilisieren was er hat. Wir brauchen einen Schlachtplan gegen Hexen."
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Beitrag von Kathlyn Cousland So 03 Okt 2021, 13:27

"Sag ihnen, sie sollen Fackeln bereit machen...", ergänzte die Kaiserin noch halblaut von der Seite, als Chloé dem Soldaten seine Befehle gab.

Daraufhin blickten sowohl der Soldat als auch die Königin etwas verdutzt zur Kaiserin, welche daraufhin erklärte: "Arischpackregel Nr. 1: Hexen brennen gut."

Mit einem kämpferischen Lächeln untermauerte Cousland ihre Aussage noch, woraufhin man in ihrem Blick die Jägerin aufflammen sah. Nach all den Jahren als Kaiserin hatte Kathlyn nicht vergessen, was sie eigentlich war: Eine verflucht gute Magierjägerin.
Als kurz darauf eine ihrer eigenen Gardisten hereinkam und der Herrscherin ihr Schwert reichte, zog Kathlyn die Klinge einige Zentimeter hervor, um das silbrige Schneidblatt aufblitzen zu lassen, bevor sie die Waffe, wie bei ihrer Gilde übrig, auf dem Rücken verstaute. So gefährlich die Meteoritensilberklinge für Zauber aller Art, sowie Magier war, musste sich Kathlyn eingestehen, dass es Ewigkeiten her war, seitdem sie das letzte Mal selber gekämpft hatte. Aber das war vermutlich, wie das Greifen fliegen: das verlernt man nicht.

Schließlich überreichte die Garde ihrer Kaiserin noch einen Revolver, welchen sich Cousland hinten in den Gürtel steckte. Die Regimenter nutzten seit Anbeginn Schusswaffen, was bei vielen der eher 'Traditionellen' Jägern nicht gern gesehen war. Kathlyn hatte sich an dieser, in ihren Augen, notwendigen Modernisierung aber nie verschlossen, auch wenn sie auch aus der 'alten Schule' kam.

Während die Kaiserin die Pistole also gerade verstaute, sah sie hinüber zu Chloé und begann jetzt das Kommando an sich zu reisen. Die Herrscherin Tyrias würde sicherlich nicht tatenlos danebenstehen und zusehen, sie würde die Führung übernehmen!

"Ich bin nicht vorbereitet. Ohne meine Tränke bin ich gar nichts...",
begann Kate dann: "Ich brauche eine Alchemielabor und einiges an Zutaten. So schnell es geht. Und ich wüsste gern mit welcher Art Hexe... oder.... ich will es kaum aussprechen: 'Hexen', wir es zu tun bekommen.

Mit einem eiligen nicken gab die Königin zu verstehen, dass sie durchaus wusste, wo auf die schnelle, zumindest das Labor zu finden war, weshalb sie Kathlyn nun mit einem Handzeig zu verstehen gab, wo sie lang musste.
Die gemeinsame Reise der beiden Herrscherinnen endete jedoch schon am angrenzenden Gang, als plötzlich zwei neue Personen die Bühne betraten. Tom und Luna.

Sichtlich überrascht stoppten Kathlyn und Chloé als sie die beiden Magier hier im Palast sahen und die Kaiserin etwas fragend die Stirn in Falten schlug: "Tom? Was machst du denn hier...? Und wer ist das..? Moment, wartet... seid ihr nicht das Mädchen, mit dem Hexenmal gewesen? Was geht hier vor?!"
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Beitrag von Tom Di Laurentis So 03 Okt 2021, 14:34

"Guten Abend Kathlyn.", entgegnete Tom mit einer ernsten Mine. Vermutlich würde er unter anderen Umständen ein herzliches Lächeln gegenüber der Kaiserin aufbringen - doch im Schein des Blutmondes und der ernsten Situation war es wohl kaum die richtige Zeit und der richtige Ort um Freundlichkeiten auszutauschen.

"Einige Hexen haben den Ruf und den Blutmond in Durmand ebenfalls wahr genommen. So sind wir diesem Ruf hierher gefolgt."
, erklärte sich der Magier und blickte dabei zu Luna.
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Beitrag von Kathlyn Cousland So 03 Okt 2021, 14:51

"Ruf? Was für ein Ruf?!", fragte Kathlyn gehetzt bevor sie zwischen Tom und Luna hin und her sah.

"Weißt denn hier wirklich JEDER besser bescheid' als ich? Könnte mir vielleicht einen von euch mal erklären, was hier los ist?", begann die Kaiserin etwas gereizt:
"Was ist mit dem Mond? Welchen Ruf meint ihr und verflucht nochmal, was hat Josmine damit zu tun? Sprecht!"
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Beitrag von Tom Di Laurentis So 03 Okt 2021, 15:36

"Ahh...natürlich...", entgegnete Tom. Man konnte in seinem Gesicht deutlich erkennen das er jetzt wusste worum es hier ging. Von alleine wäre er vermutlich nicht darauf gekommen, dafür waren die Erlebnisse mit Josmine Saraziel viel zu viele Jahre her. Er ging sich mehrmals durch den Bart, sah' abwechselnd zwischen Himmel und Kate hin und her und sprach schließlich:

"Nun...es gibt alte Legenden über Hexen und die Möglichkeit einen Sabbat zu feiern der zur Folge diesen...Blutmond und eine lange Nacht hat. Alle Hexen hören dann den Ruf einer Oberhexe und folgen ihr...notfalls sogar bis in den Tod. Nun....wo du Josmine erwähnst...ist mir auch schon der Drahtzieher klar. Ich muss gestehen....hatte ich sie schon gar nicht mehr auf dem Schirm. Es war doch recht lange still um sie, oder nicht?"

Tom grübelte einen Moment lang.

"Hatte diese Hexe nicht eine Obession für dich, mh...?", hinterfragte der Magier mit ernster Stimme.
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Beitrag von Kathlyn Cousland So 03 Okt 2021, 16:00

"Obsession? Ja. Ja, so könnte man das tatsächlich nennen.", antworte Kathlyn prompt und etwas giftig, weil ihr schöner Ausflug nach Götterfels immer mehr torpediert wurde.

"Die irre Schlampe hat mir einen Brief geschrieben, dass sie kommt. Besser gesagt hat sie ihn deiner Tochter geschickt, offensichtlich weil Josmine schon wusste, dass ich herkomme. Ganz sicher eine Falle.
Seit fast über zwanzig Jahren hab' ich nichts von ihr gehört oder gesehen... und jetzt DAS?!
Sag mir lieber, wie wir diesen Unsinn stoppen!"
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Beitrag von Die Hexen So 03 Okt 2021, 16:26

Kaum trafen Kate und Tom aufeinander und konnten zumindest anfangen über einen möglichen Plan zu diskutieren wurde die Truppe unterbrochen. Rauchschwaden stiegen aus manchen Teilen der Stadt bereits auf und in der Ferne waren die Hexen bereits unschwer zu erkennen. Traditionell auf Hexenbesen beritten umkreisten sie Götterfels aus der Luft. Von allen Seiten kamen die Hexen - der Ruf hatte inzwischen die meisten Teile von Tyria erreicht und sie kamen. Viele kreischten in ihrer Woge durch die Nacht und setzten zum Sturzflug in der Stadt an, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Weitere flogen noch etliche Male im Kreis durch die Lüfte und horchten auf Befehle der Oberhexen. Überraschenderweise waren auch einige Hexen zu erkennen die auf fliegenden Schweinen angeritten kamen. Auch das Gelächter von Josmine konnte man nicht mehr überhören, wenn man es einmal im Leben bereits vernommen hatte...

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Es vergingen einige Minuten in denen die übrigen Hexen in der Luft verweilten doch in einem Moment auf den anderen flogen sie alle hinunter in die Stadtviertel und begannen Angst und Schrecken zu verbreiten...
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Beitrag von Linaewen Mi 13 Okt 2021, 17:51

Linaewen blieb mit ihren Freunden stehen und sah wie eine Meute von Hexen mit ihren Besen durch die Straßen flog und unschuldige Bürger der Stadt jagten und diese versuchten zu töten. Recht bald war die Stadt erfüllt von dem Geschrei der Unschuldigen und dem unheimlichen Gelächter der Hexen.

Bevor die Elfe den verfolgten Leuten zur Hilfe eilen konnte, sah sie wie eine weitere große Menschen Masse auf sie zukam die von ein paar Hexen gejagt wurden. Linaewen stellte ihr Schwert vor sich ab und legte ihre Hände auf dem Schwertknauf ab, während die Leute links und rechts an ihr vorbeirannten.

Als auch der letzte Bürger an ihnen vorbeigerannt war, waren die Hexen nicht mehr weit weg. Eine der Hexen schleuderte einen Zauber auf die Elfe, welche sogleich ihr Schwert packte und den Zauber elegant mit ihrer Klinge zur Seite schlug, dass dieser ins Haus krachte. Der Blick der Elfe war ruhig aber entschlossen, sie würde nicht zulassen, dass einem Unschuldigen etwas passieren würde, solange sie auch nur einen Atemzug tätigte. 

Unterdessen kamen die Hexen gefährlich näher und sogleich streckte Linaewen ihr Schwert Blütensturm dem Himmel entgegen, dabei rief sie mit machtvoller Stimme: "Ultimative Schwerttechnik: Invisibilia ensis!"

Sogleich fing ihr Schwert an gülden zu leuchten und die magischen Symbole tauchten rund um ihr Schwert auf, während ihr blauer Mantel leicht nach hinten geweht wurde. Denn mit dem Freisetzen ihrer ultimativen Schwerttechnik hatte die Elfe eine enorme Menge an magischer Energie freigesetzt, die man wohl in großer Umgebung noch spüren konnte. Mit einem Mal brachen die magischen Siegel und die Schwertklinge zerbrach in abertausend feine Goldleuchtende Blütenblätter. Dann holte Linaewen mit ihrem Schwertgriff, der übrig geblieben war aus und schlug nach vorne zu. Sogleich rauschten die Blütenblätter nach vorne und schossen zielstrebig auf die Hexen zu. Eine der Hexen wurde von den Blüten ergriffen und wurde dabei unsanft vom Besen gerissen, während die anderen Hexen abdrehten und etwas weiter weg von ihr zum Stehen blieben. Sogleich flogen die Blütenblätter zurück und umkreisten Linaewen schützend. Alles um die Elfe herum wurde nun in einem warmen Licht angeleuchtet während sie entschlossen zu den Hexen blickte.

"Kehrt um, solange ich es euch noch gewähren lassen. Solltet ihr jedoch den Kampf vorziehen, so habt ihr von mir keinerlei Gnade mehr zu erwarten.", rief Linaewen den Hexen zu.

Die restlichen Hexen schossen magische Projektile ab und Linaewen wehrte diese mit ihren magischen Blüten ab und seufzte: "Nun gut... so sei es! Ich werde das hier alleine regeln." Beim letzten Satz sah sie leicht lächelnd zu ihren Freunden. Dann holte sie erneut aus und stieß ihren Griff nach vorne, dabei rauschten die goldschimmernden Blüten nach vorne und die Hexe musste der Attacke ausweichen, doch sogleich riss Linaewen ihren Griff in die Richtung, in welche ihr Gegner ausgewichen war und schleuderte diese gegen eine andere Hexe, woraufhin beide zu Boden geworfen wurden.

Sogleich zog sie ihre Blütenblätter wieder zurück, um eine weitere magische Attacke abzuwehren, welche sogleich angeflogen kam. Die Geschosse zerbarsten an den Blüten und so formte sie diese wieder zur Klinge. Es waren mittlerweile nur noch 2 Hexen übrig und mit langsamen Schritten ging sie auf diese zu. Dann richtete sie ihr Schwert auf eine der Hexen und rief: "Enhance Lumines Element: Solos Infernalis!"

Sogleich erleuchtete ihre Klinge so grell wie die Sonne und eine Lichtkugel erschien, die sehr schnell groß wurde und plötzlich einen konzentrierten Strahl abschoss, der je weiter er kam immer breiter wurde und die Hexe verbrannte. Doch bevor sie sich der letzten Hexe widmen konnte, hatte diese bereits die Flucht ergriffen.

Vermutlich wäre es für Linaewen ein leichtes gewesen die letzte Hexe auch auszuschalten, aber dennoch die Hexen zu töten war nicht ihre oberste Priorität. Es ging ihr nur darum so viele Bürger der Stadt zu retten wie sie konnte. Allerdings war es nur noch eine Frage der Zeit bis weitere Hexen hier erschienen.
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Beitrag von Araja Mi 22 Dez 2021, 17:03

Aufgeregt ging Araja auf und ab. Die Knappin zog ihre stürmischen, fast panischen Kreise im Obergeschoss des Waisenhauses.
Nachdem die Elfen ihre magische Barriere gezogen hatten und Arthur die Kinder nach unten geführt hatte, war es hier oben still geworden. Die Zwergenbrüder hielten es wohl für die beste Idee ihre sichtlich aufgewühlte, rothaarige Freundin, hier, abseits der Kleinen, zu betreuen. Doch sämtliche Versuche der Zwerge, die junge Frau zu beruhigen, waren gescheitert. Kein nettes Wort, kein noch so gut gemeinter Ratschlag und auch nicht das liebevolle Lächeln Durins hatten dazu beigetragen, dass es Araja in irgendeiner Weise besser ging.
Die Violinistin war wütend und zornig und wusste nicht einmal auf was, oder wen. War Araja auf Lianewen wütend? Die Elfe, welche ihr die Chance gegeben hatte zu dem zu werden, was sie schon so lange werden wollte? War der Rotschopf auf die Zwerge wütend, weil sie sie nicht verstanden? Vielleicht auf Alexandras, weil er nicht der gewesen war, den sie sich erhofft hatte? Wieso sollte Araja überhaupt auf ihre Freunde wütend sein, wenn es doch so viele andere gab, die ihren Hass und ihren Zorn so viel mehr verdient hatten? Allen voran Aldrich und seine Schergen, die Drachen und ihre Diener. Sie hatten das Weltbild der jungen Frau derart zerstört, dass sie sich bis heute nicht mehr sicher war, wer sie eigentlich war. Ein Mensch? Ein Drache? Oder irgendetwas dazwischen? Nicht zuletzt war Araja natürlich auch wütend auf Merdarion. Jener Elf, der es durch seine Missetaten vermocht hatte, die junge Frau zur Mörderin werden zu lassen. Das kleine Mädchen aus Toussaint, das sich einst schwor, niemals jemanden Leid zuzufügen, hatte ihr Versprechen gebrochen, als sie den Elfen zu Tode geprügelt hatte, um Linaewen zu schützen.
Aber das alles war gar nicht der echte Grund weshalb Araja so wütend und vor allem verzweifelt war: denn es war das neue Leben, das in ihr erwuchs und die Verantwortung, die damit einherging.

Hier oben im ersten Stock des Waisenhauses gab es ein Spielzimmer für die Kinder. Ein Raum, zugestellt mit Spielsachen, Stofftieren, Bauklötzchen, Schaukelpferden und allem anderem, was die Herzen eines jungen Herzen Höhen schlagen ließ. Gerad zu ein Paradies für jene, die noch nicht den Druck und die Last des Erwachsenseins verspürten.
Und es war exakt jener Raum, in den die Zwergenbrüder Araja gebracht hatten, um sie zu beruhigen. Doch hätte es in ganz Tyria grade wohl keinen schlechten Ort dafür geben, als diesen.
Eingepfercht zwischen all den Spielsachen, wirkten die Bauklötze für Araja wie die Mauern eines Gefängnisses und das Lächeln der Puppen wie hämisches, teuflisches Grinsen. So als würden sie alle gemeinsam darauf warten, dass der Rotschopf versagte. Sie erinnerten die junge Frau ununterbrochen an das, was kommen würde. An das unausweichliche. An das, wovor die Knappin am meisten Angst hatte: Mutter zu werden. Die eine Herausforderung, der sich die Rothaarige nicht stellen konnte. Die eine Sache, vor der das kleine Mädchen aus Toussaint nicht mehr davonlaufen konnte.

Schließlich legte sich der Zorn endlich, als Araja verstand, auf wen sie eigentlich wütend war. Nicht auf die Elfen, die Drachen oder Menschen, ihre Freunde oder all die Monster, welche hier lauerten. Und auch nicht auf das Kind. Sondern nur auf sich selbst. Araja war wütend auf sich selbst.
Darüber das sie es nicht vermochte sich dieser einen Sache zu stellen, geschweige denn sie zu akzeptieren.
Der eilige, gehezte Gang der werden Mutter wurde langsamer als diese Erkenntnis endlich ihren Geist eroberte. Voller Andacht blieb der Rotschopf stehen vor einem Haufen Stofftieren, die flauschig in einer Ecke warteten. Eines der Tiere, einen Plüschgreifen, aufhebend bückte sich die Knappin schließlich und nahm das Spielzeug in die Hände, um es genauer zu betrachten. Es war der erste Moment seit Wochen, in dem Araja ruhig wirkte und nicht länger wütend.
Und während die junge Frau in den Knopfaugen des Plüschgreifen zu verschwinden drohte, sahen die Zwerge wohl endlich eine Chance, zu ihrer Freundin wieder durchzudringen.

"Vielleicht sollten wir...!", begann Dorin voller Euphorie, bevor er ziemlich erprubt und überraschend von Araja unterbrochen wurde.

"Durin, .... ich bin schwanger."

Endlich hatte sie es ausgesprochen. Sehr ruhig und gefasst hatte sie die Worte gesprochen und dennoch vernahm man die Schwere darin, als sie die Lippen der jungen Frau passiert hatten.
Arajas Blick hob sich schließlich langsam von dem Stofftier und hinüber zum Vater, der sichtlich überrascht zum Rotschopf sah. Hatte Durin es nicht gewusst? Hatte er es nicht erkannt? Vielleicht hatte er es geahnt? Es war nicht wichtig.

"Das.... das ist doch großartig!", rief Dorin daraufhin aus, der sich sichtlich für seinen Bruder und seine beste Freundin freute.
Doch war es jetzt Durin der seinen Bruder unterbrach, in dem er mahnend seine Hand erhob, als er zaghafte einen Schritt nach vorne trat. Denn im Gegensatz zu seinem blonden Bruder hatte Durin durchaus die Verzweiflung in Araja's Augen erkannt, als sie diese drei Worte ausgesprochen hatte.

"Es tut mir leid...", flüsterte der Rotschopf leise, während feuchte Augen und kommende Tränen das Gewicht jener Entscheidung trugen, die Araja gerade zu treffen schien.

"Dir muss nichts leidtun, Araja.", beschwichtige der Zwerg noch, als er achtsam an seine Liebste herankam, um sie zu trösten. Doch dafür war es wohl schon zu spät.

"... ich kann das einfach nicht. Es tut mir Leid.", sprach die Knappin weiter und ließ schließlich den Plüschgreifen fallen. Der Zauber, den die Violinistin in ihrer Hand vorbereitet hatte, entblößte sich in ihrer Hand durch ein Leuchten, als das Stofftier die Finger passierte und zu Boden stürzte.
Noch bevor Durin oder Dorin auch nur einen Gedanken fassen konnten, blendete die beiden Zwerge ein ungeheuer grelles Licht, das von dem Zauber der Halbdrachin ausging und sie für einige Sekunden erblinden ließ.
Als die Brüder es wenige Augenblicke später wieder vermochten, ihre Augen zu öffnen, war Araja verschwunden. Niemand konnte sagen, was genau passiert war. Ob die junge Frau den Zauber selbst gewirkt, oder dazu gezwungen worden war. Noch wo sie jetzt war. Oder 'wann' sie war. Oder ob irgendjemand sie jemals wiedersehen würde.

Nur noch ein Plüschgreif war übrig geblieben von ihr... ebenso wie eine Entschuldigung, sowie die Erinnerung an sie.
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Der Hexensabbat - Kapitel II: Die Lange Nacht - Seite 2 Empty Re: Der Hexensabbat - Kapitel II: Die Lange Nacht

Beitrag von Linaewen Sa 12 Feb 2022, 12:11

"Huh?", entglitt es Linaewen als sie plötzlich die Schwingungen eines Zaubers vernahm, der sonst so gar nicht in dieses Geschehen passte. Langsam wandte die Integritätsritterin ihren Kopf in die Richtung des Waisenhauses, als Bahamut sich mit leisen Schritten neben sie stellte. Nur das Knirschen der Klinge, welche er hinter sich herzog, war zu hören gewesen.


"Du...hast...es auch....gespürt...hab ich nicht recht?", fragte Bahamut leise und sah zur Elfe.

Voller Unbehagen nickte die junge Ritterin auf die Frage ihres Begleiters.

"Sollen wir zurück?", fragte Cirdan und sah mit ruhiger Miene zu seiner besten Freundin.


"Ja. Ja, wir gehen zurück, um nachzusehen.", nickte Linaewen und steckte Blütensturm weg.

Mit einem letzten Blick sah sie zu den Bürgern, welche das Schauspiel der Elfe mit staunenden Gesichtern beobachtet hatten.


"Geht jetzt! Bringt euch in Sicherheit.", rief Linaewen den Bürgern ein letztes Mal zu, bevor sie sich schließlich abwandte und sich auf den Weg zum Waisenhaus machte. Etwas sagte ihr, dass etwas ganz und gar nicht stimmte und ihr Gefühl lag öfters richtig als ihr lieb war.

Mit schnellen Schritten eilte die Gruppe durch die Straßen und Gassen von Löwenstein, von der Schönheit dieser einst so prunkvollen Stadt war nun nicht mehr viel übrig. Überall konnte man die Zerstörung erkennen, welche angerichtet worden war. Es gab keine Straße, in der es nicht brannte oder Bürger panisch um ihr Leben liefen und nur zu gern hätte Linaewen allen Bürgern der Stadt geholfen, aber selbst sie wusste, dass sie niemals allen gleichzeitig helfen konnte.

Gerade als sie in die nächste Straße einbogen, stieß die blonde Elfe mit jemanden zusammen. Sie selbst torkelte nur ein paar Schritte zurück, doch die andere Person hatte nicht ganz so viel Glück und fiel unsanft auf den Hintern.


"Autsch...", keuchte eine weibliche Stimme und als Linaewen  genauer hinsehen konnte, erkannte sie Alessia welche dort vor ihr im Dreck saß.

"Alessia?", fragte die Integritätsritterin überrascht und half der Halbelfe sogleich hoch.

"Linaewen? Bei allen Göttern bin ich froh, dich zusehen.", lächelte die Assassine erleichtert und umarmte die Ritterin sogleich.


"Was machst du hier?", fragte die blonde Elfe verwundert.


"Ursprünglich war ich geschäftlich nur auf der Durchreise, als das alles hier losging... Dann hab ich mich von meiner Mutter getrennt, weil ich dachte, wenn wir uns aufteilen könnten wir so schneller die Ursache für den ganzen Tumult herausfinden.", erklärte die Assassine, dann fragte sie die Ritterin etwas überrascht: "Und was machen du und die anderen hier?"

"Nun wir wollten eigentlich nach Löwenstein und haben das falsche Portal genommen, deshalb sind wir hier gelandet.", seufzte Linaewen und sah kurz zu den anderen.

"Dann ist Araja auch hier?", fragte Alessia voller Vorfreude.


"Ja ist sie, komm mit. Wir wollten eh gerade zu ihr.", lächelte Linaewen sanft die Halbelfe an, dann legte sie eine Hand um die Schultern der Assassine und so eilten sie gemeinsam zum Waisenhaus weiter.

Es dauerte auch nicht mehr lange, da erreichten sie schon das Waisenhaus, da kam Iduna schon auf sie zugeeilt und umarmte Cirdan. Mit einem traurigen Gesichtsausdruck sah sie zu Linaewen, dann öffnete sie den Mund und schüttelte nur den Kopf.

"Was ist passiert?", fragte die Elfe und sie hatte das Gefühl, als würde ihr etwas den Hals zudrücken.

"Es ist... wir...Durin sollte... es euch... am besten selbst....erzählen.", sprach die Anführerin der Töchter niedergeschlagen.

Durin stand mit Dorin vor dem Portal und auch Arthur stand dabei. Mit einem traurigen und verbitterten Gesicht stand der Zwerg da, in einer Hand hielt er den Plüschgreif seiner Freundin fest. Der schwarzhaarige Zwerg bekam von seinem Bruder einen Stoß in die Seite, woraufhin dieser aufblickte und langsam auf die Ausbilderin zulief. Auch Arthur und Dorin folgten ihm, schon recht bald standen die vier beieinander und keiner wagte so recht ein Wort zu sagen.


"Was ist passiert? Wo ist Araja?", fragte Linaewen als sie diese nicht bei den anderen gesehen hatte.

"Araja...ist...", begann Durin und schüttelte den Kopf.


"Araja ist was?!", fragte die Ritterin beunruhigt nach.


"Sie ist verschwunden.", begann Durin zu erklären, dann sah er zu Linaewen auf und erzählte weiter: "Sie hat mir... gesagt, dass sie schwanger ist und dass es ihr leidtue. Sie sagte mir sie könne das nicht. Bevor ich auch nur etwas sagen konnte, hatte sie einen Teleportzauber eingesetzt und war verschwunden. Wir haben im ganzen Haus nachgeschaut, aber sie war nirgendwo zu finden. Sie...sie ist weg. Einfach weg. Ich weiß nicht wo sie hin ist... der Greif ist alles, was von ihr geblieben ist." 

Mit den letzten Worten hielt Durin der Elfe den Plüschgreif hin, er fand, dass Linaewen diesen an sich nehmen sollte.

Linaewen stand da wie vom Schlag getroffen, als sie den Worten des Zwerges lauschte. Es war das erste Mal seit langer Zeit, dass sie ihre sonst so besonnene und ruhige Art verloren hatte. Mit zitternden Händen nahm sie das Kuscheltier an sich und drückte ihn mit verzweifelter Miene an ihre Brust.

Alessia, welche alles mitangehört hatte, ging ein paar Schritte auf Linaewen zu und wollte ihr eine Hand auf die Schulter legen, doch diese ging an der Gruppe vorbei und auf die Barriere zu. Ihr Kopf war gesenkt, doch in der Dunkelheit konnte Alessia dank ihrer Elfenaugen dunkle Punkte auf dem Boden sehen und wusste genau, was sie waren.

Vor der Barriere sank Linaewen auf die Knie und drückte den Plüschgreif noch fester an sich, während sie am ganzen Leib zitterte. Eine Träne nach der anderen rann ihr die Wange runter, während sie die Zähne zusammenbiss, um stark zu sein. Doch sie konnte nicht mehr stark sein, dann legte sie ihren Kopf in den Nacken und stieß lauten Klageschrei aus, gefolgt von lauten Schluchzgeräuschen. Geräuschlos fielen ihre Tränen auf den kalten Boden und wurden von der Erde gierig aufgesogen. Dann drückte sie ihr Gesicht wieder in das Kuscheltier, um dieses zu verdecken. Es war das erste Mal seit langer Zeit, dass Linaewen ihre sonst so ruhige und beherrschte Art abgelegt hatte.


"Linaewen...", sprach Arthur langsam und ging vor seiner Liebsten in die Knie.

Die Elfe sah ihren Freund mit einem verweinten Gesicht an und schloss ihre Augen, als dieser ihr die Tränen abwischte. Dann wurde sie von ihm in den Arm genommen, langsam nahm sie auch ihn in den Arm und schloss verbittert die Augen. Für Sie war soeben eine Welt zusammengebrochen.

"Warum? Was mache ich falsch?", sprach Linaewen mit erstickter Stimme.

"Dich trifft keine Schuld.", seufzte Arthur leise.


"Ich konnte Rinewa nicht beschützen und nun ist Araja davongelaufen. Bin ich so unfähig?", schluchzte die blonde Elfe und vergrub wieder ihr Gesicht in der Schulter ihres Liebsten.

"Du bist nicht unfähig, du hast doch alles für sie getan. Du hast versucht, ihr Halt zu geben. Ich denke, dass sie verschwunden ist... hat damit zu tun, dass sie sich überfordert fühlt...", versuchte Arthur zu erklären.

"Herrin.", erklang eine verschlafene Stimme und Linaewen sah auf, es war Narissa welche vor ihr stand und sie sanft ansah. Dann ging auch sie in die Knie und nahm eine Hand des Hauptmanns in die Ihrigen.


"Wie euer Liebster schon sagte, ihr seid nicht unfähig. Euch trifft keine Schuld, ihr habt stets versucht, eure Knappen zu beschützen. Ihr habt damals alles getan, als ihr versucht habt Rinewa zu retten. Ihr habt euch euren Weg durch das Tunnelsystem gebahnt und habt euer eigenes Leben aufs Spiel gesetzt bei dem Versuch sie zu retten.", erklärte Narissa mit sanfter Stimme, während sie ihre Herrin einfühlsam betrachtete, dann fuhr sie fort: "Und auch um Araja habt ihr euch so gut gekümmert wie es euch möglich war, ihr habt sie als eure Tochter gesehen und ich bin mir sicher, sie hat in euch so etwas wie eine Mutter erkannt. Stets habt ihr versucht in allem, was ihr tatet Araja halt zu geben."

"Dem kann ich nur beipflichten. Du bist nicht unfähig, mein junges Fräulein. Selbst als Arajas schwierige Phase begann, hast du Geduld mit ihr bewiesen und warst verständnisvoll. Manch ein Ritter hätte wohl längst die Beherrschung verloren.", sprach der rote Ritter ermunternd.


"Warum konnte ich dann Rinewa nicht beschützen noch Araja halten?", schluchzte Linaewen als sie den Worten der anderen gelauscht hatten.

"Herrin...", lächelte Iduna traurig und gesellte sich ebenfalls zu Linaewen. Dann legte die erfahrene Ritterin ihre Hände auf die Wangen des Hauptmanns und zwang diese sanft sie anzusehen, dabei sprach sie: "Ihr habt mehr erlitten und durchgemacht, als so manch anderer Ritter des Ordens und das schon in so jungen Jahren. Kein Ritter sollte seinen Knappen zu Grabe tragen und doch habt ihr euren Stolz und eure Würde wiedergefunden. Ihr konntet sogar eine Beziehung eingehen. Ihr werdet Araja wiederfinden und sie in euren Arm schließen. Ich glaube, Araja quälten große Angst und Ungewissheit, dies lässt uns manchmal unüberlegt Dinge tun, die wir im Nachhinein bereuen. Doch so ist der Lauf der Dinge."

Arthur nickte leicht und versuchte zu lächeln: "Ich weiß doch wie wichtig dir Araja ist, deshalb werde ich auf jeden Fall bei der Suche nach ihr helfen."


"Das würdest du tun?", fragte Linaewen und ihre Mundwinkel zuckten leicht, als würde sie versuchen zu lächeln, während sie sich eine Träne abwischte.


"Na hör mal, ich lass dich doch nicht allein.", sprach Arthur entrüstet.


"Und ich werde dir auch helfen.", nickte Alessia und kam ebenfalls dazu, dann lächelte sie etwas traurig: "Araja ist immerhin meine Freundin. Ich will nur wissen, dass es ihr gut geht. Außerdem hast du viel für mich getan, du hast mir geholfen mich an diesen Körper zu gewöhnen. Das werd ich dir nie vergessen."


"Danke, ich weiß zu schätzen.", nickte Linaewen dankbar und sah zu Durin welcher den Kopf hängen ließ und in eine Straße verschwand.

"Entschuldigt mich.", sprach Linaewen und stand langsam auf. Mit eiligen Schritten lief die Elfe dem Zwerg nach.

Es dauerte nicht lange, da hatte sie den schwarzhaarigen Zwerg auch schon eingeholt und mit trauriger Stimme sprach sie: "Durin..."

"Hast du davon gewusst?", fragte der Zwerg seufzend und drehte sich zu ihr um, dann sprach er etwas verzweifelter: "Hast du davon gewusst, dass sie schwanger ist."

"Ja, ich habe versprochen nichts darüber zu sagen. Sie wollte es dir selbst sagen.", nickte Linaewen schweren Herzens.


"Du wusstest davon und ihr habt mir beide nichts gesagt?!", rief der Zwerg aufgebracht und sprach mit bebender Stimme: "Anfangs hab ich mich gefreut als sie es mir vorhin gesagt hat, aber als sie verschwunden ist... habe ich... ich war enttäuscht und wütend."

Linaewen wollte etwas sagen, doch sie beschloss stattdessen zu schweigen und so fuhr der Zwerg fort: "Ich dachte eigentlich Araja und ich könnten einander alles sagen, aber scheinbar hab ich mich geirrt."


"Geh nicht zu hart mit ihr ins Gericht Durin.", sprach Linaewen ruhig und gin einen Schritt auf den Zwerg zu, dabei sprach sie weiter: "Sie hatte Angst, sie war verzweifelt und es spielten noch eine Menge andere Umstände eine wichtige Rolle. Aber ich möchte sie zurückholen und ihr zeigen, dass sie sich auf uns verlassen kann. Egal was passiert, die frage ist nur... wirst du auch mit mir kommen um sie zu suchen?"

Durin atmete schwer ein und aus, dann sah er in das traurige Gesicht von Linaewen: "Ich komme mit... ich... will sie nicht... alleine lassen."

"Danke Durin, das bedeutet mir sehr viel und sie wird es sicherlich auch zu schätzen wissen.", meinte die Elfe und umarmte den Zwerg schließlich.

Durin erwiderte schließlich zögernd die umarmung und schlug betrübt die Augen nieder, auch für ihn war das hier alles andere als einfach. Aber zum Glück war er nicht allein.
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Der Hexensabbat - Kapitel II: Die Lange Nacht - Seite 2 Empty Re: Der Hexensabbat - Kapitel II: Die Lange Nacht

Beitrag von Linaewen Fr 11 März 2022, 19:33

Gerade als Durin zurück zu den anderen ging, hörte Linaewen auf einmal jemanden weinen. Doch das Weinen klang nicht nach einem älteren Kind sondern vielmehr nach dem weinen einen verängstigten Säuglings.


Instinktiv folgte die Elfe dem Schrei des Babys und fand sich kurz darauf vor einem eingestürzten Haus wieder. Die Balken hatten den Eingang verschüttet und waren zusätzlich von Schutt begraben, so dass es unmöglich war das zerstörte Haus zu betreten.


Nachdenklich blickte die Ritterin drein und richtete beide Hände auf den Schutt und nachdem sie leise eine Zauberformel gemurmelt hatte, hob sie das Geröll an und räumte dieses zur Seite. Nun war der Weg frei um das zerstörte Haus zu betreten. Die Elfe duckte sich unter einem Balken hinweg und sah kurz darauf schon die Quelle des lauten Weinens.


Eine Frau mit fahler Haut lag unter einer schweren Holzsäule begraben, vermutlich war die Frau gleich gestorben nachdem sie von diesem großen Bruchstück getroffen worden war. In ihren Händen hielt die junge Frau einen Säugling an sich gepresst und es wirkte so als hätte sie bis zum Schluss versucht ihr Kind zu beschützen.


Betrübt seufzte die blonde Elfe als sie sich vor die tote Frau hinkniete und dieser sanft über das Haar strich, dabei flüsterte sie leise: „Warum muss diese Welt so grausam sein und ein Kind von seiner Mutter trennen?“


Dann sah sie zu dem Baby das immer noch laut schrie und streichelte sanft mit einem Finger über die Wange des Babys. Während es weinte packte es mit seiner winzigen Hand den Finger von Linaewen. Stockend hielt die Elfe inne, in diesem Moment durchzogen die Ritterin so viele Gefühle und Eindrücke. Wie konnte ein kleines Lebewesen so viel Kraft besitzen?
Vorsichtig nahm die Elfe den ersten Finger der toten Frau in die Hand und mit einem leisen Knack hatte dieser schließlich nachgegeben. Möglichst einfühlsam löste die Ritterin Finger um Finger von dem Kind bis es schließlich frei lag. Behutsam und Liebevoll nahm sie den Säugling mit beiden Händen hoch um ihn letztlich in ihre Arme zu legen.


„Was willst du denn mit einem Säugling?“, ertönte eine Frauenstimme verwundert


Linaewen blickte über die Schulter und sah den Avatar ihres Schwertes. Er hatte die Form jener Elfe angenommen die sie schon damals gehabt hatte. Die violetten Augen musterten die junge Integritätsritterin.


„Du könntest es auch einfach hier lassen. So ein Ding ist doch letztlich nur Ballast und als Ritter wirst du kaum die Zeit haben, dich darum zu kümmern.“, meinte Blütensturm gelangweilt.


„Das ist kein Ding, das ist ein Säugling und Ballast ist er auch nicht!“, sprach Linaewen leicht protestierend.


„Ich möchte dich daran erinnern, dass das Ding... Verzeihung dieser kleine Efrandyl kein Spielzeug ist. Leg ihn doch einfach einer anderen Familie vor die Türe, dann können die sich damit herumschlagen.“, erwiderte Wille von Blütensturm schulterzuckend und blickte gelangweilt auf ihre Fingernägel.


„Er wird bei mir bleiben. Und ich habe auch schon einen Namen für ihn.“, meinte Linaewen entschieden.


„Das ging ja schnell... ich hab deutlich länger auf meinen Namen warten müssen...“, schmollte Blütensturm etwas gespielt, dann fragte sie: „Und wie wirst du den kleinen Racker nennen?“


„Ich werde ihn Elidor nennen.“, lächelte die Ritterin liebevoll und drückte das Baby sanft an sich.


„Elidor? So so...“, schmunzelte der Aspekt der ewigen Unvergänglichkeit und stellte sich neben Linaewen, dabei sah sie ihr über die Schulter um das Baby etwas besser zusehen: „Aber er ist kein Elf... würde ein Name der Efrandyls nicht besser zu ihm passen?“


„Ich finde Elidor passt perfekt zu ihm.“, lächelte Linaewen sanft und erhob sich langsam aber elegant und wandte sich an den Avatar ihres Schwertes: „Wirst du mir auch weiterhin deine Kraft schenken?“


„Als ob ich dich wegen so einer Entscheidung fallen lasse.“, meinte Blütensturm ruhig und stemmte eine Hand in die Hüfte.



„Ich danke dir.“, lächelte die Elfe glücklich.


„Ach was bleibt mir den anderes übrig?“, winkte der Avatar ab, dann verschränkte sie die Arme und und sah mit kühler Miene weg, jedoch schlich sich ein amüsiertes lächeln auf ihre Lippen. Ja Blütensturm konnte manchmal eine kleine Diva sein, aber man konnte sich dennoch auf sie verlassen.


„Linaewen?!“, ertönte Cirdans Stimme von draußen und kurz darauf stand er auch schon hinter der Ritterin.


Etwas verwundert, dass seine beste Freundin hier in Mitten all des Schutts stand fragt er etwas irritiert: „Ist alles in Ordnung Junges Fräulein?“


Langsam drehte sie sich um, in ihren Armen lag Elidor welcher mittlerweile so erschöpft war dass er eingeschlafen war.


„Ist das ein Baby der Efrandyls?“, fragte Cirdan und ging einen Schritt auf den Hauptmann der Ritter zu.


„Ja ich hab es hier in mitten des zerstörten Hauses gefunden. Seine Mutter war schon tot als ich ihn gefunden habe. So wie es aussah hat sie versucht ihn bis zum Schluss zu beschützen.“, seufzte Linaewen traurig.


„Dann sollten wir ihn in Sicherheit bringen und am besten dem Waisenhaus übergeben.“, meinte der rote Ritter und machte gerade Anstalten das Haus zu verlassen, da erwiderte Linaewen: „Nein ich werde ihn an mich nehmen und aufziehen.“


„Wie bitte?“, fragte Cirdan als hätte sich gerade verhört und wandte sich wieder seiner besten Freundin zu.


„Ich werde mich um ihn kümmern. Sieh dich doch um... Hier hat er nichts mehr, keine Familie und kein Zuhause. In Istariel könnte ich mich um ihn kümmern.“, erklärte die junge Elfe ruhig.



„Darf ich frei sprechen?“, fragte Cirdan höflich, woraufhin die Elfe knapp nickte.



„Vielen Dank.“, meinte der braunhaarige Elf und räusperte sich kurz bevor weiter sprach: „Mir ist durchaus bewusst, wie groß dein Wunsch nach einem eigenen Kind ist. Und ich weiß auch, dass du eine großartige Mutter wärst. Doch ehrlich gesagt mache ich mir sorgen. Wie willst du es hinkriegen dich um ein Baby und um den Orden zu kümmern?“



„Ich habe mich auch um Rinewa und Araja gekümmert.“, sprach die Ordensmeisterin mit ruhiger Stimme.


„Das mag sein, aber sie waren beide deine Knappen und somit dem Orden angehörig, das heißt du konntest dich sowohl um Sie als auch um die anderen Ritter gleichzeitig kümmern. Außerdem wird es dich viel Zeit kosten das Baby aufzuziehen, zu erziehen und all die Dinge beizubringen die es zum Überleben braucht. Und außerdem ist er ein Efrandyl, eines Tages wirst du an seinem Sterbebett sitzen, seine Hand halten und bei seinen letzten Atemzügen begleiten. Ich werde dich natürlich voll und ganz unterstützen. Dennoch bitte ich dich als bester Freund: Bitte nimm dir die Zeit und denke über deine Entscheidung gründlich nach. Ein Baby an sich zu nehmen ist nichts, dass man leichtfertig entscheiden sollte.“, sprach Cirdan mit schwerer Stimme.


Linaewen sah mit gequälter Miene runter zu Elidor. Natürlich hatte Cirdan recht, Elfen lebten nun einmal länger als die Efrandyls. Dennoch hatte Sie ihre Entscheidung längst getroffen. Ihr Wunsch war es nun einmal dieses Kind aufzuziehen.


Der Integritätsritter sah den entschlossenen Gesichtsausdruck seiner besten Freundin und seufzte leicht: „Warum werd ich das Gefühl nicht los, dass du dich nicht abbringen lassen wirst...“


Daraufhin musste Linaewen ein wenig Grinsen und ging zu ihrem besten Freund mit den Worten: „Weil du mich mittlerweile einfach zu gut kennst.“


Cirdan atmete nochmals schwer aus und sah seinen Hauptmann leicht leidend an: „Du hast dir das ganze also gut überlegt? Du bist dir also bewusst worauf du dich da einlässt?“


„Das bin ich.“, nickte Linaewen erneut.


Der Ritter strich sich mit einer Hand über das Gesicht und legte dann einen Arm um die junge Elfe, dann verließen sie das Haus und machten sich auf den Weg zum Waisenhaus.


„Alles in Ordnung Herrin?“, fragte Heipheistia und sah ihren Hauptmann in leichter Sorge an.


„Wir hatten schon Angst es wäre euch etwas passiert, weil nur Durin zurückkam und ihr noch eine Weile fern geblieben seid.“, seufzte Freya erleichtert auf.


„Nein nein es ist alles in Ordnung.“, lächelte Linaewen leicht.


„Oh! Wo habt ihr denn das Baby aufgelesen?“, fragte Narissa mit einem verschlafenen aber auch liebevollen lächeln und beugte sich etwas nach vorne um das kleine Kind besser betrachten zu können.


„Ich habe ihn in einem Zerstörten Haus gefunden. Seine Mutter lag unter Schutt begraben und hat ihn bis zum bitteren Ende verteidigt. Als ich ihn dort so in den Armen seiner Mutter liegen sah, konnte ich ihn nicht zurücklassen. Sein Name ist Elidor.“, erklärte die Elfe schweren Herzens.


„Elidor?“, fragte Alaria verwundert.


„Ja Elidor.“, nickte der Hauptmann sanft.


Die Töchter des Sturms sahen sich einen Moment an, dann trat Iduna vor und sprach vorsichtig: „Dann gehe ich richtig in der Annahme, dass ihr dieses Kind mit euch nehmen wollt?“


„Spricht etwas dagegen?“, fragte Linaewen und sah nun Iduna direkt an, während sie Elidor zur Beruhigung etwas wiegte.


„Verzeiht meinen Einwand Herrin, ein Kind aufzunehmen bedeutet viel Arbeit und es kostet auch viel Zeit. Und ihr habt einen Orden zu führen. Ich möchte nicht behaupten, dass ihr euch dieser Verantwortung nicht bewusst seid, dennoch mache ich mir sorgen dass ihr euch vielleicht ein wenig übernehmen könntet.“, sprach Iduna ruhig.


„Ich werde ihn an mich nehmen, das ist mein letztes Wort.“, sprach Linaewen ruhig aber in ihrer Stimme lag ein Unterton der deutlich machte, dass sie nun keine weiteren Widerworte dulden würde.



„Jawohl Herrin. Wir werden euch natürlich auch weiter unterstützen.“, verneigte sich Iduna und sah einen Moment beschämt zu Boden.


Die Ordensmeisterin 1. Ranges legte sanft eine Hand auf die Wange ihrer treuen Freundin und lächelte liebevoll: „Ich weiß deine Sorgen zu schätzen Iduna und ich verspreche dir ich werde den Orden auch weiterhin führen. Oder hab ich je meinen Rittern gegenüber das Wort gebrochen?“


„Nein, das habt ihr nicht Herrin.“, sprach Iduna und wagte es wieder dem Hauptmann in die Augen zu sehen.


„Dennoch weiß ich es zu schätzen dass du mir deine Sorgen offen mitteilst Iduna.“, sprach die junge Elfe dankbar und lächelte in die Runde: „Wenn ihr mich jetzt bitte Entschuldigen würdet.“


„Jawohl Herrin!“, riefen die Schwestern des Sturms gehorsam und salutierten sogleich, danach machten sie den Weg für ihren Hauptmann frei.


Sogleich lief die Ritterin an ihrer Leibgarde vorbei und schritt auf Arthur zu. Der Doktor eilte seiner Liebsten entgegen, scheinbar hatte auch er sich Sorgen um sie gemacht.


„Ist alles in Ordnung?“, fragte Arthur als er seine Herzenselfe sah.



„Ja es ist alles in Ordnung. Ich bin aufgehalten worden.“, erwiderte die Ritterin um ihren Freund zu beruhigen, dann sah sie ihrem neuen Schützling und erwiderte: „Ich hab dieses Baby in einem zerstörten Haus gefunden. Seine Mutter war bereits tot. Ich konnte es einfach nicht dort liegen lassen.“


Arthur betrachtete das Baby in den Armen seiner Freundin und sah dann zu ihr auf: „Ich hatte schon damit gerechnet, dass dieses Massaker hier eine Menge Kinder ihre Eltern kosten wird. Wir müssen für ihn und die anderen Waisen ein neues Zuhause finden. Aber die anderen werden ihn ziemlich bald als ihren Bruder sehen.“


„Ich...wollte... mich selbst um ihn kümmern.“, begann Linaewen etwas zögernd.


„Ach du wolltest....“, begann der Doktor etwas verblüfft und peinlich berührt, da er dachte seine Liebste wollte das Kind ins Waisenhaus geben.


Der Efrandyl räusperte sich und nickte: „Tut mir leid, ich hab das ganze wohl falsch verstanden.“


„Ist das denn ein Problem für dich?“, fragte die Elfe besorgt.


„Was?! Nein überhaupt nicht! Du weißt doch ich liebe Kinder und ich kann hervorragend mit ihnen umgehen! Es hatte nur zu erst den Eindruck, dass du ihn in die Obhut meines Waisenhauses geben wolltest.“, sprach der Arzt etwas hektisch um seine Freundin zu beruhigen.


Erleichtert lächelnd gab sie ihm einen Kuss auf die Stirn und sah zum Waisenhaus: „Du hast Recht wir müssen alle hier wegbringen. Ich hätte gerne gegen das Übel gekämpft, was hier für Verantwortlich ist, aber das wird wohl warten müssen."


Sandra kam kurz darauf dazu: „Ich möchte euch ja nicht drängen, aber je schneller wir Götterfels verlassen desto besser ist das für die Kinder.“



„Stimmt! Stimmt, wir sollten uns beeilen!“, rief Arthur und klatschte dabei entschlossen in die Hände.


„Nun dann werden wir euch Helfen...“, meinte Cecillia welche aus den Schatten hervortrat, Großmeister Ludwig folgte der Assassine aus den Schatten.


Cassandra blickte den alten Mann mit leicht verengten Augen an, sie konnte deutlich spüren wie eine dunkle Ausstrahlung von ihm ausging. Auch wenn das lächeln von Ludwig wie das eines freundlichen Großvaters wirkte, so hatte die Elfe das Gefühl dass er vermutlich nur so freundlich tat. Gerade als sie auf den alten Mann zulaufen wollte, wurde sie von Linaewen zurückgehalten.


„Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser alte Mann dir nicht geheuer ist. Doch ich kenne Cecillia von unserer Reise zum Berg und wenn sie ihm vertraut dann tu ich es auch.“, meinte Linaewen ruhig.



„Hoffentlich hast du recht Liv.“, meinte Cassandra und warf nun einen Blick auf Elidor: „Und das ist wohl dein neuer Schützling hm? Ich habe langsam die Sorge, dass du dir ein wenig zu viel zumutest Liv.“



„Ich schaff das schon Cas, vertrau mir.“, meinte die Ritterin mit einer gewissen Entschlossenheit in ihrer Stimme.



„Du hast es ja bisher immer geschafft.“, meinte Cas leicht schmunzelnd.


„Das würde ich wohl meinen.“, nickte die blonde Elfe zufrieden.


Arthur und Sandra eilten kurz darauf mit Cecillia ins Haus um die ganzen Kinder herauszuholen. Kurz nachdem sie alle Kinder durchgezählt hatten und für vollständig befunden hatten, hörten sie ein lautes kreischendes lachen.


Ludwig welcher seine Sense in den Händen hielt wandte sich der Richtung zu aus welcher das Lachen kam und erwiderte bestimmt: „Schnell jetzt bringt die Kinder weg und dreht euch nicht um. Überlasst die Hexen mir.“


Linaewen nickte knapp und zusammen mit ihren Rittern, Cecllia, Alessia und Arthur eskortierten sie Sandra und die Kinder aus der Stadt heraus. In den Straßen herrschte noch immer reinstes Chaos weshalb es für die Ritter eine große Herausforderung war die Kinder beisammen zu halten und diese unbeschadet aus der Stadt herauszubringen. Von hinten konnte man die Qualvollen Todesschreie der Hexen hören, was auch immer ihnen wohl widerfuhr war anscheinend schmerzhaft und auch brutal.


Die Töchter des Sturms hatten alle Hände voll damit zu tun, die Kinder beisammen zu halten und gleichzeitig auf Angreifer zu achten. Mit eiligen Schritten erreichten sie schließlich den Dwayna Platz. Doch das Tor und die Seitentore waren fest verschlossen und der Mechanismus zum Öffnen befand sich oben auf der Mauer.


„Überlasst mir das Seitentor...“, meinte Cirdan und trat nach vorne, dabei zog er seinen Bogen. Mit einem Blick zu den anderen meinte er: „Geht mit den Kindern ein paar Schritte zurück und sorgt dafür, dass sie mir nicht im Wege stehen.“


Iduna scheuchte die Kinder sachte mit den Töchtern ein paar Meter weiter bis sie es für Sicher genug fand und erwiderte leise: „Kommt, ihr habt ihn gehört.“


Als auch die Anderen sich zu den Kindern gestellt hatten, zog der rote Ritter mit seiner freien Hand nun sein Anderhalbhänder. Dann nahm die Haltung für seinen Bogenschuss ein und legte seinen Schwert auf.


Dann spannte er den Bogen leicht vor und rief: „Ultimative Schwerttechnik....“ Plötzlich entflammte der Bereich rund um den Ritter ebenso tauchten rote Penta- und Octagramme, aber auch andere magische Kreise um sein Schwert auf.


Sogleich richtete der Bogenschütze seinen Bogen richtig auf und spannte ihn voll und ganz durch. Unter dem Visier fixierte der Integritätsritter das Tor und vollendete seine Formel: „...Burning Phönix!“ Daraufhin entflammte sich seine Rüstung und er feuerte sein Bastardschwert ab. Sein Schwert verwandelte sich kurz darauf in einen gigantischen Pönix aus purem Feuer welcher kreischend auf das schwere Tor zuflog und dieses mit aller Macht niederriss. Das Holz und Metall wurde durch den Aufprall in Stücke gerissen und in alle Richtungen geschleudert. Hier und da schlugen die Bruchstücke in Häuser ein oder blieben brennen am Boden liegen. Diese Zerstörungskraft zeigte wohl zu was ein Integritätsritter im Stande war, wenn wirklich ernst machte. Mit einem lauten Kreischen flog der brennende Vogel zurück und verwandelte sich daraufhin ein Schwert zurück, welches Cirdan ergriff und wegsteckte.


Langsam wandte er seinen Kopf den anderen zu und sprach ruhig: „Der Weg ist frei, wir können weiter.“ Mit diesen Worten steckte der Ritter nun auch seinen Bogen weg und wartete darauf bis alle anderen an ihm vorbei geeilt waren, dann folgte er der Gruppe um Götterfels zu verlassen.


Linaewen blieb etwas weiter unten am Wege für einen Moment stehen und blickte hoch zu den großen Mauern von Götterfels. Es war ein Jammer was dieser Stadt widerfahren war. Mit einem Blick auf ihren neuen Schützling, beschloss sie zu den anderen aufzuschließen. Immerhin hatten sie es alle aus Götterfels heraus geschafft.
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