Tyrianischer Botschafter
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Das Tal Istariel

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Cassandra
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Talariel und Quinella
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Das Tal Istariel - Seite 6 Empty Re: Das Tal Istariel

Beitrag von Linaewen Mo 18 Apr 2022, 14:42

Schließlich neigte der Abend sich dem Ende zu und Linaewen verließ zusammen mit Arthur und ihrem Sohn schließlich das Anwesen der Fionels. Ihr Weg führte sie zurück durch das Dorf und Linaewen meinte schließlich: "Das war doch ein schöner Abend."


"Ja allerdings, irgendwie habe ich mir Cirdans Eltern ganz anders vorgestellt.", nickte Arthur.

"Ach ja? Und wie hast du sie dir denn vorgestellt?", kicherte die Elfe amüsiert.

"Streng. Und zwar richtig streng.", meinte der Doktor.

"Amara kann manchmal etwas streng sein, allerdings ist sie so meist gegenüber nur Cirdan. Das liegt aber daran, dass sie sich eben Sorgen um ihren Sohn macht. Wenn ich so an die letzten Jahrhunderte zurückdenke, dann kann ich sie auch ein wenig verstehen.", lächelte die Ritterin leicht.

"Warum? Was ist denn so passiert?", fragte ihr Herzensmensch neugierig.

"Ich war noch nicht so lange Integritätsritter und hatte meine ultimative Schwerttechnik frisch erlernt, da griff Baltael der Zerstörerpatriarch zusammen mit Midir dieses Tal an. Als ich den Zerstörern einen empfindlichen Schlag versetzt hatte, da packte mich Baltael und wollte mich entführen. Cirdan hatte die Verfolgung aufgenommen und mich aus den Klauen des Drachen gerettet. Allerdings wurde dabei sein Hippogreif getötet und wir stürzten in die Tiefen, er hat mit seinem Körper den Sturz gedämpft, damit ich nicht so schwer verletzt werden würde.", sinnierte die Elfe als sie an die damalige Schlacht zurückdachte.

"Ja dann wäre ich an ihrer Stelle auch besorgt.", nickte Arthur.

"Ich war damals ziemlich fertig, als ich ihn dort am Boden liegen sah. Er konnte nicht mal mehr aufstehen, geschweige denn aufrecht stehen.", seufzte die Ritterin und fügte hinzu: "Zum Glück kam Iduna uns zu Hilfe und hat mich letztlich beim Kampf gegen Baltael unterstützt, so konnte ich den Drachen besiegen."

Arthur blickte zu Elidor und meinte: "Schon beeindruckend was deine Mutter so alles kann."

Linaewen musste wieder leicht lachen und schüttelte den Kopf: "Ach so beeindruckend ist das alles doch gar nicht." Dann drückte sie ihren Sohn sanft an sich und bedachte ihn mit einem liebenden Blick, woraufhin dieser vergnügt lachte und seine Hände nach ihr ausstreckte.

Als sie das Dorf verließen, blickte die Elfe hoch und zeigte mit einem Zeigefinger auf den Himmel: "Sieh mal, heute kann man den Gürtel von Solos sehen."

Arthur blickte zum Himmel auf, um die genannte Milchstraße anzusehen und staunte nicht schlecht als er das Lichtspektakel am Firmament sah. Die Ritterin fing an zu erklären: "Weißt du, der Gürtel von Solos wird so genannt, weil die Sterne dem Himmelskörper Solos den Weg zurück zum Himmel weisen sollen."

"Ihr habt ja ziemlich viele Mythen zu erzählen.", merkte der Arzt an.

"Wir sind ja auch ein sehr altes Volk.", lachte Linaewen vergnügt.


Arthur blickte Linaewen als wäre sie das wundervollste, was ihm in seinem Leben je passiert ist, was der Elfe nicht entging und sie fragte sanft: "Was möchtest du mir mit diesem Blick sagen?"

"Nichts, mir ist nur aufgefallen, dass du in letzter Zeit immer mehr aus dir herauskommst und dich öffnest.", merkte der Doktor an.

"Wirklich? Ist mir gar nicht aufgefallen.", lächelte Linaewen während die drei schließlich den Wald betraten. Sie selbst hatte tatsächlich nicht darauf geachtet, dennoch freute sie sich darüber, denn damit zeigte sie ja auch wie wohl sich die Elfe in seiner Gegenwart fühlte.

"Morgen werde ich in den Tempel von Rinawen gehen. Ich muss mich ein wenig um den Tempel kümmern. Möchtest du mich begleiten?", fragte die Elfe sanft nach.

"Ich komm gerne mit.", nickte Arthur. 

So erreichten sie letztlich das Blockhaus und machten sich für das Bett fertig. Am Morgen stand die Elfe schließlich auf und sorgte als Erstes dafür, dass Elidor etwas zu essen bekam. Nachdem sie ihren Sohn versorgt hatte, kümmerte sie sich um das Frühstück für die anderen. Nach und nach kamen auch die anderen nach oben, um sich an den Esstisch zu setzen.

Linaewen reichte Cecillia einen Früchtetee, Arthur stellte sie einen frisch zubereiteten Kaffee zu, ebenso wie Evander, Dorin und Durin. Alessia bekam auf Wunsch heiße Milch mit Honig vorgesetzt. Sie selbst genügte sich ebenfalls mit einem Tee. Dann stellte sie Brot und Semmeln auf den Tisch mit verschiedenen Aufstrichen.

So nahm die Elfe Platz und nippte an ihrem Tee während sie die neuesten Neuigkeiten aus Istariel las, zwischendrin sah sie immer wieder nach ihrem Sohn, damit es ihm auch gut ging.

"Du bist ja schon richtig gut in die Mutterrolle hineingewachsen.", merkte Cecillia an.

Linaewen blickte von Elidor zu ihrem Gast und nickte: "Ja mittlerweile komme ich ganz gut zurecht. Aber ohne Arthur wäre ich vermutlich immer noch ein wenig überfordert."

"Es ist immer schön, wenn man jemanden hat, auf den man sich verlassen kann und der einem hilft.", merkte Evander an.

"Dafür bin ich doch da meine Liebe.", meinte Arthur und gab Linaewen einen Kuss, während im Hintergrund Dorin gespielt würgte. Daraufhin verschluckte sich Alessia an ihrem Getränk und musste heftig husten, was die Zwerge noch heftiger lachen ließ. Cecillia klopfte ihrer Tochter sachte auf den Rücken.

"Und was werdet ihr heute machen?", fragte Linaewen schließlich die anderen.

"Cecillia und ich wollen uns heute einen schönen Tag in der Stadt machen und auch noch etwas Essen gehen.", erzählte Evander schließlich.

"Und wir wollten...", begann Durin zu sprechen.

"...ein wenig am See faulenzen.", beendete Dorin den Satz seines Bruders.

Nachdem Frühstück verabschiedeten sich Evander und Cecillia um die Stadt ein wenig zu erkunden. Während Durin und Dorin sich raus an den See zurückzogen. So waren nur noch Arthur und Alessia übrig, die am Tisch saßen.

"Und du Alessia?", schmunzelte Linaewen während sie ihren Sohn wieder hoch in die Arme nahm.

"Ich wollte fragen, ob ich euch begleiten kann... also, falls es euch nichts ausmacht.", meinte Alessia etwas schüchtern, da sie sich scheinbar fürchtete, die beiden um ihre Zweisamkeit zu bringen.

"Natürlich darfst du mitkommen. Wir gehen in den Tempel von Rinawen.", rief Arthur.

"Ich würde es sogar begrüßen wenn du uns begleitest.", lächelte Linaewen sanft.

"Dann komm ich gerne mit.", strahlte Alessia vor freude.

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Tempel, auf dem Weg dorthin machten sie einen Zwischenstopp bei ihren Eltern, um dort Elidor abzugeben. Linaewen wollte, dass ihre Eltern Zeit mit ihrem Enkel verbringen konnten. Als sie ihn dort untergebracht hatten, ging es weiter zum Tempel von Rinawen auf dem sich auch der Axiomturm befand.

Gemeinsam betraten sie den Tempel und Alessia blickte sich staunend um. Zwar war sie schonmal hier gewesen, doch der Anblick war für sie immer noch überwältigend. Einige Elfen verneigten sich im Vorbeigehen vor der Ritterin und liefen dann weiter.

"Was ist das dort für ein Baum?", fragte Alessia neugierig.

"Das ist einer von zwei Seelenbäumen. Der andere steht in den Hallen der Waldelfen, es war im übrigen auch jener Baum, der dich mitunter in eine Halbelfe verwandelt hatte.", erklärte die Elfe ruhig.

"Was hat es mit diesen Bäumen auf sich?", fragte Alessia neugierig.

"Du musst wissen, dass unsere Heilige Mutter vor vielen Jahrtausenden von ihrem zweiten Sohn in einer Schlacht umgebracht worden war. Sie wurde dort beerdigt, wo jetzt dieser Seelenbaum steht. Es heißt man habe auf ihrem Grab diesen Baum gepflanzt und am nächsten Tag war er ausgewachsen. Aus diesem Grund hat man später diesen Tempel hier errichtet um sie zu ehren.", erklärte Linaewen ruhig.

"Sie wurde von ihrem eigenen Sohn umgebracht?", fragte Alessia schockiert.

"Ja er trachtete nach ihrem Thron, doch er erkannte seine Verbrechen und bereute sie. Seine Geschwister nahmen ihn gefangen und nahmen ihm seine Ifelia weg, er starb schließlich im Dunkelrankenwald. Eldariel war der Begründer der Waldelfen.", erklärte die Elfe mit einem traurigen Blick auf den Seelenbaum.

"Werte Hüterin des Tals.", erklang eine Frauenstimme von Hinten.

Linaewen drehte sich um und sah eine junge Elfe mit einem Säugling in den Händen.

"Was kann ich für dich tun mein Kind?", fragte Lineawen mit einem sanften Lächeln.

"Würdet ihr meiner Tochter die Ehre erweisen und sie segnen?", fragte die Elfe schüchtern.

"Aber natürlich.", lächelte die Ritterin und nahm sachte das Kind an sich und fragte: "Wie heißt deine Tochter?"

"Ihr Name ist Ilariel.", erklärte die junge Mutter.

"Das ist ein sehr schöner Name.", nickte Linaewen und ging mit dem Säugling zum nächsten Bach, welcher sich durch den Waldboden des Tempels zog. Am Ufer des kleinen und ruhigen Gewässers kniete sich die Elfe schließlich hin, während die anderen hinter ihr stehen blieben. Mit Magie zog sie ihren Panzerhandschuh aus und tauchte ihre Hand sachte ins Wasser und zog mit dem feuchten Finger einen kleinen Strich mittig auf der Stirn in Richtung der Nase.

"Ich segne dich im Namen der Heiligen Mutter Rinawen, möge sie über dir wachen und dir ihre Liebe schenken. Möge Solos deinen Pfad des Lebens mit seinem Licht erleuchten und Stacia alles Unheil von dir fernhalten. Möge Terra dir die Schönheit dieser Welt offenbaren und dich in die weite Welt tragen.", sprach Linaewen und richtete sich schließlich wieder auf. Dann reichte sie der Mutter ihr Kind zurück, welche der Ritterin ein Säckchen Gold hinhielt.

"Es ist nicht viel, aber bitte nehmt es.", sprach die Mutter in höchster Dankbarkeit.

Die Integritätsritterin schüttelte den Kopf und hob die Hand als Geste, dass sie das Gold nicht annehmen konnte: "Ich kann das Gold nicht annehmen. Ich könnte einem Kind seinen Segen der Götter nicht verwehren. Ein jedes Kind hat ein recht, in der Liebe der Götter aufzuwachsen. Die Götter machen bei uns keinen Unterschied, sie lieben uns mit all ihrer Güte und Gnade."

"Aber ich habe es extra angespart...", sprach die Mutter verunsichert.

"Dann behaltet es für euch und nutzt es um eurem Kind etwas gutes zu tun.", sprach die Hüterin des Tals ruhig und fügte an: "Ich werde für eine Selbstverständlichkeit kein Geld entgegennehmen."

"Ich danke euch, ich danke euch so sehr.", verneigte sich die Mutter mehrfach und eilte davon.

Kaum war die Mutter gegangen da kam auch schon eine Gruppe von Elfen. Der vorderste Elf war am besten gekleidet und trug ein Gewand mit sehr langen Ärmeln und wenn er die Hände hängen ließ verdeckte der Stoff diese. Das Gewand bestand aus weinrotem Stoff und verdeckte außerdem seine Füße. Um die Hüfte trug er einen schwarzes Band an dem ein Schwert befestigt war. Die restlichen Elfen waren soetwas wie eine art Leibgarde des Adligen.

"Wie Herzerwärmend..." sprach der vorderste Elfe mit leicht  gedehnter Stimme.

"Lord Zyrion welch ein... Vergnügen euch hier vorzufinden.", grüßte Linaewen den Elfen mit kühler Stimme. Wenn gleich die Elfe es sich nicht ansehen ließ, so ließ ihr Tonfall darauf deuten dass sie nicht erfreut war den Adligen hier vorzufinden.

"Was führt euch in diese heiligen Gemäuer?", fragte die Ritterin ruhig.

"Ich hörte, dass du zurück bist und wollte nach dir sehen.", lächelte Zyrion leicht.

"Seltsam ich kann mich nicht erinnern, dass ich euch das Du angeboten habe.", sprach die Elfe mit kalter aber ruhiger Stimme.

Arthur war überrascht dass Linaewen so eine kühle Art zeigen konnte. Zumal er immer nur ihre warme und fürsorgliche Seite gesehen hatte. Aber seine Holde hatte ihm ja erzählt was es mit diesem Zyrion auf sich hatte.

"Ah du verletzt mich mit deiner Kälte Linaewen.", sprach der Elf gekünstelter Kränkung.

"Habt ihr nicht gehört, dass ihr sie nicht dutzen sollt!", rief Arthur und machte einen Schritt vor, doch die Ritterin hielt zurück in dem sie einen Arm ausstreckte.

"Wer seid ihr denn?", fragte Zyrion eher desinteressiert.

"Das ist Arthur Baratheon mein Heliol.", sprach Linaewen selbstbewusst.

Zyrion ließ beide Augenbrauen hochwandern als er hörte was die Elfe sagte, dann fing er an heftig zu lachen. Angewiedert von seinem Verhalten wandte sich Linaewen wieder ab: "Ich wünsche euch noch einen angenehmen Tag."

"Und wer ist das Mädchen da? Deine Neue Knappin?", fragte der Adlige leicht abfällig.

"Ich...", wollte Alessia gerade antworten, da fiel Linaewen ihr sanft ins Wort: "Es ist nicht nötig etwas zu sagen."

"Solltest du wirklich ihr Knappe sein, will ich dir einen guten Rat geben mein Kind. Such dir einen neuen Ritter. Linaewen ist nicht gerade dafür bekannt gut auf ihre Schützlinge aufzupassen.", schmunzelte Zyrion.

Linaewen senkte den Kopf und fletschte dabei wütend die Zähne, während sie am ganzen Leib zitterte. Der Elfe hatte einen der wenigen empfindlichen Nerven der Elfe getroffen. Dann drehte sie sich um und verpasste ihm eine ordentliche Ohrfeige, dass er nach hinten wegfiel und von seinen Leuten aufgefangen wurde.

"Du... du hast mich... geschlagen!", rief Zyrion wütend und rappelte sich wieder auf.

"Ihr verlasst jetzt sofort den Tempel und ihr werdet niemals wieder meinen verstorbenen Knappen erwähnen. Nicht ihr! Habe ich mich klar ausgedrückt?!", zischete Linaewen erbost.

"Na warte... das wirst du bereuen...", schrie Zyrion aufgebracht und wollte sein Schwert ziehen.

Doch Linaewen war wesentlich schneller und zog ihre Klinge Blütensturm, dabei setzte sie sogleich ihre Ultimative Schwerttechnik frei und die Blüten fegten den Adligen von den Beinen, das dieser sich vor Schmerzen wand. Dann steckte sie ihre Klinge wieder weg und sah ihn ruhig an.

"Ihr kommt in diese Halle und verbreitet Hass und Zorn, das werde ich nicht länger dulden. Kraft meiner Befugnisse als Hüter des Tals und Hauptmann der Integritätsritter verbanne ich euch aus den Hallen dieses Tempels. Solltet ihr nochmal einen Fuß in diese Heiligen Hallen setzen werdet ihr wegen des Verstoßes gegen das Gebotsregisters angeklagt und zur Rechenschaft gezogen. Und nun geht oder die Duftblüten meiner Klinge werden euch auf eine unsanfte Art hinausbegleiten.", sprach Linaewen mit autoritärer Stimme.

Leise fluchend zog sich der Adlige mit seinen Leuten zurück. Als er weg war, geriet Linaewen ins Wanken und wäre beinahe hingefallen, wenn Arthur nicht gewesen wäre um sie rechtzeitig zu stützen.

"So wütend habe ich dich ja noch nie erlebt...", merkte Arthur an.

"Es gibt immer ein erstes Mal.", lächelte die Elfe müde.

"Da bekommt man ja fast Angst...", staunte die Halbelfe.

"Nun das war nicht meine Absicht, normalerweise ist das nicht meine Art und Weise.", seufzte die Ritterin und schaffte es schließlich wieder auf eigenen Beinen zu stehen.

"Was meinte er damit, dass du nicht auf deine Knappin aufpassen kannst?", fragte Alessia schüchtern.

"Hör nicht auf diesen Mann. Meine erste Knappin Rinewa starb bei einer Patroullie. Wir sind in einen Hinterhalt der Zerstörer geraten. Ein Patriarch hat sie schwer verwundet und mich ebenso weshalb ich keine eigenen Kinder mehr haben kann... Ich habe alles getan um ihr das Leben zu retten, doch sie starb kurz nachdem wir den Axiomturm erreichten.", seufzte Linaewen und ging mit den beiden zum Grab ihrer Knappin.

Ein großer Duftblütenbaum stand auf einem einsamen kleinen Hügel und hatte seine starken Wurzeln tief in die Erde gegraben. Ein süßer und sanfter Duft ging vom Baum aus, während die Blüten die Umgebung in schillernd goldenes Licht hüllte.

"Hier liegte Rinewa meine erste Knappin.", erklärte Linaewen und kniete vor dem Baum und senkte den Kopf. Die Elfe verweilte noch eine Weile am Grab ihrer einstigen Knappin bevor sie sich schließlich erhob und sich den beiden zuwandte.

"Ich denke, es wäre besser wenn wir den Tempel verlassen.", lächelte die Ritterin traurig.

Auf dem Weg nach draußen fügte die Ritterin hinzu: "Bitte denkt nicht schlecht über den Adel der Elfen. Es sind nur wenige so wie er. Die meisten stehen hinter Aranel und unterstützen seine offene Weltansicht."

"Ich kenne das aus meiner Heimat. Es gibt immer solche und solche Leute.", meinte Alessia.

"Der Typ ist zwar ein Widerling, aber ich habe bisher mehr nette Elfen getroffen als unfreundliche. Also mach dir keine Sorgen.", erwiderte Arthur schließlich.


"Dann bin ich ja beruhigt.", lachte die Ritterin leise.

Nachdem sie den Tempel verlassen hatten, gingen sie ins Marktviertel um alles für das Abendessen zu besorgen und holten danach Elidor von seinen Großeltern ab. Quinella schien von ihrem Enkel wahrlich entzückt zu sein und erzählte ihrer Tochter was sie alles mit ihm unternommen hatte. Ebenso hatte sie angeboten den kleinen öfters zu nehmen wenn Linaewen ihrer Pflicht nachgehen musste. Als sie alles erledigt hatten, ging es zurück zum Blockhaus wo Arthur mit Hilfe von Linaewen zu Kochen begann, damit das Abendessen rechtzeitig fertig wurde.
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Beitrag von König Aranel Di 19 Apr 2022, 10:49

Mit einem lauten klacken wurde der Läufer auf dem Schachfeld abgesetzt und Aranel lehnte sich wieder auf seinem Stuhl zurück, während er darauf wartete das seine Gegenspielerin einen Zug tätigte.
Linaewen nahm das Pferd und warf einen Bauern vom Feld. Dann nahm sie ihren Kelch und nippte an diesem.

"Wie ich hörte, hattest du eine Auseinandersetzung mit Lord Zyrion.", merkte König Aranel an.

Linaewen blickte vom Schachfeld zu König Aranel auf, dann stellte sie den Kelch weg, während sie antwortete: "Ja ich hatte einen Streit mit Lord Zyrion."


"Darf ich nach dem Grund fragen?", fragte der König ruhig nach.

"Er hat die Ehre meiner verstorbenen Knappin beleidigt und kam mit einer sehr feindseligen Haltung in den Tempel. Und nahm den Tempel als solchen nicht ernst, weshalb ich ihn verbannt habe.", erklärte Linaewen ruhig.


"Ah verstehe... Lord Zyrion ist sehr aufgebracht und fordert Konsequenzen...", sprach der König ruhig.

"Ich habe keinen Bruch des Gebotsregisters begangen. Er kann also so viele Konsequenzen fordern, wie er will. Ich habe lediglich von meinen Befugnissen Gebrauch gemacht und diese durchgesetzt.", sinnierte die Elfe ruhig während sie nach ihrem König den nächsten Zug machte.


"Dass du nicht das Gebotsregister brichst, ist mir durchaus bewusst. Willst du das Verbot nicht aufheben? Ihn aus dem Tempel zu verbannen, ist für einen Adligen eine ziemliche Schmach.", fragte der König ruhig an.

"Ich werde die Verbannung fürs Erste nicht aufheben. Er sollte ein wenig mehr Respekt und Bescheidenheit lernen.", sprach Linaewen entschieden und warf den Turm ihres Königs.

"Verstehe mich nicht falsch, ich kann dich verstehen, dass du so gehandelt hast, allerdings könnte Zyrion versuchen dir das Leben schwer zu machen.", warnte der König die Ritterin.

"Ihr könnt ihm bei eurem nächsten Treffen ausrichten, dass ich seine Verbannung aufheben werde, wenn ich es für angemessen halte.", erwiderte Linaewen ruhig.

"Gut, ich werde es ihm so mitteilen.", seufzte Aranel leicht und machte seinen Zug und fuhr fort:

"Vielen Dank.", nickte die Elfe dem König zu und setzte ihn schließlich Schachmatt.


"Gut gespielt, meine Liebe.", schmunzelte der Hochelfenkönig.


"Nun ich habe vom besten gelernt.", lächelte die Ordensmeisterin leicht.

"Wie geht es deinem Sohn?", wollte der braunhaarige Elf schließlich wissen und genehmigte sich einen Schluck aus seinem Kelch.

"Elidor geht es gut und er scheint sich hier auch wohl zu fühlen. Oftmals will er gar nicht von mir ablassen.", lächelte die Elfe sanft.

"Das freut mich zu hören.", schmunzelte der König leicht als er seiner alten Freundin zuhörte.


"Wenn ihr mich entschuldigt, ich muss noch in den Axiomturm und ein paar Dinge vorbereiten.", sprach Linaewen und stand auf, dann verneigte sie sich tief und respektvoll bevor sie den Balkon verließ.

Aranel blickte ihr kurz nach und seufzte leicht, er war sich sicher, dass Lord Zyrion noch eine Menge Ärger machen würde. Er wusste nur nicht wie und wann, doch es war allgemein hin bekannt, dass er eine sehr rachsüchtige Natur hatte. Vielleicht würde ihm etwas einfallen, um Linaewen zu schützen.
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Beitrag von Die Töchter des Sturms Di 19 Apr 2022, 23:30

Das große Tor, welches zum Garten über den Wolken führte, öffnete sich laut knirschend. Aus dem Schatten des Tores trat eine Ritterin heraus und vor ihr erstreckte sich der herrliche Garten, welcher dem von Rinawen nachempfunden war. Es war Iduna, welche aus dem Torbogen heraus geschritten kam und einen Blick durch die Anlage schweifen ließ. Am Wegesrand in gleichmäßigen Abständen hatten sich die Integritätsritter aufgestellt und eine salutierende Haltung eingenommen. Dabei hielten sie ihre Lanzen und Schilde pflichtbewusst und hatten sich so aufgestellt, dass die Ritterin zum großen Grashügel schreiten musste, welcher sich in der Mitte des Gartens befand.

Oben auf dem Hügel standen Linaewen, Cirdan und Tyrael in ihren prachtvollen Rüstungen, ihre Hände ruhten auf den Knäufen der Schwerter, welche sie führten. Die drei Ratsmitglieder blickten ruhig vom Hügel hinab auf die Ritterin, welche ihren Weg zum Hügel angetreten war.

Es war schon ein leicht merkwürdiges Gefühl diesen Weg entlangzulaufen während die anderen Ritter starr geradeaus blickten und sich nicht rührten. Dennoch war heute ein besonderer Tag für die Tochter des Sturms, denn heute würde sie zu einem Ratsmitglied erhoben werden und war damit maßgeblich an der Verwaltung des Ordens beteiligt.

Schließlich stand sie vor den 3 Rittern und Linaewen wies mit einer Hand sachte auf den Boden und sprach: "Knie nieder Integritätsritter Iduna."

Wie geheißen kniete sich die Ritterin vor Linaewen nieder und senkte das Haupt, während sie eine Hand pflichtbewusst auf ihre Brust legte. Unterdessen erhob die Ordensmeisterin 1. Ranges erneut ihre Stimme: "Integritätsritterin Iduna und Ordensmeisterin 4. Ranges der hohe Rat des Ordens ist gewillt dir einen Platz im Rat zu gewähren. Über viele Jahrtausende hast du dem Orden stets treu und gut gedient. Du hast die Traditionen gewahrt und dafür gesorgt dass die Integritätsritter fortbestehen."

Iduna blickte bescheiden auf den Boden, dann spürte sie auf einmal wie die Klinge Blütensturm sanft ihre rechte Schulter berührte und Linaewen weitersprach: "Iduna schwörst du bei Rinawen der Heiligen Mutter und der Gründerin des Ordens dass du weiterhin treu dem Ritteroden dienst?"

"Ich schwöre es.", nickte Iduna.

Dann tippte Linaewen mit dem Schwert auf die andere Schulter und fuhr fort: "Und schwörst du stets, die Urteile stets gerecht nach dem Geburtsregister durchzuführen?"

"Ich schwöre es.", erwiderte die Ritterin pflichtbewusst.

"Und schwörst du deine neuen Befugnisse nicht zu missbrauchen auf, dass du sie stets gerecht und zum Wohle der Gesellschaft einsetzt?", fragte Linaewen zum Schluss, dabei legte sie ihre Klinge sachte auf Idunas Kopf ab.

"Ich schwöre es.", sprach Iduna ruhig.

"Erhebe dich, Ratsmitglied Iduna.", lächelte Linaewen sanft und stellte ihre Klinge wieder vor sich ab.

Anmutig stand die Ritterin auf und Tyrael trat vor und hielt ihr ein Ringetui hin, welches er sogleich öffnete und darin war ein Siegelring vorzufinden. Dann nahm der Ordensmeister 2. Ranges den Ring und reichte diesen dem neuen Ratsmitglied. Langsam nahm sie den Ring entgegen und steckte diesen an und betrachtete diesen für einen Moment.

"Erweist dem neuen Ratsmitglied Integritätsritterin Iduna euren Respekt, Ritter.", rief Cirdan den salutierenden Rittern zu.

Darauf versammelten sich die Ritter am Fuße des Hügels und gingen in die Knie, dabei senkten sie ihre Köpfe ehrfürchtig. Dann erhoben sie sich und salutierten erneut.

"Ihr dürft euch entfernen.", rief Tyrael den Rittern zu und befestigte sein schwarzes Schwert wieder an seiner Rüstung.

"Herzlich willkommen im Rat.", lächelte Linaewen dem frisch gebackenen Ratstmitglied zu.

"Ich danke euch Herrin, es ist mir eine große Ehre, dass ihr mich für würdig befunden habt in den Rat zu erheben. Aber auch euch Integritätsritter Tyrael und Integritätsritter Cirdan.", nickte die Ritterin dankbar.

"Ich vertraue darauf, dass du deine Arbeit so gut machen wirst wie auch bisher. Sonst hätte ich dem ganzen nicht zugestimmt.", schmunzelte Tyrael und ging ein paar Schritte den Hügel hinunter.


"Morgen Mittag haben wir eine Ratssitzung im 49. Stock, wir werden uns dort sehen.", sprach Linaewen sanft und schloss sich Tyrael an, mit welchem sie den Garten über den Wolken verließ.

"Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich zum Ratsmitglied erhoben wurde.", lächelte Iduna glücklich und hatte Freudentränen in den Augen.

Cirdan strich ihr sanft die Tränen weg und erwiderte: "Linaewen tat gut daran, dich zu erwählen. Und ich muss es wissen, immerhin hast du mich ja ausgebildet."

"Ach das ist ja schon ewig her.", lächelte die Ritterin.

"Mag sein, aber ohne dich wäre ich auch nicht da wo ich heute stehe.", meinte der Ritter schulterzuckend.


"Wie wäre es wenn wir etwas essen gehen um ein wenig zu feiern?", fragte die Ritterin schließlich.

"Klingt gut.", nickte Cirdan.

Cirdan bot ihr den Arm an, mit einem leisen lachen hakte sich die blonde Elfe bei ihm ein. Zusammen mit dem Phönixritter lief sie den Grashügel hinab und den Pfad zum magischen Aufzug um nach unten zu fahren. Heute würde sie den Tag noch ein wenig genießen, bevor es morgen wieder ernster wurde.
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Beitrag von Alessia Nightray Mi 20 Apr 2022, 14:28

Leise knirschte der Kiesweg unter den Füßen der Assassine, während diese den angelegten Weg im Garten des Elfenpalastes entlangschlenderte. Die Halbelfe war natürlich nicht alleine, sie war in Begleitung von Königin Nyx und König Avalarion. Keine Wolke war weit und breit am Himmel zu sehen und die Sonne hatte mittlerweile ihren Höchststand erreicht. Über der Stadt thronte der weis glänzende Axiomturm

Der Weg führte zwischen hohen Hecken hindurch, in denen allerlei schöne Blumen aufblühten. Es war der König der Waldelfen gewesen, welcher die junge Halbelfe zu einem Spaziergang eingeladen und sogar abgeholt hatte. Etwas schüchtern blickte Alessia während des Spaziergangs auf den Boden. Auch wenn sie mittlerweile eine andere Meinung vom Elfenkönig hatte, so war dessen Ausstrahlung immer noch recht einschüchternd.

"Wir hatten noch gar nicht die Möglichkeit uns richtig zu unterhalten Alessia.", erhob Avalarion schließlich seine Stimme.


"Allerdings ja. Sagt euer Hochwohlgeboren, ist das Friedensabkommen bereits unterzeichnet?", fragte Alessia vorsichtig nach.

"Es wurde gestern von beiden Seiten unterschrieben und beglaubigt.", nickte der blonde Waldelfenkönig leicht.

"Nun, das freut mich zu hören.", lächelte die Halbelfe schließlich.

"Aber genug davon, mich würde eher interessieren wie es dir in letzten Monaten ergangen ist, seit wir uns gesehen haben.", meinte der Elfenkönig schließlich.

"Nun es war alles andere als leicht. Es gibt keinen Tag, an dem nicht an ihn gedacht habe, seit der Schlacht. Und auch heute schmerzt diese Sehnsucht noch immer.", erklärte die Schwarzhaarige seufzend.

"Auch ich vermisse meinen Sohn. Ich kann dich also nur allzu gut verstehen.", merkte Avalarion an.

"Aber das ist nicht alles habe ich recht?", fragte Nyx vorsichtig nach.

"Was..was meint ihr?", fragte Alessia vorsichtig nach.


"Es ist nicht nur... dass du Diundriel vermisst. Du hast noch weit aus mehr Leid erfahren... hab ich recht?", fragte Nyx behutsam nach.

Ohne etwas zusagen, nickte Alessia beschämt und blickte dabei traurig auf den Boden. Daraufhin wurde die Halbelfe von Nyx in den Arm genommen. Avalarion war unterdessen stehen geblieben und blickte die beiden Damen ruhig an.


"Du hast schreckliche Narben...sowohl körperlich als auch seelisch davon getragen.", murmelte die Elfenkönigin sachte der Halbelfe zu.


"Wie...woher...", fragte Alessia zitternd nach.

Sachte löste sie sich von der Halbelfe und wandte sich ihrem Gemahl zu: "Mein Liebster mit eurer Erlaubnis würde ich mich gerne ihrer unter 4 Augen annehmen. Es wird nicht lange dauern."


"Aber natürlich, nehmt euch die Zeit die ihr braucht.", nickte Avalarion und schlenderte weiter.

Alessia blickte dem König nach und sah dann wieder zu Nyx: "Was... habt ihr vor?"


"Ich will dir helfen. Willst du mir deine Narben zeigen?", fragte die Hüterin des Dunkelrankenwaldes behutsam nach.

Beschämt drehte sich die junge Nightray um und machte ihren Rücken frei, dabei entblößte sie nun die Narben, welche sie durch die Peitschenhiebe erlitten hatte. Die Narben zeugten nur allzu gut davon, welches Elend sie auf dem Geisterschiff hatte erdulden müssen.

Plötzlich zuckte Alessia zusammen als sie die warme und liebevolle Berührung der Waldelfe wahrnahm wie diese sachte über die Narben strich.


"Wie kann man nur so grausam sein?", seufzte Nyx, doch Alessia schwieg nur und senkte ihren Kopf.

Nyx legte schließlich beide Hände auf den Rücken und schloss dabei die Augen. Dann fing sie an in der Sprache ihrer Heimat ein Lied zu singen. Durch die Hecken um sie herum ging ein leichtes Rascheln und unter den Hecken kamen sanft die Wurzeln hervor, welche sich sachte um ihre Beine wickelten. Mit einem Mal fingen an ihre Hände warm aufzuleuchten, doch die Halbelfe spürte eine angenehm kühlende Kälte auf ihrem Rücken. Die Wurzeln wanderten immer weiter an der Waldelfe hinauf und schlängelten sich um die Arme der Frau, bis sie schließlich Alessia erreichten.

Alessia bekam eine unangenehme Gänsehaut als sie die Wurzeln spürte, doch wagte sie nicht aufzublicken, sondern stattdessen hatte sie die Augen geschlossen. Dann wurde ihr Rücken von dem warmen Licht für einen Moment verdeckt und die Ranken fingen an sich wieder zurückzuziehen, bis sie schließlich wieder vollständig unter den Hecken verschwunden waren.


"So wir sind fertig.", lächelte Nyx sanft und beschwor zwei magische Spiegel, einer schwebte hinter Alessia und der andere vor ihr.

Vorsichtig öffnete Alessia ihre Augen und blickte in den Spiegel und sah das die Narben an ihrem Rücken vollständig verschwunden waren. Die Assassine konnte ihren Augen kaum glauben als sie das Wunder sah.


"Wie habt ihr das gemacht?", sprach Alessia verwundert.


"Ich habe die Kräfte der Natur zur Hilfe gezogen. Es ist ein sehr alter Zauber aus der Schule der Elementarmagie. Doch diesen zu erklären, wäre jetzt ein wenig zeitaufwendig, findet ihr nicht auch?", lächelte Nyx zufrieden.

"Ja.. ja da habt ihr recht. Ich verstehe ohnehin nicht sehr viel von Magie.", lächelte Alessia schüchtern und fügte hinzu: "Wie kommt...es eigentlich, dass ihr Elfen... alles so schnell... herausfindet?"

"Du meinst wie ich erahnt habe... dass du solch schreckliche Narben mit dir herumträgst?", fragte Nyx nach woraufhin die Assassine nickte.

"Nun, das will ich dir erklären, mein Kind.", lächelte die bloondhaarige Schönheit und fing an zu erklären: "Wie du weißt, ist alles um uns herum von Magie durchzogen. Ja, auch wir selbst werden davon durchtränkt. Es gibt jene Elfen unter unseren Völkern, die sogar die Ströme der Magie sehen können und dann noch jene, welche sie zusätzlich lesen können. Denn die Magie hinterlässt stets Spuren und nimmt auch einen Teil von uns mit. Nur sehr mächtige Elfen sind in der Lage, die Ströme der Magie zu lesen. Ich habe die Ströme der Magie um dich herum gesehen und konnte somit mehr oder weniger erahnen, was dich quält. Ebenso kann man so auch das Wesen eines anderen feststellen. Dies nutzen unsere Elfenkönige sehr gerne. Deshalb wissen sie auch meist, wem sie welche Aufgabe erteilen können."

"Verstehe, so ist das also.", murmelte Alessia und kleidete sich entsprechend wieder an, damit ihr Rücken verdeckt war.

"Solltest du also einen solchen Elfen vor dir haben, wäre es ratsam es dir nicht mit ihm zu verscherzen.", schmunzelte Nyx und ging mit der Halbelfe weiter und kurz darauf erreichten sie auch schon Avalarion welcher bereits auf sie wartete.


"Ich möchte mich bei euch für eure freundliche Geste bedanken.", verneigte sich Alessia schließlich vor Nyx.

"Du musst dich nicht bedanken. Es war mir eine Freude und es ist meine Pflicht als Königin zu helfen, wo ich kann.", winkte die Waldelfe bescheiden ab.


"Wer hat euch das eigentlich angetan?", fragte Avalarion ruhig nach.


"Es war jemand von Connigtons Crew... man könnte sagen ein Freund.", seufzte die Halbelfe.


"Ein Freund, der einem solchen Schmerzen zubereitet?", fragte der Waldelfenkönig argwöhnisch.

"Nun wenn er es nicht getan hätte, hätte jemand anderes getan und dann wäre es vermutlich weitaus schlimmer gewesen.", erklärte Alessia traurig lächelnd.

"Also war es ein Akt der Gnade?", fragte der Elf ruhig nach woraufhin er ein Nicken als Antwort bekam.

Der Waldelfenkönig seufzte leise und sie führten den Spaziergang weiter fort. Schließlich kamen sie zu einem kleinen Pavillon, unter welchem ein runder Tisch mit ein paar Stühlen stand. Dort machten die drei es sich bequem. Dort verwickelte Nyx die Halbelfe in eine sehr angeregte Unterhaltung. Auch wenn Avalarion schwieg und es sich nicht ansehen ließ, so schien er dennoch die Gegenwart der beiden Damen zu schätzen und zu genießen.
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Beitrag von Linaewen Do 21 Apr 2022, 00:29

Linaewen saß auf einem Schaukelstuhl, welcher sich auf der Veranda befand und wippte dabei sachte vor und zurück. In ihren Armen hielt sie dabei ihren Sohn und sang diesem etwas vor. Die Zwerge unterdessen hatten es sich am Ufer gemütlich gemacht, Evander und Cecillia spielten nicht weit weg von ihr Schach und Arthur hatte es sich neben seiner Herzenselfe gemütlich gemacht.

Mit sanftem Blick behielt die Elfe ihren Sohn im Auge und sah zu, wie ihr Lied ihn langsam zum schlafen brachte.

"Wie war die Zeremonie?", fragte Arthur schließlich die Ritterin.

"Es war schön, Iduna hat ihren Eid abgelegt und man konnte ihr ansehen wie sehr sie sich darüber gefreut hat.", lächelte Linaewen ihren Liebsten an.

"Das muss für sie sicherlich viel bedeuten oder? Ich meine Ratsmitglied zu werden.", merkte Arthur an.


"Nun es ist die höchste Ehre, die einem Ritter zuteilwerden kann.", nickte die Ritterin sanft.

Dann schloss die Elfe sanft ihre Augen, während sie noch immer vor und zurückwippte. Die sanfte Wärme der Sonne und die leichte Brise, die ihr um die Nase wehte, machte sie ein wenig schläfrig. Doch wurde sie je in ihrer Ruhe gestört als sie hörte, wie Dorin beunruhigt ihren Namen rief.

Die Elfe öffnete die Augen und sah in die Richtung der Zwerge, welche auf sie zugeeilt kamen und entlang des Ufers zeigten. In der Ferne konnte man eine Gruppe von Elfen erkennen, der vorderste Elf trug ein feines Gewand, während die anderen hinter ihm allesamt eine leichte Rüstung mit Hellebarden trugen.


"Bring Elidor rein und bleib bitte drinnen.", sprach Linaewen sanft während sie ihrem Liebsten den kleinen Efrandyl reichte.

"Aber...", begann Arthur zu protestieren.

"Keine Sorge, diesmal ist es kein Zerstörerpatriarch.", lächelte Linaewen sanft und gab ihm einen Kuss um zu ihn zu beruhigen.



"In Ordnung...", meinte der Doktor widerwillig und brachte den kleinen nach drinnen.

"Dorin geh rein und bring mir bitte mein Schwert.", lächelte die Ritterin dem blonden Zwerg zu, welcher wie geheißen so gleich nach drinnen ging um das Schwert zu holen.

Die Elfe welche noch immer im Schaukelstuhl saß sah zu Alessias Eltern und erwiderte: "Auch ihr solltet lieber reingehen."

"Mein Mann und ich könnten dich leicht unterstützen.", meinte Alessia als sie aufstand.

"Das weiß ich zu schätzen, doch das ist nicht nötig.", lächelte Linaewen sanft.

"Komm...", meinte Evander und bugsierte seine Frau ins Haus, kurz darauf kam Dorin mit dem Schwert der Elfe heraus und reichte dieses der Ritterin.


"Danke.", lächelte die Elfe warmherzig und legte Blütensturm auf ihrem Schoß ab, währenddessen war Dorin auch wieder nach drinnen geeilt.

Lord Zyrion blieb mit seinen Leuten schließlich einige Meter vor der Veranda stehen und rief: "Hallo Linaewen..."

"Seid gegrüßt, Lord Zyrion. Ist heute nicht ein herrlicher Tag?", grüßte die Integritätsritterin ruhig.

"Spart euch die Höflichkeiten...", meinte Zyrion und zog sein Schwert: "Ihr habt meine Ehre beleidigt als ihr mich aus dem Tempel verbannt habt. Ich bin hier, um meine Würde wiederherzustellen."


"Ihr solltet euch euren nächsten Schritt gut überlegen.", sprach Linaewen ruhig und stand langsam auf, während sie mit einer Hand die Schwertscheide unter der Parierstange ihrer Waffe festhielt, dann fügte sie an: "Solltet ihr einen weiteren Schritt nach vorne machen, sehe ich mich gezwungen ebenfalls mein Schwert zuziehen und es steht mir laut dem Gebotsregister zu, jene zu schützen die mir Lieb und teuer sind. Daher möchte ich euch wissen lassen, dass in diesem Haus mein Sohn, mein Liebster und gute Freunde sind. Daher ist es mir auf legitime Art und Weise gestattet, mein Schwert zu deren Verteidigung zu ziehen, da ihr den Frieden dieses Ortes beträchtlich stört."


"Los schnappt sie euch...", rief Zyrion seinen Leuten zu.

Sogleich marschierten die 10 Elfen auf Linaewen zu, welche seufzend ihr Schwert zog und rief: "Ultimative Schwerttechnik: Invisibilia ensis!" Sogleich löste die Klinge in Abertausende Blütenblätter auf und Linaewen ließ diese mit einem Hieb nach vorne rauschen. Der Strahl aus den Blüten flog zielstrebig auf den ersten Elf zu und riss diesen unsanft von den Beinen, dann änderten die Blüten abrupt ihre Richtung zum nächsten Elf und schmetterten diesen zu Boden. Linaewen riss ihren Schwertgriff nach rechts und erwischte erneut eine Wache von der Seit und schleuderte diese mehrere Meter durch die Luft.


Zähne knirschend musste Zyrion zusehen wie seine Leute plötzlich die Waffen wegwarfen und flohen.


"Ihr verdammten Feiglinge!", rief Zyrion diesen nach und sah zu Linaewen welche die Blüten wieder in eine Klinge umwandelte, dann stellte sie die Klinge vor sich ab und ihr legte die Hände auf den Knauf.


"Ich gebe euch eine letzte Chance Lord Zyrion. Verlasst diesen Ort und ich werde über euer Verhalten hinwegsehen. Wenn ihr allerdings meine Warnung ignoriert, werde ich mit aller Härte gegen euch vorgehen.", sprach Linaewen ruhig aber selbstsicher.

"Als ob mich eure Ultimative Schwerttechnik kleinkriegt...", zischte der Adlige und ging auf Linaewen zu.

Plötzlich ertönte eine weibliche Stimme: "Regelverstoß festgestellt. Verstoß gegen Paragraph 81 Absatz 2 des Gebotsregisters. Es ist nicht gestattet das Heim eines anderen mit Waffen zu bedrohen. Verstoß gegen Paragraph 2 Absatz 1 des Gebotsregisters. Es ist verboten seine Waffen gegen einen Integritätsritter zu erheben. Verstoß gegen Paragraph 1 Absatz 1. Es ist nicht erlaubt seine Waffe mit tödlicher Absicht zu ziehen."


Linaewen hob ihre Klinge über den Kopf und hielt diese mit beiden Händen fest und war bereit zuzuschlagen. Sie sah wie Zyrion auf sie zukam und noch immer rührte sich die Elfe nicht, als er sie schließlich erreichte, machte sie einen Schritt nach vorne und schlug blitzschnell mit ihrer Klinge von oben herab zu. Diese Attacke zwang den Elfen seine Waffe über den Kopf zu führen um den Hieb abzuwehren. Doch Blütensturm durchschnitt das Schwert des Adligen wie Papier und nur knapp verfehlte sie den Körper ihres Feindes.


Mit bleichem Gesicht betrachtete er das kaputte Schwert, was Linaewen die Möglichkeit gab einen Zauber zu sprechen: "Enhance Terraria Element: vinea carcerem."


Plötzlich schossen aus dem Boden Wurzeln und packten den Elfen an den Füßen und zerrten ihn die Veranda hinab. Die Ranken fesselten ihn nun auch an den Händen und sorgten dafür, dass er am Boden festgekettet blieb.


"Lord Zyrion ich verhafte euch hiermit wegen mehrfachen Verstoßes gegen das Gebotsregister. Ihr habt euch vor dem hohen Rat der Integritätsritter für eure Verbrechen zu verantworten. Euch werden fürs Erste all eure Befugnisse entzogen.", sprach Linaewen, dabei ging sie auf den Gefangenen zu und steckte ihre Klinge weg.


Kurz darauf war das Kreischen eines Hippogreifen zu hören und es dauerte auch nicht lange da landete ein Ritter nicht weit weg von den beiden. Es war Cirdan welcher gekommen war, um den Gefangenen abzuführen.

"Lord Zyrion, ihr habt das recht zu Schweigen. Solltet ihr euch der Gefangennahme widersetzen und einen Fluchtversuch starten, so seid darüber informiert, dass ich befugt, bin euch entsprechend zuzurichten, dass ihr nicht mehr in der Lage für eine Flucht seid. Daher bitte ich euch, euch vernünftig zu verhalten.", sprach der Phönixritter und legte dem Adligen das Ledergeschirr ab, damit man ihn per Flug abtransportieren konnte.

"Ist alles in Ordnung junges Fräulein?", fragte Cirdan seinen Hauptmann.


"Ja es ist alles bestens, danke der Nachfrage.", nickte Linaewen und blickte zu Zyrion: "Sperr ihn bitte in die Mondzellen bis zu seiner Verhandlung."

"Nein das könnt ihr nicht tun!", rief Zyrion.


"Jawohl Herrin.", nickte Cirdan pflichtbewusst und befestigte die Kette des Ledergeschirrs an seinem Hippogreifen. Dann stieg der rote Ritter auf und ließ die Zügel schnalzen, sogleich erhob sich der Hippogreif und mit ihm die rasselnde Kette, welche an ihm befestigt war. Es brauchte nicht lange, da wurde Zyrion angehoben und schließlich weggeflogen.



Mit ruhiger Miene ging sie zurück zum Haus, wo ihr sogleich Arthur mit Elidor entgegenkam.


"Geht es dir gut?", fragte er sogleich nach.


Sachte nahm sie Elidor wieder an sich und erwiderte sanft lächelnd: "Mir geht es gut, keine Sorge. Lass uns lieber reingehen."

Mit diesen Worten kehrte sie zusammen mit Elidor und Arthur ins Haus zurück. Den heutigen Vorfall musste sie morgen bei der Ratsversammlung ansprechen. Der Elfe wäre es lieber gewesen, wenn Zyrion vernünftig gewesen wäre. Aber dafür war es jetzt leider zu spät. Doch darüber wollte sich die Elfe erst morgen Gedanken machen.
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Beitrag von Integritätsritter Cirdan Do 21 Apr 2022, 12:30

Cirdan stand vor der großen Vertiefung im 49. Stock in die eine große 3D Karte des Tals und den Ländereien drumherum eingelassen worden war. Es gab nur noch einen Stock über ihnen und das Stockwerk wurde von gewaltigen Säulen gestützt, da diese Ebene über keinerlei Wände verfügten. Schutzzauber sorgten dafür, dass man nicht hinabfallen konnte und so hatte man von hier aus eine herrliche Aussicht in alle Richtungen des Tals.

Das leise Klappern von Metallplatten durchbrach die Stille des Ortes und als der Ritter sich umwandte, sah er Iduna auf sich zukommen, welche sich neben ihn stellte.


"Bereit für deine erste Sitzung?", fragte der Ritter ruhig woraufhin seine künftige Frau nickte.

Schon darauf kam Tyrael welcher seinen Freund mit einer Begrüßung begrüßte. Dann stellte er sich auf die andere Seite der Karte gegenüber von Cirdan. Zum Schluss kam schließlich Linaewen welche sogleich ihren Platz an der Karte einnahm und als alle Ritter sich an einer Himmelsrichtung positioniert hatten blickte der Hauptmann alle einmal ruhig an.


"Ich grüße euch und eröffne hiermit die heutige Ratssitzung.", sprach Linaewen ruhig und pflichtbewusst, dann blickte sie auf die Karte und fuhr fort: "Die heutigen Themen sind die Ernennung der 50 weiteren Ritter, der Bezug des Azurschlosses, die Patrouillenpläne und schließlich noch ein außerplanmäßiges Thema das Verfahren von Lord Zyrion."

"Moment sagtet ihr Lord Zyrion?", fragte Iduna nach.

"Ja er hat gestern mehrfach gegen das Gebotsregister verstoßen.", nickte Cirdan.

"Was hat er verbrochen?", fragte Tyrael ruhig.


"Er hat seine Waffe in böser Absicht gegen einen Integritätsritter erhoben, ein fremdes Heim mit einer Waffe bedroht und natürlich seine Waffe in böser Absicht gezogen.", erklärte Linaewen ruhig.

"Wann wird die Verhandlung stattfinden?", fragte das neue Ratsmitglied ruhig.

"Nun, darüber wollte ich später mit euch sprechen.", lächelte Linaewen sanft und blickte wieder ernst auf die Karte: "Kommen wir zum ersten Thema: Die Erhebung der 50 zusätzlichen Ritter. In meinem Bericht von heute früh steht, dass wir genügend Kadetten hätten, welche für den Ritterschlag geeignet wären. Allerdings hätte ich gerne eure Meinung."

"Ich habe mich höchstpersönlich von deren Qualitäten überzeugt und wir haben gut 68 Kadetten, die sich ausreichend qualifiziert hätten, um ein Ritter zu werden. Ebenso halte ich meinen Knappen mittlerweile geeignet genug, um den Ritterschlag zu erhalten, vorausgesetzt er schafft die Prüfung.", erläuterte Tyrael ruhig.

"Das Schuljahr neigt sich langsam dem Ende zu, wir könnten für die letzten 2 Wochen die Prüfungen ansetzen.", schlug Iduna vor.

"Ein guter Vorschlag.", nickte Linaewen zufrieden und blickte die anderen Mitglieder an: "Hat jemand einen Einwand dagegen vorzubringen?" Darauf schüttelten die anderen mit dem Kopf.

"Gut, kommen wir zum nächsten Punkt. Das Azurschloss welches der Waldelfenkönig uns geschenkt hat. Wir müssen eine Gruppe von Rittern dorthin entsenden, die sich darum kümmern, dass dieser Ort bewohnbar ist. Ich schlage vor, dass wir 30 Ritter dorthin entsenden. Ich würde mich als einer von den 30 Rittern anbieten.", erwiderte die Ordensmeisterin 1. Ranges.


"Wir als eure Leibgarde werden euch natürlich begleiten.", erwiderte Iduna pflichtbewusst.

Tyrael schmunzelte und senkte den Kopf: "Ihr lasst mich also wieder hier im Tal alleine zurück?"


"Wir würden dir die Führung hier nicht überlassen, wenn du es nicht gut machen würdest.", schmunzelt Cirdan.


"Also hast du keine Einwände dagegen Tyrael?", fragte die Ordensmeisterin ersten Ranges sanft nach.


"Natürlich nicht meine Herrin. Ich werde wie immer alles während euer Abwesenheit zu eurer vollsten Zufriedenheit regeln.", verneigte sich der schwarze Ritter.

Cirdan konnte Linaewen ansehen, dass sie sich wohl beizeiten eine Belohnung für Tyrael ausdenken würde, da er ja in letzter Zeit häufig das Ruder in Istariel übernahm, da sie sehr viel außerhalb des Tals unterwegs war. Auch der rote Ritter fand, dass Tyrael sich dies verdient hatte.

"Dann kommen wir zum nächsten Punkt.", meinte Cirdan und stemmte die Hände in die Hüften, dabei sah er ruhig auf die Karte. Der rote Ritter fuhr sogleich fort: "Die Patrouillenpläne. Dadurch dass wir jetzt den Dunkelrankenwald abdecken müssen, müssen wir ein wenig umstrukturieren."


"Und was schwebt dir vor?", fragte Tyrael nach.

"Ich hätte die Patrouillen die sich um den Dunkelrankenwald kümmern in jeden Monat getauscht werden. Dann sind sie nicht zu lange von ihrer Heimat weg und jeder wird dort mal stationiert. Ich hätte gesagt, dass wir die 50 Ritter, die wir mehr haben mit genau dieser Anzahl dort unterbringen.", erklärte der rote Ritter.

"Also dass dort stets 50 Ritter untergebracht sind, die sich um das Gebiet des Waldes kümmern?", fragte Iduna nach, woraufhin sie ein Nicken erhielt, dann fuhr die Tochter des Sturms fort: "Nun, die 50 Ritter werden bei der Größe des Gebietes auch vonnöten sein."

"Das sehe ich auch so.", meinte Linaewen nachdenklich.

"Ich werde die Patrouillen zusammenstellen und dann die Ritter darüber informieren.", meldete sich Cirdan zu Wort.

"Gut dann ist da auch geklärt.", nickte der Hauptmann der Ritter zufrieden und fuhr mit den nächsten Thema fort: "Kommen wir zum letzten Punkt der Sitzung. Es geht um das Verfahren von Lord Zyrion."

Die anderen Integritätsritter blickten nun direkt zu Linaewen als diese weitersprach: "Ich möchte gerne die Verhandlung für seine Vergehen nächste Woche ausführten."


"Ist das nicht ein wenig knapp?", fragte Iduna nach.

"Nun wir müssen die Wachen von ihm befragen die bei dem Vorfall dabei waren.", seufzte Linaewen und sah zu ihrer alten Freundin: "Ich stimme dir zu Iduna. Doch viel Zeit können wir uns auch nicht lassen. Aber eines vorweg, ich schließe eine Hinrichtung von vornherein aus. Er muss jedoch die Konsequenzen für sein Vergehen zu spüren bekommen. Ich werde heute noch ins Archiv gehen und mich mit den möglichen Strafen befassen, die verhängt werden können. Unterdessen möchte ich, dass du Cirdan dich um die Wachen kümmerst, die bei ihm waren. Bitte verhöre sie."

"Wie ihr wünscht.", verneigte sich der rote Ritter.

"Gut dann ist die Ratssitzung für heute beendet.", sprach Linaewen und verschränkte die Arme. Nach und nach verließen die anderen Ritter das 49. Stockwerk. 

Als der rote Ritter zusammen mit Iduna das 20. Stockwerk erreichte wo die Ritter mit ihren Hippogreifen losflogen, wandte er sich seiner künftigen Frau zu: "Wir sehen uns heute Abend." Dann gab er ihr einen Kuss zum Abschied und stieg auf seinen Hippogreif auf, dann ließ er einmal die Zügel schnalzen und sein Reittier stürmte mit ausgebreiteten Flügeln los. Sogleich erhob er sich in die Lüfte und war auf dem Weg zum Anwesen des Lords. Der Ritter hoffte, dass die Wachen sich kooperativ zeigten, andernfalls musste er von seinen Befugnissen Gebrauch machen und das würde dann für die Wachen eher unschön aussehen.
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Beitrag von Linaewen Sa 14 Mai 2022, 00:28

Die Sonne hatte noch nicht ihren höchsten Stand erreicht, da erklomm in der warmen Vormittagssonne eine schlanke und hochgewachsene Gestalt einen schmalen Bergpfad. Der Weg führte durch ein kleines Waldstück hindurch und ein Bach kreuzte den Weg. Die Elfe selbst überquerte eine kleine Brücke und ließ diese schließlich hinter sich. In den Händen hielt die Elfe ein kleines Kind eingewickelt in Stoff und der Säugling schien seelenruhig zu schlafen. Natürlich hätte Linaewen auch den Luftweg wählen können, doch hatte sie sich dagegen entschieden da sie gerne durch diesen Teil des Tals schlenderte.

Der Weg führte schließlich auf ein kleines Grasplateau, auf dem sich ein einsames Haus befand. Das Haus hatte eine weise Fassade wie auch schon die anderen Bauwerke in Istariel und hoben das Schieferdach hervor. Die Gläser der Fenster waren hellblau gefärbt und hatten goldene Fensterrahmen. Die Türe selbst war eher schlicht gehalten und bestand aus schwarz angestrichenem Holz. Nicht weit weg von eben jenem Haus befand sich ein Stall, in dem ein Hippogreif untergebracht worden war.

Vor dem Haus stand ein Elf welcher mit einer Axt Holz spaltete. Sein Haar war leicht ergraut und war hinten zu einem langen Pferdeschwanz zusammengebunden. Die Wangen waren leicht eingefallen und hoben seine Wangenknochen etwas hervor. Außerhalb an seinem rechten Auge hing eine Haarsträhne herab und wie die meisten Elfen hatte auch er keinen Bartwuchs. Der Elf trug selbst das weinrote Gewand seiner einstigen Rüstung und es besaß einen hohen weisen Stehkragen. Die Ärmel des Gewandes lagen eng an und betonten seine schlanken Arme, während unter dem Gewand eine schwarze Hose hervorschaute. Dazu trug er ein Paar Stiefel, die leichte Absätze hatten.

"Großmeister Fenris.", grüßte die Ritterin ihren einstigen Lehrmeister höflich mit einem Knicks.

Der ehemalige Integritätsritter stellte seine Axt weg und und wischte sich mit einem Ärmel über die Stirn, dann lächelte er leicht: "Hallo Linaewen. Es ist schon eine ganze Weile her, seid wir uns das letzte Mal gesehen haben."

"Es sind aufjedenfall über 100 Jahre seid dem letzten Mal vergangen.", schmunzelte die Elfe amüsiert.

"Und bei dir hat sich auch einiges getan wie ich sehe. Du bist jetzt anscheinend Mutter geworden?", fragte Fenris überrascht nach.

Linaewen blickte auf Elidor und lachte leise: "Mutter geworden ja, allerdings ist er nicht mein leiblicher Sohn. Ich habe ihn adoptiert zusammen mit meinem Heliol Arthur, da ich selbst keine Kinder mehr bekommen kann."

"Ah verstehe. Dennoch freu ich mich für dich, dass du jemanden gefunden hast und auch dass du einem Kind deine Liebe schenken kannst.", nickte Fenris, dann ging er zur Haustüre und öffnete diese: "Komm lass uns hereingehen."

Die Elfe folgte dem ehemaligen Hauptmann ins Haus, wo sie ins Wohnzimmer gingen, dort bekam sie schließlich einen Platz angeboten. Gerade als sich die junge Elfe hingesetzt hat, kam eine Elfe aus der Küche, die sich gerade die Hände mit einem Tuch abtrocknete. Die Elfe war bildhübsch und hatte dunkelblondes Haar. Sie trug ein einfaches weißes Kleid mit einem ausufernden Rock. Man konnte der Elfe ansehen, dass sie ein Kind erwartete.

"Hallo, du musst Linaewen sein. Ich habe schon viel von dir gehört.", lächelte die Elfe sanft und legte das Tuch weg. Sogleich half Fenris ihr beim Hinsetzen.

"Nun das freut mich.", lächelte Linaewen verlegen und sah zu Fenris: "Meinen Glückwunsch zu eurem Kind."


"Vielen Dank. Wir hatten lange keinen Erfolg, doch letztlich hat es geklappt.", erklärte der Elf und schenkte allen etwas zum Trinken ein und als er ihr den Becher hinschob, fügte er hinzu: "Was führt dich eigentlich zu mir?"

Linaewen wog ein wenig ihren Sohn während sie zu sprechen begann: "Ich wollte euch fragen, ob ihr an die Akademie zurückkommt und die Kadetten unterrichten würdet. Ihr als ehemaliger Hauptmann habt so viel Wissen und Weisheit weiterzugeben, dass die Schüler davon nur profitieren können."

Der Elf seufzte leicht und nahm einen Schluck von seinem Becher bevor er schließlich antwortete: "So sehr mich deine Worte auch ehren, doch ich muss leider ablehnen. Ich möchte mich auf meine Familie konzentrieren und mir auch die Zeit für die Dinge nehmen, für die ich als Ritter keine Zeit hatte."

Linaewen nickte leicht und seufzte: "Ich verstehe das durchaus und werde eure Entscheidung respektieren."

"Das freut mich zu hören.", nickte Fenris sanft, dann legte er eine Hand auf die seiner Frau welche ihn mit einem liebevollen Blick bedachte.

"Nun erzähl mir doch ein wenig von deiner Arbeit als Hauptmann.", meinte der Elf schließlich.

So begann Linaewen davon zu erzählen, was sie in den letzten Jahren alles getan hatte, von der Reise zum Schwarzeisenberg, bis hin zur Erweiterung der Ritter im Orden, ebenso den erfolgreichen Friedensverhandlungen. Aber auch von den Reisen ins Reich der Efrandyl und welchen Auftrag sie dort eigentlich gehabt hätte. Als sie schließlich mit Erzählen fertig war, war es schließlich schon spät Mittags und Linaewen stellte fest, dass sie langsam zurück musste.

"Ich hoffe doch, dass du bald wieder einmal zu Besuch vorbeikommst.", meinte Fenris, nachdem Linaewen das Haus verlassen hatte und vor diesem stehen blieb.


"Das wird sich sicherlich einrichten lassen.", schmunzelte die Elfe und winkte dem ehemaligen Hauptmann zum Abschied kurz zu, dann drehte sie sich um und machte sich auf den Heimweg.
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Beitrag von Die Töchter des Sturms So 15 Mai 2022, 02:10

Mit seitlich ausgestreckten Armen stand die gute Iduna in der Mitte eines runden Raumes. Um sie herum standen Puppen, welche verschiedene Arten von Hochzeitskleider trugen. So gab es zu einem höchst aufwendig geschneiderte Kleider, aber auch eher einfach gehaltene Exemplare. In der Mitte stand eine große Fußbank und genau auf dieser befand sich nun die Ritterin. Vor der Bank stand eine mit Samt überzogene Couch und daneben ein kleiner Tisch auf welchem eine Flasche Wein und mehrere Kelche standen.

Auf eben jener Couch saß Amara, die Mutter von Cirdan und Cassandra. Die Töchter des Sturms standen im Raum verteilt und schauten entweder zu ihrer Anführerin oder betrachteten die Kleider im Raum.

Die künftige Braut seufzte leicht, als sie ihren Blick durch den Raum wandern ließ, denn wenn es nach ihr gegangen wäre, wäre sie wohl alleine hergekommen. Um die Ritterin tänzelte eine Elfe mit einem Bandmaß herum und nahm gerade die Maße auf. Dann steckte sie hier und dort ein paar Nadeln ins Kleid, um den Stoff abzustecken.


"Warum seufzt du meine Liebe?", fragte Amara während sie sich einen Schluck vom Wein genehmigte.

"Ach es ist nichts.", lächelte Iduna leicht und tat sich ein wenig schwer gerade stehenzubleiben.


"Bitte ruhig stehen bleiben, sonst verletz ich sie vielleicht noch mit den Nadeln.", merkte die Schneiderin an.

"Dafür das nichts ist, war der Seufzer aber ziemlich laut.", merkte Cassandra ruhig an und schwenkte ihr Weinglas.


"Dass euch immer so etwas auffallen muss...", lächelte die blonde Elfe leicht gereizt und musste ihr Gewicht ein wenig verlagern, damit sie nicht umkippte. Plötzlich zuckte sie auf und quietschte laut: "Autsch!"

"Ich sagte doch, dass sie ruhig stehen bleiben sollen.", erwiderte die Schneiderin säuerlich.

"Verzeihung.", murmelte Iduna.


"Bei mir müsst ihr euch nicht entschuldigen, ihr seid es welche die Stiche abbekommt, nicht ich.", tadelte die Elfe ihre Kundin und holte neuen Stoff für das Kleid.


"Ihr werdet in dem Kleid sicherlich umwerfend aussehen, Herrin.", lächelte Narissa verträumt.


"Ob es auch Cirdan gefallen wird?", fragte die künftige Braut und blickte abwesend durch das große Glasfenster, welches sich rechts von ihr befand.


"Daran habe ich keine Zweifel, wobei es ihm eher um dich geht als um das Kleid.", schmunzelte Amara.


"Nun aber an einem solchen Tag darf man durchaus auch ein extravagantes Kleid tragen und er sollte durchaus zu schätzen wissen, was du als Kleid wählst.", merkte Cassandra an und nippte an ihrem Wein.

"Vertraut uns, ihr werdet umwerfend in dem Kleid aussehen und Cirdan wird es den Atem verschlagen.", lächelte Alaria leicht.

Schließlich kam die Schneiderin mit dem neuen Stoff und machte sich weiter an die Arbeit. Iduna hatte es wirklich nicht leicht, immer wieder wurde hier und dort am Stoff gezupft, ebenso bekam sie ein paar weitere Nadelstiche ab, was ihr jedes Mal ein lautes Autsch entlockte.


"Du solltest dich eigentlich freuen. Immerhin ist das alles hier für deinen großen Tag.", meinte Freya schließlich und wandte sich ihrer Herrin zu.

"Ich freue mich doch.", hielt Iduna dagegen.


"Dennoch wirkt ihr unglücklich.", merkte Hepheistia an.

"Aber nicht wegen der Hochzeit. Nein ich mache mir eher andere Sorgen.", erwiderte die blonde Elfe.


"Bei der Heiligen Mutter, wie kann man sich nur so viele Sorgen machen?", fragte Selica kopfschüttelnd.

"Was bederückt dich meine Tochter?", fragte Amara mitfühlend.

"Was ist...wenn ich ihm keine gute Gemahlin bin?", fragte Iduna und sah ihre künftige Schwiegermutter besorgt an.

"Darüber machst du dir Sorgen?", fragte Amara etwas überrascht, woraufhin sie ein leichtes Nicken als Antwort bekam.


"Weißt du mein Kind. Eine gute Frau zu sein heißt nicht, dass du den Haushalt machst oder dich um das Essen kümmerst. Eine gute Ehefrau zu sein bedeutet, dass du ihm halt gibst und ihn unterstützt in dem was er tut. Ihm aber auch sagst, wenn er einen Fehler macht und ihm hilfst das Richtige zu tun.", erklärte die Mutter von Cirdan ihrer künftigen Schwiegertochter.


"Aber das tu ich doch jetzt schon und er tut selbiges für mich.", erwiderte Iduna.

"Und aus genau diesem Grund musst du dir keine Sorgen machen.", meinte Narissa sanft.


"Gut wir sind erstmal fertig.", meinte die Schneiderin und entließ ihre Kundin schließlich.

Iduna musste leicht lächeln, als sie über die Worte nachdachte, die sie eben gehört hatte. Vermutlich hatte nie recht und sie machte sich einfach nur zu viele Sorgen. Doch warum machte sie sich eigentlich Sorgen? Sie hatte doch gar keine Gründe dafür.

"Ich werde das Kleid entsprechend anfertigen und bitte euch nächsten Monat nochmal zu kommen. Dann könnt ihr es in Augenschein nehmen und man kann es noch ändern, falls ihr dies wünscht.", erklärte die Schneiderin ihrer Kundin.


"Gut, dann werde ich nächsten Monat nochmal herkommen.", nickte Iduna und verließ mit den anderen schließlich die Schneiderei. Es gab noch genügend andere Dinge um die sich zu kümmern hatte.
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Beitrag von Integritätsritter Cirdan Sa 21 Mai 2022, 16:45

Cirdan lief gerade die Straße entlang, in welcher die Schneiderei lag, in welcher sich Iduna aufhielt. Da sah er seine Verlobte in Begleitung seiner Mutter, seiner Tochter und den restlichen Töchtern des Sturms den Laden verlassen. Offenbar hatte sie angefangen ihr Brautkleid schneidern zu lassen, er selbst hatte sich noch keine Gedanken gemacht was tragen wollte.


"Cirdan!", erklang von der Schneiderei und riss den Phönixritter aus den Gedanken.


"Da bist du ja!", rief Iduna und eilte auf ihn zu.


Sogleich hakte sie sich bei ihm ein und meinte: "Cirdan und ich haben noch etwas zu erledigen, wir sehen uns später."



Schon spürte er wie Iduna ihn weglenkte, bevor er überhaupt die anderen begrüßen konnte.


"Du kommst gerade wie gerufen.", seufzte Iduna erleichtert.


"Hattest du einen stressigen Tag?", fragte Cirdan schmunzelnd.


"Das kannst du allerdings laut sagen. So gern ich deine Mutter und die Töchter des Sturms habe, so erdrückend kann es sein, sie bei den Vorbereitungen fürs Brautkleid dabeizuhaben. Du musst unbedingt so ein Kleid nehmen. Wie wäre es damit? In so einem Kleid würdest du alle in den Schatten stellen.", sprach Iduna seufzend.


Cirdan fing an leicht zu lachen, da boxte die Elfe ihm in die Schulter: "Das ist überhaupt nicht lustig!"



"Doch ist es.", schmunzelte der braunhaarige elf amüsiert.



"Ach ja, warum bist du eigentlich gerade in der Gegend?", fragte die Ritterin neugierig.


"Ich war gerade auf dem Weg in die Akademie. Ich muss mit Tyrael noch einige Dinge für die Prüfung der Knappen besprechen.", erklärte der rote Ritter ruhig.


"Stimmt, es ist ja bald soweit.", nickte Iduna langsam.


Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur Akademie der Integritätsritter. Ihr Weg führt sie durch die stark besuchte Händlergasse von Istariel. Hier herrschte stets eifriges Treiben, die Händler boten zwar nicht ganz so lautstark wie die Menschen ihre Waren an, doch lockten sie ihre Kunden auf ganz anderem Wege an. Über der hingen Decken, welche die warmen Sonnenstrahlen abfingen und für einen kühlen Schatten sorgten.


Iduna hielt an und da sie sich noch immer bei Cirdan eingehakt hatte, musste auch dieser letztlich stehen bleiben. Etwas irritiert, warum sie plötzlich stehen blieb, war er ihr fragenden Blick zu.
Cirdan folgte dem Blick seiner Verlobten und sah dort ein Café, es war ihr Lieblingsort in dieser Straße und so machte er den ersten Schritt und nahm sie sachte mit.


"Was machst du?", fragte Iduna sogleich.



"Ich seh doch, dass du dich dort hinsetzen und etwas essen möchtest.", schmunzelte Cirdan.


"Aber Tyrael wartet...", begann die Ritterin zu sprechen.


"Er wird es überleben.", sprach der brünette Elf und kratzte sich etwas verlegen am Hinterkopf, dann fügte er hinzu: "Außerdem, ich weiß doch wie gern du den Kuchen hier magst."


Mit diesen Worten betraten sie den Außenbereich des Cafés und nahmen sich einen abgelegenen Platz welcher zwischen hohen Hecken stand in Anspruch.


Kurz nachdem die beiden Platz genommen hatten, kam eine Kellnerin, welche ihre Bestellung entgegennahm. Während die beiden auf ihre Bestellung warteten, erhob der rote Ritter das Wort: "Hast du dir eigentlich schon einen Ort ausgesucht, an dem wir die Zeremonie abhalten?"


"Warum soll ich den Ort aussuchen? Du kannst doch auch mal etwas entscheiden.", hielt Iduna dagegen.



"Natürlich könnte ich einen Ort aussuchen, aber ich weiß wie wichtig dir das alles ist, weshalb ich das lieber dir überlasse.", lächelte Cirdan leicht.


"Wie auch die Planung des Essens, die Gästeliste und den ganzen anderen Kram.", brummte die Elfe.


"Ich möchte nur, dass für dich alles perfekt ist. Aber wenn du möchtest, nehme ich dir gern etwas von der Arbeit ab.", schmunzelte der Ritter leicht.


"Schleimen wird dir auch nichts bringen.", grinste die Ritterin breit.


"Würde ich nie tun.", hob Cirdan abwehrend die Hände.


"Ihre Bestellung.", sprach die Kellnerin und servierte den Tee und den Kuchen.


Die beiden bedankten sich freundlich bei der Elfe und Iduna blickte ihren Verlobten an: "Du würdest mir wirklich bei der ganzen Planung helfen?"



"Du hast schon mehr als genug zu tun, immerhin bist du jetzt obendrein Ratsmitglied neben deiner Tätigkeit als Leibwächter und Lehrerin.", meinte der rote Ritter beiläufig.


Etwas abwesend nippte die blonde Elfe an ihrem Tee und stellte die Tasse wieder hin: "Nun ja, wenn du mir helfen willst, würde ich das sehr willkommen heißen. Im Übrigen gebe es da wirklich einen Ort, an dem ich gern heiraten möchte."



"Welcher Ort wäre das?", fragte der Phönixritter ruhig nach.


"Ich würde gerne in den Wipfeln des Baumes Yggdrasil die Zeremonie abhalten.", sprach die künftige Braut und rutschte ein wenig unbehaglich auf ihrem Stuhl hin und her.


"Yggdrasil?", fragte Cirdan überrascht.


"Wir müssen das nicht, ich weiß ja wie wichtig es dir ist, dass deine Familie der Zeremonie beiwohnt.", sprach Iduna eilig und peinlich berührt.


"Ich sehe keinen Grund der dagegen spricht. Wenn du es dir wünschst, dann werden wir dort Heiraten.", nickte der brünette Elf.


"Aber was ist mit deiner Familie? Werden sie nicht sauer sein, insbesondere deine Mutter, wenn sie nicht dabei sein kann?", fragte die Elfe beunruhigt nach.


"Nein werden sie nicht, meine Mutter ist schon zufrieden, dass wir überhaupt diesen Schritt gegangen sind. Und selbst wenn, versteh mich bitte nicht falsch. So gern ich meine Mutter auch habe, aber es ist dein Tag und nicht ihrer.", erklärte Cirdan ruhig.



„Danke.“, erwiderte Iduna und stach ein Stück vom Kuchen mit ihrer Gabel ab. Gerade als sie auf sah, bemerkte sie wie ihr Geliebter ihr ein Stück von seinem Kuchen mit der Gabel hinhielt. Mit einem liebevollen lächeln kostete sie vom Kuchen und hielt ihm ihr Stück hin.


Während sie ihren Kuchen aßen, schwärmte Iduna von Yggdrasil und der gleichnamigen Stadt. Sie waren zwar schon einmal dort gewesen, doch hatten sie damals keine Zeit gefunden diese genauer anzusehen. Weshalb sie sich freute die Zeit dort diesmal dafür nutzen zu können.


Schließlich stellte sie ihre Kaffeetasse weg und meinte: „Weißt du heute hatte ich ein wenig Angst.“


Aufmerksam blickte der Ritter seine Verlobte an und fragte: „Wovor hattest du Angst?“


Die Ritterin rückte auf ihrem Stuhl ein wenig hin und her, dann begann sie etwas zögerlich zu antworten: „Ich... ich hatte Angst...dass ich dir vielleicht keine gute Frau sein könnte.“



Behutsam legte er seine Hand auf die ihrige und blickte ihn direkt an, als er zu sprechen begann: „Mach dir keine Sorgen deswegen. Das wird nicht der Fall sein, du wirst eine gute Ehefrau sein.“



„Wenn du das sagst, muss es wohl stimmen.“, lächelte Iduna erleichtert als Cirdan ihr die Sorgen nahm.


Nachdem die beiden ihren Kuchen aufgegessen und ihren Kaffee ausgetrunken hatten, bezahlte Cirdan das Essen und sie machten sich gemeinsam auf den Weg zur Akademie.
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Beitrag von Linaewen Sa 21 Mai 2022, 22:11

Das Geräusch von aufeinander schlagendes Holz erfüllte die Trainingshalle welche zur Akademie der Integritätsritter gehörte. Immer wieder wurde das klopfende Geräusch von einer kurzen Stille unterbrochen, bis es für ein paar Momente wieder erklang.


Erneut wurden mit den Übungsschwertern ein paar schnelle Hiebe ausgeführt. Dann setzte wieder eine kleine Pause ein. Die Übungsschwerter wurden von Linaewen und von Tyraels Knappen geführt, welche sich gerade einen Übungskampf lieferten.


Linaewen hielt ihr Übungsschwert mit beiden Händen bereit und blickte den Schüler mit ruhiger Miene an, während dieser etwas außer Atem war. Dann hob die Elfe das Holzschwert über ihren Kopf und setzte zum nächsten Angriff an, dabei verwickelte sie den Knappen in einen schnellen aber intensiven Schlagabtausch. Abwechselnd schlug sie von oben und unten zu, der Knappe schaffte es die Schläge zu parieren und ging selbst für ein paar Schläge in den Gegenangriff über.


Der Hauptmann der Integritätsritter war jedoch eher unbeeindruckt von dem Versuch des Jungen die Oberhand im Kampf zu gewinnen. Sie hatte zu viel Erfahrung gesammelt um zu wissen, wie sie ihre Überlegenheit behalten konnte.


Gerade als der Knappe von oben zuschlagen wollte, ging Linaewen leicht in die Knie und stieß mit ihrem Schwert schnell zu. Der Stich traf den Jungen mit voller Wucht in den Magen, die Rüstung dämpfte zwar den Aufprall ab und milderte die Schmerzen ab, doch war der Stoß stark genug das er von den Beinen gerissen wurde und letztlich auf dem Rücken landete.


Linaewen stellte ihr Übungsschwert vor sich ab und legte beide Hände auf den Knauf. Zum Abschluss neigte sie respektvoll ihren Kopf bevor sie ihre Stimme erhob: „Deine Beinarbeit und deine Körperhaltung im Kampf ist tadellos, dein Meister hat gute Arbeit geleistet. Jedoch bist du am Ende ein wenig übermütig geworden, ein Integritätsritter muss stets gefasst ruhig im Kampf bleiben lassen. Er darf sich nicht von Aussichten auf den Sieg in die Irre führen lassen.“


„Jawohl Kommandant.“, ächzte der Knappe und man konnte deutlich hören, dass der Treffer geschmerzt hatte.


Linaewen hielt dem Schüler die Hand hin und als dieser sie ergriff, zog sie ihn wieder auf die Beine. Als der Knappe wieder stand wandte sich Linaewen den restlichen Schülern zu welche dem Kampf beigewohnt hatten.



„Nun wer kann mir sagen weshalb Kadett Castien den Übungskampf verloren hat?“, fragte Linaewen mit sanfter Stimme an ihre Klasse gewandt.


Schließlich hob eine Elfe ihren Arm und wurde vom Hauptmann aufgerufen: „Ja Kadett Sionia?


Sionia verschränkte die Arme hinter ihrem Rücken und trat vor: „Weil Kadett Castien sich im Kampf zu sicher war. Er dachte eine gute Schwerttechnik würde ausreichen um euch zu besiegen. Doch für einen Kampf braucht es weit aus mehr als eine gute Schwerttechnik, die Erfahrung spielt ebenfalls eine große Rolle. Ebenso hat er nicht erkannt, dass ihr zu jedem Zeitpunkt des Kampfes die Kontrolle über diesen hattet.“




„Sehr gut Kadett Sionia.“, nickte Linaewen zufrieden und wandte sich an den Knappen von Tyrael und fuhr fort: „Kadett Castien war sich seiner zu sicher, ein gewisses Selbstvertrauen ist gut und sogar wünschenswert. Dennoch sollte man stets darauf bedacht sein, damit nicht zu übertreiben damit einem keine Leichtsinnsfehler unterlaufen.“


„Ja Kommandant.“, nickte Castien etwas beschämt.


„Du musst dich nicht schämen.“, lächelte Linaewen sanft und legte ihm eine Hand auf die Schulter, dabei sprach sie weiter: „Übe dich noch ein wenig in Bescheidenheit, die anderen wichtigen Lektionen hast du dir ja bereits angeeignet.“


„Jawohl.“, nickte der Knappe pflichtbewusst.


„Nun gut, der Unterricht ist für heute beendet.“, sprach die blonde Elfe und klatschte lächelnd in die Hände und fügte an: „Ihr dürft euch nun zurückziehen. Außer du Kadett Castien, ich möchte dich gerne unter 4 Augen sprechen.“


„JAWOHL KOMMANDANT!“, riefen die Schüler und salutierten vor Linaewen, dann verließen alle bis auf den besagten Knappen die Übungshalle.



„Hauptmann?“, fragte der Schüler etwas verunsichert.


„Keine Sorge, ich will dir keinen Vortrag halten. Noch hast du dir etwas zu schulden kommen lassen.“, lächelte Linaewen sanft stemmte eine Hand in die Hüfte.


„Was ist dann der Grund für das Gespräch?“, fragte der Knappe verwundert.


„Du bist ein hoch angesehener Schüler bei den Lehrern und Rittern, ebenso kommst du aus besten Familienverhältnissen, da deine Eltern zum Hochadel des Tals gehören.“, begann die Elfe ruhig zu sprechen.


„Ja aber darf ich fragen worauf ihr hinaus möchtet?“, fragte der Knappe verwundert.



„Mir ist aufgefallen, dass du meist für dich bleibst. Hast du Probleme mit deinen Mitschülern?“, fragte die blonde Elfe sanft.



„Nein keine Probleme in dem Sinne. Ich weiß auch nicht, aber ich glaube sie meiden mich ein wenig, weil sie denken ich wäre eingebildet, da ja meine Eltern zum Hochadel gehören. Doch diese unterstützen den König in seinen Bestrebungen.“, erklärte der junge Elf seufzend.



„Ahhh sie haben also ein falsches Bild von dir.“, nickte Linaewen leicht.


„Allerdings ja...“, seufzte Castien.


Nun ich würde jemanden kennen der sich freuen würde, wenn er hier jemanden kennenlernen würde.“, lächelte die Elfe leicht.


„Und wer wäre das?“, fragte der Knappe nach.


„Ihr Name ist Alessia. Sie ist eine Halbelfe, sie ist eine gute Seele. Ich denke sie würde sich freuen hier im Tal einen Freund zu haben.“, erklärte die goldene Ritterin sachte.



„Nun ich würde sie gerne kennenlernen.“, meinte der blonde Elf zustimmend.


„Dann komm doch morgen einfach einfach vorbei. Du findest mein Haus beim Sylvensee, es ist nicht zu verfehlen.“, lächelte Linaewen erfreut.


„Ähm ok.“, nickte Castien schließlich.



„Dann wünsche ich dir einen schönen Tag, du darfst dich jetzt auch zurückziehen wenn du möchtest.“, meinte die Befehlshaberin der Integritätsritter sanft und sah zu wie der Knappe sich verneigte, bevor die Halle verließ.


Linaewen sah Tyraels Knappen nach und schmunzelte etwas, Alessia würde sich sicherlich freuen, wenn sie hier jemand hatte, mit dem sie reden und sich austauschen konnte. Und es würde der Halbelfe sicherlich auch gut tun, wenn sie mit mehr Elfe zu tun hatte.
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Beitrag von Alessia Nightray Mo 06 Jun 2022, 22:34

Alessia vor dem Abgrundritter Bahamut im Schatten einer Eiche nahe des Ufers, welches sich nicht weit weg vom Blockhaus befand. Es war ein angenehm warmer Vormittag und die Wolken zogen langsam am Himmel entlang während eine sanfte Brise über das Gras wehte.

Eine Amsel zog über der Halbelfe ihre Kreise und zwitscherte ihr Lied bevor sie letztlich auf dem Kopf des Drachenfürsten landete, was Alessia ein lachen entlockte. Das Bild, welches sich der Assassine bot amüsierte sie durch aus. Vor ihr Saß im Schneidersitz Bahamut, auf seinen Schultern und seinem Kopf saßen verschiedene Arten an Vögeln und schienen sich nicht wirklich an dem Hühnen zu stören.

Langsam hob die Elfe ihre Hände, sie hatte einen Kranz aus verschiedenen Blumen gebastelt und setzte diesen lachend auf den Kapuzen bedeckten Kopf des Drachenfürsten, welcher zaghaft mit einem Zeigefinger den Kranz berührte.

In den letzten Tagen hatte sie viel Zeit mit Bahahmut verbracht und ihn näher kennengelernt. So hatte der Ritter ihr einige Geschichten aus seiner Zeit als Königsritter erzählt, welchen sie hoch interessiert zugehört hatte. Doch auch über das Wesen des Ritters hatte sie so einiges gelernt, zu einem schien der Ritter des Abgrunds Tiere sehr zu mögen. So hatte er einmal ein Küken das aus dem Nest gefallen war zurück gebracht.

„Mit dem Kranz siehst du gar nicht mehr so unheimlich aus.“, lachte Alessia vergnügt

„Warum...bist du...so freundlich zu....zu mir?“, hauchte der Ritter des Abgrunds während einen Vogel betrachtete der auf seinem Zeigefinger saß.

„Wie meinst du das?“, fragte die Halbelfe verwirrt.

„Solltest...du mich nicht....hassen?“, keuchte Bahamut und wandte seinen Kopf der Assassine zu.

„Wieso sollte ich dich hassen?“, fragte Alessia und neigte ihren Kopf leicht zur Seite.

Der ehemalige Königsritter blickte schließlich zum Himmel hoch und flüsterte: „Weil...ich damals... mit jenen zusammengearbeitet habe... die dafür verantwortlich sind... dass dein nun tot ist.“

Die Halbelfe blickte zum See, dann schloss die Augen und lächelte traurig: „Du hast ihn aber nicht umgebracht. Und zu der Zeit hast du schon für uns gekämpft.“

Bahamut sah wieder zu Alessia und legte ihr vorsichtig eine Hand auf den Rücken, dann tätschelte er diesen leicht ohne weiter etwas zu sagen. Doch die Assassine wusste diese Geste des Mitgefühls zu schätzen. Das machte den wohl sonst so furchteinflößenden Ritter ein wenig menschlicher.

Bald darauf blickte die Halbelfe zu dem sanften Riesen und fragte: „Wie war Lilith eigentlich? Ich hatte kaum die Möglichkeit sie wirklich kennenzulernen und ich möchte nicht die alten Wunden meines Vaters öffnen wenn ich ihn nach ihr frage.“

Der Abgrundritter schwieg einen Moment und hauchte schließlich: „Sie war... immer sehr...freundlich....zu mir. Sie hat... kein Monster... in mir gesehen... und verstand....mein Leiden.“

„Ihr habt euch also angefreundet?“, fragte Alessia sogleich nach.

„Freundschaft? Ja... man könnte.... es so....sagen. Ich...wollte... sie beschützen....weil sie....mir wichtig....geworden ist.“, murmelte Bahamut und blickte auf den Boden, dann fuhr er fort: „Sie...war....eine sehr....gütige Person.... die sehr unter....Aldrich gelitten hat... Sie erzählte mir...dass sie niemals...eine Frostbringerin sein...wollte...ebenso wie sie nie....ein Drachenfürst sein wollte....“

„Hätte man sie denn nicht davon erlösen können?“, fragte die Assassine betrübt.

„Wer einmal....zum Drachenfürst wird...bleibt dies....bis zu seinem Tode...“, hustete der Königsritter und dabei setzte sich langsam und schwer ein wenig vom schwarzen Nebel aus seiner Kapuze ab.

„Verstehe...“, seufzte Alessia betrübt.

Plötzlich blickte Bahamut auf und griff nach seinem Schwert, der Assassine war nicht entgangen dass ihrem Begleiter etwas aufgefallen war. Die Schwarzhaarige blickte in die selbe Richtung wie ihre Begleitung. Nicht weit weg vom Blockhaus stand ein Elf welcher etwas verloren wirkte und sich umblickte.

Sachte legte Alessia ihre Hand auf jene Hand des Abgrundritters, welche das Schwert festhielt und sie schüttelte den Kopf um ihm zu signalisieren, dass der Besucher keine Bedrohung war. Dann erhob sie sich und lief mit schnellen Schritten zu dem Elfen.

„Hallo, du suchst sicherlich Linaewen.“, grüßte die Halbelfe den Knappen mit einem freundlichen lächeln.

Der Elf kratzte sich etwas verlegen am Hinterkopf und schüttelte den Kopf: „Nein eigentlich bin ich auf der Suche nach einer Alessia.“

Man konnte der Halbelfe die Überraschung deutlich ansehen als der Knappe sagte nach wem wer eigentlich suchte. Mit dem Zeigefinger auf sich gerichtet fragte sie verwundert nach: „Du suchst nach mir?“

„Sieht wohl ganz so aus.“, lachte der Knappe leicht.

„Aber warum?“, fragte die Assassine schließlich nach.

„Ich hörte von einer Halbelfe die sich hier im Tal befindet. Und wollte dich gerne kennenlernen.“ antwortete der Elf schulterzuckend.

Alessia verengte die Augen: „Linaewen hat dir gesagt, dass du herkommen sollst, damit wir uns anfreunden hab ich recht?“

Castien wurde ein wenig rot und nickte schließlich peinlich berührt, woraufhin die Assassine zu lachen begann.

„Ich hab nur Spaß gemacht, freut mich dich kennenzulernen. Wie ist eigentlich dein Name?“, kicherte die Halbelfe gut gelaunt.

„Castien, mein Name ist Castien.“, stellte sich der Knappe vor.

„Freut mich.“, schmunzelte die Schwarzhaarige.

„Ich kenne da einen Ort wo man gemütlich etwas Trinken und vielleicht auch einen Happen essen kann.“, meinte der Knappe und deutete hinter sich auf die Stadt.

Alessia blickte zu Bahamut und verabschiedete sich schließlich von dem großen Ritter. Gemeinsam machten sich die beiden auf den Weg in die Stadt. Castien führte sie in ein kleines Restaurant in einer Hintergasse. Es verfügte über einen kleinen Außenbereich welcher durch eine Wand von bewachsenen Rankengittern abgeschirmt war. An den Gittern blühten allerlei verschiedene Blumen und verströmten einen süßlichen Duft. Ein Sonnendach aus weißem Stoff sorgte für einen angenehmen Schatten. Der Außenbereich gab außerdem einen schönen Blick auf den großen Wasserfall des Tals frei und man konnte sein Rauschen sanft vernehmen.

Nachdem die beiden Platz genommen hatten und sich etwas zu trinken bestellt hatten begann Alessia schließlich zu fragen: „Und du bist ein Knappe der Integritätsritter?“

„Ja allerdings, mein Meister ist Integritätsritter Tyrael Ordensmeister 2. Ranges.“, erklärte der Knappe stolz.

„Tyrael... war das der Integritätsritter mit der schwarzen Rüstung?“, fragte die Assassine nach.

„Ja genau.“, nickte der Elf schließlich.

„Er hat einen ganz netten Eindruck gemacht. Zumindest wirkte es auf mich so, als wären Linaewen und Tyrael miteinander befreundet.“, lächelte Alessia und nippte an ihrem kalten Getränk.

„Er ist ein guter Lehrmeister. Und ja sie sind befreundet und sie schätzen einander sehr. Sonst würde sie ihm in ihrer Abwesenheit nicht die Verwaltung des Ordens anvertrauen.“, nickte der Knappe bestätigend, dann nippte er an seinem Becher und fragte anschließend: „Und du bist eine Halbelfe? Verzeih, aber ich habe bisher noch nie von jemanden wie dir gehört.“

„Ja das hab ich jetzt schon ein paar mal in den letzten Tagen gehört als ich hier in Istariel unterwegs war. Naja ich bin halb Mensch und Halb Elfe. Meine Eltern sind beide Menschen, oder Efrandyl wie ihr Elfen immer zu sagen pflegt.“, seufzte Alessia.

„Tut mir leid, ich wollte dir mit der Frage nicht zu Nahe treten.“, entschuldigte sich der Knappe als er Alessia so dasitzen sah.

„Nein das muss dir nicht leid tun.“, lächelte Alessia leicht und fuhr fort: „Das ich eine Halbelfe bin...ist einem dummen Unfall zu verdanken. Damals da waren meine Freunde Gefangene des Waldelfenkönigs. Und unserer Anführer Thorin Brogarson verlangte einen Zweikampf, er selbst wählte Linaewen als Kämpfer. Und König Avalarion wählte Diundriel seinen Sohn aus. Das Problem war... Diundriel und ich waren zu dieser Zeit bereits ein Paar gewesen.“

„Du warst mit dem Sohn des Waldelfenkönigs zusammen?“, fragte Castien überrascht.

„Allerdings ja. Und das Problem bei diesem Zweikampf war, dass es um Leben oder Tod ging. Linaewen hatte zu einer Technik angesetzt die Diundriel getötet hätte. Ich wollte den Kampf unterbrechen weil ich es einfach nicht über das Herz gebracht habe weiter zuzuschauen. Doch ich war schon zu spät dran und ihre Klinge durchstach meinen Körper. Man erzählte mir, die Wunde die ich erlitten hatte war so schwerwiegend, dass man sie mit Heilmagie nicht mehr richten konnte. Ich verlor mein Bewusstsein und als ich das nächste mal zu mir kam... da war ich auf einmal ein Halbelf. Ich habe im Nachhinein erfahren, dass König Avalarion dieses Ritual in die Gänge geleitet hatte.“, erzählte Alessia und blickte mit einem leicht traurigen lächeln in ihren Becher.

„Tut mir leid, dass es so gekommen ist.“, erwiderte der Elf vorsichtig.

„Ach das muss es ja gar nicht. Ich bin auch nicht wütend, weder auf König Avalarion, noch auf Thorin und auch nicht auf Linaewen.“, winkte Alessia schließlich ab.

„Nicht?“, fragte der Knappe überrascht.

„Warum sollte ich?“, antwortete die Assassine mit einer Gegenfrage und fügte an: „Ich weiß das Linaewen mich niemals absichtlich verletzen würde. Ebenso weiß ich, dass König Thorin sich das nicht für mich gewünscht hat. Und auch König Avalarion hat mir mit dem Ritual das Leben gerettet.“

„Wenn man es so betrachtet.“, grübelte der Elf nachdenklich.

„Außerdem bin ich selbst schuld daran. Immerhin hab ich mich aus eigenem Willen in den Kampf eingemischt.“, lächelte die Schwarzhaarige leicht und nippte an ihrem Getränk.

„Was ich dich noch fragen wollte, weil sie mir schon auf dem Weg hierher aufgefallen sind. Du hast 2 Degen am Gürtel hängen. Kämpfst du wirklich mit 2 Degen gleichzeitig?“, wollte der Knappe schließlich wissen.

Die Halbelfe blickte kurz zu ihren Degen und nickte zustimmend: „Ja ich kann mit 2 Degen kämpfen. Warum möchtest du gerne ein kleines Duell?“ Beim zweiten Satz begann sie breit zu grinsen.

„Darauf wollte ich eigentlich gar nicht hinaus.“, lachte Castien leicht und setzte eine nachdenkliche Miene auf: „Allerdings würde ich schon gerne sehen was du kannst. Wenn es dir nichts ausmacht.“

„Nein überhaupt nicht.“, schüttelte Alessia den Kopf.

Nachdem die beiden ihr Getränke ausgetrunken hatten, zahlten sie diese und verließen den Platz um sich noch ein wenig die Füße in der Stadt zu vertreten. Auf ihrem Rundgang führte Castien sie noch ein wenig durch die Straßen und erzählte hier zu den Sehenswürdigkeiten einige Dinge. Alessia genoss die kleine Privatführung, ins besonders die Geschichten zu den Sehenswürdigkeiten fand die Halbelfe sehr interessant.

Schließlich fanden sich die beiden in der Trainingshalle wieder. Außer ihnen waren noch 2 Ritter, einer der beiden Ritter war Alaria und ein paar Kadetten dort die trainierten. Kadett Castien reichte auf den Wunsch von Alessia hin 2 Übungsschwerter und brachte sich in Position.

Auch Alessia nahm ihre Kampfhaltung ein und blickte ihren Gegenüber ruhig an. Alaria stellte sich mit verschränkten Armen zu den beiden und fragte: „Soll ich den Übungskampf eröffnen?“

Die beiden nickten und kurz darauf erklärte die Ritterin den Kampf für eröffnet. Sogleich stürmte Alessia nach vorne und setzte auf den letzten Meter zum Sprung an. Dabei drehte sie sich einmal um die Achse und schlug mit beiden Schwertern von einer Seite zu. Castien wehrte den Sprungangriff ab und stieß die Halbelfe sogleich nach hinten weg. Alessia machte ein paar Flickflacks nach hinten und setzte sogleich wieder zum nächsten Angriff an. Castien welcher Angreifen wollte war über die Reaktion der Halbelfe überrascht und hob abwehrend sein Schwert hoch. Doch kurz bevor sie ihn erreicht hatte implodierte die Elfe in einer schwarzen Rauchwolke. Völlig überrascht dass seine Gegnerin verschwunden war, blickte er sich um wo Alessia abgeblieben war. Plötzlich explodierte neben ihm aus dem nichts eine schwarze Rauchwolke und manifestierte sich im Bruchteil einer Sekunde zu Alessia. Ihr Hieb war so hart, dass der Knappe durch das abwehren einen guten Meter nach hinten geschoben wurde.

„Was zum...?“, wollte der Knappe fragen doch schon wurde er in eine Salve von Hieben eingedeckt.

Blitzschnell schlug sie zu und warf dabei die Klinge nach oben und wich einer Gegenattacke mit einem Rad zur Seite aus, dann fing sie das Übungsschwert welches sie soeben in die Luft geworfen hatte und schlug schnell zu. Dann ging Castien zu einem Gegenangriff über, doch mit einer schnellen Pirouette wich die Halbelfe galant dem Hieb ihres Feindes aus. Aus der Drehung heraus versetzte sie dem Knappen einen heftigen Schlag gegen die Hüfte was ihn zurücktaumeln ließ, dabei hatte sie das andere Schwert abermals nach oben geworfen was Castien dazu veranlasste sie anzugreifen. Doch die Halbelfe fing galant ihre Klinge und versetzte ihrem gegenüber einen schmerzhaften Stoß in den Bauch, dass dieser nach hinten weg kippte.

Schwer atmend verneigte sich Alessia vor ihrem Gegner und half diesem schließlich auf: „Tut mir leid, ich hoffe ich war nicht zu hart.“

„Was war das für eine...Technik?“, schnaufte Castien.

„Wir rätseln schon seit wir das zum ersten Mal gesehen haben Kadett Castien.“, schmunzelte Alaria vergnügt.

„Ihr wusstet davon?“, fragte der Elf erschöpft.

„Natürlich. Sieh es als deine Lektion an. Sei stets auf der Hut und nimm nichts auf die leichte Schulter.“, lächelte Alaria leicht, dann wandte sie sich zur Halbelfe: „Respekt, du hast gut gekämpft.“

„Ich hatte nur den Überraschungseffekt auf meiner Seite. Wenn ich diesen nicht gehabt hätte, hätte er mich wohl besiegt. Denn mir sind eure Techniken und euer Wille im Kampf durchaus bekannt, ich durfte dies ja selbst schon mehr als nur einmal sehen. Aber danke für diese freundlichen Worte.“, lächelte Alessia verlegen.

„Nun gut ich muss mich wieder um die anderen Kadetten kümmern.“, meinte die Ritterin ruhig und verließ die beiden wieder.

„Soll ich dir helfen?“, fragte Alessia besorgt als sie sah, dass Castien leicht wankte.

„Ach ich muss das ab können. Immerhin werde ich bald am Turnier teilnehmen und um den Ritterschlag kämpfen.

„In Ordnung. Tut mir leid, dass ich dir so zugesetzt habe.“, lächelte Alessia entschuldigend.

„Das Überlebe ich schon.“, lachte Castien und fügte hinzu: „Ich hätte morgen nochmal Zeit. Wenn du Lust hast, dann können wir ja gerne nochmal etwas machen.“

„Ja gerne.“, lächelte Alessia erfreut.

„Gut dann sehen wir uns morgen.“, nickte der Elf gut gelaunt. Nachdem die beiden sich von einander verabschiedet hatten, ging die Halbelfe zurück zum Blockhaus der Integritätsritter.
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Beitrag von Linaewen Mi 08 Jun 2022, 19:04

Es war am späten Nachmittag und eine Prozession zog durch die Hauptstraße der Stadt. Die Prozession bestand aus 14 Integriätsrittern unterwelchen sich der der hohe Rat befand. Die 14 Ritter führten einen Elf durch die Straße, seine Hände und seine Beine waren mit Ketten gefesselt und magisch versiegelt worden.

Der Rat hatte Lord Zyrion für seine Taten schuldig befunden, weshalb Tyrael und Cirdan darauf bestanden das Urteil öffentlich zu verkünden. Als Begründung hatten sie vorgebracht, dass man nicht so einfach die Autorität des Hauptmanns der Integritätsritter untergraben sollte und er sich mehrer schweren Verbrechen schuldig gemacht hatte.

Schließlich erreichte die Gruppe den großen Hauptplatz wo man Lord Zyrion in die Mitte brachte. Die 10 Ritter brachten sich im Kreis um den Gefangenen herum in Stellung und richteten ihre Lanzen auf den Elfen, falls dieser auf die Idee kam zu fliehen. Mittlerweile hatten sich viele Schaulustige auf dem Hauptplatz versammelt, darunter auch Evander und seine Familie, wie auch die Zwerge und Arthur.

Schließlich trat Linaewen vor, ihre Schwerthand ruhte auf dem Knauf ihrer Waffe während sie mit ruhiger Miene zum Volk blickte. Mit einem Mal legte sich eine klamme Stille über den Platz. Dann wandte sie sich dem Gefangenen zu, dabei sprach sie mit lauter und klarer aber auch autoritärer Stimme: "Lord Zyrion ihr seid Angeklagt worden weil ihr mehrfach gegen das Gebotsregister verstoßen habt, ebenso habt ihr keinerlei Einsicht gezeigt und bleibt bei euren Überzeugungen das richtige getan zu haben."

Plötzlich brach wieder lautes getuschel unter den Anwesenden aus, doch die Elfe sprach weiter: " Ihr habt euch Schuldig gemacht in dem ihr das Heim eines anderen mit eurer Waffe bedroht habt, ebenso habt ihr eure Waffe gegen einen Integritätsritter gerichtet. Und ebenso habt ihr euch Schuldig gemacht, da ihr eure Waffen mit tödlicher Absicht gezogen habt. Solltet ihr hier und jetzt Einsicht walten lassen, bin ich geneigt eure Strafe ein wenig abzumildern. Habt ihr etwas zu sagen?!"

Lord Zyrion funkelte die Elfe zornig an und zog es vor lieber zu schweigen.

"Nun gut, ihr zieht es also vor zu schweigen.", seufzte Linaewen und senkte leicht den Kopf, dann streckte sie ihre Hand nach Zyrion auf und hob wieder ihren Kopf, dann fuhr sie fort:" Im Namen der Heiligen Mutter Rinawen verurteile ich euch zu einem Leben in Exil. Euch wird es untersagt sein auch nur einen Fuß in dieses Tal zu setzen. Ebenso werden euch sämtliche Titel aberkannt und ihr seid nicht länger ein Adliger."

Die Zuschauer raunten erschrocken auf als Linaewen das Urteil verkündete und Zyrion schrie: "Das könnt ihr nicht tun!"

Linaewen rief laut: " Enhance Magica Element: Aeternum Exilium." Dann tauchten vor ihr mehrere magische Kreise auf die sich unterschiedlich in verschiedene Richtung drehten. Dann verteilten sie sich rund um Zyrion und näherten sich ihm bis diese ihn schließlich berrühten. Jeder magische Kreis brannte ein Symbol in den rechten Handrücken des Gefangenen und nachdem auch der letzte Verschwunden war, war das Siegel vollständig eingebrannt.

"Bringt ihn an die Grenze unseres Tals.", befahl die Elfe ihren Rittern, welche den Gefangenen sogleich wegbrachten. Kurz darauf löste sich die Menge auch schon auf.

Kurz darauf kamen die anderen zu Linaewen und Arthur fragte: "Alles in Ordnung?"

"Ja den Umständen entsprechend.", erwiderte die Elfe und nahm Elidor entgegen.

"Es war das richtige.", meinte Cirdan als er dazukam.

"Zumindest hab ich ihm die Chance gegeben das Urteil abzumildern.", lächelte die Elfe etwas bedrückt.

Plötzlich meckerte Eldior etwas und streckte seine Hände nach ihr aus.

"Was hast du denn?", fragte Linaewen ihren Sohn zärtlich.

"Ich glaube er möchte nicht, dass du traurig bist.", schätzte Arthur.

"Keine Sorge mein kleiner Spatz, ich bin nicht mehr traurig.", lächelte sie ihren Schützling mütterlich an.

"Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich könnte jetzt etwas zum Essen vertragen.", erwiderte Evander und streckte sich genüsslich.

"Du kannst IMMER etwas zu essen vertragen.", seufzte Cecillia und schüttete den Kopf, woraufhin Linaewen und die anderen zu lachen begannen.

"Sei froh, solange ich noch Hunger habe geht es mir gut.", grinste der ehemalige Diplomat breit. Mit diesen Worten machte die Gruppe sich auf den Weg zurück zum Sylvensee.
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Beitrag von Integritätsritter Cirdan Do 09 Jun 2022, 19:52

Endlich war es soweit und das Tunier für die Knappen der Akademie war da. Es hatte viele Tage der Vorbereitung und der Planung gekostet um diesen Wettkampf veranstalten zu können. Mehr als genug Knappen hatten sich für das Tunier qualifiziert, doch nur 50 der Knappen würden den Ritterschlag bekommen.

In den Tagen vor dem Tunier hatte Cirdan mit den Knappen nochmals tatkräftig geübt und mit ihnen Übungskämpfe absolviert. Auch Iduna half eifrig mit um die jungen Elfen auf den Tag vorzubereiten. Und Linaewen war natürlich nicht entgangen das Castien mit Alessia zusamen übte und diese einen Kampf nach dem anderen ausfechteten.

Die Übungshalle war nun mit Besuchern gut gefüllt, so beehrten Aranel, Avalarion und Nyx ebenfalls das Spektakel. Die 3 hatten die besten Plätze erhalten und hatten nun einen wunderbaren Blick auf die Kampffläche. Linaewens Gäste und Freunde waren ebenfalls gekommen immerhin hatte man nicht alle Tage die Gelegenheit solch einem Ereignis beizuwohnen.

Linaewen, Cirdan, Tyrael und Iduna standen direkt beim Kampfplatz. Als auch der letzte Knappe seinen Platz eingenommen hat trat der Hauptmannd er Ritter vor und sprach mit lauter Stimme: "Ich Linaewen Ilmare Hauptmann der Integritätsritter, Ordensmeister 1. Ranges und Hüterin des Tals Istariels eröffne hiermit offiziell das Tunier."

Sogleich brachen die Zuschauer in Jubel aus und Linaewen wandte sich daraufhin den Herrschern zu vor welchen sie sich respektvoll verneigte. Dann ging sie zu den anderen Rittern zurück und nickte Cirdan zu. Der Rote Ritter welchen seinem Helm trug trat schließlich als nächster nach vorne.

"Werte Knappen, wir erwarten von euch saubere und ehrliche Kämpfe. Wer sich unlautere Methoden zueigen macht wird vom Tunier ausgeschlossen. Ebenso ist keine Magie gestattet, ihr müsst also auf euer Können mit der Klinge vertrauen. Ihr müsst 2 von 3 Kämpfen bestehen und diejenigen die diese Kämpfe schaffen werden sich am uns gegen uns behaupten müssen. Ebenso wird erst gekämpft wenn wir euch Zeichen zum Start geben. Habe ich mich klar ausgedrückt?!", rief Cirdan den Knappen zu.

"Jawohl Integritätsritter Cirdan!", riefen die Knappen und salutierten.

Dann holte Cirdan eine Schriftrolle hervor und löste das Band welches sie versiegelte und las die ersten Namen laut vor. So traten die ersten 10 Schüler vor.
So begannen die Kämpfe unter den Kadetten. Die Gefechte welche die Knappen unter sich austrugen wurde von den Zuschauern mit großer Spannung verfolgt. Die meisten Kämpfe gingen jedoch nicht sehr lange und wurden meist schnell entschieden.

Mit ruhiger Miene betrachtete er die Kämpfe, dabei fiel ihm Castien auf der sich bei seinen Kämpfen besonders viel Mühe gab. Er war sogar einer der wenigen Kadetten die letztlich 3 von 3 Kämpfen gewonnen hatten.

"Es würde mich wirklich wundern, wenn Castien heute seinen Ritterschlag nicht bekommen würde.", meinte Iduna leise.

"Ja er ist sehr talentiert.", nickte der rote Ritter und blickte zu Tyrael: "Du hast bei deinem Knappen gute Arbeit geleistet."

"Nun es war auch harte Arbeit, aber es hat sich gelohnt.", schmunzelte der schwarze Ritter zufrieden.

Gegen Nachmittag waren die Knappen dann schließlich mit ihren Kämpfen durch und so wählten die Ritter nun Knappen für Knappen aus gegen welche sie antreten würden.

Cirdan blickte zu seiner rechten und sah wie Iduna gegen Castien antrat. Die beiden lieferten sich einen harten und sehr ausdauernden Kampf. Der rote Ritter blickte zu seinem Gegenüber und verneigte sich respektvoll, ebenso wie es auch der Knappe tat.

Dann zog der brünette Elf sein Schwert und hob es mit beiden Händen über den Kopf und rief: "Nun denn, der Kampf möge beginnen!"

der junge Elf stürmte nach vorne und ließ sein Schwert nach vorne schnellen, welches Cirdan mit einem schnellen Hieb zur Seite wegschlug, dann machte er ein paar Schritte zur Seite und brachte so wieder etwas Abstand zwischen sich und dem Jüngling.

Daraufhin verwickelte der Kadett den Ritter in einen langen Schlagabtausch. Jedoch tat sich Cirdan nicht sehr schwer damit, die Schläge des Knappen abzuwehren oder ins Leere laufen zu lassen. Jedoch erkannte der Phönixritter den Willen Ritter zu werden. Denn der Knappe gab alles, dennoch bewies er auch einen kühlen Kopf zu bewahren.

Dann gab es ein lautes raunen und der rote Ritter blickte aus den Augenwinkeln zu Iduna rüber, welche gerade Castien besiegt hatte. Auch Linaewen hatte wieder einen Knappen besiegt, ebenso wie Tyrael.

Es war wohl jedem Knappen klar, dass er gegen einen Ritter des hohen Rats verlieren würde, doch es ging in diesem Kampf auch nicht zu gewinnen. Die Ritter wollten sehen ob die Knappen den Mut besaßen ihre Waffen auch gegen Feinde zu erheben die sie vermutlich nicht besiegen konnten. Ebenso wollten sie sehen, dass sie in jeder Situation alles gaben.

Mit einem gezielten Hieb auf den Oberschenkel brachte Cirdan dann auch seinen Gegner zu Fall und erklärte den Kampf für beendet.

"Du hast gut gekämpft mein Junge.", meinte Cirdan und half dem Knappen auf welcher sich würdevoll verneigte.

"Nun du hast im Kampf einen kühlen Kopf bewahrt und dich nicht einschüchtern lassen. Ebenso hast du den Kampf nicht auf die leichte Schulter genommen, sondern hast dein bestes gegeben.", nickte der rote Ritter und fügte an: "Du bist des Ritterschlags würdig."

So wählte Cirdan den nächsten Knappen aus und lieferte sich mit diesem den nächsten Kampf. Gegen Abend waren schließlich alle Kämpfe abgehandelt worden und es kam zur Großen Zeremonie in welcher die 50 Knappen ihren Ritterschlag erhielten.

Linaewen nahm jedem Recken persönlich seinen Schwurd und den Eid ab bevor sie diesen zum Ritter schlug. Cirdan wohnte dem ganzen schweigend bei und sah zu wie seine beste Freundin einen Knappen nach dem anderen in den Ritterstand erhob. Als er das ganze so sah, wurde dem Phönixritter langsam bewusst dass es wohl für ihn wie auch für Iduna nach Ygdrasil ging.

Dann sah der rote Ritter rübe zu Tyrael welcher Castien seine Glückwünsche aussprach und sich sichtlich Stolz zeigte. Der Anblick als solche entlockte dem großen Elf ein leichtes schmunzeln.

"Seh ich da etwa ein lächeln?", fragte Iduna leicht grinsend.

"Ich weiß nicht was du meinst.", meinte Cirdan und räusperte sich ein wenig, was seine Verlobte leise zu lachen brachte.

"Vermutlich werden wir in den nächsten Tagen nach Ygdrasil aufbrechen oder?", fragte die Ritterin schließlich.

"Davon ist wohl auszugehen.", nickte der Ordensmeister 2. Ranges.

"Dann werde ich wohl davor noch ein paar Dinge erledigen müssen.", meinte die blonde Elfe und sah zu wie Linaewen den nächsten Knappen zum Ritter schlug.

Cirdan konnte sich schon denken was seine Verlobte noch zu erledigen hatte, doch er fragte trotzdem unschuldig nach: "Achja? Und was zum Beispiel?"

"Das siehst du wenn es soweit ist.", meinte Iduna sanft und hakte sich bei ihm ein.

Als er seine Verlobte so sah musste Cirdan leicht aber sanft lächeln und er wollte nicht weiter nachfragen.

Schließlich war die ganze Zeremonie vorbei und die Knappen verließen mit ihren Angehörigen die Halle. Da kam Linaewen auf die beiden zu, die Elfe wirkte ein wenig erschöpft und müde aber nach so vielen Ritterschlägen war das wohl auch kein Wunder.

"Du wirkst müde junges Fräulein.", schmunzelte der Phönixritte amüsiert.

"Ich werde mich auch bald zurückziehen.", gähnte Linaewen und ließ sich von Arthur Elidor geben, welcher bereits zu quengeln begonnen hatte.

"Verständlich es war ein langer Tag.", nickte der brünette Elf zustimmend.

"Ich werde euch bald bescheid geben, wann es nach Ygdrasil geht.", meinte Linaewen und schaukelte ein wenig ihren Sohn.

"Ich erwarte deine Nachricht.", nickte Cirdan und sah zu Iduna: "Nun wir sollten uns auch langsam etwas ruhe gönnen."

"Eine gute Idee.", nickte die Elfe zustimmend.

"Wir sehen uns bald.", verabschiedete sich der Ritter von den anderen und verließ mit Iduna schließlich den Halle.
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Beitrag von Die Töchter des Sturms Sa 11 Jun 2022, 00:28

Ein paar Tage waren seit dem Turnier vergangen und die neuen Ritter waren allen ihren Mentoren zugewiesen worden bis sie ihre Ultimative Schwerttechnik erlernt hatten. So hatte Linaewen sich Castien angenommen. Die Töchter des Sturms und Cirdan hatten sich jedoch keinen der neuen Ritter ausgesucht.

Auf der Ebene von welcher aus die Ritter mit ihren Hippogreifen losflogen standen über 50 Hippogreifen. Es saßen nicht nur Integritätsritter auf den Greifen, unter ihnen waren auch Durin, Dorin, Alessia und die anderen. Der Rest jedoch bestand aus den besagten Rittern.

Ganz vorne saß Linaewen mit Arthur und Elidor auf Talia, rechts von ihr befand sich Cirdan und links Iduna. Die restlichen Töchter des Sturms hatten sich hinter ihrem Hauptmann in Position gebracht. Dann kamen Evander, Cecillia, Alessia, Bahamut, Durin und Dorin. Dann kamen die restlichen Integritätsritter welche auf den Befehl ihres Kommandanten warteten.

Linaewen nahm die Zügel in eine Hand während sie die andere emporstreckte: „Auf mein Kommando geht es los!“

Iduna blickte leicht zu Cirdan welcher ihren Blick erwiderte, dabei schenkte sie ihm ein leichtes lächeln, dass dieser erwiderte.

Sogleich riss ihr Hauptmann die Hand runter und ließ die Zügel von Talia schnalzen. Der Hippogreif rannte los und breitete dabei die Flügel aus und erhob sich in die Lüfte. Ein Hippogreif nach dem anderen startete in die Lüfte und schloss sich Linaewen an.

Kurz darauf nahm die Gruppe Kurs in Richtung Yggdrasil und langsam wurde Istariel unter ihnen kleiner bis sie die gewünschte Höhe erreicht hatten. Schon jetzt konnte man in der Ferne den gewaltigen Baum sehen welcher ihr Ziel war.

„Irgendwie ist es komisch nach Yggdrasil zurückzukehren.“, sprach Alaria leicht seufzend.

„Aber diesmal kehren wir unter anderen Umständen zurück.“, meinte Estella während sie die Zügel schnalzen ließ.

„Ja schon, trotzdem nach allem was dort passiert ist.“, meinte die schwarzhaarige Elfe schulterzuckend.

„Gut ich muss zugeben, die Feen haben uns schon ordentlich zugesetzt.“, nickte Estella knapp.

„Da Arthur dem Baum das Herz zurückgegeben hat, sollten die Feen diesmal kein Problem darstellen.“, lächelte Narissa verschlafen.

„Hoffentlich, ich finde nämlich Feen nicht so toll zum bekämpfen.“, murrte Selica.

„Ach warum denn, nur weil sie schnell, tödlich und zäh sind?“, fragte Freya etwas sarkastisch.

„Genau deswegen!“, rief Selica leicht gereizt.

Iduna blickte kurz nach hinten und brachte sich mit ihrem Hippogreif neben Cirdan in Position: „Wie es scheint, sind meine Töchter des Sturms nicht ganz so begeistert nach Yggdrasil zurückzukehren.“

„Kann man es ihnen verdenken?“, schmunzelte Cirdan und sah dabei zu seiner Verlobten.

„Nein überhaupt nicht.“, schüttelte die Elfe den Kopf.

„Dennoch sind wir ja diesmal aus einem ganz anderen Anlass dort. Ich schätze die Meinung der anderen wird sich auch mit der Zeit ändern.“, sprach der Phönixritter ruhig.

„Ja da hast du wohl recht.“, lächelte die Ordensmeisterin 4. Ranges und blickte mit sanfter Miene zu ihren Waffenschwestern, welche sich noch immer lebhaft über den Baum unterhielten.

Auch Iduna hatte den Ort nicht in bester Erinnerung behalten, doch Cirdan hatte recht. Sie würden diesmal nicht den Ort bereisen um Linaewen zu retten, nein diesmal würden sie den Ort in neu besiedeln und in einen Außenposten für die Integritätsritter verwandeln.

Doch für sie würde der Ort noch eine ganz andere Bedeutung bekommen, sie würde dort Cirdan das Ja Wort geben. Sie war schon von dem Ort beeindruckt gewesen als sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte. Schon damals hatte sich die Ritterin gefragt wie es wohl dort oben in den Wimpfeln aussehen würde. Endlich war es soweit, diesmal würde sie Baumkrone von Yggdrasil aus nächster nähe sehen. Ebenso würde sich diesmal keine Fee in den Weg stellen oder sie daran hindern.

Unter ihnen flog das Gebirge dahin während sie weiter auf Yggdrasil zuhielten. Langsam wich das Gebirge den Ausläufern und die ersten größeren Grünflächen und saftigen Grashügel waren zu erkennen.

Iduna schloss die Augen und genoss den Flugwind, endlich waren sie wieder unterwegs und sie freute sich auf das, was auf sie zukommen würde.


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