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Tempus Viatores, Prolog: Herz aus Stein

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Beitrag von Lyanna Baskerville So 20 Dez 2020, 14:58

"Nun Freunde ich weiß nicht ob ich sie so nennen kann. Sie haben meine Befehle treu ausgeführt und ich habe dies durchaus zu schätzen gewusst. Wir haben dieselben Interessen gehabt.", erklärte Lyanna schließlich.


"Ich verstehe nur nicht warum sie ein Problem sind? Sie haben weder euch noch mir etwas getan. Und ehrlich gesagt ich weiß nicht einmal wo sie abgeblieben sind.", sprach Lyanna etwas irrtiert und verschränkte ihre Arme.
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Beitrag von Vanessa So 20 Dez 2020, 15:29

"Ich schätze das die meisten ohnehin bereits tot oder verschollen sind. Der Sturm in jener Nacht war schon etwas besonderes...", erwiderte Vanessa, bevor sie zu erklären begann: ".. aber ich will auf etwas anderes hinaus. Ich würde gerne wissen, was diese Leute für Euch bedeuten haben. Wenn es nicht Eure Freunde waren was dann? Gleichgesinnte? Diener, vielleicht? Vielleicht sogar Anhänger. Das würde ich Interessieren."
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Beitrag von Lyanna Baskerville So 20 Dez 2020, 15:35

Lyanna überlegte kurz bevor sie ihre Antwort formulierte: "Nun ich denke Anhänger würde ich sagen. Diejenigen die sich mir damals angeschlossen haben, waren Loyal und haben meine Befehle ohne zu zögern ausgeführt."

Dann schwieg sie einen kurzen Moment bevor sie weiter sprach: "Jedoch weiß ich zu schätzen was sie für mich in Löwenstein getan haben. Uns verbindet durchaus ein enges Band und sie sind loyal."



Vielleicht waren sie mittlerweile für sie sogar soetwas wie Freunde, darüber hatte sie sich jedoch noch gar keine Gedanken gemacht. Gut in letzter Zeit hatte sie auch keine Möglichkeit gehabt um großartig darüber nachzudenken. Doch wenn sie jetzt so darüber nachdachte? Nein sie waren eindeutig Anhänger in ihren Augen.
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Beitrag von Vanessa So 20 Dez 2020, 15:46

"Hm, seht Ihr.... und genau hier beginnt unser Problem. Besser gesagt Eures.", begann die Lich nachdem Lyanna erklärt hatte, was ihre ehemaligen Kameraden für sie bedeuteten: "Dort wohin wir gehen, um Eure Ausbildung zu beginnen, gibt es keinen Platz für einen solchen 'Anhang'.
Ihr werdet ohnehin keine Zeit mehr haben, irgendjemanden zu befehligen geschweige denn so etwas wie einen... magischen 'Harem' aufzubauen. Andere, und seien sie als Lakaien noch so nützlich, werden Euch bei dem, was Euch gezeigt wird und was von Euch verlangt wird, nur stören. Es wird Zeit sich von diesem Ballast loszusagen, findet Ihr nicht auch?"
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Beitrag von Lyanna Baskerville So 20 Dez 2020, 16:00

Lyanna seufzte leicht, diese Frau fand aber auch immer dort Probleme wo es keine gab. Wie viel wollte sie ihr noch nehmen? Langsam reichte es ihr.

"Das war nicht Teil der Abmachung.", begann Lyanna jedoch beherrscht und fügte an: "Ich werde sie nicht umbringen, wenn es das ist, worauf ihr hinaus wollt. Aber ehrlich gesagt sehe ich bei ihnen kein Problem. Sie werden mich sowieso nicht unentwegt begleiten, ich sagte ihnen bereits dass sie auf Abruf bereitstehen sollen. Das heißt, solange ich sie nicht rufe gehen wir alle getrennte Wege."

Dabei sah sie Vanessa entschlossen an und fügte hinzu: "Sagtet ihr nicht das Loyalität und Vertrauen die Währung ist, mit der man in unserer Branche zahlt? Ihr erwartet jetzt also dass ich auf einmal ihnen gegenüber illoyal werde und ihr Vertrauen breche?"
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Beitrag von Vanessa So 20 Dez 2020, 16:29

"Ja, aber Loyalität gegenüber den richtigen Leuten. Ihr gebt doch Eurer Geld nicht einem windigen, dahergelaufenen Tu-nicht-gut?", entgegnete Vanessa und sah das erste mal nun etwas länger zu Lyanna, um ihrer Ansprache wohl etwas mehr Gewicht zu verleihen: "Ihr wollt meine Loyalität? Dann wird es Zeit, das Ihr dafür bezahlt. Seht es einfach als letzten, kleinen Schritt in einer Beziehung, die Ihr ohnehin so gut wie geschlossen habt. Wenn Eure Ausbildung startet, versichere ich Euch, das es die Entbehrungen und den 'Verlust' wieder gut machen wird. Mehrfach.
Habt Ihr geglaubt die mächtigsten Zauber der schwarzen Schule würden Euch auf dem Silbertablett überreicht? Vor Euch wartet ein neues Leben, voller unendlicher Macht, Spaß und vor allem... Kontrolle. Und wer ein neues Leben beginnen möchte, muss sein altes zuvor abschließen."


Danach sah die Blondine wieder zum Fenster hinaus und begann zu lächeln mit den Worten: "Perfekt. Gerade rechtzeitig.", woraufhin nun auch Lyanna einmal einen spärlichen Blick nach draußen zum Dorf tätigte.
Bei der großen Eiche standen nun drei Leute, in schwarz bekittelt, wie Magier. Baskerville brauchte einen Moment um diese Gestalten zu identifizieren, da sie ziemlich heruntergekommen aussahen, aber nach einigen Augenblicken erkannte die junge Frau sie endlich wieder. Es waren Ethan so wie zwei seiner Freunde, aus Durmand. Eben jene Magier die Baskerville bei ihrem Angriff auf Löwenstein unterstützen. So fertig wie die drei aussahen, hatten sie die vergangenen Tage nicht so viel Glück gehabt wie Lyanna und ihre Nächte in einem weichen, gut behütetem Himmelbett verbracht, sondern draußen und in der Kälte.

"Wird Zeit zum Bezahlen, findet Ihr nicht auch?", begann Vanessa dann erneut und lächelte Lyanna aus dem Augenwinkel zu: "Wisst Ihr was...? Ich mache Euch die Entscheidung etwas leichter und gebe Euch einen kleinen... 'Vorgeschmack' auf das, was Euch erwartet."

Daraufhin ging die Lich ganz langsam zu der Vitrine am Ende des Raumes, wo die Klaue Abaddon's noch immer ausgestellt war. Behutsam schob van der Cliff den Riegel beiseite, welcher nicht mal mit einem zauber oder dergleichen geschützt war und öffnete das gläserne Behältnis. Voller Ehrfurcht nahm die Magierin daraufhin die Klinge und hob sie vorsichtig heraus und begutachtete nochmal die magisch schimmernde Waffe, bevor sie damit langsam zu Lyanna ging.
"Die Klaue Abaddon's. Neu geschmiedet in den Feuern des Schwarzeisenbergs, von den Dienern Aldrich's. Aufgeladen mit der Macht eines verstorbenen Gottes... und mit Abstand, mein wertvollster Besitz...", erklärte Vanessa erhaben als sie die Klinge auf beiden Händen, horizontal balancierte und damit Schritt um Schritt näher an Baskerville herantrat.

"... und ich Leihe sie Euch.... für diesen Moment - wenn Ihr wollt.", endigte die Lich daraufhin ihr Angebot und hielt der Schwarzhaarigen demonstrativ die Waffe vor. Lyanna musste nur noch zugreifen und die junge Frau würde eines der mächtigsten Artefakte Tyrias selbst in Händen halten.
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Beitrag von Lyanna Baskerville So 20 Dez 2020, 16:38

Lyanna hob ihre Augenbrauen und man konnte eine gewisse Verärgerung in ihrem Gesicht sehen bevor sie anfing zu lachen: "Ich habe alles gegeben und es ist für euch immer noch nicht genug hm?"


"Ja ich liebe Macht und ich liebe Kontrolle, ich würde unglaublich gerne bei euch in die Lehre gehen. Doch ehrlich gesagt weiß ich nicht ob ich euch gerade noch vertrauen kann. Ihr sagtet die Klaue wäre nur ein Nachbau und auf einmal ist sie aufgeladen und eines der mächtigsten Artefakte das es je gab?", rief sie aufgebracht.

"Ich mich durch die letzten Tage gequält, ich habe mehr als genügend Grenzen überschritten. Aber ich werde eure Waffe nicht nehmen und ich werde sie nicht töten. Das ist mein letztes Wort.", sprach Lyanna entschlossen und reckte selbstbewusst das Kinn.
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Beitrag von Vanessa So 20 Dez 2020, 16:55

"Ihr müsstet doch mittlerweile begriffen haben, das es niemals genug sein wird.", lächelte Vanessa etwas hungrig und böse und schenkte der Waffe in ihrer Hand nochmals die Aufmerksamkeit. Mit ihrem Gesichtsausdruck ließ die Lich nicht durchscheinen, was sie hier von Lyanna erwartete. Ging es hier tatsächlich um Loyalität, oder doch etwas ganz anderes? Vielleicht die Fähigkeit, eine Situation mit anderen Mitteln zu lösen und seinen eigenen Weg zu finden, oder gar einfach den Befehlen seiner zukünftigen Lehrmeisterin folge zu leisten?

Nachdem einige Augenblicke vergangen waren und sich die beiden Frauen demonstrativ angeschwiegen hatten hielt Vanessa die Klaue nochmals etwas näher an Baskerville heran und fragte: "... ist das Euer letztes Wort?"
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Beitrag von Lyanna Baskerville So 20 Dez 2020, 17:32

Lyanna hatte weiter ihre Arme verschränkt während sie Vanessa entschlossen und selbstbewusst ansah. Sie dachte ja nicht daran die Klaue in die Hände zu nehmen.

"Versteht mich nicht falsch, jemanden zu töten ist noch lange keine Art seine Loyalität zu beweisen. Ich wäre lediglich ein Schoßhund der brav nach eurer Pfeife tanzt. Vertrauen und Loyalität ist etwas das man aufbauen muss. Ich bin durchaus bereit Grenzen zu überschreiten und ich habe meine eigenen Regeln gebrochen. Zu einem das ich mich nicht mit Nichtmagiern abgebe oder ein Kind umbringe. Ich habe aus Verzweiflung ein kleines Kind enthauptet. Weil ich mich vermutlich eure Illusion dazu getrieben hat.", sprach Lyanna ruhig.

Dann blickte sie zu ihren Anhängern runter und dachte an Löwenstein, an das Magiergefängnis, an das Heim ihres mittlerweile toten Onkels. Alle die Orte wo sie die Schwarzmagierin hinbegleitet haben. Sie waren ihr treu ergeben und das wusste sie durchaus zu schätzen, scheinbar war da Vanessa anderer Natur.

"Ich biete höchstens an, mit ihnen zu reden. Dass sich unsere Wege fürs erste Trennen werden.", erwiderte die Schwarzhaarige während sie nach unten blickte.

"Sie sind ein Teil von mir und das werden sie auch bleiben. Manchmal muss man sich auch gegen das Wort seines Meisters richten und mit den Konsequenzen leben.", seufzte Lyanna und schloss die Augen, dann öffnete sie die Augen wieder. Ein paar Tränen rannen ihr über die Wangen, mit einem Zeigefinger fing sie ein paar Tränen ab und betrachtete diese.

"Wenn sie euch wirklich so sehr stören, kann ich auch mit ihnen reden. Das sie mich in Ruhe lassen sollen.", seufzte Lyanna und formte ihre Hände zu Fäusten.

"Doch ich werde nicht noch mehr von mir töten. Denn ich habe das Gefühl schon zu viel von meiner Persönlichkeit verloren zu haben. Ich werde auch nichts mehr tun nur damit ich euch weiter gefallen. Viel zu lange habe ich versucht anderen immer zu gefallen.", lächelte Lyanna leicht und traurig, während sie am ganzen Körper anfing zu zittern.

Sie hatte das Gefühl unter einer gewaltigen Last zusammenzubrechen. Es war als würde ihr etwas die Luft abschnüren.


"Und das ist mein letzte Wort.", nickte sie.
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Beitrag von Vanessa Mo 21 Dez 2020, 15:18

Angespannt musterte Vanessa ihren Gast, als diese sich zu erklären begann. Ein wirklich Intimer und zugleich auch irgendwie peinlicher Moment, den die Lich hier wohl eher ungewollt geschaffen hatte. In den Augen der Blondine lag dabei irgendeine merkwürdige Mischung aus Abscheu und Enttäuschung. Aber für wen? Für Lyanna, weil sie nicht bereit war zu tun, was in den Augen der Nekromantin vonnöten war? Oder doch für sich selbst, weil sie den einen Menschen, welcher sie an sie selbst erinnerte, zum Weinen und schlussendlich beinahe an den Rand des Wahnsinns gebracht hatte? War Vanessa letztlich zu weit gegangen?
Nach einer weiteren bedrückenden Stille zwischen den beiden Frauen senkte van der Cliff schließlich langsam die Klaue, welche sie noch immer in beiden Händen hielt und blickte kurz zu Boden bevor sie wieder die Schwarzhaarige ansah. Nun war der Blick der Lich plötzlich so ganz anders. Nicht länger kalt und unbarmherzig, wie er es meistens war, sondern entschuldigend, beinah ein wenig mitfühlend. Die Hausherrin seufzte kurz und sah hinaus zum Dorf, während sie mit einer magischen Handbewegung die Illusionen von Lyanna's Freunden auflöste.

"Ihr habt vielleicht recht...", begann Vanessa dann schwermütig: "... vielleicht kann man ja doch nicht alles mit Blut beweisen. Verzeiht mir."

Danach lehnte die Lich die Waffe, wie eine billige Requisite an eine der Kleiderständer und begann sich ein wenig zu erklären: "Ich habe nach Euren Freunden gesucht, aber bis jetzt niemanden gefunden. Niemanden... der überlebt hätte. Ich weiß also nicht was mit Euren Leuten passiert ist, wer von Ihnen im Meer ertrunken, oder es ans Festland geschafft hat.
Ich wollte hiermit nur feststellen, was sie für Euch bedeuten. Denn an unserem ersten Abend waren sie für Euch nur Marionetten. Ihr habt vor mir damit geprahlt wie Ihr Euch in Tartarus einsperren lassen WOLLTET, ebenso wie Eure Freunde. Ihr habt nie einen Gedanken daran verschwendet, was das für sie bedeutet, weil Ihr nur an Euch gedacht habt.
Was hat sich seitdem geändert? Wieso denkt Ihr heute anders über sie?
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Beitrag von Lyanna Baskerville Mo 21 Dez 2020, 15:33

Lyanna hielt einen Moment inne und dachte nochmals über die gesamte Zeit nach, die sie mit den anderen verbracht hatte. "Die letzten Tage hier waren mehr als Nervenaufreibend. Die Alpträume, die Halluzinationen, das was in jener Nacht mit Tond und seinem Sohn passiert ist. Es war als würde ich durch die Hölle gehen. Ich habe an meinem Verstand gezweifelt, aber mir fiel ein was wir zusammen durchgemacht haben. Sie haben mir geholfen bei Löwenstein, selbst in Tartarus waren sie an meiner Seite, sie haben zu mir gehalten als ich mit meinem Onkel abgerechnet habe welcher mich wissentlich im Waisenhaus verrotten hatte lassen.", erklärte Lyanna.


"Dann kam ich hier her, habe meine Kräfte verloren, war alleine und schwach. Aber mit der Zeit wurde mir der Wert ihrer Dienste erst bewusst. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass sie immer zu mir gehalten haben. Sie haben mich als ihre Anführerin gesehen und selbst wenn ich manchmal etwas radikal und brutal bin, die Tage hier ließen mich ein wenig umdenken. Ich habe begriffen, dass ich mit meinem Verhalten so nicht weiterkommen werde wenn ich die Kaiserin wirklich zur Rechenschaft ziehen möchte. So habe ich auch meine Sichtweise über sie geändert.", erklärte Lyanna schließlich.

Es war schwer ihren Sinneswandel in Worte zu fassen, da sie nicht mal wusste wie sie dies überhaupt bewerkstelligen sollte.

"Es ist schlichtweg schwer in Worte zu fassen, vielleicht ist es ja so etwas wie Dankbarkeit. Ich bin nicht so gut darin. Manchmal erkennt man den Wert von etwas erst dann wenn man es verloren hat.", seufzte die Schwarzmagierin.
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Beitrag von Vanessa Mo 21 Dez 2020, 19:44

"Dann haben meine Lektionen also doch etwas bewirkt.", entgegnete Vanessa etwas erleichtert bevor sie Stirnrunzelnd anfügte: "... auch wenn ausgerechnet diese Lektion heute nicht auf der Agenda hatte. Na was solls.
Freut mich das Ihr Eure fanatischen Ansichten endlich erkennt und daran arbeitet. Euer Talent und Eure Fähigkeiten wären an so jemanden verschwendet. Ich Entschuldige mich dafür, dass ich ein wenig zu weit gegangen bin, aber das Ganze hat ja schließlich Früchte getragen. Manchmal braucht man eben einen großen Hammer um voranzukommen."


Danach nickte Vanessa Baskerville zu und erklärte schlussendlich: "Wir sprechen dann heute Abend beim Essen über die Details Eurer Ausbildung. Aber ich bin mir sicher, dass Ihr bis dahin eine Beschäftigung finden werdet."
Mit eiligen Schritten machte sich die Lich daraufhin auf, bevor sie auf dem Absatz der Galerie noch einmal kehrt, machte und etwas ergänzte: "Eine Sache wäre da aber noch: Es stimmt dass das Dorf und seine Einwohner meine Illusionen sind, aber weder Ich noch eine der Zauber haben Euch dazu gezwungen, den kleinen Villan zu ermorden. Und mit Euren Halluzinationen, welche Ihr vorgebt zu haben, habe ich auch nichts zu tun."
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Beitrag von Lyanna Baskerville Mo 21 Dez 2020, 20:12

Lyanna atmete tief ein und aus als sie schließlich wieder zu Vanessa sah: "Danke, dass ihr mir die Augen geöffnet habt. Vielleicht war es gar nicht so schlecht, dass ihr etwas zu weit gegangen seid. Ich denke, dass dieser Schritt notwendig war damit ich anfange mich weiterzuentwickeln."


Irgendwie war sie der blonden Magierin dafür sogar dankbar, dass sie es so weit mit getrieben hatte. Sie hatte Grenzen überschritten, von denen sie niemals dachte sie je zu überschreiten. Und das hatte die Schwarzmagierin nach vorne gebracht.


Als Vanessa ihr schließlich versicherte, dass Vanessa nichts mit dem Tod des kleinen Villan zu hatte, nickte die Schwarzmagierin lediglich knapp. Dann blickte sie wieder aus dem Fenster aufs Dorf hinaus und verschränkte ihre Arme, während sie das Gewicht ihres Körpers auf das rechte Bein verlagerte.

Ihr Blick wanderte zu der Eiche wo sie den kleinen Jungen begraben hatte. Zwangsläufig musste sie an jene Nacht denken, in der sie dachte, ihre Mutter am Baum aufgeknüpft zu haben bis hin zu dem Moment, an dem sie Villan enthauptet hatte. Bei den Gedanken verzog Lyanna jedoch keine Miene, sie war noch immer der Überzeugung dass dies ein Akt großer Gnade gewesen war. Vermutlich hätte Villan niemals von dieser Nacht erholt, wobei sie sich mittlerweile sicher war das auch der Junge lediglich eine Illusion war. 

Als sie so darüber nachdachte musste Lyanna etwas kühl lächeln dann wandte sie sich vom Haus ab und beschloss keinen weiteren Gedanken mehr an diese Nacht zu verschwenden. Auch wollte sie nicht herausfinden, wer oder was für ihre Halluzinationen verantwortlich war. Sie war froh, das Rätsel gelöst zu haben welches Vanessa ihr aufgegeben hatte und das war der Schwarzmagierin mehr als genug. Und wenn sie etwas gelernt hatte, dann dass es durchaus Geheimnisse gab, die man besser nicht lüften sollte.

Was ihre Anhänger oder vermeintlichen Freunde anging, so betrübte es sie dennoch dass keiner von ihnen bisher lebend gefunden worden war. Vielleicht würde sie zur gegebener Zeit neue Magier rekrutieren, doch das würde wohl die Zukunft zeigen. Jetzt würde sie erstmal ihre Zeit und ihre Kraft in ihre Ausbildung stecken.
So machte sie sich auf den Weg in ihr Zimmer, um ein wenig in den Büchern über die Schwarze Magie zu stöbern, bis der Abend anbrach.
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Beitrag von Der Erzähler Fr 25 Dez 2020, 14:22

Und so verstrichen die Stunden, in welcher Lyanna sich von Vanessa's 'kleinen' Aufgabe erholte und die Schwarzhaarige sich in ihrem Zimmer verkroch. Vermutlich hatte Baskerville es aufgegeben sich weiteren Geheimnissen zu stellen oder zu ergründen was geschehen war in jener Nacht. Störte es die junge Frau gar nicht im Dunkeln zu tappen? War sie zufrieden mit den Fetzen, welche vor ihr lagen oder war sie wirklich so versteift darauf einer Frau zu gefallen, von der sie glaubte, etwas lernen zu können?
Andererseits konnten sowohl Baskerville als auch van der Cliff wohl kau leugnen, das zwischen den beiden sich etwas entwickelte. Etwas, dass beide Magierinnen wohl nicht für möglich für sich gehalten hatten. Etwas, dass zumindest an den Beginn einer Freundschaft erinnerte. Das Leben spielte einem häufiger einen Streich, als es einem wohl lieb war.

Doch der nächste Streich sollte nicht lange auf sich warten lassen...
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Beitrag von Vanessa Fr 25 Dez 2020, 14:30

Es klopfte schließlich an der Baskervilles Tür. Es war Sir James, welcher die Schwarzhaarige darauf hinwies, das die Hausherrin sie sprechen wollte. Artig wie immer folgte Lyanna dieser Bitte natürlich und ging mit dem Butler schließlich in die Bibliothek des Anwesens, wo Vanessa aktuell zu finden war.
Das ansonsten so fein säuberliche und Stille Archiv sah dabei ein wenig anders aus als sonst. Zahllose der Bücher, welche sonst in den vielen Regalen ruhten, waren auf dem Boden, oder auf kleinen Tischen verteilt, während man aus den angrenzenden Gängen hören konnte, wie jemand scheinbar weitere Bücher immer wieder auf den Boden warf.
Nachdem James dann am Eingang des Raumes wartete und Baskerville einige vorsichtige Schritte hineingetan hatte, schoss Vanessa aus dem Gang hervor, in welchen sie gerade noch gewütet hatte. Die Blondine schien verzweifelt, beinahe durch den Wind, etwas zu suchen und einfach nicht zu finden. Aufgeregt und ohne auf die für sie sonst so übliche Etikette zu achten, rief sie Lyanna zu: "Eure MUTTER! Erzählt mir von ihr!"

Woraufhin sich die Nekromantin bereits wieder einem Buch im Regal widmete, es herauszog und schnell darin zu blättern begann während sie zu sich selbst säuselte: "... ich bin so Blöd.... wieso hab ich' das ich vorher nicht gesehen?!"
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Beitrag von Lyanna Baskerville Sa 26 Dez 2020, 15:09

Lyanna blickte etwas verwirrt zwischen den ganzen Büchern hin und her, während Vanessa scheinbar etwas suchte. So zerstreut hatte die Schwarzhaarige die Lich wohl selten erlebt. Sonst wirkte Vanessa gut durchstrukturiert und als hätte sie alles bestens geplant.

"Ihr wollt etwas über meine Mutter erfahren?", fragte Lyanna etwas verwundert nach und räusperte sich kurz darauf: "Nun wo soll ich anfangen. Ich habe sie als eine Herrische und schreckliche Frau in Erinnerung. Nicht selten hat sie mich ohne Abendessen ins Bett gesteckt, wenn sie mal wieder einen ihrer Anfälle hatte. Außerdem bekam ich von ihr häufig Prügel, ich hatte recht früh den Eindruck dass sie mich gar nicht gewollt hätte. Sie gab mir den Eindruck, dass ich ihr Leben zerstört hätte. Und nicht häufig hatte sie mich in den kalten Nächten im Geräte Schuppen vor dem Kloster gesperrt. Doch sie hat immer darauf geachtet, dass meinem Gesicht nichts passiert. Vermutlich weil man sonst dahinter käme wie sehr sie mich misshandelt hatte."

Die Schwarzmagierin hielt einen Moment inne und dachte nochmals über ihre Kindheit nach: "Nun das war eigentlich alles woran ich mich noch erinnern kann. Ich weiß noch, dass sie zu anderen eigentlich immer relativ freundlich war. Vermutlich wollte sie einfach keine Mutter sein. Ich kann es einfach nicht sagen, ich weiß nur dass sie später bei dem Amoklauf in Eldwin starb."
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Beitrag von Vanessa Sa 26 Dez 2020, 15:24

"Ja, Eldvin... ", säuselte Vanessa kurz etwas andächtig und unterbrach ihre Suchaktion für diesen kleinen Augenblick bevor sie doch wieder weiter machte und ergänzte: "... dazu kommen wir später..."

Während Baskerville dann von ihrer Mutter erzählte, nickte die Lich immer wieder sachte, während sie weiter durch das Buch blätterte, bevor sie dann wieder zum nächsten Griff. Scheinbar hatte die Magierin noch nicht gefunden wonach sie suchte.

"... als ihr davon erzählt habt Eure Mutter gesehen zu haben, als Ihr Tond... also, seine Illusion meine ich, ermordet habt, da hätte es mir bereits dämmern müssen!", begann van der Cliff hastig an zu erklären, als sie weitersuchte: "Ich kannte Eure Mutter, flüchtig zumindest. Ihr habt ja bereits am ersten Abend so passend erkannt das auch ich damals in Eldvin war - wie viele Magier in Kryta zu dieser Zeit.
Wie Ihr nun über sie sprecht, was sie Euch angetan hat... und Eurer Verhalten heute - das erinnert mich an etwas, wovon ich einmal gelesen habe! Aber ich finde das VERFLUCHTE Buch nicht!"


Plötzlich stoppte Vanessa und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn, während sich ihre Augen weiteten: "Flüche! Natürlich! Wie konnte ich nur.... Argh! Natürlich es ein Fluch! Es muss einer sein, wenn der Zauber heute noch aktiv ist!
Wir suchen ein Buch mit dem Titel: 'Die Kunst, nicht verflucht zu werden'! Es hat einen Grünen.... Nein, Nein! Dunkelblauen Einband! Sucht mit!"

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Beitrag von Lyanna Baskerville Sa 26 Dez 2020, 15:36

Lyanna nickte knapp und begann beim Suchen des Buches mit. Die Kunst, nicht Verflucht zu werden. Das war schon ein seltsamer Name für ein Buch. Was Vanessa wohl damit wollte, fragte sich die Schwarzhaarige. Dann ging ihr Gedanke durch den Kopf, ob sie sich wohl gegen Lyanna absichern wollte und musste dabei leise kichern.

"An etwas dass ihr einmal gelesen habt?", fragte Lyanna und stellte einen Stapel von kontrollierten Büchern zur Seite während sie die nächsten Bücher systematisch von oben nach unten durchschaute.


"Was meintet ihr damit es ist ein Fluch?", fragte Lyanna schließlich vorsichtig nach, während sie sich aufrichtete und ihr Kreuz durch beugte, bevor sie weiter nach dem gesuchten Buch herumkramte.
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Beitrag von Vanessa Sa 26 Dez 2020, 15:45

Vanessa stoppte erneut kurz und sah gehetzt aber dennoch konzentriert zu Lyanna und begann sich zu erklären: "Habt Ihr Euch nie gefragt, warum Ihr so 'anders' seid? Der Grund weshalb Euch die Kinder im Waisenhaus hänselten war doch, das Ihr unkontrolliert gezaubert habt und irgendwie... 'anders' wart? Ihr habt kein Problem damit Leuten den Kopf abzuschlagen, ihre Kinder zu ermorden oder schlimmeres. Beinahe so, als hättet Ihr keine Moral.
Bei den meisten Leuten kommt sowas durch die Erziehung und das Umfeld in dem sie Leben aber bei Euch ist das irgendwie anders. Manchmal wirkt Ihr so, als wäre 'Leid zuzufügen,' das einzige was Euch wahre Freude bereit - habe ich recht?"
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Beitrag von Lyanna Baskerville Sa 26 Dez 2020, 15:51

Lyanna hielt einen Moment inne und dachte an die Vergangenheit zurück. Der Mord an ihrem Onkel, der Anschlag in Löwenstein, der Ausbruch aus Tartaros bei dem sie sicher auch den ein oder anderen Wärter getötet hatte, dann der Mord an Frida, an Tond und Vilan. Und Vanessa hatte recht zumindest bis auf einen Mord. Aber bis auf der Mord an Vilan hatte sie jeden einzelnen Mord inbrünstig genossen, ja sie hatte sich fast schon vollkommen gefühlt.

"Jetzt wo ihr es sagt...", begann Lyanna langsam zu antworten und fuhr fort: "...habt ihr ehrlich gesagt recht. Leid zuzufügen hat mir großes Vergnügen bereitet, ich fühlte mich.... vollkommen und erleichtert. Aber ich habe mir nie gedanken darüber gemacht, warum es so war. Ich habe vieles einfach hingenommen, weil ich es leid war auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden warum ich gehänselt oder misshandelt wurde."

Dann sah sie zu Vanessa: "Denkt ihr... denkt ihr es handelt sich hierbei um einen Fluch?"
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Beitrag von Vanessa Sa 26 Dez 2020, 16:09

"Hm, das denke ich. Und ich denke dabei an einen ganz bestimmten Fluch... einen der so selten ist, das ich ihn nicht sofort erkannt habe.", nickte Vanessa ihrem Gast zu und widmete sich erneut den Büchern, ließ sich dieses Mal jedoch etwas mehr Zeit um wieder etwas Überblick in das Chaos zu bringen, welches sie ein den letzten Minuten angerichtet hatte.

"Eure Mutter war Schwarzmagierin, so wie wir.... ", begann die Lich dann laut nachzudenken und sah nochmals durch die Bücher, welche bereits am Boden lagen: "... und wenn sie so zauberte, wie sie ihr Kind behandelte hat sie sich nur an der übelsten Sorte Magie bedient: der Qualmagie. Und da es früher noch einfacher war an Schriften dieser Schule zu kommen wird sie sich dieser auch bedient haben..."

"Ich dachte, wir suchen einen Fluch...?", fragte Baskerville sofort nach, da als gebildete Magiern natürlich wusste, das Fluch- und Qualmagie zwei verschiedene Schulen, innerhalb der Schwarzmagie waren.

"Ja, JA! Ich weiß!", schüttelte Vanessa wie wild mit dem Kopf und begann erneut zu erklären: "Heute zählt die Qualmagie zu den Lehren der Schwarzmagie. ABER eigentlich ist die Qualmagie eine völlig eigene, von der Schwarzmagie losgelöste Lehre, welche auch ihre eigenen Flüche beherbergt. Nach den Magierkriegen hat man aber alles zusammengestrichen und verboten und so wurde die Qualmagie eine Schule der Schwarzmagie, obwohl sie das faktisch nicht ist! Ist... ne' lange Geschichte!
Aber wen interessiert das schon wenn die Lehre verboten und die Kaiserin eine Magierjägerin ist? Tz!"


Nach einer erneuten, kurzen pause sah die Lich dann nochmal auf: "... das würde auch Eure Affinität zur Qualmagie erklären.... hmm.", bevor van der Cliff sich abermals den Bücher widmete und dabei weiter erzählte: "Ich kenne mich mit der Quallehre wirklich nicht besonders gut aus, aber die Flüche dort funktionieren anders, als die der Fluchschule."
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Beitrag von Lyanna Baskerville Sa 26 Dez 2020, 16:20

Die Schwarzmagierin ließ die Worte von Vanessa auf sich wirken. Das klang wirklich so, als hätte ihre Mutter sie mit einem Fluch der übelsten Sorte belegt, warum war es ihr selbst noch nicht aufgefallen?

"Das heißt ihr könnt mir helfen, diese Art von Fluch loszuwerden?", fragte die Schwarzmagierin vorsichtig nach.

Zumindest verstand Lyanna jetzt, dass es sich hierbei prinzipiell nun um unterschiedliche arten von Flüche handelte. Das die Qualmagie ursprünglich nicht zur Schwarzmagieschule gehörte, hatte Lyanna auch noch nicht gewusst.

"Ich hab es gefunden.", sprach Lyanna und hob schließlich ein Buch mit einem Dunkelblauen Einband fand auf dem Stand: Die Kunst nicht verflucht zu werden.
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Beitrag von Vanessa Sa 26 Dez 2020, 16:48

"Ich weiß nicht... ", begann Vanessa ziemlich kleinlaut als Lyanna sie fragt, ob sie einen solchen Fluch aufheben konnte: "Flüche sind ohnehin nicht mein Spezialgebiet und die meisten von ihnen sind verzwickt aufzulösen. Die von der Quallehre werden vermutlich nochmal eine ganze Ecke ... schwieriger sein."

Als Baskerville das gesuchte Buch schließlich fand eilte die Lich zu ihrem Gast und nahm das Buch und schlug es sofort auf: "Das ist es! Perfekt!
Kaum zu glauben das mal ein Geschichtenband bei einem Fluch helfen könnte. Das hier ist nicht mal ein Sachbuch, oder ein Almanach! Das ist Belletristik! Ich meine... wer LIEST sowas?! Wertloser Tand. Naja... wir können wohl froh sein das der Kerl darüber geschrieben hat. Hm.... wo war es noch gleich...."


Während die Nekromantin die Seiten des Buches langsam Stück für Stück durchsuchte, erzählte sie weiter, um Baskerville ein wenig aufzuklären: "... so viel ich weiß handelt es sich bei Flüchen der Quallehre häufig gar nicht um klassische Zauber, welche man mit Spruch, Bewegung oder Zauberstab auslöst. Häufig sind es irgendwelche Rituale... die Sorte Ritual bei denen jemand sterben oder sehr viel Leiden muss - wer hätte es gedacht?"

Kurz schmunzelte die Blondine zu Baskerville bevor sie sich den Zeilen widmete und endlich das fand, wonach die beiden die ganze Zeit gesucht hatten: "Ich glaube ich habe es gefunden..... hier....
Es ist die Geschichte von einem Vater..... Blabla..... alleinerziehend.... er hat seine Frau bei der Geburt seines Kindes verloren und gibt jetzt dem Baby die Schuld. Er hasst es. Ja, Ja, und so weiter und so weiter....... blabla.... das interessiert mich alles nicht, wo schreibst du vom Fluch?"

Immer schneller sausten die Augen der Lich über die Zeilen bis sie schließlich sich an einer Stelle im Text festsetzten und sie offensichtlich sehr interessiert zu lesen begann. Baskerville musste die Stille, welche daraufhin entstand gerade zu zerreißen, bis die Blondine schließlich mit besorgten Blick zu ihrem Gast aufsah und sagte: "... es war kein Ritual, sondern.... ein Lied."

Sachte blickte Vanessa zurück ins Buch und begann die Zeilen des Lieds vorzulesen:

"Dunkle Mutter, schenke mir dein Kind,
hüte mich am Tage, denn die Nacht ist mein Kleid,
Dunkle Mutter, schenke mir dein Kind,
lass es Hassen, völlig ohne Leid!

Habt ihr das schon mal gehört? Eure Mutter muss es euch vorgesungen haben, als ihr noch sehr klein wart."
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Beitrag von Lyanna Baskerville Sa 26 Dez 2020, 18:09

Lyannas Pupillen verengten sich plötzlich und sie hielt sich mit beiden Händen den Kopf, dabei ging sie auf die Knie und senkte ihren Kopf. Dabei schütteltet sie wild den Kopf als würde sie etwas Schreckliches verscheuchen wollen. Urplötzlich kamen ihr die Bilder jener Alpträume die sie hier erlitten hatte vor Augen.
Die Schwarzmagierin ächzte leise auf und schloss die Augen und urplötzlich fand sie sich im Kloster wieder. Es war tiefe Nacht und am Brunnen saß ihre Mutter, auf ihrem Schoss saß die junge Lyanna im zarten Alter von 6 Jahren.

Langsam ging Lyanna auf die beiden zu während sie ihrer Mutter beim singen lauschte.


"Hör auf...", murmelte Lyanna leise, während sie eine Hand ausstreckte.


"Hör auf...", sprach die Schwarzhaarige wieder etwas lauter, doch ihre Mutter sang immer weiter.

Warum hörte sie nicht auf zu singen? Warum wollte sie ihr so sehr weh tun? Was hatte sie ihrer Mutter getan? Sie hatte es sich doch nicht ausgesucht geboren zu werden. Keiner hatte es sich ausgesucht auf dieser Welt zu leben.

"HÖR AUF!", brüllte Lyanna als könnte sie eine schreckliche Wahrheit nicht verkraften.

Urplötzlich fand sie sich bei Vanessa wieder, noch immer kniend und mit ausgestreckter Hand, dabei murmelte sie immer wieder: "Hör auf." In ihrem Blick konnte man eine Mischung aus Angst und Schrecken sehen. Ihre Augen hatte sie weit aufgerissen. Die Schwarzmagierin hatte mit ihrer Haltung offensichtlich zu kämpfen und langsam stand sie wieder auf.


"Es... es tut mir leid....", murmelte Lyanna und strich ihr Kleid gerade, dann reckte sie etwas Kinn um ein wenig die Würde zu behalten.

"Ich... ich habe....", begann Lyanna erst etwas zögerlich bevor sie etwas normaler weiter sprach: "... das Lied schon einmal gehört. Ja ich habe es gehört. Es war in jener Nacht bevor die Kaiserin kam und... das Massaker veranstaltet hat."


"Ist... das Lied der Schlüssel?", fragte Lyanna und sah ruhig zu Vanessa.
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Beitrag von Vanessa Sa 26 Dez 2020, 20:17

Vanessa sah mit an wie Lyanna plötzlich ihren Anfall bekam, womit wohl klar war das diese Zeilen einen Effekt auf die junge Frau hatten. Nachdem die Lich Baskerville wieder aufgeholfen hatte und Sir James der jungen Frau ein Wasser gebracht hatte nickte Vanessa nachdenklich als sie die Arme verschränkte und Lyanna musterte. Im Blick der Blondine lag beinahe etwas kümmerndes und sorgendes während sie sich nachdenklich das Kinn rieb.

"Ja, es ist wohl kaum zu leugnen das dieser Text einen Effekt auf Euch hat.",
begann van der Cliff, bevor sie vorsichtig ergänzte: "... ich hätte niemals gedacht das ich jemand Treffe der mit dem Fluch der dunklen Mutter belegt ist. Ich war mir erst nicht Sicher... aber... jetzt?
Der Fluch der dunklen Mutter wurde einst von einer jungen Frau wohl eher unwissentlich geschaffen. Einer Frau die ihr eigenes Kind so sehr hasste, das sie es verfluchte. Nicht mit dem Tod, oder Schmerzen.... sondern mit Exakt dem Hass, den sie selbst empfand. Kinder, die mit dem Fluch der dunklen Mutter belegt sind verspüren weder Reue noch Schuld. Sie können nicht lachen, empfinden keine Liebe oder sonst irgendwelche positiven Gefühle - AUßER sie werden durch das Leid anderer Erzeugt. Man sagt diesen Menschen nach, sie.... sie hätten ein Herz aus Stein."


Danach stoppte Vanessa und überlegte kurz ob sie Lyanna sagen sollte wie sie den Fluch aufheben konnte, doch der bohrende Blick der jungen Frau reichte aus, um die Lippen der Lich zum Reden zu bringen: "... aber Ihr habt vorhin's geweint, als ich Euch dazu trieb Eure Freunde zu töten. Das bedeutet zumindest, das der Fluch keine volle Wirkung mehr auf Euch hat. Vermutlich.... wegen dem, was ich mit Euch getan habe, als Ihr in jener Nacht angespült worden seid...."
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