Götterfels

Mit dem plötzlich auftauchen von Merdarion verpuffte die ganze romantische Stimmung zwischen Arthur und Linaewen schließlich. Eigentlich wollte sich der Arzt gerade verabschieden, da war der Elf dazwischen gegangen und schien wohl in seinem Hochmut zu glauben, dass Arthur seine Freundin belästigt hatte. War dieser etwas übereifrige Elf nur ein Ritterbruder oder doch mehr, fragte sich Baratheon in diesem Moment wohl, bis Merdarion plötzlich an ihn herantrat. Ein klein wenig mulmig wurde Arthur aber schon als er den ziemlich zornig Blick des Ritters sah, doch zu seinem Glück kamen dann die Töchter des Sturms aus dem Gasthaus.
Als dann der garstige Neider Merdarion davon gescheucht war und Linaewen nur noch mit ihren Schwestern hier war, verflog die Anspannung jedoch wieder genauso schnell wie sie gekommen war.

"Hallo Ladys! Na wen haben wir denn hier?!", grinste Arthur schließlich den Töchtern mit diesem etwas zweideutigen Lächeln zu, als diese ihre Aufmerksamkeit auf ihn lenkten. Ein klitzekleines bisschen nervös wurde dem etwas kleinem Mensch aber schon, als sich die ganzen Elfen vor ihm aufbauten, da jede von ihnen wohl mindestens zwei Köpfe größer war als er.
Nach einem gut gespielten Räusper versuchte Arthur aber seine Unsicherheit diesbezüglich zu überspielen und sah wieder zu Linaewen: "Du hättest mich ruhig vorwarnen können, das deine Ritterschwestern so..... 'bezaubernd' sind! Te-he!"
Gerade als der Arzt das Wort 'bezaubern' sagte, hatte sich Estella so provokant nach vorne gebeugt und ihr schnippisches Kommentar abgegeben, woraufhin Linaewen natürlich eingeschritten war.

"Oh ja sie sind wirklich hinreißend.", lächelte Linaewen etwas eisig in Richtung von Estella, welche sich sofort klein machte und hinter Iduna versteckte.

Als die Hochelfe merkte, dass von Estella wohl keine Gefahr mehr ausging, wandte sie sich wieder Arthur zu.

"Wenn ich vorstellen darf. Das sind die Töchter des Sturms, sie sind meine Leibgarde.", erklärte Linaewen und stellte jede Waffenschwester vor, welche daraufhin sich respektvoll vor Arthur verneigten.

"Sie haben das Herz am rechten Fleck, alle von ihnen.", lächelte Linaewen und sah wieder zu Estella welche etwas schüchtern hervortrat und sich dann von der Hochelfe in den Arm nehmen ließ, dann nuschelte die Sturmtochter ein leises Entschuldigung bevor sie sich von Linaewen löste.

"Schon gut.", erwiderte Linaewen und nahm damit die Entschuldigung der Elfe an und wandte sich wieder an Arthur.

"Ich möchte mich für das Verhalten von Merdarion entschuldigen. Ich hoffe du nimmst die Entschuldigung an.", erwiderte Linaewen.

"Warum entschuldigt...", begann Selicia etwas motzend und bekam von Iduna die Flache Hand auf den Hinterkopf geschlagen.

Linaewen kicherte etwas bei diesem Anblick und sah wieder zu Arthur: "Nun... ähm... dann sehen wir uns höchst wahrscheinlich morgen, wenn ich dir die Antwort unserer Gruppe mitteile?"

"Ah, Leibgarde - verstehe! Tja, so viel zum Thema beschützen, was?", kommentierte Arthur dann etwas scherzhaft zu Linaewen bevor diese ihre Töchter... äh, Schwestern, oder so, schließlich vorstellte.

"Nun, sehr erfreut Euch alle kennenzulernen! So viele hübsche Gesichter auf einmal habe ich wohl noch nie gesehen, meine Damen!", lächelte der Arzt schließlich bis seine Herzenselfe sich schließlich für Merdarion zu entschuldigen begann: "Ach, nicht so Wild. Schon vergessen. Er wollte dir nur helfen, das ist alles. Ich bin vermutlich nicht der Umgang, den Euresgleichen für gewöhnlich pflegt."

Doch schließlich kam nun der Moment des Abschieds und Arthur nickte Linaewen verständlich zu, als diese nach dem kommenden Tag fragte: "Ja. Vermutlich. Also ich hoffe doch! Ich bin morgen noch den ganzen Tag im Heim. Muss ja Sandra noch von meinem Plan erzählen... aber keine Sorge: sie wird sich bestimmt freuen, wenn sie Euch erstmal sieht!"

Linaewen lächelte leicht und verabschiedete sich schließlich von Arthur. Als dieser schließlich weg war, wandte sie sich den Töchtern zu, welche etwas schmunzelten.

"Was ist?", fragte Linaewen irritiert.


"So hab euch ja noch nie erlebt.", schmunzelte Alaria und Iduna fragte: "Außerdem... Von welchem Plan hat er gesprochen?"


"Das werde ich euch alles drinnen erzählen.", erwiderte die Hochelfe und ging mit ihrer Leibgarde rein.

Als sie hereinkamen wurde Merdarion gerade von Cirdan zurechtgewiesen und der blonde Elf wirkte über alle maßen verstimmt. Nachdem der Ordensmeister 3. Ranges mit seiner Standpauke fertig war wandte er sich Linaewen zu.

"Ich gehe Araja, Durin und Dorin holen, wir haben etwas als Gruppe zu besprechen.", erklärte Linaewen ihrem Berater und ging nach oben um die 3 zu holen. Nachdem sie auch anderen 3 geholt und runtergebracht hatte, hatte sich die ganze Gruppe in der Schankstube versammelt.


"Es gibt etwas das ich mit euch Besprechen möchte....", begann die Integritätsritterin schließlich und sah in die Runde: "... ich war heute mit Arthur unterwegs und er... er machte mir... eher uns ein Angebot."

"Wer ist Arthur, wenn ich fragen darf?", wandte Cirdand neugierig ein.

"Arthur ist ein Doktor und arbeitet zudem auch in einem Waisenhaus.", erklärte der Hauptmann ruhig, bis sie schließlich fortfuhr: "Jedoch möchte ich das nicht alleine bestimmen, denn ihr habt auch ein Recht auf Mitsprache. Arthur sagte mir heute, er hätte einige Zimmer im Waisenhaus frei, die wir beziehen könnten. Es wäre... von der Unterkunft auf jeden Fall besser als dieses Gasthaus hier. Deshalb möchte ich euch fragen, was haltet ihr davon? Sollen wir das Angebot annehmen?"

"Ah Ja. Jetzt heißt er also schon 'Arthur', hm?", stichelte Araja nach Linaewen's kleiner Ansprache schließlich mit einem ziemlich verspielten Lächeln auf den Lippen. Vermutlich spielte die Knappin darauf an, das sich die beiden bereits dutzten, auch wenn das eigentlich keine große Sache war.
Der Rotschopf saß dabei neben ihrem eigenen Schatz und nahm den Zwerg gerade dabei ihn den Arm um auch nochmal zu verdeutlichen, was sie eigentlich damit sagen wollte. Dass sie Durin dabei so sehr an ihre Brust drückte, dass der gar nichts mehr sagen konnte, war ihr der kleine Witz aber wohl Wert.
Nachdem Linaewen ihre Knappin dann mit einem etwas tadelnden Blick versah, grinste Araja nur weiter.

"Jetzt hab' dich nicht so. Ich zieh' dich doch nur auf.", kommentierte Araja daraufhin und gab schließlich ihre Meinung zu Arthurs Vorschlag kund: "Mir gefällt die Idee. Ich war heute mit Linaewen auch dort und das Gebäude sollte groß genug sein. Die Kinder sind Nett und besser als hier ist es alle mal... also Ja, ich bin dabei."
Kurz darauf machte Durin dann den Eindruck ebenfalls etwas sagen zu wollen, weil er seine Hand hob, doch seine Freundin drückte den Zwerg nur nochmal gegen ihre üppige Oberweite und sprach schließlich: "Und Durin ist auch dafür - nicht war Schatz?!"

Cirdan legte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck auf, er selbst kannte Arthur noch nicht. Jedoch schien Linaewen ihm zu vertrauen und wenn sie diesem Mann vertrauen konnte, sah er selbst keinen Grund einen Einwand zu erheben. Zumal alles andere besser war als dieser Ort hier und er selbst ziemlich froh war, wenn er diese Bruchbude wieder verlassen konnte. Natürlich hatten die meisten Gäste eher Angst vor dem Hühnen, doch er würde niemals ohne einen triftigen Grund seine Waffe erheben.

"Nun wenn du Arthur vertraust und auch deine Knappin, so wie ihre Freunde keinen Einwand haben, werde ich auch nichts dagegen sagen. Ich vertraue dir in dieser Hinsicht.", nickte Cirdan schließlich.

Iduna hatte natürlich mit Cirdan ein vertrauliches Gespräch geführt, der Anführerin der Töchter lag sehr viel an Linaewens Glück. So hatte sie ihm zum Beispiel von dem Treffen erzählt und von Linaewens Reaktion, als diese von Arthur erzählt hatte. Scheinbar schien seiner besten Freundin viel an diesem Efandryl zu liegen und er würde sie nach besten Kräften in dieser Angelegenheit unterstützen.

Merdarion schlug mit einer Faust auf den Tisch und sah ernst drein. Der Vorschlag gefiel dem Integritätsritter gar nicht. Und entsprechend konnte man das auch an seinem Gesicht erkennen. Irgendwie musste er Linaewen davon abhalten, Arthurs Vorschlag anzunehmen.

"Ich bin dagegen, wir kennen diesen Efandryl doch überhaupt nicht. Wer kann denn garantieren, dass wir ihm vertrauen können? Verzeiht Herrin, aber ihr scheint ihn noch nicht so lange zu kennen. Natürlich ist es überall besser als hier, aber in einem Waisenhaus zu schlafen... ich weiß nicht.", erwiderte Merdarion schließlich.

Sah Linaewen wirklich etwas in diesem kleinen Efandryl? Falls ja, was hatte dieser Arthur was Merdarion nicht hatte? Immerhin war Merdarion ein Integritätsritter und kam auch aus guten Kreisen. Die Regel die Linaewen sich gesetzt hatte, hatte sich immer seinen Kenntnissen entzogen.

Iduna zog eine Augenbraue hoch, als sie Merdarions "Begründung" hörte und erhob das Wort: "Das kann doch nicht dein Einwand sein! Dieser Mann wird sicherlich nichts im Schilde führen, wie du befürchtest."


"Ehrlich gesagt, finde ich das dies gut klingt.", lächelte Narissa und fügte an: "Also ich bin dafür, wir ziehen in dieses Waisenhaus."


"Ich schließe mich Narissa an, schlimmer als hier kann es eh nicht werden.", nickte Estella.

"Das Waisenhaus, sieht wesentlich besser aus als dieses Gasthaus.", kommentierte Dorin.


"Na also.", nickte Alaraia und gab zu verstehen, dass sie auch einverstanden war.

"Außerdem wissen wir alle warum du nicht dafür bist Merdarion.", erwiderte Selicia etwas kühler und sah zu dem blonden Elf.

"Was willst du damit sagen?!", zischte Merdarion und stand auf.

"Das du dich absolut Kindisch verhältst!", sprach Selicia und war auch aufgestanden und stand direkt vor Merdarion.

"Hört auf!", wies Cirdan die beiden zurecht, woraufhin beide sich wieder setzten.

Die anderen Schwestern gaben sich auch einverstanden und stimmten dem Vorschlag zu ins Waisenhaus zu ziehen. Kinder machten den Elfen nichts aus und die Unterkunft würde sicherlich besser werden als hier.

Linaewen sah in die Gruppe und nickte: "Gut dann wurde es mehrheitlich beschlossen und ich werde Arthur morgen Bescheid geben."

Auf diesen Kommentar, stürmte Merdarion ohne ein weiteres Wort zu sagen nach draußen. Linaewen sah ihrem einstigen Schüler jedoch nicht nach. Das er damit nicht einverstanden war, war der Ordensmeisterin 1. Ranges von Anfang an klar gewesen, doch er war eindeutig überstimmt worden. Als die anderen Integritätsritter schließlich zurückzogen, gesellte sich Linaewen zu Araja.

"Ich soll dir noch etwas von Arthur ausrichten. Er meldet sich innerhalb der nächsten 2 Tage bei dir wegen deinem Anliegen.", erklärte die Elfe und sah sanft zu Araja.

Nach Merdarion's kleinen Ausbruch hatte sich die Gruppe schließlich doch entschieden und während die anderen Elfen auf ihre Zimmer gingen oder sich anderweitig beschäftigten kam Linaewen nochmals zu ihrer Knappin.
Mit einem milden und dankbaren Lächeln nickte sie der Elfe zu, als sie die Neuigkeiten überbrachte: "Danke. Ich hoffe wirklich, dass mich das ganze zu meinen Eltern führt. Es...es wäre schön endlich zu wissen, wer ich bin... verstehst du?"

Nach einer kurzen Pause und einem wieder ziemlich nachdenklichen Blick erhob der Rotschopf aber doch nochmal die Stimme und sah wieder zur Elfe: "Ich glaube Merdarion hat gerade ein wenig über die strenge geschlagen. Ich weiß nicht genau, was zwischen Euch beiden ist und es geht mich auch nichts an. Außerdem hab' ich vorhin's mitbekommen wie Cirdan mit ihm ..naja, 'Sprach' ist irgendwie das falsche Wort. Es klang eher wie eine Standpauke.
Also was ich sagen will ist: Soll ich mal mit ihm reden? Also mit Merdarion? Ich bin keine Elfe.. vielleicht.... vielleicht hört er ja auf mich? Eine neutrale Meinung und so?"

Seitdem sich Linaewen und Araja kannten war die Hochelfe ihrer Knappin in so vielen Dingen beigestanden. Beginnend bei Zaubern, über die Ausbildung bis hin zu ihrem Geheimnis, was sie bis heute sicher verwahrte. Und wie es aussah wollte der Rotschopf diesen Gefallen nun endlich mal erwidern. Und, wenn es nur ein kleines bisschen wäre.

Linaewen sah zur Eingangstüre aus der Merdarion hinausgestürmt war und sah wieder traurig lächelnd zu Araja: "Weißt du Araja, ich habe Merdarion ein aufs andere Mal versucht zu erklären, dass ich für ihn nicht so empfinde wie er für mich. Er versucht immer wieder mich davon zu überzeugen, dass er der richtige für mich wäre. Dazu kommt noch eine Regel die ich mir selbst auferlegt habe. Ich habe mir geschworen, dass mein Lebenspartner niemals ein Integritätsritter sein soll. Ich möchte nicht, dass andere Ritter denken ich würde jemanden bevorzugen."


Dann seufzte die Elfe leicht: "Jedoch habe ich den Eindruck, das Merdarion meine Entscheidung nicht Respektieren will. Glaube mir, Iduna und Merdarion haben ein aufs andere Mal versucht vernünftig mit ihm zu reden. Jedoch lässt er sich nicht abbringen. Du kannst gerne versuchen mit ihm zu reden, ich glaube allerdings dass er auch auf dich nicht hören wird."

"Ich sehe mal was sich machen lässt, ja? Wenn es in den kommenden Tagen mal passt werde ich mit ihm sprechen. Ich kann nämlich sehr überzeugend sein, weißt du?", erklärte Araja schließlich und lächelte kurz bevor sie schließlich aufstand und ergänzte: "Na gut. Ich werd mir jetzt erstmal was zu Essen suchen! Schließlich ziehen wir ja morgen um!"

Linaewen musste etwas lachen als Araja meinte, sie könne durchaus überzeugend sein. Dann erwiderte sanft: "Ja dessen bin ich mir sicher, dass du sehr überzeugend sein kannst. Ich wünsch dir eine gute Nacht."

Dann erhob die Elfe sich und gab Araja einen Kuss auf die Stirn und ging nach oben. Linaewen zog sich um und legte sich schließlich hin um sich etwas auszuruhen, immerhin war es schon spät.

Am nächsten Morgen stand die Elfe relativ früh auf und meditierte mit Cirdan ein wenig um den Tag zu beginnen. Nachdem die beiden fertig waren, erwiderte Cirdan: "Wenn du möchtest, begleite ich dich zum Waisenhaus."

"Gerne.", lächelte Linaewen und fügte an: "Allerdings würde ich gerne erstmal etwas Frühstücken bevor wir uns auf den Weg machen."

So zogen die beiden Integritätsritter los in die Stadt um sich beim Bäcker etwas zu Organisieren. Nachdem jeder sich eine Kleinigkeit gegönnt hatte, war es mittlerweile schon Vormittag und so kamen sie schließlich am Waisenhaus an. Die Kinder belagerten die beiden sofort und gerade von Cirdan waren die Kinder dieses Mal fasziniert, da dieser noch etwas größer war als Linaewen.

"Ich lass dich mal mit den kleinen alleine.", lächelte Linaewen ihrem besten Freund zu.

"Wie bitte?", fragte Cirdan sichtlich überrascht und ein kleines Kind versuchte an seiner Rüstung hochzuklettern, doch der Ritter packte das Kind und hob es so hoch, dass es schließlich auf seinem Unterarm saß.


"Du machst das schon.", schmunzelte Linaewen und ging ins Haus rein um nach Arthur zu fragen.

Am nächsten Morgen ging es im Waisenhaus zu wie im Tollhaus. Naja, eigentlich tat es das fast jeden Tag, also war dies wohl nichts Besonderes. Kinder rannten durchs Haus, den Garten sowie den Spielplatz und jene welche dem Charme der Elfen noch nicht verfallen waren, spielten munter vor sich hin, während Sandra und Arthur im Erdgeschoss diskutierten.

"Nein! Ich sag dir! Sie sind in Ordnung!", sprach der kleine Arzt daraufhin zu seiner Mitarbeiterin welche nur erneut mit dem Kopf schüttelte.

"Ich weiß ja nicht, Arthur..."

"Ganz im Ernst! Das ist doch eine Tolle Idee! Du beschwerst dich doch ständig, dass du hier Hilfe brauchst - und jetzt bekommst du sie!"

"Na gut.... aber wenn es den Kindern nicht guttut, dann..."

"Das wird nicht passieren, ich schwöre dir das diese Elfen wie........ Engel sind.", kommentierte Arthur und sah aus dem Augenwinkel wie Linaewen gerade das Gebäude betrat. Den letzten Teil seines Satzes hatte der junge Mann daraufhin ziemlich abwesend und verträumt gesäuselt, bevor er sich schnell sammelte und sein Jackett zurechtrückte und in Sandra's Richtung fragte: "Wie sehe ich aus?! Bin ich herzeigbar?!"
Ein wenig genervt kopfschüttelnd antwortete ihm die Erzieherin: "Ja, bist du....", woraufhin Arthur nur weiter panisch wurde bis die Elfe plötzlich neben den beiden Menschen stand.

"Linaewen!", begann der Arzt daraufhin das Gespräch mit der Hochelfe und sah mit einem etwas nervösen aber dennoch äußerst glücklichen Lächeln zu ihr auf: "Also: wie habt ihr euch entscheiden?"

Linaewen welche heute ihre Rüstung trug, schenkte Arthur ein liebliches Lächeln: "Hallo Arthur. Wir haben uns entschieden dein Angebot anzunehmen."

Dann sah sie zu der Erzieherin und verneigte sich respektvoll: "Ich hoffe, wir bereiten euch keine Umstände. Wir möchten euch selbstverständlich nicht zur Last fallen."

Kurz darauf kam Cirdan rein, mittlerweile hatte er auf jeder Schulter ein Kind sitzen die sichtlich ihren Spaß hatten, während er noch immer ein drittes Kind auf dem Unterarm sitzen hatte. Scheinbar suchte der Elf ein wenig Hilfe was die Kinder anging. Linaewen kicherte etwas Vergnügt und sah wieder zu Arthur: "Also die Kinder scheinen Cirdan zu mögen. Ihr hattet ja noch nicht das Vergnügen nehme ich an. Das ist Integritätsritter Cirdan Ordensmeister 3. Ranges und mein Berater."

Der rote Ritter neigte zum Gruß seinen Kopf und verzog das Gesicht als eines der Kinder an seinen Ohren zog.

"Dr. Arthur Baratheon! Sehr erfreut!", grinste der Arzt dem Elfen entgegen als Linaewen ihn vorstellte. Sofort darauf kam dem Ritter bereits Sandra zur Hilfe, indem sie ihm die Kinder wieder abnahm und mit den Kleinen daraufhin nach hinten verschwand, woraufhin die Elfen und Baratheon wieder allein waren.

"Na das ist doch großartig! Wir haben schon Zimmer ausgesucht die passen könnten! Naja... beziehen müsst ihr sie selbst, aber das bekommt ihr bestimmt hin! Und ..ähm... ich musste Sandra... unter Umständen.... versprechen, das ...öhm, ihr bei der Betreuung der Kinder helft. Ein bisschen zumindest! Hehe!", erklärte Arthur dann noch und musste etwas nervös lachen. Vermutlich befürchtete der Chirurg das den Elfen es nicht passen könnte, das er diesen Handel für sie verhandelt hatte.

Als Arthur erwähnte, dass sie beim betreuen der Kinder etwas helfen sollten, sah Linaewen zu Cirdan welcher letztlich zustimmend nickte. Daraufhin sah die Hochelfe zu Arthur und lächelte glücklich: "Nun wir helfen gerne. Und was da beziehen der Betten angeht, das sollte kein Problem sein." 


"Ich denke es ist nur gerecht, wenn wir euch im Gegenzug etwas helfen.", meldete sich Cirdan schließlich zu Wort.

"Sehe ich auch so.", nickte Linaewen und sah zu Cirdan: "Könntest du bitte den anderen ausrichten, sie sollen ihre Sachen packen?"

"Natürlich, ich werde Iduna und Töchtern ausrichten sie sollen deine Habe auch mitpacken.", sprach Cirdan, woraufhin die Elfe knapp nickte. Kurz darauf war der große Elf bereits verschwunden.


"Danke nochmal für dieses Angebot.", lächelte die Elfe verhalten und nahm Kind auf ihren Arm, welches wohl der Erzieherin entwischt war und zur Elfe gestürmt kam. Linaewen stupste der kleinen mit einem Zeigefinger auf die Nase woraufhin diese vergnügt lachte und nach ihrem Finger griff. Dann sah sie zu Arthur: "Hast du heute Nachmittag schon etwas vor?"

Als Arthur sah wie Linaewen mit dem Kind spielte, rührte ihm dass das Herz, was man seinem wohlwollenden Lächeln wohl gut ablesen konnte. Vermutlich war es für die Elfe gar keine Last, sich ein wenig um die Kinder zu kümmern, sondern im Gegenteil sogar eine Bereicherung.

"Jederzeit. Ich kann Euch doch nicht in diesem Schandloch zurücklassen.", entgegnete der Arzt schließlich bevor er auf Linaewen Frage einging: "Nun ich... hatte damit gerechnet das ihr Hilfe brauchen werdet. Mit den Zimmern und allen aber... ansonsten... meine nächste Schicht im Krankenhaus ist erst morgen, also... Nein - ich habe nichts vor."

Als Linaewen stupste ihrer Nase die Nase des kleinen Mädchens an und beide lachten vergnügt, als Arthur meinte er hätte erst morgen wieder etwas zu tun, sah sie zu ihm: "Sehr gut, ich habe mir für heute eine Kleinigkeit überlegt. Ich denke es wird dir gefallen."

Dann setzte sie ein liebliches Lächeln auf: "Wir sehen uns heute Nachmittag vor dem Waisenhaus, ja?" Schließlich ging sie raus, um auf die restliche Gruppe zu warten. Während sie auf die anderen wartete, kümmerte sich die Hochelfe um die Kinder in denen sie ihnen kleine Geschichten erzählte oder Lieder in ihrer Sprache vorsang.

Nach einiger Zeit kam die Gruppe schließlich, die Hippogreife wurden im Hinterhof untergebracht und schließlich wurden sie alle von Arthur zu ihren Zimmern gebracht wo sie sich einrichten konnten. Die Zimmer selbst waren schon deutlich besser als in jenem Gasthaus, auch die Betten waren gemütlicher.

Nachdem sich Linaewen auch eingerichtet hatte, war schließlich der Nachmittag hereingebrochen. Die Integritätsritterin wartete natürlich im Hof, doch nicht alleine. Talia stand neben ihr und scharrte etwas mit seinem linken Vorderbein und stieß seine Reiterin immer wieder liebevoll mit seinem Schnabel.

Den Vormittag hatten die meisten der Gruppe damit verbracht ihre Habseligkeiten zusammenzuklauben, damit sie ins Waisenhaus umziehen konnten. Einzig und allein Araja hatte, außer ihrer Rüstung, die sie ja schließlich ohnehin schon trug, kaum etwas das sie mitnehmen musste, weshalb sie nun bereits unten auf die anderen wartete. Dabei stand sie ziemlich genervt und beinahe etwas Hufe scharend an der Tür zum Gasthaus. Zumindest bis plötzlich der Besitzer des 'Krassen Ettins', aus seiner Stube hinter dem Tresen vortrat.
Als der Kerl mit der Halbglatze und dem schlechten Gebiss die Knappin erblickte wurde sein Gesicht schon wieder ganz bleich und er versucht sofort auf dem Absatz kehrt zu machen, doch Araja kam ihm zuvor.

"Ich will meine Münze wieder.", sprach der Rotschopf mit ungewohnter Härte und trat an den Tresen heran während sie den Barkeeper streng musterte.

"Wa-Was denn für eine Münze?", stammelte dieser der jungen Frau nur entgegen.

"Die mit der ich Euch bezahlt habe, natürlich!"

"... aber ihr wollt doch nicht eure... eure Zeche prellen?"

"Zeche Prellen?", fragte Araja daraufhin ziemlich gereizt und verengte erbost die Augen: "Ich habe Euch die Münze für deutlich mehr als nur zwei Nächte gegeben! Außerdem müsstet Ihr MICH dafür bezahlen, das wir überhaupt hier waren, so scheußlich wie Eure Betten sind! Also her damit!"

"Ja... aber..."

Nun schlug die Halbdrachin mit ihren flachen Händen auf den Tresen und fokussierte den armen Kerl dahinter mit einem Blick, der vermutlich selbst einen ausgewachsenen ECHTEN Ettin, hätte schmelzen können: "ICH - WILL - SIE - WIEDERHABEN!"

"Ja, sicher doch!", schnellte der Besitzer schließlich nach vorne und legte die Zwergenmünze wieder auf dem Tresen ab bevor er wieder ganz geschwind nach hinten huschte, um der Übel gelaunten Rothaarigen bloß nicht zu nahe zu kommen.
Mit einem Schnauben schnappte sich Araja daraufhin die Münze, woraufhin auch schon die anderen, endlich von ihren Zimmern kamen und nach draußen gingen. Als die Elfen an ihr vorbeiliefen kommentierte die Knappin noch argwöhnisch: "Braucht Ihr immer so lang? In dem Tempo hätten wir den Schwarzeisen nie erreicht! Na los! Hop! HOP!"
Durin und Dorin welche wieder rum in diesem Moment neben ihrer Freundin standen, staunten wohl nicht schlecht, welche Zicke in der jungen Frau steckte. Es verwunderte die beiden Kurzlinge sichtlich, wie schnell Araja an die Decke gehen konnte, seitdem sie in Götterfels waren.

"WAS?!", fragte die Halbdrachin als sie den prüfenden Blick der beiden Zwerge sah und diese nur entschuldigend und etwas angsterfüllt mit dem Kopf schüttelten und beide synchron antworteten: "Ach gar nichts!", woraufhin nun auch sie das Gasthaus verließen.
Die Stimmungsschwankungen des Rotschopfs wurden wohl langsam etwas heftiger...

Während des Mittags hatte Arthur einigen der Neuankömmlinge wie versprochen geholfen, ihre Zimmer herzurichten. Mit der einzigen Ausnahme von Merdarion, hatte er dabei fast allen geholfen, vor allem aber den beiden Zwergen. Scheinbar verstanden sich Arthur sowie Durin und Dorin ganz prächtig. Vermutlich genoss es der Mensch aber einfach mal nicht der kleinste im Raum zu sein, wenn die Zwerge anwesend waren.
Doch schließlich brach der Nachmittag herein und der Arzt hatte seine kleine Verabredung mit Linaewen natürlich nicht vergessen. Voller Vorfreude sie wiederzusehen ging der Chirurg daraufhin also wie abgemacht in den Hof, vor dem Waisenhaus, woraufhin ihm bei Ankunft doch etwas das Gesicht entgleiste. Nicht jedoch wegen der Elfe, welche dort natürlich stand, sondern ihrem Hippogreifen. Mit einer Mischung aus Unglaube und ziemlicher Faszination rang Arthur kurz mit seiner Fassung als er vorsichtig herantrat und fragte: "Bei den Sechs.... das ist sie, oder? Das ist Talia, richtig?"

Linaewen tätschelte den Hals ihres Reittieres woraufhin dieses wohlwollend gurrte und die Treuherzig die Augen schloss. "Ja das ist Talia.", lächelte Linaewen liebevoll und sah zu ihrem Hippogreifen. Dann öffnete das Tier die Augen und kreischte einmal laut.

"Bevor du dich dem Hippogreif näherst, wäre es ratsam dich zu verneigen. Sie sind äußerst Stolz und lassen einen normalerweise nicht so einfach an sich ran.", erklärte die Elfe nochmals vorsichtshalber.

Dann nahm sie die Zügel ein wenig kürzer und streichelte Talia sanft über den Schnabel streichelte, kurz darauf stieß sie Linaewen immer wieder mit dem Schnabel als würde sie etwas suchen.

"Nein Talia, du hattest heute Früh bereits etwas zum Essen.", lachte Linaewen.

"Ja, natürlich! Die Verbeugung! Wie konnte ich das vergessen..... Meine Güte: so viel zum Thema ich kenne mich mit diesen Tieren aus, was?", erklärte Arthur fast ein wenig peinlich berührt und schaffte es endlich seine Fassung zu wahren, als er sich schließlich ganz ehrenvoll verbeugte.
Als der Arzt sich anschließend wieder vorsichtig erhob, kramte er in seiner Brusttasche und richtete das Wort wieder an das Tier und seien Reiterin mit den Worten: "Nun... vielleicht kann ich ja damit aushelfen?"

In seiner Hand hielt Arthur daraufhin nun ein Stück Brotkanten. Vermutlich eigentlich um damit Victor, seinen Papageien zu füttern - aber ein Hippogreif würde dazu sicherlich auch nicht Nein sagen. Oder?

Talia verbeugte sich schließlich auch vor Arthur und gab ihm damit zu verstehen, dass er sich ihr bedenkenlos nähern durfte. Als der Doktor dem Hippogreifen einen Brotkanten herausholte und diesen Talia anbot, blickte sie den Kanten äußerst fragend an.

Gespannt blickte Linaewen ihren Greifen an ob dieser das kleine Geschenk annehmen würde. Langsam schritt der majestätische Hippogreif auf Arthur zu und pickte ihm den Kanten aus der Hand. Dann trat er mit einem Vorderbein auf den Kanten und riss ein Stück Brot mit seinem Schnabel ab und stieß einen schrillen Schrei aus. Doch wirklich den Geschmack treffen, tat der Kanten nicht weshalb Talia vom Brot abließ und sich schließlich schüttelte.

"Nun ein Versuch war es zumindest wert.", schmunzelte die Hochelfe und stieg auf ihren Hippogreifen. Dann hielt sie Arthur die Hand hin und lächelte liebevoll: "Nun wollen wir?"

Sehr interessiert und auch ein wenig angespannt beobachtete Arthur sein kleines improvisiertes Geschenk und wie es beim Greifen ankam. Zwar schien das Tier den Arzt zu akzeptieren, aber eine große Freundin von alten, harten Brot schien Talia nicht zu sein. Aber das war wenig verwunderlich.
Als Linaewen schließlich auf ihr Reittier stieg, bewunderte der Mensch daraufhin etwas sprachlos den majestätischen Anblick der Elfe und ihres gefiederten Begleiters. Als die Dame Arthur schließlich aufforderte, bekam der kaum ein Wort heraus, vor lauter Staunen.

"Äh, wie. Was jetzt? Jetzt gleich? Ich meine... wir kennen uns doch gerade erst? Also wir können doch nicht...", stammelte der junge Mann mal wieder los, als es ums reiten ging. Dabei machte er sogar einen Schritt zurück, weg von Linaewen und ihrer Hand welche sie ihm reichte. Scheinbar zierte sich Baratheon ziemlich, auf dieses Tier zu steigen. Aber wieso?