Tyrianischer Botschafter
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Yggdrasil

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Beitrag von Dr. Arthur Baratheon So 28 Feb 2021, 15:48

Als Arthur schließlich Linaewen in dem Käfig sah, verflogen alle seine Zweifel und die Angst die er bis gerade eben noch hatte. Auch auf diesen ungeheuer riesigen Baum zu sein, gemeinsam mit seiner Höhenangst schien der Arzt dabei nun mal endlich beiseiteschieben zu können.
Sofort rannte Baratheon an die Gitterstäbe und rief den Namen seiner Liebsten, um auf sich aufmerksam zu machen: "LINAEWEN! Wir sind hier! Bist du verletzt?!"
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Beitrag von Linaewen So 28 Feb 2021, 16:03

Gerade als sie ihren Namen hörte und aufsah, erblickte sie Arthur. Doch bevor sie etwas sagen konnte. Hatte Cirdan Linaewens Schwert gezogen und die verriegelte Tür zerschlagen. Zitternd stand sie auf, als könne sie ihren Augen nicht trauen. Dann hielt sie sich beide Hände vor den Mund und Tränen rannen ihr über die Augen. In diesem Moment verspürte die Elfe so viel Glück und Dankbarkeit. Arthur war hier begleitet von ihrer Knappin Araja, und ihren besten Freunden Cirdan und Cassandra.

Der Hochelfe schloss die Augen und schluchzte erleichtert, sie hatte darauf vertraut, dass sie kommen würden und nun waren sie endlich da um sie von diesem Ort weg zubringen. Mit einer hand wischte sie sich die Tränen weg und streckte die Hände aus und lächelte: "Arthur, Araja, Cassandra, Cirdan. Ihr seid gekommen. Ihr seid wirklich gekommen, um mich von hier wegzubringen."

Arthur eilte auf sie und nahm ihren Liebsten in den Arm. Langsam sank sie mit ihm auf die Knie und gab ihm einen innigen Kuss. Dann legte sie ihre Hände auf seine Wangen und drückte ihren Kopf sachte gegen seinen und schloss dankbar die Augen. "Ich habe auf dich gewartet.", hauchte Linaewen und öffnete langsam ihre Augen. Dann sah sie zu Araja und streckte eine Hand nach ihrer Knappin aus. Als Araja zu ihnen kam, schloss die Elfe diese ebenfalls in ihre Arme. In den letzten Tagen war die Elfe vor Sorgen umgekommen, nicht nur das Merdarion sie immer wieder bedrängt hatte, auch hatte sie manchmal Angst gehabt dass, die anderen sie wohl nicht finden würden. Daher fiel der Hochelfe ein Stein vom Herz als sie die beiden in ihre Arme schloss.

"Araja.", lächelte Linaewen aufgelöst und drückte sie an sich wie eine Mutter die ihre Tochter nach langer Zeit wiedergefunden hatte.
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Beitrag von Araja So 28 Feb 2021, 16:15

Auch Araja schien mehr als nur ein Stein vom Herzen zu fallen, als sie Linaewen wohlauf gesehen hatte, auch wenn der Anblick im Käfig alles andere als schön gewesen war. Nachdem Cirdan keine Zeit verloren und sofort das Schloss zerstört und somit das Tor geöffnet hatte, waren Arthur und Araja nach vorne gestürmt, auch wenn die Knappin sich noch im ersten Moment zurückhielt. Doch als die Elfe sie dann wenig später ebenfalls dazu winkte ließ auch der Rotschopf sich nicht zweimal bitten. SO durch den Wind wie sie war, durch die Entführung, die Reise, das Kämpfen und die Schwangerschaft war es dann ausgerechnet natürlich Araja, der als Erstes in Freudentränen ausbrach, als sie sich in den Armen ihrer Ausbilderin wiederfand.

Cassandra war unterdessen die einzige welche sich einigermaßen zügelte und auf Abstand blieb und die Umgebung beobachtete. Natürlich freute sich die beste Freundin Linaewen's genauso über deren Befreiung, doch machte ihr noch etwas anderes Sorgen. Etwas das scheinbar fehlte.
Nachdem Arthur, Araja und Linaewen dann nach Meinung der Sturmmagierin genug gekuschelt hatten richtete sie das Wort etwas streng an die blonde Elfe: "Linaewen - wo ist Merdarion?"
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Beitrag von Linaewen So 28 Feb 2021, 16:24

Linaewen strich sich eine Träne von der Wange weg und richtete sich dann würdevoll wieder auf. Noch immer etwas zitternd, ging sie etwas auf Cassandra zu: "Oben im Azurschloss. Dort verbringt er seine Zeit wenn er nicht gerade hier ist, um mir das Leben schwer zu machen."

"Ich habe hier etwas für dich.", meinte Cirdan und reicht Linaewen ihr Schwert.

"Danke Cirdan.", lächelte Linaewen und nahm dankend ihr Schwert Blütensturm entgegen.


"Lasst uns von hier verschwinden.", sprach Cirdan schließlich und wandte sich dem Ausgang zu.

"Eine gute Idee.", nickte Linaewen und sah zu Arthur. Gerade als sie nach Arthurs Hand greifen wollte, durchfuhr die Elfe ein stechender Schmerz im Kopf. Ächzend griff sie sich an den Kopf und sank auf die Knie, so erging es nicht nur ihr, sondern auch allen anderen.

"Was...geht hier...vor?!", keuchte Cirdan welcher vor Kopfschmerzen ebenfalls auf die Knie gesunken war.

"Ich...weiß... es nicht...", sprach Linaewen gequält und sah auf den Boden wo sich plötzlich ein magisches Portal auftat. Vermutlich sollte dieser Portalzauber verhindern, dass die Gefangene den Käfig verließ. Dann fiel die Gruppe in die gähnende Dunkelheit des Portals.
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Beitrag von Merdarion So 28 Feb 2021, 16:33

Als die Gruppe schließlich zu sich kam befanden sie sich in einem dunklen Kerker wieder. Das Portal hatte sie vermutlich direkt ins Azurschloss gebracht. Entkräftet lag Linaewen nicht weit weg von Arthur entfernt und hob ihren Kopf um sich nach ihm zu erkundigen. Dann ertönte langsames sarkastisches Klatschen aus der Ferne.

"Nicht schlecht.... nicht schlecht....", ertönte eine selbstgefällige Stimme und aus der tiefen Dunkelheit trat Merdarion heraus und sah unbeeindruckt die Gruppe an.


"Ihr habt es tatsächlich die Prüfungen Yggdrasils geschafft....", sprach Merdarion und sah zu Linaewen welche verzweifelt und traurig nach Arthur greifen wollte. Leicht lächelnd verpasste er dem Efandryl einen tritt und schob ihn so ein kleines Stück von seiner Elfe weg.

"Schade schade schade...", seufzte der Hochelf und schüttelte den Kopf und klatschte erneut in die Hände und murmelte etwas vor sich hin. Einige Ranken kamen die Wände herunter geschlängelt und packten Arthur, Araja, Cirdan und Cassandra.


"Wobei ich euch eigentlich dankbar sein muss. Denn dank euch kann ich meine magischen Kräfte besser aufbauen. Denn dieser Ort eine ganz besondere Eigenschaft, er kann anderen die Magische Kraft entziehen und auf jemand anderen übertragen. Und nun ratet wer der Glückliche ist der davon Profitiert.", grinste Merdarion bereit und breitete die Arme aus: "Richtig ich bin es."

Dann fing Merdarion an laut zu lachen und ging zu Arthur: "Dass du hier bist, wundert mich jedoch am allermeisten. Du bist kein Krieger, kein Soldat.... nur ein schwacher Efandryl... Aber zu dir komme ich später."
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Beitrag von Dr. Arthur Baratheon So 28 Feb 2021, 16:46

Kurz nachdem Arthur zu sich gekommen war, suchte er bereits die Nähe zu Linaewen, was natürlich von Merdarion sofort unterbunden wurde. Wo in alles in der Welt waren sie nun? Wo hatte dieser Bastard sie nun hingebracht? War dieses Portal, teil seines Planes gewesen?
Nachdem Baratheon und die anderen vom Rettungstrupp nun selbst gefangenen waren und Merdarion das Wort an den Arzt richtete, fauchte dieser nur entgegen: "Was willst du machen, hm? Nachdem du's Linaewen nicht besorgen konntest, lässt du das jetzt an uns aus, was?!"

Vielleicht spielte Arthur darauf den Elfen zu einem Fehler zu provozieren oder zumindest dazu mit ihm anzufangen, damit wenigstens die anderen mehr Zeit hatten. Mehr konnte der kleine Mensch ja wohl ohnehin nicht tun, oder?
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Beitrag von Merdarion So 28 Feb 2021, 17:28

Merdarion zuckte mit den Schultern und grinste: "Du hast recht, ich konnte es Linaewen nicht besorgen... doch das werden wir jetzt nachholen. Sieh gut zu und genieße die Vorstellung. Ich für meinen Teil werde jetzt eine menge Spaß mit Linaewen haben."

Cirdan welcher in den Ranken hing, versuchte sich irgendwie zu befreien, doch diese hatten ihn so fest im Griff, dass es unmöglich war diesem zu entkommen. "Wenn du sie anrührst, schwöre ich bei der Heiligen Mutter, wirst du das bitter bereuen.", rief Cirdan aufgebracht.

Der abtrünnige Ritter ging nun auf Linaewen zu und ignorierte den roten Ritter, wobei es schon amüsant war zu sehen wie der sonst so beherrschte Elf diesmal seine Fassung verlor. Vor Linaewen stehend schnippte er mit seinen Fingern und von der Decke kamen ein paar schwerer Eisenketten mit Schellen an den Enden. Klirrend landeten diese links und rechts neben Linaewen welche zornig zu Merdarion aufblickte. Der blonde elf ging vor der Elfe in die Hocke und legte eine Hand unter ihr Kinn. Dann befestigte er die Schellen an ihren Handgelenken und richtete sich wieder mit einem zufriedenen Lächeln auf. Dann machte er mit dem rechten Zeigefinger eine wischende Bewegung in Richtung Decke und die Ketten zogen sich schließlich wie von selbst nach oben. Daraufhin wurde Linaewen nach oben gezogen und stand schließlich geschwächt auf ihren Beinen.


"Du bist so wunderschön.", lächelte der Elf und ging um die Elfe herum, bis er schließlich hinter ihr stand. Mit einer Hand strich er sanft über ihren schlanken Bauch und tastete die leichte Vertiefung, ab die sich von ihrem Nabel bis knapp unter ihre Brust zog. "So begehrenswert und rein. Ich habe mich in meinen Träumen stets nach dir verzerrt.", hauchte er ihr ins Ohr. Dann nahm er eine Haarsträhne und roch daran. "Und dieser himmlische Duft der an dir Haftet. 

"Linaewen!", rief Arthur verzweifelt nach ihr.

Linaewen blickte nun von Merdarion zu Arthur und lächelte traurig: "Keine Sorge Liebster, es gibts nichts was er tun könnte, um meinen Willen zu brechen."


"Das wollen wir doch mal sehen.", kicherte Merdarion vergnügt und stand wieder vor der Ordensmeisterin ersten Ranges. Dann machte er noch eine wischende Bewegung nach oben mit seinem Zeigefinger und die Ketten wurden erneut etwas angezogen. Die Elfe ächzte ein wenig auf, denn jetzt stand sie nur noch sehr knapp auf ihren Zehnspitzen während ihre Arme komplett durchgestreckt an den Ketten hingen.

Als der blonde Elf sah wie Linaewen beim Anziehen der Ketten vor Schmerzen leise keuchte, kicherte dieser vergnügt: "Ja! Ja! Das ist die Linaewen die ich sehen will." Der Elf packte sie mit einer Hand an den Wangen und zwang sie ihn anzusehen. Linaewen rannen ein paar Tränen über die Wangen, wenn gleich sie noch immer versuchte ihre Fassung zu wahren. Langsam leckte Merdarion ihr die Tränen von der Wange und lächelte kühl: "Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du freiwillig bei mir bleiben."

"Niemals.", hauchte die Integritätsritterin entschlossen und sah ihn kühl an.

"Das sehen wir ja dann wenn es so weit ist.", grinste der abtrünnige Ritter und packte mit einer Hand grob ihr Oberteil und riss die Hand nach hinten weg, dadurch entblößte der Ritter ihre Oberweite. Durch den Ruck wurden ihre Haare ein wenig aufgeweht und ein paar Lange Haarsträhnen legten sich auf ihre wohl gerundeten Brüste. Merdarion sah seine Gefangene an als würde er das wunderbarste auf der Welt sehen.


"Ich schwöre dir, wenn du ihr etwas antust. Bring ich dich um!", brüllte Cirdan zornig und versuchte sich noch immer sich zu befreien.


"Wie niedlich.", winkte Merdarion ab und ging vor Linaewen auf die Knie. Sanft und zitternd umfasste er ihre Knöchel und küsste diese voller Begierde. Dann wanderte er mit seinen Lippen langsam aber stetig nach oben und küsste dabei jede stelle begierig ab.

Linaewen schloss die Augen und versuchte ihre Beine zusammenzudrücken, doch Merdarion kam ihr zu vor und drückte diese weiter auseinander. Langsam kam er zur Innenseite ihres rechten Oberschenkels. Sinnlich um streichelte er diesen mit seinen Händen und küsste weiter nach oben.

"Bitte.", flehte Linaewen und öffnete leicht die Augen und fuhr fort: "Bitte.... hör auf!"

Kurz bevor Merdarion am Ziel seiner Begierde war, entledigte er sich dem Rest von Linaewens Unterwäsche und warf diese breit grinsend Arthur entgegen. Dann ging er schließlich um die Elfe rum und griff ihr ganz ohne Hemmungen an ihre Brust und lächelte: "Wie war das vorhin? Ich könnte nichts tun, um deinen Willen zu brechen?" Dann packte er fester zu woraufhin die Elfe aufächzte.


"Mmmmhhhh schön weich.", lächelte der Elf in Arthurs Richtung. Mit der anderen Hand wanderte er streichelnd über ihre Brust runter über ihren schlanken Bauch und hielt vor dem Saum des Rockes inne. "Du bist doch sicherlich noch unberührt hab ich recht? Es wird vielleicht etwas wehtun, aber ich bin mir sicher dir wird es recht bald gefallen."

Linaewen blickte verzweifelt weg und sah zu Cassandra. Die Elfe schien irgendwie zu hoffen, dass ihre beste Freundin ihr Helfen würde. Doch da die Ranken sie knebelten, konnte diese nichts sagen oder rufen. Doch man konnte ansehen, das dies alles Cassandra mächtig gegen den Strich ging.

"Bereit?", lächelte Merdarion und wanderte mit der Hand ein Stück weit unter den Saum. Woraufhin Linaewen erschrocken ihre Augen aufriss und sich zu winden begann und flehte bitterlich: "Nein bitte nicht! Ich flehe dich an. Nein." Dann brach Linaewen in Tränen aus und versuchte irgendwie den Ketten zu entkommen.

In ihrer völligen Verzweiflung sah sie zu Arthur und hauchte: "Es tut mir so schrecklich leid." Dann ließ sie den Kopf hängen und schluchzte leise. Sie wollte nicht, dass Arthur sie so sah. Sie war doch sonst immer so standhaft gewesen, entschlossen und selbstbewusst.
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Beitrag von Dr. Arthur Baratheon So 28 Feb 2021, 18:56

Als wären die Feen und die Rätsel nicht schon genug gewesen, musste das Ganze nun ausgerechnet so enden? Gefesselt durch ein Rankenwerk und unfähig sich zu befreien, sollte Arthur nun mitansehen, wie seine große Liebe vor seinen Augen vergewaltigt wurde? War das nun seine Schuld? Hatte er Merdarion dazu getrieben, weil er seine dummen Provokationen mal wieder zum Besten geben musste? Was müsste Linaewen gleich durchleiden, nur weil er nicht fähig war ihr zu helfen?
Schon immer hatte Arthur eine Spitze Zunge gehabt, womit sonst hätte sich der kleine Mensch sonst zur Wehr setzten sollen? Immer hatte er sich oder auch andere aus der Misere quatschen können. Es war ihm dabei auch immer egal gewesen zu übertreiben, zu verheimlichen oder gar zu Lügen. Doch jetzt wo es darauf ankam, versagte er, wie noch niemals zuvor. Sprachlos und voller Entsetzten konnte Baratheon nichts weiter tun, als mit anzusehen, was gleich bevorstand. Allein der Gedanke daran, schien den jungen Mann zur Verzweiflung zu treiben bis zu dem Punkt, an dem sich Linaewen schließlich entschuldigte. Doch wofür?
Mit einem verständnisvollen Blick und einem, wenn auch sehr gezwungen Lächeln sowie mindestens einem tränenden Auge sah der Arzt zur Elfe. Es brauchte dieses Mal keine Worte, um Linaewen verständlich zu machen, das Arthur ihr beistehen würde, egal was gleich kommen würde, egal wie weit sie voneinander entfernt sein mögen und völlig egal, wie der heutige Tag noch enden würde.

Und während zwischen Mensch und Elfe für einen winzigen Augenblick etwas wie eine hoffnungsvolle Stille entstand, schrie Araja wie besessen und übertönte dabei sogar fast Cirdan welcher dem Spektakel ebenfalls nicht Wortlos beiwohnen konnte. Dabei brüllte der Rotschopf mit der gesamten Kraft die ihren Lungen hergaben. So wütend hatte die junge Frau zuvor wohl noch niemand jemals gesehen.
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Beitrag von Rinawen So 28 Feb 2021, 19:10

Zwei geisterhafte Hände umarmten Araja sanft und liebe voll von hinten. Jene geisterhafte Frau welcher Araja schon bei ihrer Prüfung zur Aufnahme als Knappe begegnet war glitt sanft hinter der rothaarigen Frau. Merdarion schien die geisterhafte Frau wohl nicht zu sehen oder zu bemerken, da dieser voll und ganz mit Linaewen beschäftigt war.

Mit kümmernder und liebevoller Stimme sprach sie zu Araja: "Verzage nicht mein Kind. Ich werde dir die Kraft geben meiner Tochter zu helfen. Niemals werde ich zulassen, dass einem meiner Kinder ein solches Leid widerfahren wird."

Sanft glitt Rinawen vor Araja und legte sanft ihre Hände auf die Wangen der Rothaarige und sah sie sanft an. Dann gab sie Araja einen sanften Kuss auf die Stirn und übergab Araja so einen Teil ihrer Macht. "Nutze meine Kräfte Weise, sie werden nicht ewig halten."


Schließlich strich Rinawen sanft über die Ranken welche Araja festhielten und diese fingen an zu verdorren. Mit einem letzten Blick auf Linaewen konnte man sehen wie sehr dieser Anblick der Heiligen Mutter schmerzte, bevor sie schließlich sanft verschwand.
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Beitrag von Araja So 28 Feb 2021, 19:52

Seitdem Merdarion Araja und ihre Freunde gefangen hielt, hatte die junge Frau keine Sekunde ausgelassen, dem Elfen etwas zuzurufen. Doch als der abtrünnige Ritter Anstalten machte, Linaewen zu missbrauchen, schrie ihre Knappin beinahe wie am Spieß und warf ihm eine Unsittlichkeit nach der anderen entgegen, bis sie plötzlich wie aus heiterem Himmel, einfach verstummte. Es war der Moment in der ihr Rinawen erschien, die Mutter der Elfen. Jene bildhübsche und zauberhafte Dame, welche Araja bereits am ersten tage ihres Knappen Daseins erschien. Nach dem fast elterlichen Kuss des Wesens spürte der Rotschopf sogleich wie sich die Kräfte in ihr regten, welche ihr der Baum zuvor noch genommen schien. Und als schließlich die Ranken verdorrten und zu Boden fielen war der Moment gekommen; Araja war frei.

Sofort stürmte die junge Frau, wutentbrannt auf Merdarion zu, welcher noch gar nicht begriffen hatte, was überhaupt gerade geschehen war. Seine Hände missbrauchten nach wie vor die Hüften der Elfe weshalb er sich dem, was gleich kommen würde, nicht mehr erwehren konnte. Während die Knappin also erneut ziemlich laut brüllend auf den abtrünnigen Ritter zustürmte, war es für diesen zu spät, seine Waffe zu ziehen und so rempelte die junge Frau den über zwei Meter großen Elfen einfach um, indem sie ihm ihren eigenen Körper entgegenwarf. Einen wirklichen Plan schien Araja dabei nicht zu verfolgen, außer vielleicht die unsäglichen Berührungen des Ritters an ihrer Ausbilderin damit endlich zu beenden. Doch schien es auch so, als hätte gerade nicht die Vernunft, das Sagen bei der jungen Frau, sondern ihre Wut.
Nachdem dann beide auf den Boden gelandet waren, richtete sich der Rotschopf sofort wieder auf und schlug die Arme des Elfen beiseite mit welchen er sich gerade noch verteidigen wollte, doch alles ging dafür mittlerweile viel zu schnell. Über Merdarion's Brust kniend hob Araja dann ihren rechten Arm bis zum Anschlag nach oben, um anschließend mit der vollen Wucht ihrer Faust auf das Gesicht des Elfen einzuschlagen. Manchmal brauchte es keine Magie, keine Zauber oder Techniken, sondern nur sture, blinde Gewalt die sich ohne Grenzen entfesselte, um zu tun, was getan werden musste.
Jedoch blieb es nicht bei dem einem Hieb. Sofort nachdem ihre Faust das erste mal getroffen hatte schnellte sie erneut nach unten. Immer und immer wieder prügelte die junge Frau mit sämtlicher Kraft auf den Elfen ein, während sie völlig wutentbrannt und hasserfüllt die Zähne fletschte. Noch niemals in ihrem Leben hatte Araja einen solchen Zorn verspürt und ihm dann auch noch freie Bahn gelassen. Das Blut des Elfen begann nach einem halben Dutzend Schlägen dem Rotschopf nun schon selbst ins Gesicht zu spritzen, doch sie machte unbeirrt weiter. Schlag für Schlag, Treffer für Treffer bohrte sich ihre Faust immer tiefer in das Fleisch des Verräters. Doch die Knappin schlug weiter, fast wie von einem Dämon besessen bis man in der Halle nur noch das stumpfe aufschlagen der Faust vernahm, welches fassungslos und Still von den verbleibenden Anwesenden mitangehört und gesehen wurde.
Nach einiger Zeit hatte Araja dann so häufig und mit solcher Wucht gewütet, das sie die Kraft verließ und sie endlich langsamer wurde und schließlich abließ von Merdarion, der schon längst tot war. Ziemlich erschöpft fing sich die junge Frau daraufhin selbst mit der freien Hand auf dem Boden ab, um nun nicht selbst zu Stürzen und blickte voller entsetzten auf die Faust, mit der sie gerade noch so gewütet hatte. Ihre Finger schmerzten, die Knöchel bis auf den Knochen wund geschlagen und alles übersät vom Blut des Elfen, zitterte die Knappin nun wie Espenlaub am gesamten Körper. Vermutlich begriff die junge Frau in diesem Moment, das sie gerade jemanden mit ihren bloßen Fäusten totgeschlagen hatte. Doch nicht nur das, es war überhaupt das erste Mal, das der Rotschopf jemanden getötet hatte, der kein Ungeheuer, Monster oder Drachendiener war. Daraufhin wurden die Augen der jungen Frau ziemlich leer, weshalb sie sich etwas benommen mit dem Armrücken das ganze Blut aus dem Gesicht wischte und versuchte aufzustehen. Dabei bekam sie einmal sogar kurz Schlagseite, bevor sie sich gerade noch so abfangen konnte und schließlich wieder stand. Bevor sie dann in Richtung von Merdarion's Schwert torkelte, musste sich Araja noch kurz sammeln, damit sie sich nicht gleich Übergeben musste, weshalb sie einen Moment starr verharrte.
Als sie die Waffe jedoch schließlich hatte ging sie in Richtung von Linaewen und zerschlug die Ketten , welche sie noch immer peinigten. Und nachdem die Elfe schließlich frei war hielt ihr die Knappin schließlich etwas Kleidung hin, während sie irgendwie versuchte wenigstens ein bisschen normal auszusehen, was aufgrund des ganzen Blutes an Gesicht und Kleidung wohl nicht so recht gelingen mag.
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Beitrag von Linaewen So 28 Feb 2021, 20:10

Zitternd und höchst Dankbar nahm die Elfe die Kleidung von Araja entgegen, während sie noch immer auf ihren Knien verharrte. Der Schock darüber, dass Merdarion sie vergewaltigen wollte und es auch beinahe mit Erfolg abgeschlossen hätte, saß der Elfe tief in den Knochen. Zitternd kämpftet sich die Hochelfe schließlich auf ihre Beine und stolperte auf Araja zu und nahm sie in den Arm. Während sie Araja im Arm hielt, streichelte sie ihrer Knappin sanft über den Kopf und drückte diese etwas enger an sich.

Was Araja getan hatte, war schrecklich gewesen doch unter diesen Umständen waren die Elfe gewillt über diesen Vorfall hinwegzusehen. Zumal Cirdan Merdarion vermutlich ebenfalls getötet hätte. "Danke Araja, danke.", hauchte Linaewen völlig erschöpft und löste sich sanft von Araja. Dann nahm sie ihr Schwert, welches nicht weit weg von ihr am Boden lag. Die anderen hingen noch immer an den Ranken, aber das würde sich wohl gleich ändern.

Linaewen zog das Schwert aus der Scheide und hielt es demonstrativ hoch und setzte ihre Ultimative Schwerttechnik frei. Dann schwang sie ihren Schwertgriff und die Blüten folgten ihren Bewegungen und durchschnitten ohne weitere mühe die Ranken. Als die Blüten wieder zurückkehrten und die Klinge bildeten, steckte die Integritätsritterin ihre Waffe weg und sank völlig entkräftet wieder auf ihre Knie.

Dann kam Arthur auf sie zugelaufen, sie wollte sich nur noch von ihm in den Arm nehmen lassen und den ganzen Schrecken irgendwie vergessen. Dann begann die einfach nur noch zu schluchzen.

Cirdan stellte sich neben Linaewen und legte ihre eine Hand auf die Schulter: "Es ist vorbei junges Fräulein. Du bist jetzt in Sicherheit."
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Beitrag von Dr. Arthur Baratheon So 28 Feb 2021, 20:22

Mitanzusehen wie Araja Merdarion so verprügelte war wohl eines der vielen Dinge, die Arthur heute nicht erwarte hatte mitansehen zu wollen. Aber der heutige Tag hatte auch schon viele Schrecken beinhaltete, weshalb es kaum verwunderte, das es schließlich mit so etwas enden musste. Als Linaewen schließlich frei war und die Elfe es auch noch schaffte ihn und die anderen von den Ranken zu befreien, rannte Baratheon natürlich sofort zu seiner Geliebten. Mit der Elfe im Arm vielen dem Arzt vermutlich gerade mehrere Zittergipfel vom Herzen, als er Linaewen endlich wieder in Sicherheit wusste. Als seine Freundin daraufhin zu schluchzen begann, streichelte Arthur beschützend und kümmernd über den Kopf der Elfe während er ganz erschöpft flüsterte: "Es ist vorbei Linaewen... es ist vorbei."

Und während Mensch und Elf sich trösteten war auch Cassandra wieder frei. Von allen nahm sie das geschehen noch mit am meisten Fassung, auch wenn sie etwas angeschlagen wirkte. Um sicherzugehen, das er tot war, war die Elfe an Merdarion's Leichnam getreten. Mit einem ziemlich herablassenden Blick sah die Sturmmagierin daraufhin in das entstellte, regungslose Gesicht des toten Ritters. So wie Merdarion nun aussah würde ihn wohl nicht einmal mehr die eigene Mutter wiedererkennen. Da hatte die kleine Efandryl ganz schöne Arbeit geleistet. Mit etwas Sorge und Unwohlsein sah Cassandra dann aus dem Augenwinkel zu Araja, welche sich gerade einfach auf den Boden gesetzt hatte und ziemlich verloren Löcher in die Luft starrte. Scheinbar hatte der Rotschopf jetzt ihr ganz eigenes Päckchen zu tragen.
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Beitrag von Linaewen So 28 Feb 2021, 20:50

Als er ihr versicherte, das alles vorbei war nickte lediglich wenn gleich sie noch immer völlig aufgelöst war. Nachdem sie dank Arthur wieder etwas Kraft getankt hatte, half Cirdan ihr sachte auf die Beine. Der Elf stützte seinen Hauptmann und gemeinsam gingen sie zu Araja rüber. Der rote Ritter übergab Linaewen an Cassandra und half dann schließlich Araja auf.

Gemeinsam suchten sie schließlich einen Weg nach draußen und nach einer gewissen Zeit hatten sie schließlich das Azur schloss verlassen. Und machten sich auf den weg zurück zum Stamm des Baumes. Als sie schließlich den Eingang erreichten ließen sie sich vom Wind sanft hinabtreiben und kamen in den Raum der Rätsel. Von dort aus nahmen sie schließlich die Wendeltreppe nach unten und kamen schließlich bei den Hippogreifen raus.

Cirdan nahm Arthur nochmals zur Seite und sprach ihn auf das Herz des Baumes an. Immerhin mussten sie dem Baum noch sein Herz zurückgeben. So beschlossen die beiden dies Gemeinsam zu machen. Sie sagten der Gruppe, dass sie schonmal nach unten fliegen sollten und nachkämen. Nachdem die anderen auf den Greifen runterflogen, nahmen die beiden eine andere Treppe nach oben und kamen letztlich in ein großes Gewölbe. Viele hundert Äste kamen von allen Seiten in der Mitte des Raumes über einem Sockel zusammen. Es hatte fast so den Anschein als wären diese Äste die Adern des Baumes.
Gemeinsam gingen sie zu dem Sockel und Arthur setzte das Herz in den Sockel ein. Plötzlich fingen die Äste an zu knarzten und bewegten sich zum Herz hinunter. Mit einem Mal wurde eine gewaltige Menge magischer Energie freigesetzt und man hatte das Gefühl, das der Baum anfing seine alten Kräfte zurückzubekommen.

Zufrieden mit ihrer Arbeit flogen, die beiden letztlich mit ihren Greifen runter wo die anderen bereits warteten. Draußen wartete die Gruppe bereits auf die beiden und Iduna fiel Cirdan erleichtert um den Hals. Narissa lag angelehnt an einem Stein und lächelte schwach. Die Pfeile hatte man entfernt und die Wunden mit Magie versorgt. Durin war deutlich besser davon gekommen als Narissa und war Araja sofort entgegengekommen und sie erleichtert umarmt.

Linaewen blickte hoch zum Baum und wandte sich schließlich ab, sie wollte nur noch weg von hier und zurück nach Istariel. Doch in ihrem Zustand würde sie die Reise nicht wirklich gut überstehen. So kehrten sie gemeinsam ins Gasthaus zurück und die Töchter besorgten für ihre Herrin neue Klamotten.

Währenddessen hatte sich Linaewen in Arthurs Arm gelegt, um sich auszuruhen. Müde sah sie zu ihrem Liebsten und lächelte schwach.
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Beitrag von Linaewen So 12 Jun 2022, 22:22

Die Sonne hatte ihren höchsten Punkt am Zenit erreicht und nur wenige Wolken wurden von einem sanften Wind über den Himmel hinweggetragen. Das Gras wiegte sich unter der Brise, während die Schatten der Wolken über die weiten Weiden zogen. Einige Flüsse und Bäche zogen sich zwischen den Grashügeln hindurch und vereinzelt konnte man hier und dort kleine Ortschaften sehen, aus deren Schornsteinen Rauch aufstieg. An den Wegesrändern standen vereinzelte Bäume, die für ein wenig Schatten sorgten, jedoch gab es kaum größere Waldflächen hier im unmittelbaren Umkreis. Über einige der Flüsse hatte man größere Zugbrücken gebaut, damit die kleineren Transportschiffe durchfahren konnten.

Inmitten dieser idyllischen Landschaft stand ein gigantischer Baum, dessen Baumkrone weit hoch in den Himmel ragte und sogar so hoch war, dass sie selbst die Wolken überragte. Welchen Durchmesser der Baumstamm hatte, vermochten nicht einmal die Elfe zu sagen, jedoch war er mehrere tausend Jahre alt und an seinem Fuß war die freie Stadt der Elfen errichtet worden. Die Stadt hatte ihren Namen von jenem Baum erhalten, an welchem sie errichtet worden war: Yggdrasil.

Die Stadt zwar zwischen den Wurzeln eingebaut worden, teils waren die Behausungen in die gigantischen Wurzeln reingebaut worden. Ebenso hatte man das Wurzelwerk als Mauern verwendet und sie unterteilten die Stadt in mehrere Bezirke ein. Die Stadt florierte schon seit mehreren Tausend Jahren und bot Zuflucht für Hoch-, aber auch für Waldelfen, die schon lange nichts mehr von der Auseinandersetzung ihrer Vorfahren wissen wollten. Weit oben in der Baumkrone von Yggdrasil befand sich ein Schloss, welches Azurschloss genannt wurde. Es war damals von einem Waldelfenkönig errichtet worden, doch es stand schon lange leer und war nun an die Integritätsritter übergegangen.
Das Schloss verfügte über einige Waffenkammern, Unterkünfte ebenso über mit Ballisten bewaffnete Türme. Es gab sogar einen großen Garten, welcher jedoch schon lange nicht mehr gepflegt worden war und deshalb ziemlich verwittert war.

Das Geräusch von kräftig schlagenden Flügeln durchbrach das Rauschen des Windes, es waren die Integritätsritter welche direkten Kurs auf Yggdrasil nahmen. Die Reise hier her war ziemlich lang gewesen, doch endlich hatten sie es geschafft. Vor ihnen stand jener sagenhafte Baum, den man schon aus weiter Entfernung sehen konnte. Die Gruppe wurde von Linaewen angeführt, welche mit einer Geste den Befehl gab weiter in die Höhe zu steigen, was sehr zum Leidwesen von Arthur passierte. Kurz darauf stiegen die Reiter weiter hoch in die Lüfte bis sie über den Wolken flogen.

Unter ihnen begann sich die Stadt zu erstrecken und über ihnen begannen sich die ersten Äste und Zweige von Yggdrasil auszubreiten. Jeder Ast selbst musste wohl den Durchmesser eines ausgewachsenen Baums haben und jeder Zweig der eines jungen Baums. Die Baumkrone warf einen sanften und licht gesprenkelten Schatten nach unten, da Solos zwischen dem Blätterwerk hindurchschien und für atemberaubendes Lichtspiel sorgte.

Die Gruppe flogen eine steile Kurve um den Stamm herum und vor ihnen erstreckte sich das Azurschloss, welches auf den gewaltigen Ästen errichtet worden war und vom Baumstamm aus führte ein Weg zum Schloss.

"Wir sind da.", sprach Linaewen als sie endlich ihr Ziel erblickten.

"Wurde aber auch Zeit.", atmete Arthur erleichtert aus.

Die Elfe bedachte ihn mit einem sanften, aber auch verständnisvollen Blick. Sie konnte schon ahnen, dass die letzten 2 Wochen für den Efrandyl sehr anstrengend gewesen sein mussten. Zu einem war da seine Flugangst und zum anderen hatte er sich während des Fluges um Elidor kümmern müssen.

Die Gruppe landete im Heruntergekommenen Garten und stiegen von ihren Reittieren ab.

"Endlich...", ächzte Evander und streckte sich erstmal durch.

"Also so viel Fliegen ist einfach nichts für mich.", stöhnte Durin erschöpft.

"Das kannst du laut sagen.", brummte Dorin.

"Ihr wart alle sehr tapfer.", lächelte Linaewen ihre Freunde an.

"Danke.", murmelte Alessia und rieb sich etwas den Hintern, woraufhin Cecillia leise zu lachen begann.

Dann wandte sich die Ritterin den anderen Integritätsrittern zu: "Nun gut, ihr dürft den restlichen Tag machen was ihr wollt. Morgen werden wir beginnen, diesen Ort wieder auf Vordermann zu bringen."

"Jawohl!", salutierten die Ritter und kümmerten sich um ihre Reittiere, bevor sie schließlich den Garten verließen.

"Und was wirst du machen?", fragte Cecillia schließlich.

"Ich werde erstmal runter in die Stadt gehen. Ich denke es wäre das beste, wenn ich den Bürgermeister von Yggdrasil von uns berichte. Wer möchte, darf mich natürlich gerne begleiten.", erwiderte der Hauptmann der Integritätsritter.

"Danke, aber nein danke. Ich will mich heute nirgendwo mehr hin. Mir tut alles weh.", ächzte Alessia und ging nach drinnen.

Die junge Elfe blickte der Halbelfe nach und lachte leicht.

"Ich würde mich anschließen, Herrin.", verneigte sich Castien respektvoll.

"Und ich mich auch.", beschloss Arthur.

"Dann lasst mich euch Elidor abnehmen.", sprach Iduna und nahm Linaewens Sohn an sich.

"Danke dir. Wir versuchen nicht allzu lange wegzubleiben.", nickte Linaewen dankbar.

Daraufhin machten sich die kleine Gruppe auf den Weg das Azurschloss zu verlassen, um den Bürgermeister von Yggdrasil aufzusuchen.



"


Zuletzt von Linaewen am Di 05 Jul 2022, 09:55 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Beitrag von Integritätsritter Cirdan Mo 13 Jun 2022, 20:06

Während Linaewen sogleich ihren Pflichen nachging beschloss Cirdan mit Iduna das Schloss zu erkunden. Selbst er war in seiner ganzen Lebenszeit von über 4000 Jahren noch nie in diesem Bauwerk gewesen. Doch alleine der gewaltige Garten in welchem die Ritter gelandet waren, vermochte nur einen kleinen Überblick zu geben wie groß das Azurschloss wirklich war.

So betraten sie schließlich das innere des Anwesens und fanden sich in einem langen Gang wieder welcher durchgehend mit einem verblichenen roten Teppich ausgelegt war. Auch die Rüstungen und Gemälde welche zur zierde da waren, machten keinen allzuschönen Anblick mehr und die alten Möbel wirkten auch schon relativ morsch.

"Wie lange mag es her sein, dass sich jemand um das Anwesen gekümmert hat?", fragte Iduna in den Raum hinein.

"Ich kann es dir nicht sagen, aber es wird hier eine menge Arbeit auf uns zukommen, das kann ich dir versprechen.", brummte Cirdan und nahm seinen Helm ab.

Iduna sorgte dafür, dass Elidor nun gemütlich auf ihrem Unterarm saß und so liefen sie den Korridor entlang. Sie kamen an ettlichen Türen vorbei, manche waren kaputt, andere lagen in den Räumen oder auf dem Gang da die Schaniere vollkommen verrostet waren.
Wo die Türen fehlten konnte man schon im vorbeigehen hinein sehen. Unter den Räumen befanden sich einige Arbeitszimmer aber auch viele Schlafzimmer ebenso wie Wohnzimmer und natürlich fanden sie auch eine gigantische Bibliothek deren Regale mittlerweile stark verstaubt waren.

Die beiden Ritter fragten sich wozu man so viele Räume brauchte, sie selbst hatten nur ihre Unterkunft und diese reichte auch vollkommen aus. Aber so waren wohl manche Könige, sie mussten anscheinend immer die größten Prunkvollsten Schlösser haben.

Ihr Weg führte sie auf einen offenen Wehrgang welcher sich auf de äußersten Mauer der Anlage befand. Insgesamt verfügte das Schloss über 3 Mauern und jede seite der Mauer verfügte über 8 große Türme. Die Mauern waren so angeordnet dass die äußersten Mauern am niedrigsten waren und die innerste Mauer am höchsten. Auf den Türmen standen gewaltige Balliste um die ganze Anlage zu verteidigen. Ebenso verfügten die Mauern über Schießscharten doch die Schlitze der Scharten waren zu klein, als dass das Geschoss eines Großbogens durchpasste und auch deshalb musste hier ein wenig nachgearbeitet werden.

Cirdan blieb mit verschränkten Armen auf dem offenen Wehrgang stehen und blickte in die weite Ferne welche sich vor ihm Erstreckte. Am Horizont konnte der rote Ritter den Schwarzeisenberg mühelos erkennen. Der Berg lag ruhig an der Bucht als würde er schlafen. In mitten der gewaltigen Bucht konnte man sogar die Stadt Ildor erkennen, ebenso wie die vielen Boote und Schiffe die um jenen Ort schipperten.
Dann sah er ein wenig weiter nach unten und sah dort jenen Käfig in welchem einst Linaewen festgehalten wurde. Von allen Dingen hier oben war er noch immer in einem tadellosen Zustand.

"War...dort unten Linaewen festgehalten worden?", fragte Iduna vorsichtig nach.

"Ja war sie. Sie war so froh, als sie uns gesehen hat. Ich frage mich ob all das hier dazu geführt hat, dass Araja letztlich so am Ende war.", seufzte Cirdan.

Die Ritterin schenkte Elidor ein sanftes lächeln und blickte anschließend zu ihrem Verlobten: "Ihr habt nie erzählt was dort oben vorgefallen ist. Aber wenn du es nicht erzählen willst, dann ist das auch in Ordnung."

Cirdan fuhr sich mit einer Hand immer wieder nachdenklich über den Bart bis er kurz die Augen schloss und zu sprechen begann: "Nun als wir Linaewen endlich gefunden hatten, war sie so erleichtert uns zu sehen. Ich hätte die Falle riechen müssen die Merdarion uns gestellt hatte."

"Du kannst doch nicht alles vorhersehen.", sprach die blonde Ritterin mitfühlend und legte ihm sanft die freie Hand auf die Schulter.

Cirdan schenkte ihr ein trauriges lächeln als er fortfuhr: "Ich erinnere mich noch, dass mein Körper schwer wurde und ich auf den Boden gedrückt wurde. Es hatte sich angefühlt als würden mehrere hundert Kilo auf mich einwirken. Mein Kopf fühlte sich schwer an und das nächste woran ich mich erinnere ist, dass ich an einem anderen Ort zu mir gekommen bin. Ich sah wie das junge Fräulein versuchte nach Arthur zu greifen, ich konnte den Schmerz und das Leid in ihrem Gesicht genau sehen. Sie wollte zu ihm und doch konnte sie es nicht..."

"Bei Rinawen, wie schrecklich.", flüsterte Iduna und blickte traurig zu Boden.

Die Beiden liefen ein Stück weit weiter während Cirdan weitererzählte: "Merdarion zeigte sich und trat Arthur weg, dann fesselte er ihn, Araja, meine Schwester und mich mit Ranken. Dann beschwor er ein paar eiserne Ketten an denen er das junge Fräulein kettete und soweit hochziehen ließ, dass sie gerade noch so auf den Zehenspitzen stehen konnte. Ich habe alles versucht um mich zu befreien, doch konnte ich keine Magie wirken, denn der Ort entzog mir meine Kräfte und gab sie Merdarion..."

Der Phönixritter atmete schwer aus und schenkte dann Elidor ein leichtes lächeln, als dieser lachend seine Hände nach ihm ausstreckte. Sachte nahm der rote Ritter den kleinen Efrandyl ansich was Iduna mit einem liebevollen lächeln quittierte, dabei fuhr er weiter fort: "Linaewen sagte Arthur, dass er sich keine Sorgen machen müsse und Merdarion nichts tun könne um ihren Willen zu brechen."

"Aber vermutlich war er auf dem besten Weg dies zu schaffen nehme ich an?", fragte Iduna mit gequälter Stimme.

Der brünette Elf nickte leicht und erzählte weiter: "Er riss ihr das Oberteil vom Leib. Er besudelte sie mit seinen dreckigen Fingern. Du kannst mir glauben, ich war in meinem ganzen Leben noch nie so wütend gewesen wie an diesem Tag. Die Tatsache dass ich machtlos war und nichts tun konnte, steigerte meinen Zorn nur noch weiter. Und kurz bevor er Linaewens Unschuld vollkommen beschmutzen konnte, hatte Araja es geschafft sich zu befreien. Ich weiß nicht wie, aber sie hatte es geschafft und sie stürzte sich auf Merdarion. Mit all ihre Kraft prügelte sie auf ihn ein bis er letztlich tot war..."

Die Ritterin hielt sich entsetzt die Hände vor den Mund als sie anhören musste, was sich damals alles zugetragen hatte und sprach Zaghaft: "Warum hast du nie mit mir darüber gesprochen?"

"Ich wollte das ganze einfach nur noch vergessen und verdrängen.", seufzte der Phönixritter müde.

Die Ordensmeisterin 4. Ranges sah den roten Ritter besorgt an, beschloss jedoch nichts mehr weiter zu sagen.

Nachdem sie sich auch den rest des Schlosses angesehen hatten suchten sich die beiden ein Zimmer welches für die nächste Zeit ihre Unterkunft werden sollte. So eine Gästeunterkunft gewählt welche über 3 Zimmer verfügte, ebenso wie einem großen Bad und einen Balkon. Die Räumlichkeiten lagen im vierten der fünf Stockwerke und waren den königlichen Schlafgemächern recht nahe.

Iduna richtete mit etwas Magie das Bett wieder her, damit sie zumindest schon mal einen Platz zum schlafen hatten. Unterdessen machte Cirdan ein Feuer im Kamin und kümmerte sich um das Essen. Immerhin hatten sie einen langen Tag hinter sich und irgendwann musste auch ein Ritter mal etwas essen.
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Beitrag von Linaewen Di 14 Jun 2022, 20:46

Die Straßen von Yggdrasil waren gut besucht, so drängten sich Elfen dicht an dicht über die feinsäuberlich gepflasterten Straßen der freien Stadt hinweg. Die Stadt hatte alles zu bieten was das Herz begehrte, von ettlichen Handelsvierteln bis hin zu Theatern und kleinen Arenen. Durch die Straßen zogen Gaukler, Straßenkünstler und Zauberer die den Bewohnern mit ihren Aufführungen ein lachen auf die Lippen zauberten. Hier und da hingen zwischen den Häusern Seile an denen Fahnen hingen, oder Wäscheleinen an denen Kleidung trocknete.

Die restlichen Töchter des Sturms hatten sich ebenfalls angeschlossen und machten für Linaewen den Weg frei damit diese besser voran kam. Der Anblick ihrer goldenen Rüstung, brachte ihr natürlich so manch fragenden oder neugierigen Blick ein aber das ignorierte die Integritätsritterin gekonnt.

Plötzlich blieb ein kleiner Junge vor Linaewen stehen und sah sie mit großen Augen an: "Bist du ein Ritter?"

Die junge Integritätsritterin schenkte ihm ein warmherziges lächeln und ging in die hocke: "Ja ich bin ein Ritter."

Dann druckste sich der junge ein wenig herum und nuschelte: "Darf ich...darf ich dein Schwert halten?"

Die Töchter des Sturms wollten schon einschreiten, da gab die goldene Ritterin ihnen mit einer Geste zu verstehen, dass dies nicht nötig war. Dann stand sie auf, damit sie ihr Schwert besser ziehen konnte und zog es galant aus der Scheide.
Dann stellte sie sich hinter den Jungen und ging aber mal in die Hocke, dabei hatte sie ihre Arme um den Kleinen geführt und hielt das Schwert aufrecht. Zögernd legte er seine Hände ebenfalls um den Griff und fing plötzlich an über beide Ohren zu strahlen. Natürlich würde sie ihr Schwert nicht aus den Händen geben, denn sie hatte die Sorge, dass das Kind sich am Ende vielleicht noch verletzen könnte und dass wollte die junge Elfe nicht.

"Bei Stacia, da bist du ja...", rief plötzlich eine weibliche Stimme aus der Menge und sogleich kam die Mutter des jungen herbei geeilt.

"Mama sieh mal!", rief der Junge aufgeregt und verwies damit auf das Schwert welches er zusammen mit Linaewen hielt.

"Also wirklich...", seufzte die Frau kopfschüttelnd und verbeugte sich mehrfach vor Linaewen: "Ich entschuldige mich für meinen Sohn, falls er euch in irgendeiner Weise aufgehalten hat. Aber er ist nicht mehr zu stoppen wenn er einen Ritter oder einen Soldat erblickt."

Nachdem der Kleine das Schwert wieder losgelassen hatte, steckte sie ihr Schwert wieder weg und lächelte gelassen: "Ich sehe keinen Grund für eine Entschuldigung. Ihr habt einen wunderbaren und gut erzogenen Sohn."

Erleichtert atmete die Frau auf und nahm ihren Sohn zu sich: "Nun gut wir wollen nicht weiter eure Zeit verschwenden. Möge Solos euch mit seinem Licht segnen."

"Bevor ihr geht, könntet ihr mir vielleicht weiterhelfen?", fragte Linaewen freundlich nach

"Aber Natürlich. Wie kann ich euch behilflich sein?", wollte die Elfe wissen.

"Wir suchen den Bürgermeister dieser Stadt. Wisst ihr wo ich hin muss?", fragte die blonde Elfe schließlich.

"Ihr sucht Bürgermeister Valgorlor? Oh das ist recht einfach. Folgt dieser Straße, sie führt ein wenig um diese Wurzelmauer herum. Dann kommt ihr zu einer von Handerbauten Mauer mit einem großen Tor. Das Viertel hebt sich von den anderen deutlich herab. Das Viertel besteht aus einem großen Turm könnte man sagen, welcher sich Stufenartig erhebt und über mehrere außentreppen erklimmbar ist. Wenn ihr die oberste Ebene erreicht habt, müsst ihr über eine große Brücke gehen dort findet ihr einen gewaltigen Turm, er ist das große Verwaltungsgebäude von Yggdrasil. Fragt dort die Wachen nach Bürgermeister Valgorlor."

"Ich danke euch für eure Auskunft.", sprach Linaewen sanft und neigte ihren Kopf dankbar.

"Gehabt euch wohl.", verabschiedete die Elfe sich und nahm ihren Sohn mit.

"Die Stadt ist ja jetzt schon verwirrend aufgebaut, ich hoffe wir finden den besagten Ort...", seufzte Castien.

"Nicht verzagen, wir haben ja jetzt einen Anhhaltspunkt. Und wir können die Leute ja jederzeit fragen wenn wir uns nicht zurechtfinden sollten.", meinte der Hauptmann der Integeritätsritter ruhig und lief schließlich weiter.

Die Gruppe folgte der Beschreibung jener Frau, es dauerte gut eine Stunde bis sie schließlich vor jenem besagen Gebäude standen, dass sie gesucht hatten.
Die Wachen versperrten ihnen den Weg und einer fragte: "Wer seid ihr?"

"Ich bin Integritätsritterin Linaewen Ilmare, Hauptmann der Integeritätsritter Ordensmeisterin 1. Ranges und Hüterind es Tals Istariels. Dies ist meine Leibwache, mein Schüler und Integritätsritter Castien so wie Dr. Arthur Baratheon. Ich bin hier weil ich mit Bürgermeister Valgorlor sprechen möchte, die anderen wollten mich begleiten.", erklärte Linaewen ruhig.

Die Wachen blickten sich an, nickten sich zu und machten den Weg frei. Dann wurden sie von den besagten Wachen rein begleitet. Das erste was die Gruppe sah war eine gewaltige Wendeltreppe welche nach oben führte. Die Treppe führte in veschiedene Stockwerke in welchen die hießigen Verwaltungsräume waren. Eine Kuppel aus Glas sorgte dafür, das Sonnenlicht das gewaltige Gebäude ausleuchten konnte. Die Mauern so wie die Treppe bestanden aus creamfarbigen Gestein und sorgten für ein warmes Bild.

"Wir müssen jetzt nicht die ganze Treppe hochlaufen oder?", fragte Hepheistia murrend.

"Stell dich nicht so an...", seufzte Freya.

So erklommen sie Stockwerk um Stockwerk bis sie schließlich den 15. Stock erreichten. Je weiter sie hochkamen desto schmaler wurde das Gebäude und als sie ganz oben ankamen gab es nur noch eine Türe, welche von den Wachen schließlich geöffnet wurde. Dahinter wurde der Blick auf einen kleinen Korridor freigegeben, dessen Wände mit Gemälden und der Boden mit Teppichen ausgeschmückt war.
Als sie das Ende des Korridors erreicht hatten, klopften eine der Wachen an und erklang ein freundliches: "Herrein."

Der Elf öffnete die Türe und trat mit der Gruppe ein und sprach Pflichtbewusst: "Mylord ihr habt Besuch."

Der Raum welcher sich die Gruppe befand war kreisrund und verügte über eine weitere Tür durch welche man nach draußen kam wo sich ein Balkon befand der einmal rundherum führte. In den Wänden befanden sich in regelmäßigen Abständen hohe Fenster welche oben Spitz zuliefen. In der Mitte stand ein Schreibtisch welcher aus antikem Holz angefertigt worden war und deshalb ziemlich rustikal wirkte. Die Wände selbst waren vollgestellt mit Regalen in denen allerlei Bücher oder Schriftrollen standen. Neben dem Schreibtisch befand sich ein Globus, den man auch nach belieben drehen konnte.

Der Elf welcher hinter dem Schreibtisch saß, hatte blondsilbriges langes Haar das bis zur Hüfte reichte. Seine Stirn war nur sehr leicht faltig und seine Wangen wirkten leicht eingefallen, dennoch hatte er einen gütigen und warmherzigen Blick aufgesetzt. Seine Robe war etwas schlichter gehalten. So trug er einen langen hellgrünen offenen Mantel mit Stehkragen. Darunter eine dunkelgrüne Weste und ein weißes Hemd. Dazu trug er eine weiße Hose und ein paar Stiefel mit leichten Absätzen.

Der Elf blickte auf und legte seine Feder weg: "Ich heiße euch in meiner Stadt Yggdrasil herzlich willkommen. Mögen die Götter euch behüten. Ich bin Bürgermeister Valgorlor, was kann ich für euch tun?"

Linaewen begann erstmal damit sich und die anderen vorzustellen bevor sie schließlich erzählte weshalb sie hier war: "König Avalarion hat uns das Azurschloss weit oben in den Wipfeln Yggdrasils überlassen. Ich wollte euch wissen lassen, dass meine Ritter und ich in den nächsten Wochen damit beschäftigt sein werden es herzurichten."

"Ihr seid Integritäsritter? Euer Besuch hier ist recht selten möchte ich anmerken. Nun, es freut mich wenn ihr eine Verwendung für das Schloss dort oben habt. Wenn ihr etwas benötigt oder Hilfe braucht, so lasst es mich wissen.", erklärte der Bürgermeister.

"Nun, wir Integritätsritter sind in erster Linie der Sicherheit unseres Tals verschrieben so wie es von der heiligen Mutter Rinawen vorgesehen war. Doch da die Hochelfen und Waldelfen endlich wieder Frieden geschlossen haben, hat man sich darauf geeinigt auch den Dunkelrankenwald zu bewachen. Vom Arzurschloss aus ist man relativ zügig beim Wald.", erklärte Linaewen.

"Die Wald- und Hochelfen haben also Frieden geschlossen? Nun das freut mich sehr zu hören. Die Elfen die hier wohnen, hatten schon lange genug von diesem Zwist. Wir sind alle vom selben Volk und sollten uns nicht bekämpfen.", erwiderte der silberblonde Elf.

"Das sehe ich ebenso Mylord.", lächelte Linaewen leicht.

Schließlich wurde der Gesichtsausdruck des Bürgermeisters ein wenig besorgt und er seufzte: "Ich weiß ihr seid uns nicht verpflichtet, aber wäre es möglich trotzdem meine Bitte anzuhören?"

"Natürlich höre ich mir gerne eure Bitte an. Was bedrückt euch?", fragte Linaewen mit ruhiger Stimme nach.

"Seit einiger Zeit häufen sich in meinen Länderreien Überfälle. Dabei kommen immer wieder gute Elfe ums Leben. Wir wissen leider nicht, wer dafür verantwortlich ist. Aber es gibt Gerüchte, manche sagen man sieht des Nächtens unheimliche Nebelschwaden aus dem Dunkelrankenwald kommen. Andere sagen dass sich etwas aus der alten Feste Kaldor erhebt.", erzählte der Bürgermeister.

"Verstehe... und ihr sagtet ihr wisst nicht wer oder was dafür verantwortlich ist?", fragte Linaewen ruhig nach.

"So ist es. Denn es gibt bei diesen Überfällen keine Überlebenden...", seufzte der Elf müde.

"Aber woher wisst ihr dann von den Überfällen?", mischte sich Castien plötzlich ein.

"Auch wir betreiben Handel mit Ildor. Und wenn eine Lieferung nicht ankommt, dann erhalten wir natürlich ein Schreiben in welchem man wissen möchte warum die Waren noch nicht da sind. Also schicken wir dann einen Trupp los der herausfinden soll, was passiert ist und diese Truppen haben immer wieder unsere Leute tot aufgefunden.", erklärte Valgorlor ruhig.

"Ihr habt mein Wort, wir werden uns dieser Sache annehmen.", nickte Linaewen bestimmt.

"Ich danke euch vielmals.", lächelte der Bürgermeister erleichtert.

"Es ist die Pflicht eines Ritters zu helfen.", erwiderte die goldene Ritterin sanft und verneigte sich: "Nun wir werden uns wieder zurückziehen, es war eine lange und anstrengende Reise hier her."
Dann sah sie zu ihrer Gruppe und schmunzelte: "Ich denke wir haben alle ein wenig ruhe nötig."

"Und wie gesagt, wenn ihr etwas brauchen solltet, lasst es mich wissen.", fügte der silberblonde Elfe nochmals an.

"Wir werden dankend darauf zurückkommen.", verneigte sich Linaewen abermals und fügte an: "Möge die Heilige Mutter über euch wachen."

Mit diesen Worten verließ die Gruppe die Räumlichkeiten des Bürgermeisters und machten sich auf den Rückweg.

"Scheint ein netter Kerl zu sein.", merkte Arthur an als sie die Treppe hinabstiegen.

"Yggdrasil ist für seine freundlichen Bewohner bekannt. Ich wünschte hätten in der Vergangenheit mehr Kontakt mit den Elfen hier gepflegt.", erklärte die blonde Elfe ruhig.

"Aber das worum der Bürgermeister dich bat, hört sich schon wieder ziemlich gefährlich an...", seufzte der Doktor wenig begeistert.

"Wir werden sehen, wer oder was für dieses Problem verantwortlich ist. Sobald wir uns eingerichtet haben, werde ich anfangen mich dieser Sache anzunehmen.", erwiderte Linaewen und sah Arthur sanft an, dabei fuhr sie fort: "Und du solltest dir aufhören deswegen sorgen zu machen."

"Das sagst du so leicht.", meinte Arthur.

"Vielleicht, aber ich weiß schon wie ich dafür sorgen kann, dass du deine Sorgen vergisst.", lächelte Linaewen.

"Ach ja, da bin ich aber gespannt.", merkte der kleine Efrandyl verwundert an.

Daraufhin flüsterte Linaewen ihm etwas ins Ohr, woraufhin einige ihrer Leibwächterinnen vergeblich die Ohren spitzten. Als sie von Arthur abließ lächelte sie leicht.

"Ooooohhhh.", erklang dann von Arthur und räusperte sich: "Ja das könnte klappen."

Zufrieden lächelnd blickte Linaewen nach vorne während sie Gebäude verließen um zum Azurschloss zurückzukehren.
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Beitrag von Die Töchter des Sturms Do 16 Jun 2022, 22:08

In den nächsten Tagen herrschte ein eifriges Treiben im Azurschloss, denn das ganze Anwesen sollte nun entrümpelt, ausgestattet und auf Vordermann gebracht werden. Dies war keine Arbeit, die man so einfach in den nächsten Tagen nebenbei machte und es würde sicherlich noch mehr Zeit in Anspruch nehmen.
So waren die Töchter des Sturms zum Beispiel damit beschäftigt, die Gänge zu entstauben und fegten mit Magie die Böden heraus. Cirdan hingegen hatte sich Castien, Evander und die Zwerge geschnappt, um alte Möbel zusammenzutragen, die nicht mehr benötigt wurden.

Arthur sorgte für das leibliche Wohl der aller zuständig und natürlich wurde seine Küche von den Rittern entsprechend gelobt, was den Doktor auch freute. Linaewen nahm sich Cecillia zur Seite um mit ihr einen Grundriss des Schlossen zu erarbeiten. Allein das dauerte schon mehrere Tage und war gar nicht so einfach wie es sich anhörte, immer wieder tauchte hier und da ein weiterer Raum auf der zuvor übersehen worden war.

Nachdem sie die Pläne hatten, ging Linaewen die Einteilung der Räumlichkeiten durch. Zum Glück gab es genug Gästezimmer, um alle Ritter vernünftig unterzubringen. Alessia half artig dort mit wo sie gebraucht wurde, aber die meiste Zeit hielt sie sich an Iduna und Narissa.

Mit einem lieblichen und sanften summen schlenderte Narissa durch die Flure während die Besen vor ihr wie von Geisterhand die Böden kehrten, die Werkzeuge dirigierte die blonde Elfe mit ihren Händen.

"Hab ich dich!", ertönte es sogleich aus dem nächsten Gang, dann gab es ein lautes krachendes Geräusch.

Das nächste, was Narissa sah, war wie Selicia vor ihr von links nach rechts rannte. Darauf kam Hepheistia die ihren Besen so hielt als wollte sie ihre Waffenschwester damit verprügeln.

"Bleib gefälligst stehen!", rief die rothaarige Elfe wütend.

"Dafür musst du mich schon fangen!", lachte die blonde Elfe laut.

Narissa blickte verschlafen den beiden Elfen nach und fragte sich, was die beiden wieder angestellt hatten.

"Ah Narissa da bist du ja!", rief Freya und kam ihrer Waffenschwester entgegen.

"Was kann ich für dich tun?", lächelte Narissa verschlafen.

"Du sollst dich bitte bei Hauptmann Linaewen melden. Du findest sie oben im fünften Stock.", erklärte die schwarzhaarige Elfe.

"Oh dann mache ich mich wohl besser gleich auf den Weg.", summte die blonde Elfe verschlafen und schlenderte sogleich los. Es dauerte ein Weile bis sie den besagten Stock erreicht hatte und als sie vor dem Arbeitszimmer stand, klopfte sie sachte an die Türe.

"Herein.", erklang es hinter der Türe.

"Ihr wolltet mich sehen Herrin?", fragte Narissa verträumt.

Linaewen legte ihre Schreibfeder zur Seite und blickte auf: "Ja ich habe eine besondere Aufgabe für dich."

"Und welche wäre das?", wollte die Tochter des Sturms wissen.

Mit einem sanften Lächeln antwortete die Ordensmeisterin 1. Ranges: "Ich möchte, dass du dich um den Garten kümmerst. Wenn jemand mit Pflanzen sehr gut kann, dann du. Nimm dir alle Zeit, die du dafür brauchst."

"Wie ihr wünscht.", verneigte sich Narissa pflichtbewusst.

"Ach und eine Sache noch, wenn du jemanden brauchst der dir zur Hand gehen soll, lass es mich wissen.", fügte Linaewen hinzu.

"Vielen Dank.", nickte Narissa mit diesen Worten verließ die Ritterin wieder das Arbeitszimmer und machte sich auf den Weg zum Garten, um ihre Arbeit aufzunehmen.

Im Garten angekommen verschaffte sich die Elfe einen Überblick und musste feststellen, dass ein Haufen Arbeit auf sie zukommen würde. Das ganze Gras war komplett verwildert und musste zurechtgeschnitten werden, ebenso wie die Bäume und die Beete waren kaum noch zu erkennen.
Ihr Blick wanderte zu einem überdachten Bereich durch welchen Iduna mit Alessia ging.
Iduna und Alessia trugen jeweils eine massive Holzkiste und unterhielten sich angeregt, da die beiden sich recht gut verstanden.

"Und das würdest du wirklich tun?", fragte Iduna begeistert.

"Natürlich, kann ich mich um die Musik kümmern. Ich brauche nur ein Klavier.", lächelte Alessia.

"Das werden wir auch noch hinbekommen.", nickte die Ritterin.

"Wann ist es eigentlich bei euch soweit?", wollte die Halbelfin aufgeregt wissen.

"Ich bin gerade dabei noch ein paar Kleinigkeiten vorzubereiten, ebenso wie den Ort. Auf den ersten Blick hab ich schon einen Platz gefunden, der gut passen würde. Aber den muss ich mir noch persönlich ansehen. Und die Sache mit Essen und Kuchen muss ich noch klären.", erklärte die blonde Elfe etwas aufgeregt.

"Und ist Cirdan auch schon so aufgeregt wie du?", lachte Alessia amüsiert.

"Selbst wenn, würde er sich das nicht ansehen lassen. Glaub mir, du musst schon einiges anstellen, dass du ihm ein überraschtes Gesicht entlocken kannst. Vermutlich wird er nicht mal eine Miene verziehen wenn er mich in dem Kleid sieht. Aber das ist schon in Ordnung, ich weiß, dass er es auf andere Art und Weise zeigt.", lächelte die Ordensmeisterin 4. Ranges.

Die beiden stellten die Kiste zu einem großen Stapel mit anderen Kisten, wo ein Ritter stand und alles notierte, während er den Inhalt jener Behälter kontrollierte.

"Ich glaube schon, dass du ihm ein überraschtes Gesicht entlocken kannst.", schmunzelte die Assassine leicht.

"Wir werden ja sehen.", lächelte Iduna.

Die beiden wurden bei ihrem Gespräch unterbrochen, als sie von weiter oben eine laute Diskussion vernahmen. Die beiden sahen sich an und gingen hoch zu den künftigen Schlafplätzen.

"Und ihr wollt mir weismachen, dass ihr sowas ohne Magie zusammenbaut?", fragte der Ritter ungläubig.

"Für sowas braucht man keine Magie!", rief Evander.

"Aber es wäre viel einfacher wenn ich, das mit Magie löse.", hielt der Ritter stur dagegen.

"Warum macht es nicht jeder auf seine Art?", mischte sich Alessia ein.

Die beiden blickte die Halbelfe an und sahen sich dann wieder an, bevor sie plötzlich zu lachen begannen. Die Assassine hob ihre Augenbrauen an, denn sie konnte sich nicht entsinnen etwas lustiges gesagt zu haben.

"Und was ist so lustig, wenn ich fragen darf?", fragte die Schwarzhaarige mit einem gefährlich unterschwelligen Ton.

"Wir haben gelacht, weil wir schon eher auf diese Idee hätten kommen können.", lachte Evander.

"Ahja...", seufzte Alessia und schüttelte den Kopf.

"Komm, lassen wir die beiden weiter machen.", schmunzelte Iduna und bugsierte Alessia fort. Immerhin gab es noch viel zu tun, bevor man das Schloss als bezugsfertig bezeichnen konnte.
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Beitrag von Linaewen So 03 Jul 2022, 00:09

Im Schloss hatte in den letzten Tagen ein besonders eifriges Treiben geherrscht, so hatte man die Unterkünfte Bezugsfertig hergerichtet und mit Möbeln ausgestattet. Nun hatten die Zimmer Betten, Schränke und alles andere was man zum Wohnen brauchte.
Narissa hatte angefangen sich um den Garten zu kümmern, es war selbst mit Magie eine sehr anstrengende Aufgabe diesen Ort wieder herzurichten. Während sich die Tochter des Sturms das tat was sie am besten konnte, kümmerten sich ihre Waffenschwestern um die Küche und die Lagerräume, denn auch diese mussten wieder in Takt gebracht werden.

Linaewen half natürlich mit wo sie nur konnte, so hatte sie dabei geholfen die Betten aufzubauen oder hatte mitgeholfen die benötigten Vorräte zu beschaffen. Die Elfe scheute sich nicht davor bei allen anliegenden Arbeiten Hand mit anzulegen, was ihre Ritter durchaus zu schätzen wussten.

Doch bei all der Arbeit brauchte auch der Hauptmann mal eine Auszeit. Und beschloss sie mit Elidor, Arthur, Iduna und Cirdan sich einen ruhigen Tag zu machen. Gemeinsam machten sie schon am frühen Vormittag einen Spaziergang an einem Fluss welcher sich durch die Wiesen vor Yggdrasil wand.

Auf einer Anhöhe nahe des Flusses setzte sich Linaewen schließlich an den Hang und setzte Elidor auf ihren Schoß. Neben ihr nahm Arthur Platz, während Cirdan und Iduna stehen blieben und sich die Umgebung etwas genauer ansahen.
Elidor versuchte nach Linaewen zu greifen und erwiderte: „M...Ma...“

Linaewens Augen wurden groß als sie begriff was sich hier gerade ereignete und lächelte mit Freudentränen in den Augen: „Ma-ma. Ja ich bin deine Ma-ma!“

Der kleine Efrandyl sprach etwas angestrengt: Ma...Ma...“

Iduna griff nach einem Ärmel ihres Verlobten und murmelte gerührt: „Sein erstes Wort.“

Selbst Arthur schien von diesem Moment ergriffen zu sein, so etwas war wohl immer wieder ein besonderer Moment im Leben: Das erste Wort eines Kindes.

„Ma...Ma-ma.“, sprach Elidor und versuchte nach seiner Ziehmutter zu greifen.

Linaewen drückte ihre Stirn liebevoll gegen die von ihrem Sohn und flüsterte glücklich: „Ich bin deine Mama.“

„Scheinbar hast du dich gut ans Mutter sein gewöhnt.“, lächelte Cirdan leicht seiner besten Freundin zu.

Linaewen blickte zu ihrem besten Freund und lächelte glücklich: „Sieht wohl ganz so aus.“

Dann hielt sie ihn Arthur entgegen und versuchte ihrem Adoptivsohn das Wort Papa beizubringen. Arthur war darüber etwas überrascht, dennoch schien er sich darüber zu freuen. Vermutlich weil es ihm zeigte, dass Linaewen an etwas längerfristiges mit ihm interessiert war. Jedoch scheiterte der Versuch Elidor das nächste Wort beizubringen, was Cirdan ein leises lachen entlockte.

„Hast du gerade gelacht?“, fragte Iduna mit verengten Augen nach.

Der rote Ritter räusperte sich und verschränkte die Hände hinter seinem Rücken während er mit leicht hochgereckten Kinn antwortete: „Ich weiß nicht was du meinst, das musst du dir eingebildet haben.“

„Hmmmm...“, brummte die ehemalige Ausbilderin mit verengten Augen.

„Aber sicher doch.“, nickte Linaewen mit einem neckenden grinsen.

Schließlich machten sie sich gemeinsam auf den Weg in die Stadt um dort eine kleinigkeit zu Essen. Bevor sie zum Azurschloss zurückkehren würden.
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Yggdrasil - Seite 2 Empty Re: Yggdrasil

Beitrag von Die Töchter des Sturms Mo 01 Aug 2022, 08:48

In den folgenden Tagen kamen die neuen Bewohner des Schlosses gut mit ihrer Arbeit voran. So hatte Narissa den Garten des Innenhofes fast vollständig hergerichtet und die Unterkünfte der Ritter waren wieder voll bezugsfähig. Ebenso hatten sie die Lagerräume mit Vorräten gefüllt, damit eine Versorgung mit Mahlzeiten gewährleistet war.

Iduna schichtete gerade mit Alessia ein paar Kisten im Innenhof um, als die beiden das Kreischen eines Hippogreifen vernahmen. Etwas irritiert blickte die Tochter des Sturms auf, die Stimme des Tieres kam der Ritterin sehr vertraut vor. Doch der Ritter der zum Hippogreif gehörte, sollte eigentlich in Istariel stationiert sein und kurz darauf huschte ein Schatten schnell über sie hinweg.
Es dauerte auch nicht lange, da landete das Tier im Hof vor den beiden Damen und auf dem Hippogreif saß ein Integritätsritter der eine pechschwarze Rüstung trug.

Langsam nahm der Ritter seinen Helm ab und entblöße sein Gesicht. Es war Tyrael welcher mit einem gütigen Lächeln auf die beiden herabblickte. Dann strich er sich mit einer Hand die Haare zurück und stieg von seinem Reittier ab.

„Tyrael?“
, fragte Iduna verwirrt und lief auf das Ratsmitglied zu.

„Überrascht?“, schmunzelte der Ordensmeister 2. Ranges.

„Ja irgendwie schon, solltest du nicht im Tal sein und dort Linaewen vertreten?“, fragte die ältere Elfe verwundert.

„Nun ein paar Tage wird man durchaus verschmerzen können.“, meinte der brünette Elf schulterzuckend.

„Was führt dich her? Musst du zu Linaewen?“,
wollte die Ritterin schließlich wissen.

„Nein, ich bin diesmal nicht ihretwegen hier. Sondern wegen Cirdan und dir?“
, lächelte Tyrael gütig.

„Tyrael?“, erklang die Stimme von Cirdan, doch klang sie diesmal ein wenig erfreuter.

„Cirdan du alter Kauz.“, lachte der schwarze Ritter und eilte auf den roten Ritter zu. Dann umarmten die beiden sich brüderlich.

„Was führt dich her?“, fragte der Phönixritter schließlich.

„Willst du wirklich ohne einen Trauzeugen vortreten?“,
fragte Tyrael grinsend.

„Aber wird Linaewen nicht wütend sein, wenn du deinen Posten verlässt?“, fragte Iduna besorgt.

„Nein wird sie nicht, weil sie ihm persönlich geschrieben hat.“
, kicherte die goldene Ritterin und gesellte sich ebenfalls dazu.

„Du hast ihm geschrieben?“, fragte Alessia verwundert.

„Ja allerdings.“, nickte die junge Elfe ruhig.

„Ich freue mich, dass du hier bist.“, lächelte Iduna erfreut und Tyrael legte ihr sanft eine Hand auf die Schulter, während er schmunzelte: „Nun ich kann euch an einem solchen Tag schlecht alleine lassen oder?“

„Ich hatte eh schon ein schlechtes Gewissen, weil wir hier heiraten und Cirdans Familie nicht dabei sein kann...“, murmelte Iduna bedrückt.

„Ich habe mit deinem Vater gesprochen. Er hat deine Mutter und deine Schwester beruhigen können. Er erklärte ihnen, dass ihr euch dazu spontan entschieden habt so schnell wie möglich zu heiraten, da ihr beide Ritter seid und man nie wissen kann wann ihr in einer Schlacht euer Leben lassen könntet.“, erzählte Tyrael ruhig.

„Dieser alte Fuchs...“, schmunzelte Cirdan amüsiert.

„Also ich habe einen langen Flug hinter mir und könnte nun etwas brauchen um meine Kehle zu befeuchten.“, grinste der schwarze Ritter breit.

„Folge mir, ich bringe dich in die Küche.“, erwiderte Iduna und verwies auf den großen Rundbogen, welcher ins Innere des Anwesens führte.

Zusammen mit Cirdan brachte sie das Ratsmitglied nach drinnen in die Küche, wo sie einen Tonbecher aus einem Schrank nahm und zu einem Fass ging. Den Becher hielt sie unter den Zapfhahn und füllte das Gefäß schließlich mit Wein auf. Schließlich reichte sie das Getränk an den Gast weiter und lehnte sich gegen einen Tisch, während sie zusah wie wie Tyrael einen kräftigen Schluck von dem Wein nahm.

„Ich muss sagen, ich bin doch sehr überrascht, dass ihr hier euch vermählen wollt.“, stellte Tyrael fest und blickte über den Becher hinweg das Pärchen an.

Bevor der rote Ritter etwas sagen konnte, erhob sogleich die Ordensmeisterin 4. Ranges ihre Stimme: „Das war meine Idee. Ich wollte mich an einem besonderen Ort mit ihm vermählen und die Auswahl stand zwischen dem Garten im Himmel und Yggdrasil. Jedoch wollte ich nicht mehr warten und schlug ihm Yggdrasil vor.“

Der Ordensmeister 2. Ranges nickte verständnisvoll als er seine Waffenschwester reden hörte und erwiderte: „So ist das also.“

„Außerdem habe ich mich ein wenig....bedrängt gefühlt von Cassandra und Amara.“, seufzte die künftige Braut und sah schuldbewusst zu ihrem Verlobten.

„Ohje.“, schmunzelte der schwarze Ritter leicht und rieb sich ein wenig den Hinterkopf: „Nun ja ich soll dir von Amara und Eredyl noch etwas ausrichten: Wir sind sehr stolz darauf, dass du unseren Namen annimmst und heißen dich in unserer Familie herzlich Willkommen, auf dass du endlich dein Glück findest.“

Die Tochter des Sturms wusste nicht so recht was sie darauf erwidern sollte blickte zum Phönixritter, welcher leicht schmunzelnd sprach: „Ich sagte dir doch, meine Eltern werden es verstehen.“

„Nun ich werde euch mal alleine lassen, ich für meinen Teil suche mir mal eine Unterkunft in der ich schlafen kann. Ihr wisst ja, die lange Reise und so.“, streckte sich Tyrael und verließ die Küche.

Iduna nahm zaghaft Cirdans Hand und sogleich zog dieser sie sanft zu sich und nahm seine künftige Frau in den Arm. Die blonde Schönheit war für einen Moment von dieser Reaktion verblüfft und schloss dann die Augen murmelte: „Danke.“

„Wofür?“, fragte Cirdan leise.

„Dafür, dass du in den letzten Jahrtausenden für mich da warst. Du warst da um mich aus meiner ersten Ehe zu retten, ebenso warst du da als ich auf Grund der gescheiterten Ehe meinen Familiennamen abgelegt habe, du warst da als mich meine Eltern verstießen weil ich mich nicht länger meinem ersten Ehemann beugen wollte und du bist nie von meiner Seite gewichen egal was auch passierte.“, flüsterte Iduna.

Der Phönixritter schloss die Augen und erwiderte ruhig: „Das wird sich auch in Zukunft nicht ändern, darauf hast du mein Wort.“

Langsam wurde Iduna aus der Umarmung entlassen und sah den roten Ritter glücklich an: „Nun wenn du mich entschuldigst, ich hab noch was zu erledigen.“

„Ach ja? Und was?“
, schmunzelte der bärtige Elf leicht.

„Das ist ein Geheimnis.“, grinste Iduna und verließ flink die Küche.
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Beitrag von Linaewen Fr 12 Aug 2022, 18:33

Es war am frühen Vormittag in Yggdrasil, auf einem großen Ast war ein schöner Rundbogen aufgebaut worden welcher von einem weisen Rosenstrauch bewachsen war. Von diesem Punkt des Astes konnte man in die weite Ferne sehen, denn man hatte die gewaltige Bucht in welcher Ildor lag und auch den Schwarzeisenberg gut im Blick. Die Baumkrone von Yggdrasil ließ vereinzelte Sonnenstrahlen durch und sorgte für einen unglaublichen Anblick. Neben dem Rundbogen stand ein Flügel an welchem Alessia saß, die Halbelfe hatte sich heute ein besonders feines Kleid angezogen welches am Oberkörper eng anlag und einen sehr ausufernden Faltenrock besaß. Dazu trug die Halbelfe sehr fein gestrickte schwarze Handschuhe, während ihr Haar nach hinten zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden war. Bis auf Freya standen auch alle anderen Töchter des Sturms bei der Halbelfe mit ihren Instrumenten.

Unter dem Rosenbogen stand Linaewen welche ein Buch in den Händen hielt. Linaewen hatte das blaue Gewand welches sie unter ihrer Rüstung trug an. Vorne war das Gewand bis zur Hüfte weit offen und gab darunter einen weißen Rock frei. Schräg vor ihr stand Cirdan welcher seine rote Rüstung trug, jedoch hatte er den Helm nicht dabei und neben ihm stand Tyrael welcher seine schwarze Rüstung trug, aber auch er hatte seinen Helm diesmal nicht aufgesetzt.

Nicht weit weg von dem improvisierten Altar standen Arthur mit Elidor, Evander und Cecillia die dem ganzen geschehen beiwohnten. Cecillia trug ein schwarzes Kleid mit einem roten Mieder dessen Bänder und Nähte aus schwarzem Stoff bestanden. Der Rock wurde von einem weniger breiten runden Gitter gestützt und ging bis zum Boden. Ihre Haare hatte die Assassine nach hinten zu einem Knoten zusammengebunden. Evander trug wie immer seine offizielle Kleidung mit Dreispitz und Gehstock. Auch Arthur hatte sich für heute für die Feier hergerichtet.

Linaewen blickte zu Cirdan welcher zwar immer noch ruhig wirkte, aber dennoch leicht mit einem Fuß tippte.

„Nervös?“, lächelte die Elfe mitfühlend.

„Ein bisschen.“, seufzte der rote Ritter.

„Ach kein Grund nervös zu sein mein Großer.“, grinste Tyrael und klopfte ihm leicht auf die Schulter.

Die Ordensmeisterin 1. Ranges sah in der Ferne schließlich Iduna und Freya ankommen. Als die beiden nah genug waren gab Linaewen Alessia das Signal zum Starten. Die Halbelfe nickte und drückte ihre Finger zart in die Tasten und die Töchter des Sturms stimmten in das Lied mit ihren Instrumenten mit ein.

In Begleitung der Musik brachte Freya schließlich ihre Waffenschwester nach vorne die sich bei ihr eingehakt hat.

„Danke, dass du dich bereit erklärt hast meine Jungfer und Trauzeugin zu werden.“, flüsterte Iduna.

„Ich würde dich immer wieder begleiten du bist mir doch wie eine Schwester.
“, lächelte Freya leicht, welches von der blonden Elfe erwidert wurde. Cirdan, Tyrael und Linaewen blickten auf die beiden Elfen und schließlich stand Iduna neben Cirdan. Dann wandten sich die beiden einander zu während ihre Trauzeugen leicht versetzt hinter ihnen standen.

Linaewen blickte einmal jeden von den Pärchen an und öffnete schließlich das Buch, während Alessia das Lied sachte ausklingen ließ.
Als es ruhig geworden war, erhob der Hauptmann seine Stimme: „Meine liebe Iduna, mein lieber Cirdan, werte Trauzeugen und werte Gäste. Wir haben uns heute in den Wipfeln des Baums Yggdrasil zusammengefunden um einen Besonderen Tag zu feiern. Die Vermählung von Iduna und Cirdan welche sich entschlossen haben vor den Göttern den Schwur zu leisten.“

Cirdan nahm sachte Idunas Hände in die seinigen und hielt diese sanft fest. Alessia stimmte nun ein sanftes Lied an um die Rede von Linaewen zu begleiten, unterdessen sprach Linaewen weiter: „Die Heilige Mutter sagte einmal: Wahre Liebe lässt sich nicht in Worten beschreiben sondern findet sich in alltäglichen kleinen Gesten wieder."

Das Paar sah nun zu Ritterin der süßen Duftblüten während diese weitersprach und leicht schmunzelte: „Nun einer von euch beiden kann behaupten den anderen bereits sein ganzes Leben lang zu kennen.“

Iduna und Cirdan mussten bei dieser Anmerkung beide leise lachen und Linaewen fuhr fort: „Iduna du kennst ihn nun seit er ein kleines Kind war. Später wurde Cirdan sogar dein Knappe und hast dich sogar als sein Mentor angeboten als er seinen Ritterschlag erhalten hat. Denn sind wir ehrlich du konntest dich schon damals nicht von ihm trennen.“

Die Braut sah ihren künftigen Mann breit grinsend an und zuckte mit den Schultern: „Ja ich bekenne mich schuldig.“

Linaewen schmunzelte und fuhr fort: „Wobei damals war von einer solchen Liebe wie ihr sie heute für einander hegt noch nicht viel zu spüren. Euch verband damals eine gute Freundschaft. Schon während seiner Ausbildung hat Cirdan einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit entwickelt. Was dafür sorgte, dass er dich aus einer sehr lieblosen Ehe gerettet hat in der du ziemlich gelitten hast.“

Cecillia hakte sich während der Rede ein und drückte sich an ihren Mann, dabei flüsterte sie: „Sie macht das wirklich gut.“

„Ja das stimmt.“
, erwiderte Evander leise und nickte zustimmend.

„Aber wie das Leben so seine Geschichten schreibt, so tut dies auch die Liebe. Aus eurer Freundschaft wurde Liebe. Eine Liebe welche über die Jahrtausende eures Lebens stetig wuchs und von euch beiden gepflegt wurde. Cirdan du bist ihr niemals von der Seite gewichen, auch nicht als sie von ihren Eltern verstießen wurde und auch nicht wenn ihr mal wieder in eine sehr abenteuerliche Patrouille geraten seid.“, sprach Iduna und sah beim letzten Satz zu ihrem besten Freund. Dann blickte sie zu Iduna: „Und auch du warst in all den Jahren immer an seiner Seite, du hast ihm als Lehrmeisterin alle Tugenden und Weisheiten weitergegeben.“

„Aber auch wenn ihr die letzten Jahrhunderte als ein Paar verbracht habt, so war euer Schicksal nicht vollständig mit einander verbunden und so wird es Zeit vor den Göttern den Schwur abzulegen.“, lächelte Linaewen und bat die Trauzeugen sich links und rechts von ihr in Position zu bringen.
Dann ging der Hauptmann der Integritätsritter nach vorne, dabei legte ihre Hände auf die von Iduna und Cirdan.

Linaewen sah das künftige Ehepaar an und erhob abermals ihre Stimme: „Schwört ihr im Namen von Solos das Leben des anderen mit eurer Hingabe und eurer Liebe zu erhellen?“

Iduna und Cirdan nickten, dabei sprachen sie zeitgleich: „Bei Solos, wir schwören es.“ Sogleich zog sich ein goldener Faden um ihre Hände welcher sanft glänzte.

„Und schwört ihr im Namen von Terra: „Schwört ihr im Namen von Terra eure Liebe zu pflegen wie einen Garten und sie mit allem zu versorgen was sie braucht?“, fragte Linaewen an das Paar gerichtet.

Die beiden Elfen nickten abermals und sprachen: „Wir schwören es bei Terra.“ Kurz auf die Antwort wob sich ein grünlich schimmernder Faden welcher sich hier und da mit dem golden Faden kreuzte.

Nun sah Linaewen zu Iduna und sprach: „Iduna schwörst du im Namen von Rinawen Cirdan eine gute Ehefrau zu sein? Für ihn zu sorgen in guten wie auch in schlechten Zeiten?“

Iduna sah Cirdan tief in die Augen und nickte: „Ich schwöre es bei der heiligen Göttin Rinwen.“

Nun sah Linaewen zu Cirdan und wandte ihr Wort an ihn: „Cirdan schwörst du im Namen von Rinawen, Iduna ein guter Ehemann zu sein. Schwörst du sie zu achten, zu ehren und zu respektieren in guten wie auch in schlechten Zeiten und für sie zu Sorgen? Schwörst du alles in deiner Macht stehende zu tun um sie vor allem Unheil zu bewahren und zu beschützen.“

Cirdan welcher Iduna ebenfalls tief in die Augen sah nickte: „Ich schwöre es bei der heiligen Göttin Rinawen.“ Als beide schließlich den Schwur geleistet hatten, erschien ein Silber leuchtender Faden welcher sich wie die anderen ebenfalls um ihre Hände flocht und die anderen Fäden hier und da berührte.

Linaewen schloss kurz ihre Augen und sprach schließlich: „Schwört ihr im Namen von Stacia stets im Einklang eures Schicksals zu leben und eure Liebe im Gleichgewicht zu halten.“

„Wir schwören es.“, lächelten die beiden Elfen zum Schluss, woraufhin ein violetter Faden sich zu den anderen dazugesellte.

„Im Namen der Götter verbinde ich eure Schicksale und vermähle euch vor dem Anblick der Götter. Ihr seid zwei Seelen auf dieser Welt doch werdet ihr nun seid ihr vor den Göttern eins. Mögen sie euch Segnen und euch schützen. Um den Pakt zu schließen dürft ihr einander nun Küssen.“, erwiderte Linaewen und trat nun zurück.

Iduna legte ihre Hände sanft auf die Wangen von Cirdan während dieser seine Hände auf ihre Hüften gelegt hatte. Sanft zog sie ihn zu sich und gab ihm einen innigen Kuss, während dessen verschmolzen die 4 Fäden zu einem weiß leuchtenden Fader welcher weite Kreise um die beiden Elfen zog.

Die beiden Trauzeugen fingen an zu applaudieren und die anderen Gäste stimmten schließlich ebenfalls ein. Linaewen wischte sich eine Träne ab und lächelte glücklich. Es dauerte eine kleine Weile bis sich Cirdan und Iduna von einander trennten.

Die Ordensmeisterin 4. Ranges fing an vor Glück zu weinen und Cirdan wischte die Tränen sachte ab. Schließlich traten Freya und und Tyrael vor um die Ringe zu überreichen. Die Ringe lagen auf einem feingeschliffenen Holzbrett wo sie mit weißen Bändchen festgemacht waren.

„Ihr dürft euch jetzt die Ringe einander anstecken.“, sprach Freya und hielt ihnen die kleine Holzablage hin. Das Pärchen löste vorsichtig die Knoten an den Ringen und dann nahm jeder einen von diesen an sich. Sachte und vorsichtig steckte Cirdan seiner frisch angetrauten Frau den Ring an woraufhin diese das selbe bei ihm tat.

„Wir möchte euch unsere innigsten Glückwünsche aussprechen.“, lächelte der Schwarze Ritter. Mit diesen Worten traten die beiden wieder zurück und überließen Linaewen das Wort.

„Nun eine Sache gibt es noch zu erwähnen.“
, sprach Linaewen lächelnd und trat vor, während die beiden sie ansahen. Der Hauptmann der Integritätsritter räusperte sich: „Iduna durch deine Scheidung von deinem ersten Mann hast du deinen Nachnamen verloren. Doch durch die Vermählung mit Cirdan darfst du nun seinen Namen annehmen wenn du möchtest.“

Die Elfe sah von ihrer Herrin zu Cirdan und nickte stark und sprach mit erstickter Stimme: „Ja! Ja! Ja! Ich will deinen Nachnamen annehmen.“

„Nun dann werde ich dafür Sorge tragen, dass du in den Büchern als Iduna Fionel zu finden sein wirst.“, lächelte die Hüterin des Tals.

„Danke.“, nickte Iduna und räusperte sich: „Nun wir möchten noch gerne mit euch Feiern von daher würde es Cirdan und mich freuen wenn ihr uns in den Innenhof begleitet.“

„Na das lassen wir uns doch nicht zweimal sagen!“, rief Arthur, woraufhin Linaewen leise lachte.

Die Töchter des Sturms wandten sich dem Flügel und sprachen eine Zauberformel auf welcher das Instrument in die Luft schweben ließ. Gemeinsam machten sie sich auf den weg in den Innenhof um dort den restlichen Tag zu verbringen.
Im Hof angekommen stellten die Töchter des Sturms den Flügel ab und brachten Alessia einen neuen Stuhl.

Alessia nahm sogleich Platz und grinste Cirdan an: „Jetzt musst du mit Iduna tanzen.“

Linaewen welche Elidor hielt musste breit lächeln und war schon auf das Ergebnis gespannt. Immerhin hatten die beiden immer wieder in den letzten Wochen heimlich zusammen geübt, da die Ritterin der Süßen Duftblüte ihrem besten Freund nahe gelegt hatte, dass die Braut durchaus einen Tanz erwarten würde. Anfangs hatte Cirdan sich gesträubt und war nicht selten und das zum Leidwesen von Linaewen auf die Füße getreten. Doch letztlich hatte sich das ganze Üben gelohnt.

Der rote Ritter verbeugte sich vornehm vor seiner frisch angetrauten Frau und hielt ihr die Hand hin. Sachte legte sie ihre Hand in die seine und lächelte glücklich. Alessia begann ein Lied zu spielen und Cirdan begann Iduna beim Tanz zu führen.

„Daran könnte ich mich direkt gewöhnen.“
, sinnierte Iduna gut gelaunt.

„Das kann ich mir gut vorstellen.“
, schmunzelte Cirdan welcher seine Frau mit einem stilvollen Tanz über die Tanzfläche führte.

„Darf ich um diesen Tanz bitten?“
, fragte Evander galant und verbeugte sich vor seiner Frau.

„Aber natürlich.“, grinste Cecillia und nahm die Hand ihres Gatten woraufhin auch die beiden zu Tanzen begannen.

„Du hast ja gar nichts von deinem Können verlernt.“, nickte die Assassine den ehemaligen Diplomaten.

„So etwas verlernt man nicht.“, lachte Evander und nun legte er etwas mehr Geschwindigkeit in seinen Tanz.

Kurz darauf gesellten sich auch Linaewen und Arthur zu den tanzenden Pärchen, wobei Linaewen führen musste da sie deutlich größer war als Arthur. Unterdessen hatte sich Alessia voll und ganz in der Musik verloren, was sie mit einer gewissen Hingabe spielen ließ.

Nach einer Weile hörte die Halbelfe auf zu spielen und Iduna reichte ihr ein Stück Kuchen auf einem Teller. Dann setzte sich die Braut zu ihr und erwiderte: „Danke, dass du dir die Mühe machst für uns heute zu spielen."

Alessia genoss das Stück Kuchen aus vollem Herzen und winkte ab: „Kein Problem, ich mache ja gerne Musik.“
Nachdem die Assassine das Kuchenstück aufgegessen hatte, spielte sie weiter um für gute Stimmung zu sorgen.

Am späten Abend löste sich die kleine Feier schließlich auf und das Brautpaar suchte ihre Unterkunft auf um den traute Zweisamkeit zu haben. Auch Linaewen zog sich mit ihrer Familie zurück.

Nachdem die Ordensmeisterin 1. Ranges ihren Ziehsohn ins Bett gebracht und sich zu Arthur gelegt hatte, meinte dieser: „Du hast wirklich eine schöne Zeremonie gehalten.“

„Danke, es war auch gar nicht so leicht.“, schmunzelte Linaewen welche sich an ihn ankuschelte. Sie merkte wie Arthur sich ein wenig hin und her wand, dabei blickte sie zu ihm auf: „Ist irgendetwas?“

„Was? Nein was sollte sein?“, fragte Arthur leicht nervös.

Linaewen hob Argwöhnisch eine Augenbraue und Arthur lenkte schließlich ein: „Ich weiß nicht wie ich es am besten Ansprechen soll...“

Die blonde Elfe seufzte leise und sprach mitfühlend: „Sprich einfach frei aus der Seele heraus.“

„Hast du dir eigentlich schon Gedanken wegen der Sache mit Araja gemacht?“, wollte der Doktor wissen.

Etwas traurig schloss sie die Augen und spürte wie Arthur ihr sanft über den Rücken streichelte, dann antwortete sie: „Ich möchte in ein paar Tagen mich mit euch auf den Weg machen um sie zu suchen. Vielleicht haben Alessia, ihre Elter oder Durin einen Anhaltspunkt wo man nach ihr suchen könnte.“

„Ich würde eher Durin fragen, immerhin war sie mit ihm zusammen. Wenn jemand Araja gut kennen dürfte, dann wohl er.“, grübelte Arthur nachdenklich.

„Ja da hast du allerdings recht, ich will sie nur wieder in meinen Armen halten.“
, nickte Linaewen zustimmend und schloss müde die Augen. Die Elfe war von dem heutigen Tag ziemlich erschöpft und schlief deshalb recht bald ein.
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Beitrag von Alessia Nightray Di 06 Sep 2022, 19:50

Es war mittlerweile der nächste Morgen angebrochen und Alessia hatte den Tag damit begonnen zu meditieren. Die Halbelfe hatte großen Gefallen daran gefunden, da ihr dies ein wenig mehr Ruhe einbrachte.

Nach dem Meditieren begann sie mit ihrem eigentlichen Training, welches von ihrer Mutter beobachtet wurde. Zwar war Alessia mittlerweile eine vollausgebildete Assassine, doch war sie noch immer recht jung und es bedurfte noch ein paar Trainingseinheiten aus der Sicht ihrer Mutter. Vielleicht war das aber auch nur eine Art von Cecillia ihrer Tochter zu zeigen, dass sie Alessia stets liebte.

Ächzend stemmte sich die schwarzhaarige mit beiden Armen nach oben und ließ sich wieder herabsinken. Dann stemmte sie sich wieder hoch und keuchte: „59…“

„Das muss schneller gehen! Keine Müdigkeit vortäuschen.“, erklang die strenge Stimme von Cecillia welche sogleich in die Hände klatschte.

„Jawohl.“, ächzte Alessia und machte mit ihren Liegestützen weiter.

Nicht weit weg von ihnen hatten die Töchter des Sturms ebenfalls das Training aufgenommen. Iduna hatte als erstes ihr Schwert gezogen, woraufhin ihre Waffenschwestern es ihrer Anführerin gleichtaten.

Völlig erschöpft ließ sich Alessia schließlich Boden fallen und brummte etwas unverständlich in den Boden.

„Wie viele Liegestützen waren das jetzt?“, erklang eine sanfte Stimme und als die Assassine aufblickte, sah sie in das Gesicht von Linaewen welchen gerade ihren Sohn trug.

„83 Liegestützen.“ schnaubte die schwarzhaarige Schönheit erschöpft und kämpfte sich wieder auf die Beine.

Die blonde Schönheit wandte sich daraufhin an die Großmeisterin und fragte: „Ich denke es wäre eine Bereicherung für Alessia wenn sie Idunas Training bewohnen dürfte.“

„Ich sehe darin kein Problem.“, meinte Cecillia und nickte ihrer Tochter zu.

„Danke.“, sprach die Halbelfe und verneigte sich respektvoll, bevor sie sich auf den Weg zu Iduna machte.

Etwas zögernd ging die Schwarzhaarige auf die Elfe zu und verneigte sich tief vor der Ritterin: „Integriätsritterin Iduna Fionel und Ordensmeisterin 4. Ranges ich möchte euch demütig darum bitten bei eurem Training mitmachen zu dürfen.“

Die meisten Töchter des Sturms blickten sich kurz verwundert an und begannen dann leise zu kichern, woraufhin die Halbelfe ziemlich rot im Gesicht wurde.

Mit einem Blick brachte Iduna ihre Waffenschwestern zu schweigen und sah die Halbelfe ruhig an: „Du musst mich nicht so förmlich ansprechen, ich weiß sehr wohl um den Respekt den du mir entgegenbringst. Deshalb darfst du mich auch beim Training einfach nur Iduna nennen. Wenn es dein Wunsch ist mit uns zu trainieren, dann werde ich diesem gerne nachkommen. Dennoch solltest du wissen, dass ich dich nicht schonen werde. An dich werden die selben Erwartungen gesetzt wie auch an alle anderen. Ich hoffe ich habe mich klar und deutlich ausgedrückt.“

„Ich habe verstanden.“, nickte Alessia gehorsam.

Mit einem zufriedenen Lächeln nickte Iduna zu ihren Waffenschwestern rüber und fügte an: „Dann reih dich ein, wir wollen nun beginnen.“
Kurz darauf begann die Gruppe eine sehr anspruchsvolle Schlagkombination zu üben. Es dauerte nicht lange bis die Halbelfe sich an das Tempo der Gruppe gewöhnt hatte. Die Töchter taten ihr übriges um zu Helfen in dem sie ihr zwischendrin Tipps und Hilfe bei einigen Abläufen gaben.

„Alessia trainiert mit den Töchtern des Sturms?“, erklang die ruhige Stimme von Cirdan welcher sich mit verschränkten Armen neben seine beste Freundin stellte.

„Warum nicht, sie wird von deiner werten Gemahlin hochgeschätzt und ich dachte mir das wäre eine große Bereicherung für Alessia.“, lächelte Linaewen.

Cirdan hatte ein leichtes Schmunzeln aufgelegt als er aus den Augenwinkeln zu Linaewen blickte: „Nun junges Fräulein, da könntest du durchaus recht haben. Kann es sein, dass du ihr Helfen willst einen Platz in dieser Welt zu finden?“

Die blonde Elfe gab ihrem Sohn einen Kuss auf die Stirn und sprach ruhig: „Dabei kann ich ihr nicht helfen, das ist etwas das sie von ganz allein schaffen muss.“

Plötzlich wurden die beiden von eiligen Schritten unterbrochen. Ein verletzter Elf kam in den Hof gerannt, wo er schließlich zusammenbrach und keuchte: „Wir brauchen Hilfe.“

Narissa eilte sogleich zu dem Mann um ihn zu untersuchen und fragte einfühlsam: „Was ist passiert?“

„Wir….wurden….überfallen….es passierte….nahe….des Dunkelranken…..“, keuchte der Elf bevor er schließlich das Bewusstsein verlor.

Linaewen sah zu Iduna und rief: „Mach die Schwestern des Sturms sofort bereit, ich möchte mir den Ort des Überfalls selbst ansehen.“

„Jawohl Hauptmann!“, salutierte Iduna und wandte sich ihren Waffenschwestern zu: „Ihr habt euren Hauptmann gehört. Macht eure Hippogreifen bereit wir werden sehr bald aufbrechen.“

Sogleich salutierten die Töchter des Sturms mit ihren Schwertern und eilten los um ihre Hippogreifen zu holen. Es dauerte auch nicht lange da hatten sie sich mit ihren Reittieren im Innenhof versammelt und warteten auf weitere Befehle.

Linaewen hatte unterdessen ihren Sohn an Cecillia übergeben und dieser streckte weinend seine Arme nach seiner Mutter aus.

„Ich bin ja bald wieder da mein Liebling.“, lächelte Linaewen und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Dann stieg sie auf Talia auf und nahm die Zügel in die Hände, dabei sah sie zu Cirdan: „Ich möchte, dass du den Elf auf die Krankenstation bringst, wo er versorgt werden soll.“

„Verstanden.“, nickte Cirdan.

„Lasst mich mitkommen!“ rief plötzlich Alessia und trat vor Linaewen.

„Du wirst hierbleiben.“, sprach der Hauptmann der Ritter ruhig.

„Aber ich könnte nützlich sein!“, hielt die Halbelfe dagegen.
„Du wirst hier bleiben Alessia Nightray. Du bist weder ein Knappe noch ein ausgebildeter Ritter unseres Ordens. Selbst wenn du ein Knappe wärst, würde mein Beschluss lauten das du hier bleibst. Ich möchte mich nicht nochmal wiederholen müssen.“, sprach Linaewen noch immer ruhig aber mit etwas mehr Nachdruck in der Stimme.

Alessia machte den Mund auf und blickte traurig zu Boden: „Ich habe verstanden.“

„Ich könnte hier deine Hilfe gut brauchen.“, sprach Cirdan und legte ihr eine Hand auf die Schulter, dann sah er zu Iduna und fügte hinzu: „Pass auf dich auf.“

„Mach dir keine Sorgen um mich.“, lächelte Iduna ihm zu und erhob sich sogleich mit ihrem Hauptmann in die Lüfte.

Zusammen mit Cirdan schulterte Alessia den verletzten Elf und machten sich gemeinsam auf den Weg zur Krankenstation.

„Warum brauchst du hierbei meine Hilfe? Du könntest den Kerl doch ganz einfach alleine zur Station bringen.“, sprach Alessia etwas schlecht gelaunt.

„Ich brauche deine Hilfe eigentlich bei etwas anderem, aber das wirst du gleich sehen kleine Elfe.“, merkte Cirdan schmunzelnd an und sah in das verwirrte Gesicht seiner Gefährtin.

Hatte Cirdan sie allen ernstes gerade kleine Elfe genannt? Alessia wusste nicht, ob sie sich darüber freuen oder ärgern sollte. Vielleicht würde sie beizeiten Iduna darauf ansprechen müssen. Doch ließ sie diese Bemerkung erstmal unkommentiert im Raum stehen.
Schließlich hatten sie die Krankenstation erreicht wo die beiden den Verwundeten an die Heiler übergaben und kurz darauf weiterzogen.

„Wo gehen wir eigentlich hin?“, fragte Alessia etwas verwundert.

„In meine Räumlichkeiten.“, sprach der rote Ritter ruhig.

Der Integritätsritter schloss die schwere Holztür auf und sie fanden sich in einem großräumigen Arbeitszimmer wieder. Weiter hinten stand ein großer Schreibtisch der vollgepackt war mit Büchern, Pergament, Federkielen und einem Tintenfass. Ebenso gab es eine gemütliche Sitzecke und die Wände waren mit Bücherregalen zugstellt welche voll mit den verschiedensten Schriften waren. Rechts an der Wand gab es eine Türe, welche in einen kleinen Nebenraum führte und die Halbelfe fragte sich was sich wohl dahinter verbergen würde.

„Ich bin gleich wieder da.“, merkte der Phönixritter an und schritt durch die kleinere Seitentüre. Kurz darauf kam er mit einer Flasche und zwei Bechern wieder zurück, was Alessia erstmal den Mund aufklappen ließ.

Warum so überrascht?“, fragte Cirdan amüsiert.

„Wein?! Du hast einen Lagerplatz für Wein neben deinem Arbeitsplatz?!“, rief die Halbelfe laut.

Cirdan musterte kurz die Weinflasche und sah wieder zur Halbelfe: „Ich sehe da ehrlich gesagt kein Problem. Möchtest du jetzt einen Schluck trinken oder nicht?“

„Ja ich nehme einen Schluck.“, seufzte Alessia und ließ sich auf die Couch fallen.

Der braunhaarige Elf füllte beide Becher und stellte seinem Gast einen davon hin.
„Danke.“, seufzte Alessia und nippte an ihrem Becher.

„Du bist sehr niedergeschlagen, dass Linaewen dich nicht mitgenommen hat. Hab ich recht kleine Elfe?“, fragte Cirdan ruhig.

„Wütend trifft es wohl besser!“, rief Alessia aufgebracht und fügte laut hinzu: „Warum lässt sie mich nicht helfen?“

Nachdenklich fuhr sich der Elf mit einer Hand über den Bart: „Es ist nicht so, dass sie dir nicht vertraut. Es ist mehr, die Tatsache dass sie vor langer Zeit ihrer Knappin unter großen Zweifeln erlaubt hatte sie bei einer gefährlichen Mission zu begleiten. Dabei verlor sie ihre Knappin und wurde selbst schwer verletzt.“

Die Halbelfe sah Linaewens besten Freund an, als hätte man ihr eben ins Gesicht geschlagen und murmelte: „Das wusste… ich nicht…“

„Woher auch. Linaewen redet nicht gerne darüber und ich kann es ihr auch nicht verdenken. Wie eben erwähnt, sie schätzt dich sehr und sie vertraut dir. Das tut sie bei uns allen und sie möchte uns auch entsprechend beschützen. Deswegen hat sie auch nur ihre Leibgarde mitgenommen, sie vertraut den Töchtern des Sturms blind und auch ich tu dies. Ich hätte auch Widerworte geben können, aber ich tat es nicht weil ich ihr ebenso vertraue.“, erklärte Cirdan.

„Also möchte sie mich nur beschützen?“, fragte Alessia und blickte beschämt auf.

„So ist es. Keiner hier zweifelt an deinen Kampfkünsten, im Gegenteil Iduna ist von deinen Künsten schwer beeindruckt. Und was ich einmal aus seinem Gespräch mit deinen Eltern mit Linaewen herausgehört habe, sind sie auf dich sehr Stolz kleine Elfe.“, lächelte Cirdan leicht.

„Warum nennst du mich eigentlich keine Elfe Ich bin nicht mal eine ganze Elfe?“, fragte Alessia irritiert.

Daraufhin fing Cirdan an zu lachen, es war wohl das erste Mal überhaupt dass die Schwarzhaarige den sonst so ruhigen Phönixritter lachen hörte. Wenn sie es nicht besser wüsste, hätte sie wohl gedacht das Cirdan gar nicht wusste wie das ging.

„Warum ich dich so nenne? Weil ich dich mag und in dir eine gute Freundin sehe. Du hast ein gutes Herz Alessia, du hast meiner Frau viel Gutes getan. Du bist für Linaewen da, welche mit dem Verschwinden von Araja eine schwere Zeit durchmachst. Ebenso hilfst du hier mit wo du nur kannst und dass, obwohl du noch nicht mal zum Orden gehörst. Außerdem spielt es eine Rolle, ob du eine ganze Elfe bist? Wir schätzen dich für deinen Charakter nicht für das was du bist.“, lächelte Cirdan leicht.

„Danke, ich weiß gar nicht…was ich sagen soll…“, murmelte Alessia verlegen.

„Schon gut, aber wenn du willst hör ich auf dich kleine Elfe zu nennen.“, grinste Cirdan ein wenig.

„NEIN!“, rief Alessia und fügte etwas gefasster hinzu: „Nein. Bitte nenn mich weiter so. Irgendwie ist es schön einen Spitznamen zu haben.“

Der bärtige Elf lachte leise und trank ein wenig von seinem Wein. So verbrachte Alessia ihre Zeit damit Cirdan mit weiteren Fragen über die Elfen zu bohren. Sie wollte mehr über die Geschichte der beiden Völker hören, sie wollte mehr über Rinawen hören denn Linaewen hatte ihr längst noch nicht alles erzählen können. Aber sie wollte auch mehr über die Götter hören und Cirdan kam ihrer Bitte nach und begann ihr von seinem Volk zu erzählen. Auch er würde bei weitem nicht alles schaffen, aber er wollte zumindest ihren Durst nach Wissen ein wenig stillen.
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Beitrag von Die Töchter des Sturms Mo 12 Sep 2022, 20:32

Der Boden knirschte unter den Klauen der Hippogreifen welche so eben nahe des kleinen Schlachtfeldes gelandet waren. Überall lagen tote Elfen auf der Straße oder am Straßenrand doch von den Angreifern war keinerlei Spur zu sehen.

Galant stieg Linaewen als erstes von ihrem Reittier und ging ein paar Schritte nach vorne, während sie mit einer den Griff ihres Bastardschwertes festumklammert hielt. Kurz darauf stiegen auch die Töchter des Sturms ab und sahen sich das Massaker genauer an.

„Ich kann keinerlei Spuren von den Angreifern erkennen.“, sprach Freya während sie zu einer Leiche ging und vor dieser niederkniete.

„Das stimmt, ich sehe die Spuren der Elfen, wo sie gekämpft haben, jedoch keinerlei hinweise was sie angegriffen hat.“, nickte Estella und schritt zwischen den ganzen Leichen hindurch.

Alaria blickte zu Hepheistia und sah daraufhin zu den Ausläufern des Dunkelrankenwaldes: „Herrin ich vernehme die Überreste dunkler Magie die hier gewirkt wurde.“

Der Hauptmann der Integritätsritter sah zu Alaria und nickte: „Für wahr, ich habe selten so solch eine dunkle Kraft vernommen.“

„Ein Nazgul?“ fragte Narissa verschlafen.

„Dieser Magie haftet zwar der Duft des Todes an, doch nicht die Macht eines Nazuls. Wer auch immer hierfür verantwortlich war, wusste seine Spuren gut zu verwischen.“, schüttelte Linaewen den Kopf, dann fügte sie hinzu: „Jedoch kommt mir die Aura dieser Kraft sehr vertraut vor, doch ich weiß nicht wo mir sie mir schon einmal begegnet ist.“

„Herrin, wir sollten hier nicht zu lange verweilen. Denn wir müssen damit rechnen, dass das was die Elfen getötet hat zurückkommen könnte.“, merkte Iduna besorgt an.

„Du hast recht, nun zumindest können wir einen Angriff der Waldelfen ausschließen.“, nickte Linaewen und stieg auf ihren Hippogreifen, dabei nahm sie die Zügel in ihre Hände und wendete ihr Reittier.

Selicia blickte sich nochmal um und seufzte leicht. Mit sanfter Miene sah Freya ihre Gefährtin an und sprach: „Was bedrückt dich meine werte Schwester?“

Die Hellblonde Elfe blickte zur Schwarzhaarigen Elfe und erwiderte: „Sollten wir nicht versuchen herauszufinden wo hin die Spuren der Magie hinführen werte Schwester?“

Freya blickte ihre Freundin mit einem kümmernden Blick an: „Die Spuren sind nur noch sehr schwach und werden sich sehr wahrscheinlich im Dunkelrankenwald verlieren.“

„Wir wären viele Wochen damit beschäftigt den Wald der Waldelfen abzusuchen.“, mischte sich Iduna ins Gespräch ein und fügte mitfühlend hinzu: „Dein Wunsch zu Helfen ist höchst ehrenwert und eine höchst respektable Tugend. Jedoch ist keinem geholfen, wenn wir uns in den Wald begeben und dort im schlimmsten Falle unser Leben lassen.“

„Aber wir sind Integritätsritter! Haben wir nicht schon ganze Armeen in die Flucht geschlagen? Unser Hauptmann hat eine ganze Armee der Zerstörer mit nur einem Zauber vernichtet!“, warf Selica mit leidender Stimmte ein.

Linaewen wandte sich ihrer Leibwächterin mit ruhiger Miene zu und erhob daraufhin ihre Stimme: „Ja ich habe eine ganze Armee der Zerstörer mit meiner Ultimativen Schwerttechnik vernichtet, welche ich mit der Lebenskraft der Zerstörer gespeist hatte. Doch die beste Schwerttechnik ist nicht wert, wenn man in einen Hinterhalt gerät. Und ich möchte nicht eure Leben riskieren, ihr seid mir wie eine Familie an Herz gewachsen.“

„Und doch lasst ihr euch von uns nicht in dem Umfang beschützen, wie es eigentlich vorgesehen ist.“, seufzte die blonde Elfe leidend.

Linaewen behielt ihren ruhigen Gesichtsausdruck bei und erwiderte: „Ihr erfüllt eure Aufgabe so wie ich es euch aufgetragen habe. Zweifelst du meine Entscheidung in dieser Angelegenheit hier an?“

„Nein Herrin, das würde mir niemals einfallen.“, wich die Tochter des Sturms mit einem Schritt zurück und blickte beschämt zu Boden.

„Dann steig auf deinen Hippogreif.“, lächelte Linaewen sanft.

Sogleich erhoben sich die Hippogreifen der Ritter in die Lüfte und nahmen Kurs auf den Baum Yggdrasil. Linaewen flog dabei wie immer ganz vorne.

„Was belastet dich meine werte Schwester?“, fragte Alaria welche sich zu Selicia zurückfallen hatte lassen.

„Ich möchte meinen Wert beweisen…“, sprach Selicia mit gequälter Stimme.

„Hast du nicht schon längst deinen Wert bewiesen?“, fragte die jüngere Schwester von Freya.

„Wie meinst du das?“, wollte die blonde Elfe verwirrt wissen.

„Nun du bist eine Tochter des Sturms. Unsere Herrin und Iduna haben deinen Wert erkannt, sonst wärst du kein Teil dieser Garde.“, lächelte Alaria.

„So hab ich das noch gar nicht gesehen…“, sprach Selicia und blickte zu Linaewen nach vorne.

Alaria blickte ebenfalls nach vorne: „Du bist noch jung und hast viel zu lernen. Doch das kommt noch alles mit der Zeit.“

„Jung? Unser Hauptmann ist viel Jünger als ich!“, hielt die Tochter des Sturms leicht verstimmt dagegen.

„Doch sie hat früh viele schlimme Lektionen lernen müssen, die ihr eine gewisse Weisheit und Voraussicht geschenkt haben.“, erklang die tadelnde Stimme von Freya welche nun ebenfalls dazugestoßen war.

„Verzeiht werte Schwester.“, entschuldigte sich Selicia beschämt.

„Wie meine Schwester bereits erwähnt hat, du wirst mit der Zeit lernen ruhiger zu werden.“, lächelte Freya warmherzig.

„Auch wir waren früher ziemlich hitzköpfig in unseren jungen Jahren.“, lachte Alaria vergnügt.

„Das stimmt allerdings.“, stimmte die ältere Schwester vergnügt zu.

Kurz darauf erreichten sie Yggdrasil und die Gruppe stieg von ihren Reittieren ab, dann trat die jüngste der Töchter vor Linaewen und ging auf die Knie.
Die Hüterin des Tals blickte ihre Waffenschwester überrascht an und gerade als sie fragen wollte, was das werden sollte erhob Selicia ihre Stimme.
Mit gesenktem Kopf sprach die Leibgardistin: „Ich bitte euch demütig, dass ich euch vorhin Widerworte gegeben habe. Integritätsritterin Freya und Integritätsritterin Alaria haben mich auf mein Verhalten hingewiesen. Ich war ungestüm und unbedacht, das tut mir sehr leid.“

Mit gütiger Miene sah Linaewen ihre Leibwächterin an und sprach ebenso gütig: „Erhebe dich Integritäsritterin Selicia Ordensmeister 10. Ranges. Dich trifft keine Schuld, denn du wolltest nur helfen.“

„Herrin…“, murmelte Selicia und sah auf, doch erheben konnte sich die Elfe nicht, weshalb Linaewen auf die Knie ging und sie umarmte.

Mit leiser Stimme aber laut genug das die anderen sie hören konnte, sprach Linaewen: „Ihr seid für mich weit aus mehr als nur Freunde und Waffenschwestern. Ihr seid meine Familie, deshalb lass ich euch nicht jeden Kampf austragen. Der Gedanke, dass dir oder den anderen etwas schreckliches passiert, ist für mich unerträglich. Deshalb bitte ich darum euch ebenfalls zu beschützen.“

Selicia schloss die Augen, während ihr Tränen über die Wangen rannten und sie die Umarmung erwiderte.

„Danke Herrin.“, murmelte die Leibwächterin mit erstickter Stimme.

Linaewen löste sich sanft von der Tochter des Sturms und half ihr auf die Beine: „Und jetzt erhebe dich, du hast nichts falsch gemacht.“

Selicia ließ sich daraufhin von ihrer Herrin auf die Beine helfen und wischte sich die Tränen ab.

„Wie wäre es wenn wir alle etwas essen?“, fragte Linaewen in die Runde.

Sogleich wurde dieser Vorschlag mit großer Begeisterung entgegen genommen und so machten die Gruppe sich auf den Weg in den Speisesaal um etwas zu essen.
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Beitrag von Linaewen Di 13 Sep 2022, 18:14

Mit eiligen Schritten eilte Linaewen durch die Korridore des Azurschlosses als sie auf den Weg zur Krankenstation war. Sachte, aber bestimmt öffnete der Hauptmann der Integritätsritte die Tür zu Krankenstation.

„Ich wünsche einen guten Morgen Herrin.“, lächelte Narissa welche sich mit einem Tuch die Hände trocknete.

„Guten Morgen Narissa.“, lächelte Linaewen sanft.

„Wie kann ich euch zu Diensten sein?“, fragte die blonde Heilerin verschlafen.

„Ist unser Patient schon erwacht?“, wollte die goldene Ritterin wissen.

„Ja er ist wieder bei Sinnen und ansprechbar.“, antwortete die Ritterin und machte dabei einen Knicks.

„Gut, dann möchte ich gerne mit ihm sprechen.“, nickte die Hüterin des Tals.

„Jawohl, wie ihr Wünscht Herrin. Bitte folgt mir ich geleite euch zu ihm.“, sprach Narissa verschlafen und verwies mit einer Hand, dass Linaewen ihr folgen möge.

Die Heilerin führte ihren Hauptmann ans Bett des Elfen der sich gestern verletzt ins Azurschloss geschleppt hatte.

Der Elf saß im Bett und blickte zu Linaewen welche neben ihm stehen blieb. Mit sanfter Stimme sprach sie: „Rinawen zum Gruße Gildyriar. Ich bin Linaewen Ilmare, darf ich nach eurem Namen fragen?“

„Rinawen zum Gruße Tylanior, ich bin Osiliach Reynar.“, grüßte der Elf zurück.

„Verzeiht die frühe Störung am Morgen Reynar. Doch ich muss euch ein paar Fragen stellen.“, lächelte Linaewen gütig.

„Ich werde euch versuchen so gut es geht eure Fragen zu beantworten. Immerhin habt ihr mir geholfen.“, nickte Osiliach.

„Nun das freut mich zu hören. Wir waren gestern an dem Platz des Überfalls, wir konnten zwar dunkle Magie ausfindig machen die sich bis zu den Ausläufern des Dunkelrankenwaldes zogen, doch konnte ich diese Aura nicht zuordnen. Deshalb meine erste Frage: Wer oder was hat euch angegriffen.“, fragte die Elfe ruhig.

Osiliach blickte nachdenklich auf die Bettdecke und sah schließlich zum Hauptmann der Integritätsritter: „Ich kann euch nur sagen, dass es Arkane Kreaturen waren. Sie hatten keinen physischen Körper.“

„Arkane Kreaturen? Meint ihr damit Wesen wie Geister?“, fragte Linaewen nach.

„Das könnten durchaus Geister gewesen sein. Über die Jahrhunderte gab es immer wieder Tragödien und harte Schicksalsschläge, die solche Kreaturen auf den Plan rufen könnten.“, grübelte der Patient nachdenklich.

„Wie haben sie euch überwältigt?“, fragte die blonde Ritterin sogleich nach.

„Es ging alles ziemlich schnell, das erste was aufzog war ein ziemlich dichter Nebel. Und kurz darauf schrie die erste Wache auf. Ein rostiges Schwert kam aus dessen Brust heraus und brachte den armen Soldaten zu Fall. Ehe ich mich versah, huschten Wesen zwischen unseren Reihen hin und her, einer nach dem anderen fiel, ohne sich wehren zu können.“, erklärte Osiliach.

„Also ein Hinterhalt.“, nickte Linaewen langsam und fügte sogleich die nächste Frage an: „Wie kam es, dass ihr diesen Angriff überlebt habt?“

„Unser Anführer wies mich kurz nach Beginn des Angriffs an Hilfe zu holen. Ich sprang auf ein Pferd und ritt los. Eines der Wesen, ich konnte es nicht richtig erkennen ließ etwas über meinen Rücken fahren. Es war ein eiskalter Schmerz, ich spürte wie Krallen sich in mein Fleisch bohrten und an mir zerrten. Doch als ich aus dem Nebel herausritt, hörte es plötzlich auf und als ich zurückblickte konnte ich nur ein blauschimmerndes Augenpaar erkennen, das mich wütend anfunkelte. Doch was es war, konnte ich nicht sehen.“, erzählte der Patient.

„Verstehe.“, nickte die Ritterin der süßen Duftblüten und blickte zu Narissa.

„Ich konnte für wahr, tiefe Kratzspuren am ganzen Rücken erblicken und auch andere Wunden an seinem ganzen Körper. Die Wunden sahen so aus, als hätte ein Wolf oder wolfähnliches Tier ihn angefallen, aber ich konnte keine Haare oder andere Rückstände finden die auf den Angreifer hindeuten könnten.“, erklärte Narissa verschlafen.

„Hat jemand von ihnen überlebt?“, fragte der Verletzte besorgt.

„Nein, außer euch hat niemand überlebt. Ebenso konnten wir nicht ausmachen wer die Angreifer waren. Euer Bürgermeister beklagte bereits die Überfälle und die Verluste seiner Landsleute, die mit ihnen einher gingen.“, erklärte die goldene Ritterin ruhig.

„Ihr müsst dieser Sache bitte Einhalt gebieten.“, flehte der Verletzte die Integrtitätsritterin an.

„Das werden wir, ihr habt mein Wort in dieser Sache. Ruht euch aus, ihr habt sicherlich viel durchgemacht, das zweifle ich nicht an.“, lächelte Linaewen mitfühlend.

„Ich danke euch werte Integritätsritterin.“, atmete Osiliach erleichtert auf.

„Narissa, kümmere dich gut um ihn. Ich möchte, dass er bald wieder gesund wird.“, wies die goldene Ritterin ihrer Leibwächterin an.

„Wie ihr befehlt Herrin.“, verneigte sich Narissa.

„Nun gut, ich werde mich verabschieden. Gehabt euch wohl.“, nickte Linaewen dem Patienten abermals zu und verließ den Krankenflügel.

Als die Türe hinter ihr zufiel seufzte die Ritterin auf. Was oder wer steckte nur hinter diesen Angriffen? Verletzungen die von wolfsähnlichen Klauen kamen? Blauschimmernde Augen die böse im Nebel funkelten? Arkane Wesen? Was hatte all dies nur zu bedeuten?
Doch die Ritterin wurde je aus ihren Gedanken gerissen als sie Mama hörte. Linaewen wandte ihren Kopf in die Richtung aus welcher die Stimme kam.

Arthur kam mit Elidor den Korridor entlang und übergab seiner Liebsten ihren Sohn.

„Mein kleiner Schatz.“, lächelte die Elfe glücklich und gab ihrem Ziehsohn einen sanften Kuss auf die Stirn. Woraufhin sich Elidor sich sehr freute.
„Und hast du etwas herausgefunden?“, fragte Arthur.

„Nicht wirklich? Die Erzählungen unseres Gastes werfen nur noch mehr Fragen auf.“, seufzte Linaewen.

„Vielleicht solltest du wirklich mal eine Pause machen.“, schlug Arthur besorgt vor.

„Eine Pause klingt gut.“, seufzte Linaewen und sprach fast schon bettelnd: „Ich würde mich gerne mal wieder in einer heißen Quelle entspannen. Yggdrasil hat viele Badehäuser mit heißen Quellen.“

„Ich hab noch nie in einer heißen Quelle gebadet.“, lachte Arthur nervös auf.

„Das wird dir sicherlich gefallen. Bitte!“, flehte Linaewen ihren liebsten an.

„Na gut, wenn es dich Glücklich macht, dann erfüll ich dir gerne diesen Wunsch.“, grinste Arthur.

Mit glänzenden und großen Augen packte sie ihren Heliol und zog ihn den Gang entlang um alles für den Badeausflug zu packen.
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Beitrag von Integritätsritter Cirdan Mi 14 Sep 2022, 18:46

Heißer Dampf stieg aus heißen Badequelle auf, während das Wasser ruhig im natürlichen Becken verharrte. Am Becken standen 2 Elfen, es waren Cirdan und Iduna, die beiden hatten beschlossen sich einen gemütlichen Tag zu machen.
Iduna hatte ihren Körper mit einem Badetuch bedeckt, Cirdan trug ebenfalls ein Badetuch, das seinen Hüftbereich verdeckte.
Mit strahlenden Augen blickte die blonde Elfe auf das nasse Paradies und streckte einen Zeh vorsichtig ins Wasser, um die Temperatur zu testen.

„Perfekte Temperatur.“, schwärmte Iduna und stieg sogleich mit Tuch ins Becken, um sich einen der besten Plätze zu ergattern.

Kurz darauf setzte sich Cirdan ihr gegenüber und legte seine Arme auf dem Beckenrand ab. Es war schon eine ganze Weile her, dass er sich in einer heißen Quelle entspannt hatte. Der rote Ritter hatte sich bewusst für diese Tageszeit entschieden, denn um diese Zeit war bei diesen Quellen nicht viel los. Denn die meisten bevorzugten die frühen bis späten Abendstunden für ein heißes Bad.

„Hätten wir nicht vielleicht Linaewen und Arthur Fragen sollen, ob sie Lust haben mitzukommen?“, fragte Iduna besorgt.

„Wir fragen die beiden das nächste Mal.“, lächelte Cirdan seine Frau beruhigend an.

„Ah ha! Erwischt!“, erklang Stimme, welche den beiden Elfen vertraut war.

Mit einem leichten Unbehagen wandte der bärtige Elf seinen Kopf in die Richtung, aus welcher die Stimme kam. Am Beckenrand stand Linaewen welche mit einem Badetuch ihren Körper bedeckte und sie hatte mit tadelndem Blick ihre Hände in die Hüfte gestemmt. Neben ihr Stand Arthur welcher nicht ganz so glücklich aussah hier zu sein.
Neben Linaewen schwebte ein Körbchen in welchem Elidor lag und vergnügt lachte.

Jetzt fühlt sich der rote Ritter tatsächlich etwas schuldig, aber konnte man es ihm wirklich übelnehmen? Vielleicht sollte er versuchen Linaewen zu beruhigen? Diese Idee erschien ihm richtig für den Moment.

„Hör zu junges Fräulein…“, begann Cirdan und hob zur Beruhigung seine Hände.

„Spar dir dein junges Fräulein! Warum hast du uns nicht gefragt?!“, fragte Linaewen gekränkt.

„Hattest du daran gedacht uns zu fragen?“,, fragte Iduna fies grinsend.

Augenblicklich wurde Linaewen rot und murmelte: „Nein ich habe auch nicht daran gedacht.“

„Aber ihnen erstmal einen Vorwurf machen.“, tadelte Arthur seine Freundin.

„Ich bin ja schon still…“, seufzte die goldene Ritterin beschämt.

„Komm setzt euch zu uns ins Wasser, die Wärme ist perfekt.“, lächelte Iduna und winkte beide zu sich.

„Aber…“, wollte Arthur gerade intervenieren, da zog seine Herzenselfe ihn sofort mit.

Arthur nahm als erstes neben Cirdan Platz, unterdessen hatte Linaewen das Körbchen mit einem Zauber versehen und setzte es auf dem Wasser ab, nun schwamm es wie kleines Schiff auf der Wasseroberfläche.
Kurz darauf ließ sich Linaewen neben Arthur mit einem langen und entspannten Seufzer ins Wasser gleiten: „Ahhhh das fühlt sich gut an…“

„Diesen Satz hab ich heute Nacht zu einem anderen Thema schonmal gehört“, grinste Arthur.

Cirdan und Linaewen sahen augenblicklich den kleinen Efrandyl zwischen sich an auch Iduna hatte nun Arthur im Visier. Nur die Götter konnten sagen, wer von den dreien den tödlichsten Blick aufgesetzt hatte.
Arthur der eh schon sehr klein war sank nun bis zur Nase ins Wasser und schien sich zu wünschen, dass er lieber nichts gesagt hätte.

„Ich glaube wir müssen später noch ein Wörtchen wechseln mein liebster Heliol.“, sprach Linaewen mit einem überfreundlichen lächeln, dass jedoch selbst Cirdan und Iduna klein werden ließ.

Als Linaewen mit einem Schwamm begann ihre Arme abzuschrubben begann Iduna plötzlich zu lachen und der bärtige Elf sah seine Frau verwirrt an. Er fragte sich was gerade so lustig war und da erwiderte sie: „Aber eigentlich kann man es Arthur nicht übelnehmen, immerhin kann ich seine Aussage bezeugen.“

Augenblicklich stieg dem Hauptmann der Integritätsritter die röte ins Gesicht und sie wäre wohl am liebsten im Erdboden versunken.

„So rot wirst du nur, wenn du dich ertappt fühlst.“, grinste Cirdan.

„Das ist ja wohl meine Sache, was ich in meinen Gemächern mache.“, hielt Linaewen dagegen.

„Aber eine andere, wenn du das ganze Schloss daran teilhaben lässt.“, lachte die Tochter des Sturms laut los.

„Ah ha! die anderen dürfen dich also damit aufziehen, aber ich nicht?!“, warf Arthur ein.

„Guter Einwand muss ich sagen.“, grinste Cirdan amüsiert, als er die sprachlose Linaewen dasitzen sah.

„Tut mir leid, ich mach es später wieder gut.“, murmelte Linaewen und gab ihrem Herzensmensch einen Kuss.

Der bärtige Elf sah zu wie Linaewen ihren Ziehsohn sachte mit dem warmen Wasser wusch. Iduna wünschte sich schon lange Kinder und er wollte ihr diesen ja auch erfüllen. Doch manchmal hatte er Zweifel, ob er ein guter Vater sein würde.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte Arthur.

„Was? Ja alles in Ordnung.“, schreckte der Phönixritter auf.

„Wirklich?“, fragte Iduna nach.

„Ja es ist wirklich alles in Ordnung.“, nickte der Ordensmeister 3. Ranges.

Cirdan sah wie Linaewen den Korb mit einer Hand hielt und sich dann entspannt zurücklehnte und die Augen schloss.

„Wenn du willst, dann kann ich aufpassen und du kannst dich nach Herzenslust entspannen.“, schlug der bärtige Elf vor.

„Danke, das ist lieb von dir Onkel Cirdan.“, lächelte Linaewen und ließ ihren Sohn zu ihrem besten Freund treiben. Dann lehnte sie sich zurück und schloss entspannt die Augen.

Cirdan setzte sich mit Elidor zu Iduna und spielte ein wenig mit dem Sohn seiner besten Freundin. Zumindest so gut er es eben konnte. Unterdessen lehnte Iduna ihren Kopf gegen seine Schulter und musste leicht lächeln.

„Ich weiß was du eben gedacht hast.“, flüsterte Iduna ihrem liebsten zu.

„Und was habe ich vorhin gedacht?“, wollte der Ordensmeister 3. Ranges wissen.

„Du hast Zweifel, ob du ein guter Vater sein würdest. Wenn du dir nicht sicher bist, dann können wir auch warten. Wir haben alle Zeit der Welt. Was sind für uns Elfen schon 100 oder 1000 Jahre. Außerdem weißt du wie lange wir Elfen brauchen, bis ein Kind empfangen werden.“, lächelte sie ihren Mann an.

„Du kennst mich einfach zu gut.“, schmunzelte Cirdan und fügte hinzu: „Das ist fast schon unheimlich.“

„Hey, als deine Frau muss ich dich gut kennen.“, grinste Iduna verspielt und gab ihm einen sanften Kuss: „Ich möchte nur, dass du dich nicht unter Druck gesetzt fühlst. Wenn es soweit ist wird es die richtige Zeit sein.“

„Danke.“, flüsterte der Phönixritter erleichtert und schloss die Augen. Er war wahrlich froh darüber eine solch verständnisvolle Elfe seine Frau nennen zu dürfen.
Und er wusste, dass sie mit ihren Worten recht hatte. Wenn es soweit war, dann war die Zeit wohl die richtige.
Jetzt konnte er das Bad zumindest wieder richtig genießen.
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Beitrag von Linaewen Do 15 Sep 2022, 18:33

Mit ihrer Leibgarde und Cirdan trat Linaewen vor den Bürgermeister von Yggdrasil. Castien saß hinter seinem Schreibtisch und legte die Feder weg als er die Ritter vor sich erblickte. Mit einem gütigen lächeln legte er seine Hände auf der Tischplatte ab und grüßte die Integritätsritter: „Ich wünsche euch einen guten Morgen, was führt euch zu solch früher Stunde in mein Büro?“

Linaewen lächelte leicht und neigte ihren Kopf: „Auch ich wünsche euch einen guten Morgen Bürgermeister Castien. Ich bin hier, um Kunde zu verbreiten. Es gab einen Überfall nahe des Dunkelrankenwaldes. Der einzige Überlebende liegt derzeit im Krankenflügel des Azurschlosses und wird von uns mit allem versorgt was er zu seiner Genesung braucht.“

Nachdenklich verschränkte der Silberblonde Elf die Finger ineinander und sah über die Finger hinweg Linaewen an: „Ich hoffe doch sehr, euer Patient wird bald wieder gesund.“

Darauf trat Narissa vor und neigte kurz ihren Kopf: „Seid unbesorgt, er erfährt die beste Behandlung, die wir aufbieten können. Meinen Beobachtungen zur Folge, kann ich darauf schließen, dass er sich bestens erholt.“

Der Bürgermeister atmete erleichtert auf und nickte: „Es freut mich zumindest zu hören, dass es einen Überlebenden gibt. Hat er irgendetwas berichten können. Irgendetwas das Licht ins Dunkeln bringen könnte?“

„Nun was das angeht…“, begann Linaewen und suchte nach den richtigen Worte, dann sprach sie zügig weiter: „ …er hat ein paar Dinge erwähnt. Ebenso versuchte er zu erklären was er gesehen hat. Doch das war nicht sehr viel, seine Verletzungen ähnelten den von Wolfsklauen, ebenso hat er blauglühende Augenpaare in dem Nebel gesehen welcher so überraschend aufgetaucht war und die Zeit für einen perfekt geplanten Hinterhalt bot. Darüber hinaus erwähnte er, dass der ganze Angriff ziemlich zügig von statten gegangen war, darauf hatte man ihn gedrängt Verstärkung zu holen. Doch was sie angegriffen hat, konnte er nicht erkennen.“

„Verstehe…“, seufzte Castien und atmete bedrückt aus und fragte nach: „Noch etwas?“

„Ja eine Sache noch, unser Patient vermutet, dass es sich um Arkane Wesen handeln könnte. Denn als wir dort waren, haben wir weder Fußspuren, noch Waffen oder etwas anderes gesehen was auf die Angreifer hätte hindeuten können. Nicht eine Leiche von den Angreifern war zu erblicken, nur die spuren sehr dunkler Magie die in Richtung des Dunkelrankenwaldes führten.“, erklärte der Hauptmann der Integritätsritter zum Schluss hin.

„Und was schlagt ihr nun vor Hauptmann?“, fragte Castien und ließ seine Hände auf die Schreitischplatte fallen.

„Um den Überfällen Herr zu werden, müsste ich wissen was eure Karawanen angreift. Um das herauszufinden, habe ich mir etwas überlegt.“, sprach die Duftblütenritterin ruhig.

„Und was?“, fragte der Bürgermeister von Yggdrasil nach.

„Wir begleiten die nächste Karawane.“, erklärte die blonde Elfe prompt.

„Herrin, aber was ist wenn diese Karawane nicht angegriffen wird?“, wollte Iduna wissen.

„Das ist ein guter Einwand meine Teuerste.“, nickte Castien.

„Das lasst meine Sorge sein.“, lächelte Linaewen sanft.

„Nun gut, dann begleitet die nächste Karawane. Eine bricht heute Vormittag auf, die andere am frühen Nachmittag. Beide brechen von der westlichen großen Wurzel Yggdrasils auf.“, erklärte der Silberblonde Elf seufzend.

„Verzagt nicht, bei Rinawen wir werden dafür sorgen, dass man eure Leute nicht mehr behelligt.“, versprach die Ordensmeisterin 1. Ranges mit sanfter Stimme.

„Dafür könnt ihr euch meines ewigen Dankes gewiss sein.“, nickte der Bürgermeister erschöpft.

„Ihr werdet bald von uns hören. Bis dahin möge Solos euch mit seinem Licht segnen.“, verabschiedete sich Linaewen mit einer Verneigung und verließ das Büro des Bürgermeister.

„Ihr wollt vermutlich gleich mit den nächsten Händlern reisen hab ich recht?“, meldete sich Alaria zu Wort.

„Da hast du recht.“, nickte die blonde Elfe.

„Dann werde ich euch diesmal begleiten junges Fräulein.“, beschloss Cirdan ruhig.

„Nichts anderes hatte ich von dir erwartet Onkel Cirdan.“, schmunzelte der Hauptmann der Integritäsritter.

Kurz darauf hatten die Ritter sich im Azurschloss eingefunden und ihre Sachen für Mission zusammengepackt. Arthur war nicht wirklich begeistert, dass Linaewen sich auf eine solche Mission begab.

„Es ist meine Pflicht als Integritätsritter Meinesgleichen zu beschützen mein Liebster.“, seufzte Linaewen und legte eine Decke zusammen.

„Aber ihr wisst nicht mal gegen was ihr Kämpfen müsst!“, rief Arthur aufgebracht.

„Zweifelst du etwa an meiner Stärke?“, fragte Linaewen und wandte sich ihrem Herzensmensch zu.

Sogleich zuckte Arthur etwas zusammen. Sie konnte verstehen, dass er sich Sorgen machte. Doch sie hatte nun mal einen Eid geschworen und diesen würde sie einhalten. Sie wusste um das Risiko, dass sie in einer Schlacht fallen oder bei einem Einsatz ihr Leben lassen könnte. Doch sie vertraute auf die gute Ausbildung und Ratschläge ihres einstigen Meisters. Ebenso wusste sie um das können ihrer Leibgarde und von Cirdan.

„Ich geh ja nicht alleine.“, sprach Linaewen und schloss Arthur in ihre Arme.

„Du versprichst, dass du wieder zurückkommst in Ordnung?“, fragte der kleine Efrandyl.

Die blonde Elfe beugte sich runter um ihm einen Kuss zu geben, dann erwiderte sie sanft: „Du hast mein Wort in dieser Sache. Vertrau mir, ich weiß was ich tue.“

Dann setzte sie sich auf Talia und nahm die Zügel in die Hand und blickte zu ihren Rittern welche bereits auf sie warteten. Gemeinsam erhoben sich die Integritätsritter in die Lüfte um sich der Karawane anzuschließen welche sich vermutlich bereits auf den Weg gemacht hatte.

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