Löwenstein

Thorin schmunzelte, wenn man einen Mensch zum Reden bringen wollte, musste man ihn offensichtlich einfach nur etwas nerven und aus der Fassung bringen. "Euer Gefährt wird sich offenbar in der nächsten Zeit nicht fortbewegen, warum nutzen wir die Zeit nicht einfach um uns ein wenig zu unterhalten."

Der Zwergenprinz hatte schon gehört was er hören wollte, die Diebe hatten ihre Sachen an ihn verkauft und so leicht würde er sie offenbar nicht hergeben. "Nun von Erwerben kann tatsächlich nicht die Rede sein, denn dazu bräuchte ich etwas von eurem Geld nicht wahr? Aber vielleicht kommen wir ja zu einer übereinkunft die beiden Seite hilft. Ein Tauschgeschäft? Oder gibt etwas etwas dass ihr erledigt wissen möchtet? Wir Zwerge sind in vielerlei Hinsicht höchst nützlich.", erklärte Thorin und bereitete seine Arme mit einem leichten lächeln aus.

"Ihr habt nicht mal Gold?! Dann verschwendet nicht länger meine Zeit!", plapperte der Händler erneut unbedacht los bevor er kaum hörbar noch an hängte: "Zwerg, Tz! Wer's glaubt... nur weil er zu kurz geraten ist..."
Danach lehnte sich der Graf gelangweilt zurück in seine gepolsterte Kutsche und versuchte Thorin zu ignorieren. Lange würde es wohl nicht mehr dauern, dann würde die Reise weitergehen, so hoffte er. Unerwartet hörte man leise eine weitere Stimme aus der Kutsche, direkt gegenüber des unhöflichen Grafen. Der Mann, der sich mit dem Händler in seiner Kutsche befand, hielt sein Gesicht bis dahin verdeckt und tuschelte nur etwas Unverständliches in Richtung seines Freundes.

Der Marktgraf wiederum schien den Worten des Unbekannten immer Aufmerksamer zuzuhören und begann nachdenklich zu nicken. Nach einigen kurzen Momenten des Grübelns lehnte sich der Händler dann wieder, zwar etwas Misstrauisch aber dennoch interessiert wieder aus seinem Gefährt und richtete doch noch einmal das Wort an Thorin: "... könnt ihr denn Beweisen, dass ihr ein Zwerg seid?"

Thorin schmunzelte sehr leicht und verwies auf die Axt. "Seht euch die Axt an sie ist nicht von Menschenhand geschmiedet worden. Ich kann euch sagen, dass diese Axt Rüstungen mit Leichtigkeit durchschlagen wird, selbst vor einem Zerstörer wird sie keinen Halt machen. Und was meine Herkunft angeht...", erklärte Thorin.
"... Seht euch meine Kleidung an, ich trage ein Hemd aus Mithril, kein Mensch vermag dieses Eisen so zu bearbeiten, dass er sogar ein Hemd daraus machen kann. Nur ein Zwergenschmied vermag das Eisen so zu bearbeiten dass dieses federleichte Kettenhemd dabei herauskommt."

Der Zwerg zog sein aufwendig bearbeitetes Lederwams Aus um dem Händler dieses feingearbeitete Kettenhemd zu zeigen.

Man konnte dem Grafen sein Misstrauen über die wahre Herkunft des Zwerges zu Beginn noch deutlich ansehen. Als Thorin jedoch das Mithril und sein wunderbares Aussehen präsentierte war es nicht nur das Hemd welches glitzerte, sondern auch die Augen des Kaufmannes. Er musste sich wohl vorgestellt haben, welche Preise ein solch kostbares Stück einbringen würde. Folglich schnellte auch die Laune des Mannes und seine Meinung über Thorin und Zwerge im Allgemeinen nach oben - Legenden hin oder her.

"Oh!", begann der Graf dann von neuem, nun mit fast schon widerlich freundlichen Blick: "Verzeiht meine Unhöflichkeit! Ihr ahnt gar nicht wie viele Taugenichtse hier auf den Straßen der Hauptstadt wandeln! Ihr wollte ja nur sicher gehen...."

Die Kutsche verlassend suchte der Graf schnell nach der Axt welche der Zwergenprinz verlangte und präsentierte dabei ebenfalls ungewollt das Schwert von Thorins Vorfahren welches noch immer am Gürtel des Kaufmannes baumelte. Die Axt in Händen haltend sah er dann zum Zwerg hinab: "Ihr müsst nur verstehen; ich habe diese Waffe fair erworben. Auch wenn sie einmal euch gehörte kann ich sie euch nicht einfach so überlassen! Ich schlage euch also einen Handel vor: Ihr bekommt eure Axt wieder und dafür ....hmm...."

".... werden wir diese beiden Herren zu einem Essen einladen und die zukünftigen Handelsbeziehungen zwischen den Zwergen und Menschen besprechen.", beendete plötzliche der Unbekannte aus der Kutsche den Satz des Marktgrafen bevor er noch hinzufügte: "Nicht wahr?"

"Äh - Ja. Sicher, Ganz genau!", entgegnete der Händler prompt.

Fragend und respektvoll blickte Nathanael dann aus der Kutsche zu Thorin und Bolvar: "Was sagt ihr dazu?"

Als der Marktgraf aus der Kutsche herauskam erblickte der Zwergenprinz sein Schwert welches direkt am Gürtel des Mannes hing. Für einen Mensch war es nicht mal ein richtiges Kurzschwert doch für einen Zwerg war es genau die richtige Waffe.
Thorins Blick blieb nur kurzweilig auf seinem Schwert haften, an dieses Schwert heranzukommen bedurfte wohl etwas mehr Verhandlungsgeschick. Schließlich sah Thorin zur Kutsche auf als eine weitere Stimme ertönte. Handelsbeziehungen zwischen Zwergen und Menschen? Die Worte des Mannes klangen süß und gefährlich. Der Mann war wie ein zweischneidiges Schwert so viel stand fest.

Als der Mann ihn fragte was er von einem Essen hielt verneigte Thorin höflich: "Nun wir werden eure Einladung selbstverständlich annehmen." Doch dem Zwerg blieb nicht verborgen, dass der Marktgraf offenbar vor dem Fremden scheinbar enormen Respekt wenn nicht sogar etwas Angst hatte. "Nun ich denke es Angebracht sich vorzustellen.", fügte der Zwergenprinz hinzu und verneigte sich abermals: " Das ist Bolvar Donnerbüchse mein treuer Freund und Begleiter. Und mein Name ist Thorin Brogarson. Sohn von Grimdalf Brogar und Prinz der Schwarzeisenberge und Thronanwärter zu euren Diensten."

Dann richtete sich der Zwerg wieder auf: "Wo und Wann findet dieses Essen statt?"

Auch wenn sich Nathanael wie immer größte Mühe gab seine Gedanken zu verbergen konnte man ihm ansehen, dass er über den vermeintlichen Titel des Zwergs beeindruckt war. Den Prinzen eines ausgestorbenen Volkes zu treffen passiert schließlich nicht alle Tage, sofern der Zwerg denn die Wahrheit sprach.

"Es ist uns eine Freude, Herr Brogarson und Donnerbüchse.", begann der Politiker dann hochachtungsvoll: "Ich bin Nathanael Bourdeaux, aus Toussaint und das hier ist Jerome besser bekannt als der Marktgraf von Beauclair.
Ich schlage vor wir treffen uns heute Abend im 'Stadtpalast', wir werden dort einen Tisch bestellen. Schließlich haben wir hier ein furchtbares Missverständnis wieder gut zu machen."

Dann nickte Nathanael seinem Händlerfreund auffordernd zu, woraufhin dieser als Zeichen des guten Willens die Zwergenaxt überreichte.

"Bis heute Abend, meine Herren!", verabschiedeten sich jetzt die beiden Menschen bevor die Kutsche ihre fahrt zum Kaiserpalast fortsetzte.

In dem Wissen darüber nicht gerade der beste Verhandlungsführer zu sein hatte sich Bolvar während des Gespräches zurückgehalten und seinem Freund Thorin den Vortritt gelassen. Wie es schien war das die richtige Wahl gewesen, denn zumindest die Axt des Schmiedes war zurück bei seinem Besitzer.

"Potz Blitz! Die traun' sich was! Haste gesehen wie der Männekin im Karren geschaut hat als'de erzählt hast das du Prinz bist!? HA!", fing Bolvar dann mit seinem bekannten Charm als die Kutsche davonfuhr: "An dein Schwert müssen wa' jetzt auch noch ran! Glaubst du den beiden Pinkeln? Ich trau' den Kerlen ja irgendwie nicht!"

Thorin sah der Kutsche noch einen kurzen Moment nach während Bolvar mit ihm sprach. Dann blickte der Zwergenprinz zu seinem alten Freund und erwiederte: "Bei diesem Bordeaux müssen wir vorsichtig sein, um diesen Marktgraf hingegen mache ich mir weniger sorgen."

Dann wandte sich Thorin seinem Freund ganz zu und sein Blick wurde etwas sanfter: "Nun was mein Schwert angeht, das kriegen wir auch noch zurück. Vielleicht können wir ihnen ja das Handelsabkommen im austausch für mein Schwert geben."

Der Zwergenprinz war gespannt was sich bei dem Essen ergeben würde. "Ich denke es wäre besser wenn du beim Essen mir das Reden überlässt." Mit einem leicht schelmischen lächeln klopfte er seinem Freund auf die Schulter.

"Ha! Also gut - wenn du reden willst werd' ich das Essen übernehmen! HA-HA!", begann Bolvar auf die Forderung seines Freundes zu lachen bevor er sich doch wieder etwas fing und begann ernster zu werden: "Du hast ja recht! Ich werd' aufpassen, dass die uns keinen Dolch in den Rücken schieben. Nochmal werden uns keine Menschen über's Ohr hau'n - das kannst du mir glauben!"

Später am Abend trafen Thorin und Bolvar im ´Stadtpalast´ein. Thorin hatte zum Anlass seine feinsten Klamotten herausgesucht. Er trug ein aufwendig bearbeitetes dunkles Lederwams. Die Nähte wirkten als wären sie aus Silber, waren jedoch Mithril hergestellt. Darunter trug er ein Smaragdgrünes Hemd mit weiteren Ärmeln. Die Hose war ebenfalls aus feinsten Stoff gearbeitet und war leicht bläulich gefärbt.

Sie erreichten den besagten Tisch und fanden bereits Nathaneal und den Marktgraf vor. Thorin neigte zum Gruß den Kopf. "Einen schönen Abend.", wünschte Thorin wohlwollend. "Ich hoffe wir sind nicht zu spät.", lächelte der Zwerg leicht.

Der Ort war von noblen Leuten gut besucht und offenbar speiste hier nur die höhere Schicht der Gesellschaft wie es schien. Was heißen musste dass Bordeaux offenbar viel Einfluss und Geld besitzen musste. Der Zwerg war sehr gespannt wie das Gespräch verlaufen wird.

Der Stadtpalast von welchen die beiden Menschen gesprochen hatten war schnell gefunden, schließlich handelte es sich dabei um die wohl teuerste und angesagteste Lokalität in Löwenstein. Das ehemalige Museumsgebäude wurde im Zuge der Neuerrichtung der Hauptstadt von einem der besten Köche Tyrias gekauft und in das heute beinahe weltbekannte Restaurant verwandelt.
Gelegen im teuersten und ansehnlichsten aller Viertel stach es unter den anderen Prunkbauten sogar noch heraus und hätten die Gastgeber der Zwerge selbige nicht angekündigt, hätten Thorin und Bolvar hier wohl niemals Einlass erfahren. Nachdem der Portier sie hineingeführt hatte und Bolvar damit beschäftigt war nach möglichen Gefahren Ausschau zu halten, so wie er es Versprochen hatte, begann das kleine Orchester des Hauses den beginnenden Abend mit seichter Musik zu untermalen.
In einem etwas weiter hinten und weitestgehend abgeschotteten Bereich der Lokalität, vorbei an einigen sehr wertvollen Gemälden, fein gearbeiteten Säulen und der spielenden Gruppe Musiker fanden sich die beiden Zwerge dann am Tisch mit ihren Gastgebern ein. Während Thorin sich noch Mühe gab etwas Passendes anzuziehen hatte der Schmied weniger Auswahl in seiner Garderobe und musste mit seinem Lederwams vorlieb nehmen. Nun zumindest war dieser Sauber, im Gegensatz zu seinem Kettenhemd, welches er noch heute früh trug.

Dem Rat seines Freunds folgend hielt er sich zurück und grüßte die kleine Runde lediglich und versuchte sich nun für den Rest des Abends zurückzuhalten - zumindest solange bis es Probleme geben würde.

"Nein, Nein! Sie sind sogar die ersten - setzten sie sich doch bitte!", begann Nathanael dann erfreut als die beiden Zwerge hereintraten.
Schnell viel auf das an dem runden Tisch nicht für vier, sondern für sechs Personen gedeckt worden war. Offensichtlich erwartete der Politiker noch weitere Gäste. Doch bereits jetzt war klar - es wurden weder Kosten noch Mühen gescheut den heutigen Abend gelungen zu inszenieren.

"Es freut uns sehr das sie es einrichten konnten! Es gibt uns die Chance das schreckliche Missverständnis von heute Vormittag zu vergessen.", legte Nathanael nach als sich alle am Tisch eingefunden hatten.

Nickend und sein Weinglas erhebend stimmte ihm der Marktgraf, zu welcher bereits ebenfalls hier war.

"Ich hoffe ihre Reise in die Kaiserstadt war außer dieser Unannehmlichkeit beschwerdefrei?", fragte Bourdeaux nach um das Gespräch weiterzuführen.

Thorin nahm ebenfalls das Weinglas und erhob es: "Nun größtenteils Beschwerdefrei. Hier und da ein paar Unannehmlichkeiten auf dem Weg."

Während Thorin einen leichten Schluck aus seinem Glas nahm blickte er unauffällig auf den Tisch. "Dieses Missverständniss ist bereits vergessen.", winkte Thorin ab.
Zumindest fürs erste, ein Zwerg vergass niemals etwas so viel stand fest. Mit einem freundlicheren Ton fügte der Zwerg hinzu: "Wie ich sehe erwartet ihr offenbar weiteren Besuch?"

Dem Zwerg waren die zwei weiteren Plätze nicht entgangen und es interessierte ihn, wer noch alles zum essen erschien.

"Ja, wir erwarten noch zwei weitere Herren. Ich hoffe ihr habt damit kein Problem? Ich musste diesen Tisch bereits vor Monaten reservieren, weshalb das heutige Treffen wohl alles andere als... 'zufällig' ist.
Aber als Prinz eines angeblich ausgestorbenen Volkes war es eine Selbstverständlichkeit euch einzuladen - auch wenn der heutige Anlass womöglich ein anderer war.", begann Nathanael prompt bevor ihm aus dem Augenwinkel auffiel das bereist der nächste Gast eintraf.
"Oh... und wo wir gerade dabei sind: Hier kommt auch schon der Erste!"

Der Mann, welcher nun die kleine Runde erreichte sah gänzlich anders aus als Graf oder Politiker. Bei dem Menschen handelte es sich ganz offensichtlich um eine Art Krieger oder einen Soldaten, welcher Sichtbar mit Narben seiner Kämpfe im Gesicht gezeichnet war. Sicheren Schrittes begrüßte er Nathanael mit einem kräftigen Händedruck und blickte dann fragend in die Runde bevor der Politiker begann den Neuankömmling vorzustellen:

"Darf ich vorstellen? Sir John Arthur Burham aus Toussaint. Seines Zeichens Ritter des Fürstentums und Ältestenratsmitglied des 'Orden der Dornen Rose'."

"Nur Ratsmitglied, mein Freund. Noch lebt der alte Ulrich noch!", verbesserte Sir John Nathanael mit einem etwas merkwürdigen Lächeln auf den Lippen bevor er fortfuhr: "Einer Einladung in den Stadtpalast folge ich nur all' zu gern - wie komme ich zu der Ehre?"

"Als ich hörte ihr seid in der Stadt konnte ich nicht anders. Ihr kennt mich doch: Beziehungen müssen gepflegt werden. Was tut ihr dieser Tage überhaupt in der Kaiserstadt? War euch unser Turnier in der Heimat noch nicht Aufregung genug?", plauderte der kurzhaarige weiter.

"Verschont meine Ohren mit diesem Geplänkel! Ich bin hier, weil ich unseren Freunden bei den Regimentern einen Besuch abstatte! Wir brauchen auch endlich solche Waffen gegen diese Magier!", erklärte der Ritter seinerseits: "Wann schafft ihr es eigentlich endlich dem alten Foltest klarzumachen das wir eine eigene Arischpackschule in Toussaint brauchen!? Es wird langsam Zeit!"

"Gut Ding will Weile haben", quittierte Nathanael das aufbrausende Temperament des Ritters und wandte sich nun den beiden Zwergen zu: "Dies sind übrigens Thorin Brogarson und Bolvar Donnerbüchse. Ihres Zeichens... Zwerge!"

Mit großen erstaunen Platz nehmend sah der Ritter nun hinüber zum Zwergenduo und man konnte beinahe seinen Gedanken beim rattern zusehen: "Zwerge, ha? Ich dachte ihr wärt alle Ausgestorben?"

Thorin prostete dem Ritter elegant zu und beantwortete die Frage des Ritters mit einem leichten und selbstsicheren lächeln: "Zu Diensten. Nicht Ausgestorben, nur von der Oberwelt zurückgezogen. Wir haben die letzten Jahrhunderte unter der Erde verbracht und sind dort unseren Pflichten nachgekommen."

Dann räumte der Zwergenprinz etwas ernster ein:"Wenn gleich wir dort unten herbe Verluste einfahren mussten."

Dann nahm er einen Schluck von seinem Weinglas und stellte es wieder weg. Als er dem Gespräch zwischen Sir John und Bourdeaux lauschte, schloss er darauf dass es offenbar Probleme mit Magiern gab. "Ihr habt probleme mit Magier?", fragte der Zwerg nach.

"Oh.. Ja, da war ja was. Irgendwas mit Zerstörern und einem Fluch, nicht?", begann der Ritter dann nachdenklich: "Verzeiht mir, für Geschichte konnte ich mich noch nie begeistern. Nun.... außer ich schreibe sie selbst!"

Das selbstgefällige Lachen des Mannes war weniger Laut als man es wohl von seinem Ego erwartet hätte und lediglich der Marktgraf schmunzelte über die Äußerung des Ritters.

"Mit Krieg kenne ich mich aber aus - ihr habt da unten gekämpft, ja? Ihr seht beide aus wie Krieger.", setzte Sir John dann erneut an dieses mal jedoch deutlich ernster und sein Weinglas erhebend: "Auf unsere im 'wahren' Kampf gefallen Brüder!"
Nachdem die Runde auf den Tusch des Ritters angestoßen hatte und eine kurze, nachdenkliche Stille einkehrte brauchte es einen Moment bis Sir John wieder das Wort erhob.

"Probleme mit Magiern? Tz! Das ist noch eine Untertreibung! Wie lange seid ihr Zwerge schon aus den Tiefen zurück? Habt ihr den großen Magierkrieg verpasst?
Hört auf meine Worte Zwerg: Wenn ihr einen Magier seht, dann tötet ihn! Damit tut ihr Tyria einen gefallen!"

"Noch nicht so lange.", räumte der Zwergenprinz ein und in einer Sache hatte der Ritter zumindest recht. Bolvar und er waren Krieger. Dann stießen sie erneut mit dem Ritter an. Der Ritter war Thorin wenig symphatisch, zu großspurig und viel zu viel von sich selbst eingenommen.

"Nun ich kann nicht sagen , dass man Tyria einen Gefallen tun würde. Magier haben uns geholfen die Zerstörer in den Tiefen zurückzutreiben.", räumte Thorin ein und blickte dem Ritter selbstbewusst in die Augen.

"Nun ich würde ja eurer Bitte nachkommen, jedoch wurde mir auf der Reise mein Schwert geklaut.", seufzte Thorin und fügte hinzu: "Eine bedauerliche Angelegenheit." Er hatte nicht wirklich vor unschuldige Magier zu töten, doch wenn vielleicht konnte er ja so auf einen Handel übergehen der ihm sein Schwert wiederbringen sollte.

"Wo wir gerade bei eurem Schwert sind, Herr Zwerg.", begann der Marktgraf dann schnell bevor ihn ein anderer in der Runde zuvorkommen konnte: "Ich bin noch immer gewillt euch eurer Eigentum zurückzugeben, müsst ihr Wissen.
Unser lieber Herr Bourdeaux hatte heute Vormittag bei unserem Treffen eine solch Formidable Idee! Diese Sache mit dem Handelsabkommen, wisst ihr noch?
Ihr als Prinz werdet doch sicherlich die Autorität besitzen für unsere Völker die Tore zu öffnen, oder? Denkt nur an all' den Wohlstand, den wir schaffen könnten wenn unsere beiden Völker handel treiben würde. Ich in mir sicher das nach eurer langen Abwesenheit viele großes Interesse an euren Waren hätten!"

Thorin blickte nun zum Marktgraf, die Aussicht sein Erbe zurückzubekommen weckte sein Interesse. Das Handelsabkommen, da war ja etwas gewesen. Auch wenn die Worte des Grafen süß und verlockend klangen, so hatte der Zwerg ein eher ungutes Gefühl bei der Sache. Allerdings hatte das Handelsabkommen auch seine Vorteile musste der Zwergenprinz einräumen.

"Nun ich denke gegen ein Handelabkommen wird nichts dagegen sprechen. Und ja ich habe die Macht dazu euch die Tore zu öffnen. Viel zu lange haben wir uns unter der Erde versteckt, ich denke es wird Zeit dass wir ein neues Zeitalter einläuten.", nickte Thorin ernst.

"Das sehe ich HAAR-GENAU-SO!", begann der Händler dann erfreut: "Nun... wenn ihr mir vielleicht eine Art 'Beweis' geben könntet wie vielleicht, Hach ich weiß nicht: Ein Pergament mit eurer Unterschrift die mich in eurer Stadt ermächtigt zu handeln. Nun dann könntet ihr euer Schwert auf der Stelle wiederhaben! Wie hört sich das an?"

Thorin tastete langsam das feingearbeitete Weinglas ab und hielt schließlich einen Moment inne. Dann holte er ein Pergament heraus und ließ sich von einem Kellner Feder und Tinte bringen. Dann setzte der Zwergenprinz ein Schreiben auf:

Ich Thorin Brogarson, Prinz der Schwarzeisenberge und künftiger König unter den Bergen,

erlaube hiermit Nathanael Bourdeaux und seinen Marktgraf
zutritt zu den Hallen Deldrimors.
Desweiteren gewähre ich ihnen ein Handelsabkommen mit den Zwergen
von Deldrimor.

Thorin Brogarson


Dann holte er etwas Wachs heraus und erhitzte dieses. Nachdem genügend Wachs auf dem Pergament war, drückte der Prinz seinen Siegelring auf darauf um es offiziell zu besiegeln.

Schließlich überreichte er das Schreiben dem Marktgraf. "Hier das sollte genügen. Da sind meine Unterschrift und mein Siegel drauf. Die Zwerge werden euch mit diesem Schreiben Zugang gewähren."

"Hervorragend!", strahlte der Marktgraf als ihm vom Zwerg das Dokument überreicht wurde und er seinerseits das Schwert aushändigte: "Das werdet ihr nicht bereuen, mein Freund! Ihr werdet schon sehen - bald werdet ihr, euer Volk UND eure Waren in ganz Tyria wieder bekannt sein. Das Verspreche ich euch!"

Wie es schien, hing der Händler nicht besonders an der Klinge und wusste ihren Wert nicht zu schätzen. Sir John hingegen hatte während des Austausches sehr interessiert auf die Waffe geblickt und schien sehr beeindruckt von der Kunstfertigkeit der kleinen Leute.

"Das ist zu freundlich von euch, Herr Brogarson. Wir wissen ihre Offenheit und ihren guten Willen sehr zu Schätzen, seit euch dem Versichert.", ergänzte Nathanael seinerseits den Handel und auch er schien davon erfreut: "Und wie mir scheint kann ich euch zugleich jemanden Vorstellen, der euch in Zukunft von nützen sein dürfte."

Endlich schien der letzte Gast der Runde einzutreffen und die letzten Worte des Politikers schienen sich auf den Herren zu beziehen der gerade in diesem Moment die Bühne betrat.