Die Festung des 'Weißen Mantels'

"Mach die Fesseln los und wir werden sehen wer der Stärkere ist..", antwortete Beth.

"Oder hast du Angst?", lächelte sie nun, wohlwissend das dies die letzte Provokation sein sollte. Doch ein Verrat in Form von Informationen kam für die Arischpack nicht in Frage.

"Hat der große, böse Lich Angst vor nur einer, kleinen Frau?"

"Aha, Verstehe. Schön für dich das du zumindest weißt wer für dein Leid verantwortlich sein wird.... es ist ...so viel einfacher... wenn jemand Schuld ist.", begann Vanessa dann erneut in dem sicheren Wissen, das die Pack nicht so schnell nachgeben würde. Insgeheim freute es die Lich jemanden brechen zu können der es Wert war.
Während sich die Magierin noch überlegte was sie mit Beth anstellen würde, war sie zu einem der nahen Tische gegangen und schien nach etwas zu suchen. Hier im Zimmer des 'anderen Schülers' gab es allerhand zu sehen, doch das Werkzeug was Vanessa wollte fand sie leider nicht, deshalb musste sie improvisieren.
Zwischen ihren Händen machte sie also einen Zauber bereit, die magischen Ströme zwischen den Fingern der beiden Hände verbanden sich zu einem gebündelten Strahl der nicht nur ansatzweise an eine Säge erinnerte.

"...aber wenn ihr wisst wer ich bin, wisst ihr auch wozu ich fähig bin?", säuselte die Lich dann vorsichtig als sie sich der Jägerin erneut näherte und Beth das Flimmern des Zaubers direkt neben ihrem Ohr hören konnte und ihr langsam klar wurde das es keine gute Idee war die Schwarze Lady zu provozieren: "Jetzt dürft ihr Schreien....... Bitte."

Der Nekromant, welcher vermutlich immer noch an der Tür stand um zu lauschen konnte die Schmerzensschreie der Pack völlig problemlos hören. Er war sogar ein wenig erschrocken wie lang und welcher Intensität der Lärm da drin von statten ging. Während die Geräusche zu anfang noch voller Pein und Wut gebrüllt wurden verwandelte sich das ganze langsam in ein Bettel und wimmern was bereits nach kurzem völlig verstummte. Wie es schien war die 'Arbeit' der Nekromantin beendet.
Es dauerte dann noch einige Minuten als plötzlich die Tür geöffnet wurde und 'Beth' heraustrat. Ihren Mund mit einem kleinem Stofftuch abwischend kam sie beinahe lächelnd aus dem Zimmer heraus in dem nur noch eine üppige Blutlache und eine angeknabberte Hand lagen. Etwas überrascht darüber das der Nekromant gelauscht hatte sah die Lich dann hinüber zu ihm: "Na? Wie sehe ich aus?"

"Hervorragend..", lächelte der Nekromant zufrieden als er 'Beth' erblicken konnte. Sein Plan hatte offensichtlich funktioniert und mit der Anführerin der Arischpack an seiner Seite dürfte vorübergehend nichts mehr schief gehen. Die beiden waren nun voll und ganz in ihrem Element und nur die Götter allein würden wissen wo das alles hinführen dürfte.

"Dann sollten wir uns jetzt beeilen. Uns bleibt keine weitere Zeit zu verlieren. Deinen Ausbruch im Königintal können wir nun zu unserem Vorteil nutzen. Ich möchte dich an meiner Seite wenn wir in den Palast gehen.", erklärte der Nekromant und lief mit seiner Begleitung durch die Türen des Korridors zurück in den großen Raum vor den Zimmern. "Nach dir..", sprach er, gleich nachdem er das Portal geöffnet hatte.

Monate waren vergangen seitdem der Nekromant versucht hatte, die Unruhen in Kryta auszunutzen, um den Thron zu besteigen. Es war sogar schon mehr als ein ganzes Jahr her, seitdem Vanessa die Weiße Festung, wie sie die Anhänger nannten, zuletzt besuchte. Seitdem ihrem Abenteuer auf Skellige, dem finden und schließlichem Neuschmieden der Klaue Abaddons war die blonde Lich nicht mehr im Kontakt mit dem dunklen Lord oder seinen Schergen gestanden. Zumindest fast nicht.
Hatte der Nekromant doch die Anwesenheit seiner ehemaligen Schülerin erwünscht und als Botin die verrückte Josmine geschickt, als van der Cliff noch auf ihrem zauberhaften Anwesen auf Skellige residierte. Eigentlich hatte die Lich nicht vorgehabt wieder hierherzukommen, zumindest nicht so schnell. Der Angriff der Inquisition, hervorgerufen durch Lyanna Baskervilles auftauchen, hatten die Pläne der Meistermagierin aber über den Haufen geworfen. Nachdem die beiden Frauen sich aus der frostigen Schlacht gegen die Arischpack retten konnte, hatte die Lich beide an die Grenze des Magumma Dschungels teleportiert, wo sie kurze Zeit später, bereits von den Patrouillen des Mantels gefunden wurden. Reitend auf zwei gezähmten Raptoren wurden Vanessa und Lyanna also nun zur weißen Festung gebracht und es war jener Moment, als sich die spitzen der riesigen Festung in der Ferne aufbauten.

"Krieg' ich auch so einen hübschen Raptor?", fragte Vanessa spielend den Ritter vor sich, als dieser mit seinem Tier vor dem gigantischen Tor zum stehen kam udn darauf wartete, das man ihnen öffnete.

"Da müssen sie den Stallmeister fragen, Milady.", entgegnete dieser konzentriert und versuchte sich gegen die seid schon einigen Minuten andauernden sexuellen Anspielungen der Lich zu verteidigen.

"Oohh.... ich will aber deinen Raptor haben!", säuselte die Blondine verträumt und legte ihren Kopf auf der Schulter des Ritters ab. Nur ließ sich der Mann des Mantels scheinbar nicht mehr darauf ein und schwieg lieber.

"Seit wann hat dein Orden so hübsche Männer, hm? Da hätt' ich damals ja auch bleiben können.", kicherte die Lich liebevoll während schließlich endlich das Tor der Festung geöffnet wurde. Drinnen angekommen wurden Vanessa und Lyanna abgesattelt, bevor die beiden Reiter wieder auf Patrouille gingen. Natürlich ließ es sich die Lich nicht nehmen, ihrem Herzensritter nochmal verspielt mit ihren Fingern zuzuwinken und zu grinsen, bevor dieser schließlich wieder im Dschungel verschwand.

"Der Meister erwartet Euch in...", sprach dann eine der Wachen die beiden Frauen an, bevor er sofort, ziemlich rüde von Vanessa unterbrochen wurde: "... in seinem Palast. Ja, Ja - ich weiß!"
Mit einem Kopfzucken gab die Lich, Baskerville schließlich zu verstehen, der Blondine zu folgen woraufhin die beiden Frauen einige Schritte in die Festung taten. Die Burg war dabei überfüllt von Leuten. Überall waren Soldaten, bewaffnet bis an die Zähne während in großen Käfigen auch noch größere Tiere, als nur Raptoren, gehalten wurden. Während die beiden Freundinnen an einem großen Übungsplatz vorbeiliefen, erkannte an auch das die Truppen welche hier scheinbar Tag ein Tag aus trainierten, auch in den Künsten der Magie unterwiesen wurden. Unterm Strich wirkte die Festung dabei so, als wäre sie bereist im Kriegszustand und die beiden Frauen hatten Probleme durch all' die Leute, Soldaten und Schlachttiere hindurchzukommen.
Als es einen kleinen Moment gab in welchen das Gedränge etwas lichtete richtete die Lich schließlich endlich einmal erklärend das Wort an Lyanna.

"Das ist die Festung des Weißen Mantels. Als Krytanierin und aufgewecktes Mädchen wirst du die sicher kennen. Ich hoffe du wirst kein Problem damit haben, das der Mann der dich im 6, Kreis unterrichten wird, von hier ist.", erklärte die Lich, woraufhin sie einen überraschten Gesichtsausdruck bei der Schwarzhaarigen erntete.
"... wie? Oh, ihr habt wirklich geglaubt ICH bilde euch aus? Ihr müsst mir besser zuhören, Baskerville. Ich sagte ich kümmere mich darum das irh ausgebildet werdet - NICHT das ICH es tue! Habt ihr damit ein Problem?"

Lyanna blickte sich mit ruhiger Miene auf dem Übungsplatz um, was sie zu sehen bekam, imponierte der Schwarzmagierin jedoch keineswegs. Die Bestien waren groß und gefährlich, doch ihr Interesse an ihnen hielt sich eher in Grenzen. Magische Bestien hingegen würden ihr Interesse schon eher wecken, dennoch sah sie ein wenig interessiert den Soldaten beim üben zu. Es wirkte fast so als würden sie sich auf einen großen Krieg vorbereiten. Was wohl während ihrer Abwesenheit vorgefallen war? Diese Frage würde sich früher oder später vermutlich von selbst beantworten, da war sich die Schwarzhaarige sicher.

Als Vanessa ihr jedoch erklärte, dass nicht sie, sondern jemand anderes sie im 6. Kreis unterrichten würde, überraschte sie dies doch ein wenig. Doch irgendwie war ihr schon klar gewesen, dass Vanessa sich wohl kaum die Hände selbst schmutzig machen würde. So legte sich schließlich ihre überraschter Gesichtsausdruck sehr schnell wieder und schüttelte den Kopf: "Nein ich habe kein Problem damit, ihr werdet sicherlich wissen was für mich das Beste ist."

Doch die Frage die sich die junge Baskerville stellte war: Wer würde sie stattdessen ausbilden? Viele Rang 6 Magier gab es ja nicht. Nicht mal die normalen Professoren an Durmand hatten den 6. Rang abgeschlossen.

"Ihr werdet mir jedoch sicherlich die Frage zugestehen, oder? Wenn nicht ihr mich ausbildet, wer wird dies dann übernehmen? Ich meine viel Auswahl wird es in Tyria nicht mehr geben und wenn ich mich an eure Worte richtig interessiere gibt es nicht mal eine Handvoll Magier die je den 6. Rang absolviert haben.", merkte Lyanna ruhig an. Sie war sehr auf die Antwort der Lich gespannt.

Lyanna nahm die Tatsache, nicht von Vanessa ausgebildet zu werden, mit mehr Fassung auf als erwartet. Da hatte die Lich nun wahrlich mehr Protest und Gegenwind erwartet. Während die junge Schwarzhaarige ihre Frage stellte, liefen die beiden Frauen gerade eine geräumige Treppe nach oben, in die höher gelegenen Abteile, der scheinbar mehrringigen Festung.

"Ich behaupte nicht Euch zu kennen, Baskerville. Aber...", begann die Blondine schließlich an zu sprechen: "... aber war es ziemlich eindeutig, das Ihr Euch mit der Qualschule beschäftigen wollt. Einer Schule in welcher ich mir eingestehen muss.... nicht den blassesten Schimmer zu besitzen. Ich hatte ja gehofft Ihr wollt Nekromantin werden, Illusionistin oder wenigstens Elementarmagierin! Aber die Schule der Mursaat..? Naja, egal . ich schweiße ab.
Fakt ist das der Mann, zu dem ich Euch bringe, einer der Fähigsten ist. Er hat mich auch ausgebildet, wie so manch Anderer zwar auch, aber... es gibt vermutlich sonst niemanden mehr ni Tyria welcher die Schwarzmagie, und vor allem die Qualschule besser kennt als er. Leider kann ich Euch seinen Namen nicht sagen..."

Mit einem etwas verspielten Lächeln sah Vanessa dann hinüber zu Lyanna und ergänzte: "... aber Ihr habt bestimmt schon vom dunklen Lord gehört?"

Während die beiden Damen weiter in die Festung eindrangen, lauschte die Schwarzmagierin den Worten der Blondine mit verschränkten Armen. So war die Sache also. Vanessa kannte sich nicht mit der Qualmagie aus? Das hatte der jungen Baskerville beinahe ein lächeln entlockt, dennoch verzog die Schwarzmagierin keine Miene während Vanessa weitersprach. Doch schließlich fragte Vanessa ob sie schonmal vom dunklen Lord gehört hatte und Lyanna erwiderte ruhig: "Nun ich habe lediglich Geschichten über ihn gehört. Dinge die man sich im Volk allgemein über ihn erzählt hat. Ich habe ihn immer eher für einen Mythos gehalten... eine Gruselgeschichte die man kleinen Kindern erzählt, um ihnen Angst zu machen. Aber viel habe ich nicht über ihn gehört noch den Erzählungen Glauben geschenkt."

Während sie weiter in die Festung hineinliefen, blickte sich die Schwarzmagierin aufmerksam um und sprach dabei: "Dann wird mich also der dunkle Lord ausbilden hm? Warum sollte er mich ausbilden? Könnt ihr tatsächlich so viel Einfluss auf ihn ausüben?"

"Gruselgeschichten, hm? Also Angst wird er Euch sicher machen.... auf die eine, oder die andere Art. Da könnt Ihr Euch sicher sein.", scherzte Vanessa zurück, nachdem die beiden Frauen endlich am Ende der riesigen Treppe angekommen waren und Baskerville fragte, ob die Lich Einfluss über den suchenden Nekromanten hatte.

"Er schuldet mir etwas. So wie Ihr mir was schuldet, weil ich zweimal den süßen Hintern gerettet habe. Er wird nicht begeistert sein, davon Euch zu unterrichten aber.... er wird sich damit anfreunden. Ich meine: wer kann EUCH und euer Sonnigen Natur schon widerstehen?!", lachte die Blondine belustigt bevor sie sich räusperte und sie Lyanna's ernsten Blick sah: "Naja... Ihr wollt Qualmagie - Ihr bekommt Qualmagie. Ich habe Euch schließlich ein Versprechen gegeben und die halte ich für gewöhnlich."

Kurz darauf blieb die Lich an einem Tor stehen, das sich an der Spitze der Festung befand, bevor sie sich wieder Baskerville zuwandte: "Noch ein letztes Wort, bevor wir da reingehen ... und ein Tipp, sozusagen. Es gibt nur eine Sache die der dunkle Lord mehr verachtet als rothaarige Heldinnen mit drang die Welt zu retten - und das ist Schwäche. Wenn Ihr da drin auch nur eine Sekunde zögert, verspeist er Euch zum Frühstück. Hm.... obwohl, vergesst das letzte - das ist eher mein Ding. Er wird Euch in einen Blutsteinatronarchen verwandeln und Euch zwingen bis an das Ende Eurer Tage ihm Tee zu servieren. Wollt ihr das?"

"Ich habe nicht vergessen, dass ihr mir 2 mal das Leben gerettet habt, dessen könnt ihr euch sicher sein.", merkte Lyanna ruhig an und sah zum Tor. Es war vollkommen richtig, sie wollte die Qualmagie perfektionieren. Sie war schon viel zu weit gegangen, um jetzt noch umzukehren. Nein Umkehren war jetzt keine Option mehr.

"Ich habe nicht vor zu zögern noch einen Funken von Schwäche zu zeigen.", merkte Lyanna und dachte an den Moment zurück als Vanessa wollte, dass die Schwarzhaarige ihre Freunde tötete. Sie hatte sich damals geweigert... vielleicht wäre es ja besser gewesen dies nicht zu tun. Diesmal wollte sie es besser machen, das hatte sich die Schwarzmagierin fest vorgenommen. Für einen kurzen Moment knirschte die Schwarzhaarige vor Missgunst mit ihren Zähnen.

"Danke für den Hinweis.", erwiderte Lyanna schließlich knapp und schloss die Augen ganz kurz während sie eine Haarsträhne hinter ihr rechtes Ohr wischte. Entschlossen öffnete sie ihre Augen wieder. Es war wohl an der Zeit dem dunklen Lord entgegen zu treten.

Die schweren Flügeltüren des Palastes öffneten sich schließlich und die beiden Frauen traten herein. Die kreisrunde Halle, in welche sie nun traten war pompös, aber größtenteils leer, bis auf einen langen Tisch in dessen Zentrum. Auf den Stühlen des Tisches saßen die verschiedenen Ordensmeister des Mantels, ebenso wie einige vermummte Gestalten, während am Kopfende des Tisches der dunkle Lord zu finden war. Die Männer am Tisch diskutierten gerade laustark aber Wirr, vermutlich aber nur, weil weder Vanessa noch Lyanna den Beginn des Gespräches gehört hatten.
Nachdem sich das Tor öffnete und die beiden Damen hereintraten verstummte die Konklave und alle sahen gespannt auf die beiden Frauen. Eine etwas peinliche Stille entstand, bis Vanessa endlich die Stimme erhob.

"Du wolltest mich sehen.", erklärte die Blondine mit ernster und starker Stimme woraufhin der Nekromant sachte nickte und nun zu den Unbekannten und Vermummten sah: "Wir werden über Euren Vorschlag nachdenken. Vorerst jedoch verbleiben wir wie gehabt. Wenn Ihr uns nun entschuldigen würdet?"
Daraufhin tuschelten die Fremden etwas, bevor sie sich erhoben und durch eines von einem beistehenden Magier erschaffendes Portal verschwand. Scheinbar war der Einsatz von Magie hier alltäglich.
"Ihr auch.", ergänzte sich der Lord schließlich und bedachte seinen eigenen Stab daraufhin ebenfalls die Halle zu verlassen, welche dem Befehl natürlich sogleich Folge leistete.

Die Männer und Frauen des Mantels musterten die beiden Frauen im Vorbeigehen, bevor das Tor erneut ächzte und sich schließlich wieder schloss. Nun waren der Lord und seine beiden Gäste endlich ungestört.


"... wie war es auf Skellige?", begann der Lord schließlich.

"Kalt.", entgegnete Vanessa und trat an den Tisch heran.

"Hm. Witzig wie eh und je. Es freut mich zu sehen, dass du deinen Humor wiedergefunden hast, Vanessa. Der hat mir gefehlt."

"Du wolltest mich bestimmt nicht wegen meiner Pointen sehen."

"Wieso so Harsch?", fragte der Nekromant nun und erhob sich aus seinem Stuhl und musterte seien ehemalige Schülerin: "Darf ich mich nicht freuen, Dich wiederzusehen? Du weißt doch: Du warst immer meine Liebste."

Für einen kurzen Moment schien die Blondine daraufhin mit ihrer Fassung zu kämpfen, bevor sie erwiderte: "Was willst Du...?"

"Na was wohl...? Deine Hilfe. Du bist die beste Schwarzmagierin diesseits der Nebel... und die bestaussehende noch dazu, wenn ich das Anmerken darf."

"... und du hast scheinbar Deinen Charme wiedergefunden.", lächelte van der Cliff nun dem Magier entgegen woraufhin sie ihren eisigen Blick verlor. Welchen merkwürdigen tanz die beiden Magier da gerade auch aufführten - nur sie selbst schienen ihn wirklich zu verstehen.
Schließlich standen sich Lich und Lord gegenüber woraufhin die Blondine etwas fragend den Kopf neigte: "Blond? Steht dir."

"Danke. Es wurde Zeit für.... einen neuen Look."

"Der Iro hat mir nie gefallen.", scherzte Vanessa schließlich bevor der Nekromant dies mit einem gedämpften Lacher quittierte und die Lich nachfragte: "Wobei brauchst du meine Hilfe...?"

"Verrat mir doch erstmal wer das da drüben ist.", entgegnete der Lord schließlich fast etwas bissig mit Blick auf Lyanna. Scheinbar wollte der paranoide Mantelanführer nicht vor einer Fremden über seine Strategie sprechen.

"Lyanna Baskerville. Sie ist..... eine Freundin.", erklärte Vanessa als sie kurz zur Schwarzhaarigen sah welche sich zwar zurückgehalten hatte, aber nur wenige Meter entfernt von der Lich stand.

"Vanessa Vessalius hat Freunde...?", fragte der Lord stichelnd, bevor er sich gespielt die Hand vor den Mund nahm und verbesserte: "Oh Verzeihung! Ich meinte natürlich: Miss van der Cliff! Aber verrate mir.... was macht deine 'Freundin' hier?"

"Von dir ausgebildet werden."

Fast hustend unterbrach sich der Lord auf diese Antwort schließlich selbst, als hätte er sich gerade verschluckt, bevor er grinsend und überfordert entgegnte: "...weil ich sie...was?!"

"Du hast schon richtig gehört. Du wirst sie Ausbilden. Sechster Kreis, Qualmagie."

"Aber sicher doch. Ich hatte ja gerade neben meinem krieg gegen Krone und Thron so viel Zeit.... oh warte - Hatte ich nicht! Also vergiss es!", giftete der Lord zurück und musterte kurz seine ehemalige Schülerin, welche er in diesem Moment wohl für etwas verrückt hielt.

"Du schuldest mir was.", erklärte ihrerseits Vanessa und schien nicht locker zu lassen: "Götterfels, vor fast einem Jahr. Schon vergessen?"

Nun stoppte der dunkle Lord und sah die Lich böse aus dem Augenwinkel an: "Du willst diesen Gefallen für SIE dort einlösen?"

"Ja, will ich."


Daraufhin wurde es Still in der Halle da der Nekormant zu denke schien. Nach einer etwas bedrückenden Pause, in der nun wohl alles in der Schwebe hing, sah er schließlich zu Baskerville und rief: "... dann soll sie sich wenigstens selbst vorstellen."

Lyanna welche ihre Hände im Schoß gefaltet hatte lauschte diesem äußerst seltsamen Geplänkel welches sich der dunkle Lord und Vanessa lieferten. Eine wirklich große Sympathie konnte sie diesem Mann nicht wirklich abgewinnen, aber das musste wohl auf Gegenseitigkeit beruhen. Alleine die Tatsache, dass er sie bereits so abschätzig betrachtete und von ihr sprach, machte die Magierin innerlich wütend. Am liebsten hätte sie diesem Mann wohl das Herz herausgerissen wie sie es damals bei dieser Skelligerin getan hatte. Es würde ihr wohl zumindest eine gewisse Befriedigung verschaffen, doch dann hätte sie wohl niemanden der sie unterwies. Aber vermutlich würde sie außerdem Ärger mit Vanessa bekommen, denn auf sie wirkte es als wären sie alte Freunde die sich lange nicht mehr gesehen hatten. Dennoch war sie der Lich dankbar, dass diese ausgerechnet für sie ihren Gefallen einforderte. Das machte allerdings die Baskerville ein wenig nachdenklich, warum war Vanessa bereit so weit für sie zu gehen? War sie für die Lich wirklich so etwas wie eine Freundin? Die Szene bei den Hügelgräbern hatte sie natürlich noch immer nicht vergessen, auch wenn diese äußerst hübsche blonde Frau zu diesem Zeitpunkt ein entartetes Monster gewesen war so hatte Lyanna etwas Kümmerndes in diesem monströsen Gesicht gesehen. Innerlich seufzend musste sich die Schwarzhaarige wohl eingestehen, dass sie vermutlich niemals schlau aus Vanessa werden würde.

Als schließlich das Thema auf sie fiel und sie sich vorstellen sollte, ging Lyanna ein paar Schritte vor und verbeugte sich tief. Von einem Kniefall sah die Schwarzhaarige jedoch ab, jedoch hatte ihre Verbeugung durchaus etwas Anmutiges und würdevolles an sich. Als sich die junge Magierin wieder aufgerichtet hatte, hatte sie ihre Hände noch immer im Schoß gefaltet und begann zu sprechen: "Mein Name ist Lyanna Baskerville. Ich habe meinen 5. Kreis in Durmand abgeschlossen und verließ die Schule daraufhin. Aber ich muss sagen, dass Durmand meinen Durst nach dem Wissen, welches ich suchte nicht befriedigen konnte."

Dann verzogen sich ihre Lippen zu einem leicht spöttischen lächeln: "Ich werde euch mit meinen langweiligen Anekdoten aus Tartaros verschonen. Zumal ich bezweifle dass ihr mir Glauben schenken würdet, geschweige denn sie euch wirklich interessieren. Doch ich kann euch über mich verraten, dass mein Interesse in erster Linie der Qualschule gilt neben den anderen Schulen der Schwarzmagie. Leider gibt es nicht allzu viele Magier, die fähig genug sind andere darin zu unterrichten."

Die Schwarzmagierin wandte sich hab vom Lord ab und reckte ein wenig das Kinn und legte ihren rechten Arm unter ihren Brüsten an, die Hand hatte sie zu einer Faust geballt. Diese Haltung ließ die Magierin stolz und selbstbewusst erscheinen, während ihr Blick noch immer auf dem Nekromanten ruhte und sie mit einem charmanten lächeln fortfuhr: "Doch ich kann euch versprechen, dass ich eine sehr fleißige Schülerin sein werde. Ich will mir nicht um sonst auf Skellige die ganze Mühe gemacht haben."

Lyanna gab durchaus zu verstehen, dass sie sich nicht einschüchtern lassen würde. Sollte er sich tatsächlich für ihre Vergangenheit interessieren, würde er sie danach fragen. Aber wie sie bereits erwähnt hatte, sie bezweifelte dass er ihr Glauben schenken würde.

"Nicht zu fassen..... ", säuselte der Nekromant, nachdem er Lyanna's Ansprache, sowohl gesehen als auch gehört hatte. Mit einer Mischung aus Unverständnis und fast schon belustigendem Spott grinste der Lord schließlich und sah wieder zu Vanessa: "... dieses Weib ist tatsächlich noch Selbstverliebter als du es bist. Das hätte ich nicht erwartet. Das sowas überhaupt möglich ist..."

"Schluss mit Lustig. Wenn du meine Hilfe weiterhin willst, wirst du ihr zeigen, was du weißt.", entgegnete die Blondine prompt und legte eine ihrer Hände in die Hüfte, während die andere zu gestikulieren begann.

"Zwei Diven haben mir gerade noch gefehlt... keine Chance. Ich habe besseres zu tun. Und du im übrigen auch, meine Liebe.", erklärte der Lord nun und wandte sich von den Frauen ab, um wieder zum Tisch zu gehen. Kurz aus prustend sah die Lich schließlich zu Lyanna und säuselte: "Lässt du uns kurz allein...?", woraufhin Baskerville lieber gehorchte und den Saal verließ. Vielleicht hatte die Nekromantin alleine mehr Glück.

Draußen vor dem Tor des großen Saals polterte es dann kurz, als die beiden gewaltigen Flügeltüren hinter Lyanna wieder zu fielen. Es war vielleicht ein wenig demütigend so herausgeschickt zu werden, aber andererseits hatte van der Cliff auch nicht so gewirkt, als wolle sie sich vom Meister abwimmeln lassen. Trotzdem hatte die junge Magierin nichts zu tun, außer hier etwas verloren zu warten. Also tat sie das auch. Allerdings sollte die Schwarzhaarige nicht sonderliche lange allein bleiben.
Als Baskerville einige Minuten damit zugetan hatte die Truppen weiter unten zu beobachten, hörte sie ein ungewöhnliches frohes Summen, nicht unweit neben sich. Auf derselben Ebene, auf der sich auch Lyanna befand, kam gerade eine Sylvarie angelaufen, oder besser gesagt gehüpft, während sie irgendeine kindische Melodie summte und an einem Lolli lutschte. Schon beim Anblick dieser offensichtlich völlig durchgeknallten Irren, wünschte sich Baskerville wohl inständig, das sie sie in Ruhe ließ. Und so kam es auch.
Lyanna völlig ignorierend tänzelte Josmine an der jungen Magierin vorbei, während sie weiter glücklich summte. Zumindest bis sie nach einem weiteren Meter plötzlich doch stoppte und solange rückwärts lief bis sie wieder auf Lyanna's Höhe war. Ihre kreisrunde Sonnenbrille etwas senkend, um Baskerville anzusehen, fragte die Sylvarie dann: "Oohhhh, wen haben wir denn hier? Dein süßes Gesicht kenn' ich gar nicht!"

Etwas irritiert nahm Lyanna ein fröhliches Summen war und versuchte wohl die Quelle für dieses nervige und störende Geräusch zu ausfindig zu machen. Und ihre Suche wurde schon sehr bald fündig. Eine Sylvarie welche an einem Lolli lutschte und eine äußerst dämliche Sonnenbrille trug war der Grund dafür.

Als diese an Lyanna vorbei ging, sah diese aus den Augenwinkeln der Sylvarie nach und merkte wie diese plötzlich stoppte. Die Schwarzhaarige hatte gerade so gar keine Lust sich mit dieser Person zu unterhalten. Als dann diese Frau anfing rückwärts zu laufen, schoss es der Schwarzmagierin durch den Kopf: Bitte komm nicht nur mir! Bitte komm nicht zu mir!

Doch zu ihrem überaus großen Glück, wobei das Wort Glück eher sarkastisch gemeint war, blieb diese vor der jungen Magierin stehen und hob diese lächerliche Sonnenbrille ein wenig an.


Verdammt! Stöhnte Lyanna innerlich auf, als Josmine doch vor ihr stehen geblieben war. Mit verschränkten Armen sah sie die Sylvarie an. Am liebsten hätte sie ihr wohl den Lolli abgenommen und mit dem Fuß zertreten. Schon als Josmine zu reden begann fühlte sie sich auf so vielen Ebenen provoziert, diese nervige Stimme und dann ihr Gesicht auch noch als Süß zu bezeichnen. Lyanna war in ihren Augen bildhübsch und ästhetisch aber nicht Süß. Süß waren brave Mädchen die wert auf Blumen, hübsche Kleider und anderen nervigen Kram legten.

Mit leicht angehobenen Augenbrauen sah sie Josmine an und seufzte innerlich, während sie antwortete: "Nun das ihr mein Gesicht nicht kennt ist wohl der Tatsache geschuldet, dass ich eben erst mit Miss Van der Cliff hier angekommen bin. Ich bin Lyanna Baskerville und ihr seid?"

"Aha - Aha - Aha. Fein! Ja, mich nennen hier einige eine nervtötende, hirnverbrannte alte Irre - aber DU darfst mich Tante Jossy nennen!", entgegnete Saraziel breit und nett lächelnd, bevor sie nun ihren linken Handrücken in die Hüfte stemmte und ihr gegenüber musterte.

"So ist das also... dann bist du das Mädchen, was Vanny Bunny angeschleppt hat? Ja, Ja. Neuigkeiten sprechen sich hier schnell herum, vor allem wenn man dafür den ein oder anderen die Kehle durchschneidet. HA! Spaß! Sowas würde ich nie tun! Viel zu blutig und Unblumig!", scherzte die Sylvarie schrill und blickte kurz verträumt in den Himmel, bevor sie wieder Baskerville ansah: "Darf Tante Jossy dich fragen, was du hier machst, süßes Lyanalein?"

Und da war sie diese nervig schrille Stimme. Schon jetzt hatte sie das Gefühl das ihre Hirnzellen bei jedem einzelnen Wort das Josmine von sich gab Selbstmord begingen. Doch die Schwarzhaarige wurde das Gefühl nicht los, dass diese Sylvarie hier eine nicht ganz unerhebliche Position innehatte. Warum sonst sollte sie hier so komisch herumlaufen? Auch ihre magische Ausstrahlung war nicht ohne.

Etwas verwirrt sah sie Josmine dann an, als diese sich mit Tante Jossy vorstellte. Die erste Vorstellung traf irgendwie genau ins schwarze, zumindest wenn es nach ihr ging. Innerlich musste sie jedoch bei dem Kosenamen Vanny Bunny schmunzeln, doch verzog sie nach außen hin keine Miene.

"Ich schlitze gerne anderen die Kehle auf.", säuselte Lyanna und klang dabei ein wenig vergnügt und musste daran denken wie sie der Skelligerin das Herz herausgerissen hatte. Oder an jenen Tag an dem sie ihren Onkel auf besonders qualvolle Art und Weise zu Tode gefoltert hatte.

"Was ich hier mache? Miss Van der Cliff ist dort drinnen und unterhält sich mit dem Lord. Und man hat mich gebeten hier draußen zu warten.", erklärte Lyanna seelenruhig.

"Ouuutsch! Ein böses Mädchen also, hohohoho!", grinste Josmine verhalten als Lyanna erwähnte sie würde gerne anderer Leute Kehlen aufschneiden.

"Dafür bekommst du auch einen Lolli! Hier Bitteschön!", ging es kurz darauf weiter, nachdem die Sylvarie aus dem Nichts, mithilfe von Magie weiteres Naschzeug erschaffen hatte und es Lyanna hinhielt: "... du wirst es auch brauchen. Wenn Vanny Bunny und Lordi Schatzi da drinnen allein sind, dann gehts meistens Heiß her! Von vorne... und von HINTEN! UND..... naja, du kennst das ja! Aber nicht eifersüchtig werden, ja?"

Lyanna nahm den Lolli entgegen und wusste nicht so recht was sie davon halten sollte. "Danke.", erwiderte die Schwarzhaarige knapp und nahm auch das restliche Naschzeug von der Sylvarie entgegen.

Dann entpackte sie ein Bonbon mit Kirschgeschmack in den Mund. Der Geschmack von Kirschen zählte zu ihren liebsten Geschmackssorten. Schließlich fügte sie leicht schmunzelnd hinzu: "Ich bin ganz sicher nicht eifersüchtig. Der dunkle Lord ist mir für meinen Geschmack schlichtweg zu alt."

Nach einer kurzen Pause meinte die Schwarzmagierin schließlich: "Es geht also meistens Heiß her wenn die beiden alleine in einem Raum sind? Sind sie sowas wie... ein Paar oder wie stehen sie zueinander? Ich muss ja zugeben, dass ich aus Miss Van der Cliff nicht so recht schlau werde."

"Ein PAAAAR? Die Sechs Göttlichen, die verfluchte Alchemie und die Tierwesen mögen es verhindern - NEIN! Der große, böse Lord würde sich doch niemals mit einer solchen Schlampe abgeben!", erklärte Josmine lautstark und wedelte mit ihren Armen, wie eine Irre.

"Andererseits.... hat sie hübsche Haare...... OH - VERFLUCHT?! Hat er sie sich deshalb Blond gemacht, um WIE SIE ZU SEIN?! Das wäre ja.... wäre ja..... Grantelgrausig! Kaum auszumalen was die beiden für Kinder hätten... Nein, Nein, nein, Nein, und nochmals Nein!
Du willst etwas über Vanny Bunny lernen, Lyanalein? Lass dich von ihrem hübschen Gesicht, diesen wahnsinnig attraktiven Wangenknochen, sowie ihrem Können nicht blenden - sie ist und bleibt ne' Schlampe! Eine lügende, betrügende und zumeist hinterhältige Schlampe! Und deshalb mag' ich sie und du, kleine Kehlenschneiderin, vermutlich auch! Sonst würdest du doch nicht wie ein artiges Hündchen hier draußen auf sie warten. Hab ich nicht recht?! Gutzi-Gutzi-GUUUUU?!", erklärte die Sylavrie udn nahm am Ende Baskerville Wange, um sie zu kneifen.

Das Wort Schlampe war Lyanna schon immer zu wider gewesen. Sie waren also kein Paar? Das überraschte die Schwarzmagierin dann doch ein wenig, denn immerhin hatten sie in ihren Augen gar so vertraut gewirkt. Aber es stimmte, Lyanna bewunderte Vanessa und vielleicht war sie für die Schwarzhaarige ein wenig wie eine große Schwester. Vermutlich lag das wohl daran, dass die Lich ihr gleich zweimal das Leben gerettet hatte obwohl überhaupt kein Grund dazu bestand.

Auch hatte sie, wenn auch nur kurz das wahre Wesen von Vanessa gesehen und das hatte die Schwarzmagierin in keinster Weise gestört. "Nun als Schlampe würde ich Vanessa nicht bezeichnen.", merkte die Magierin an und fügte an: "Trotzdem danke für die Informationen."


Dass Vanessa betrog und hinterhältig war, konnte sie jedoch nur allzu gut verstehen. Wenn man in dieser Welt überleben wollte, musste man eben damit rechnen das jeder einem in den Rückenfallen konnte. Sie selbst hatte damals Narzissa bereitwillig an die Dementoren ausgeliefert und den Mord an ihrem Onkel dieser in die Schuhe geschoben. 

Höchst widerwillig ließ sie sich zum Abschluss noch in die Wange kneifen, woraufhin Lyanna ein wenig verstimmt wirkte, doch ließ sie dies unkommentiert.

"'Trotzdem Danke für die Informationen'!, Hör sich das mal einer an, du klingst ja wie ein einer dieser Asurischen Golems, Lyanalein!", äffte Tante Jossy Baskervilel absichtlich schlecht nach, bevor sie zu lachen begann: "Egal! Ich mag Golems! Und ich mag dich! Wenn du mal was brauchst, musst du dich nru drei mal im Kreis drehen, Hühnergeräusche machen und meinen Namen rufen - dann kommt Tante Jossy zu deiner Rettung geflohhooogen! Bonbons FÜR ALLE!"

Damit verabschiedetet sich die Sylvarie schließlich während sie freudig die Arme in die Luft riss und es anfing Süßigkeiten zu regnen. Als die verrückte Hexe dann davon watschelte, rieselte es an Baskervilles Schulter noch einige Sekunden Bonbons, bevor auch dieser zauber sich auflöste.

Einige Minuten nachdem die verrückte Hexe verschwunden war, öffnete sich endlich das Tor zur Halle, wo Vanessa und der dunkle Lord die letzten Minuten diskutiert hatten. Die Lich kam heraus, woraufhin sich die Tür sogleich wieder hinter ihr schloss und die Blondine Lyanna mit äußerst strengen Blick ansah, bevor sie ganz sachte Lächelte.

"Die Sache ist abgemacht. Er wird dich ausbilden. Komm mit, ich zeige dir dein Zimmer.", erklärte van der Cliff woraufhin sie Baskerville einige Schritte in die Festung mitnahm. Der Weg der beiden Frauen führte sie schließlich in den Palast und dessen verwinkelten Gänge und Flure, wo noch mehr Magier und Soldaten des Mantels umher wuselten.

"Er mag dich, auch wenn er es nicht zeigen will. Sonst hätte er dich schon in die Wüste geschickt - das hab' ich gleich gesehen. Allerdings hat er noch ein paar Forderungen in den Raum gestellt.
Du wirst zum einem dem Mantel in Zukunft dienen müssen und seine Befehle ausführen. Wenn er dich ausbildet, bist du nur ihm unterstellt. Wenn du Glück hast darfst du dich um eigene Projekte kümmern, wenn nicht dann... wird er dich mit Arbeit bombardieren. Aber schlimmer als mein kleines Spiel auf Skellige wird es schon nicht werden. Denke ich....", erklärte die Blondine weiter, bis sie schließlich vor einem Zimmer stehen blieb.
"Da wären wir. Hier kannst du schlafen. Auf eine Führung durchs Schloss musst du heute verzichten, denn ich breche noch heute nach Götterfels auf. Wenn du also fragen hast, dann raus damit."

Lyanna blieb zusammen mit Vanessa vor dem Zimmer stehen und hielt einen Moment inne um zu überlegen was sie noch Vanessa fragen könnte. Dass sie dem Weißen Mantel nun dienen musste, gefiel der Schwarzhaarigen zwar auch nicht besonders, doch was tat man nicht alles für seine Ziele. Doch dass er sie anscheinend mochte, überraschte die junge Schwarzmagierin doch sehr.

"Nun gut ich bedanke mich für euren Einsatz.", erwiderte Lyanna und verneigte sich nochmals respektvoll vor Vanessa. "Werde ich euch nach der Ausbildung wiedersehen?", fragte Lyanna und klang fast schon für meinen Moment hoffnungsvoll. Das war die einzige Frage, die der Schwarzhaarigen derzeit auf der Zunge brannte. Mit der Ausbildung und den Bedingungen würde sie klarkommen, da war sie sich sicher.

"Wenn Ihr sie überlebt, sicher.", scherzte Vanessa als Lyanna fragte, ob die beiden sich 'nach' der Ausbildung wiedersehen würden: "... Eure Ausbildung wird Jahre dauern, macht Euch da mal nichts vor. Ich bin nur wegen einer Bitte des Lords in Götterfels und komme, vermutlich, anschließend hierher zurück. Vielleicht ein paar Wochen, schätze ich. Wer weiß, vielleicht kommt Ihr ja auch mit der ganzen Mannschaft zuerst nach Kryta. Wer kann das schon sagen?"

Nach einer kurzen Pause sah die Lich dann, das Bonbon von Josmine, welches sich an der Kleidung von Baskerville verhangen hatte, woraufhin die Lich lächeln musste: "... Ihr werdet also die nächste Zeit ohne mich auskommen müssen, befürchte ich. Es ist also keiner hier, der Euch das Händchen hält. Aber das hattet Ihr ja noch nie nötig.
Eurer 'neuer Meister' erwartet Euch heute Abend in der Halle zur Einweihung. Kommt lieber nicht zu spät."

Mit einem kurzen Kopfnicken verließ die Lich schließlich Lyanna und überließ sie ihrem Schicksal. Nun hatte die Nekromantin ihre eigenen Aufgaben zu erledigen.

Lyanna blickte sich in dem kleinen und schlichten Zimmer um und verstaute ihre wenigen Habseligkeiten, die sie bei sich hatte in einem kleinen Schrank, welcher in der Ecke stand. Viel hatte dieses Zimmer nicht zu bieten. Ein Bett einen kleinen Schrank für Kleider und ein kleines Nachtkästchen, wenn man es denn so nennen konnte. Alles in allem war das hier kein Luxusapartment. Auch das Bett stieß bei der Schwarzhaarigen auf keinen besonders großen Zuspruch, daher rümpfte sie etwas die Nase als es ihr beim Betreten des Zimmers ins Auge fiel.

Mit verschränkten Armen ging sie im Zimmer ein wenig auf und ab, dabei überlegte sie mit welchen Zaubern sie das Zimmer ein wenig angenehmer gestalten konnte. Schließlich zog sie ihren Zauberstab aus dem Ärmel und tippte damit nachdenklich gegen die Wange. Dann richtete sie den Stab auf das Bett und schwang diesen einmal elegant woraufhin sich das Bett in gemütliches Himmelbett mit Vorhängen verwandelte. Dann wandte sie sich dem Schrank zu und verwandelte diesen ebenfalls in einen schönen Wandschrank und das kleine Tischchen neben dem Bett in ein schönes Nachtkästchen. Auch den Boden und die Wände gestaltete sie mit einem Zauber entsprechen um bis sie anfing sich wohlzufühlen.

"Schon besser.", murmelte Lyanna schließlich und verstaute den Zauberstab wieder. Dann setzte sie sich auf das Bett und strich mit einer Hand sanft über den Bezug. Dass Vanessa sie hier alleine zurückgelassen hatte, schmeckte der jungen Schwarzmagierin so überhaupt nicht, aber was tat man nicht alles für die Ausbildung. Ebenso, dass sie dem Mantel betreten musste gefiel der Schwarzhaarigen ebenso nicht. Aber zumindest hatte sie jetzt ein relativ gemütliches Zimmer. Bei einer passenden Gelegenheit musste sie sich noch einen Schreibtisch und einen Stuhl herbei zaubern, doch das würde sie heute sicherlich nicht mehr machen.